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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2018

Plan B ist eben nicht genug!

Morgen kommt ein neuer Himmel
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Als wäre der Tod ihrer Mutter nicht schon schwer genug für Brett, trifft sie die Testamentseröffnung hart: ihre Mutter hat sie nicht wie erwartet als Geschäftsführerin des Familienunternehmens eingesetz. ...

Als wäre der Tod ihrer Mutter nicht schon schwer genug für Brett, trifft sie die Testamentseröffnung hart: ihre Mutter hat sie nicht wie erwartet als Geschäftsführerin des Familienunternehmens eingesetz. Und auch den Rest ihres Erbes erhält Brett nur unter einer Bedingung: sie muss innerhalb eines Jahres die verbleibenden Lebensziele einer Liste, die sie mit 14 Jahren verfasst hat, erreichen. Dazu muss sie ihr Leben komplett umkrempeln und hinterfragen. Was ist wirklich wichtig? Wer sind ihre wahren Freunde? Was macht sie glücklich?

"Morgen kommt ein neuer Himmel" ist das zweite Buch von Lori Nelson Spielman, das ich lese. Die Thematik hat mich sehr angesprochen, und ehrlich gesagt, sollten wir uns die Fragen nicht ab und zu alle stellen? Es macht Spaß, Brett bei ihrer Entwicklung zu begleiten, auch wenn man manchmal einfach mit ihr weinen will. Die Sprache ist flüssig zu lesen und auch wenn insgesamt der Fortgang recht vorhersehbar ist, baut sich eine gute Spannung auf und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es geht auf und ab, ein Wechselbad der Gefühle! Einzig störend fand ich, dass manchmal recht abrupt zwischen den verschiedenen Handlungssträngen, die unterschiedliche Ziele der Liste betreffen, gewechselt wurde. Aber insgesamt kann ich das Buch aus vollem Herzen weiter empfehlen!

Veröffentlicht am 11.08.2018

Ungewohnt schwere Kost

Das Leben fällt, wohin es will
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Marie Ahrens Leben besteht aus Party, Party, Party. Doch als ihre Schwester Christine schwer erkrankt muss sie sich um deren Kinder kümmern und in der Werft der Familie aushelfen und sich so dem Leben ...

Marie Ahrens Leben besteht aus Party, Party, Party. Doch als ihre Schwester Christine schwer erkrankt muss sie sich um deren Kinder kümmern und in der Werft der Familie aushelfen und sich so dem Leben stellen. Dort trifft sie auf Geschäftsführer Daniel, den sie absolut nicht leiden kann. Doch erst ziehen sie seine blauen Augen in den Bann und dann mehr und mehr der ganze Mann...

Petra Hülsmann besticht einmal mehr durch ihren fesselnden Schreibstil, ihre liebenswert unperfekten (ja, Christine, auch du!) Charaktere und einem tollen Sinn für Humor. Schon er Titel hatte es mir angetan und die gestreiften Einbände der Bücher haben eine immense Anziehungskraft auf mich. Mit diesem Buch habe ich nun alle derzeit von der Autorin verfügbaren Romane gelesen. Wie üblich ist der Ausgang der Geschichte nicht allzu überraschend, jedoch diesmal der Inhalt erstaunlich schwere Kost. Wie auch in den anderen Romanen der Autorin macht die Protagonistiin Marie im Lauf der Geschichte eine Reifung durch, was spannend zu verfolgen ist. Gleichzeitig überwiegt hier das Thema rund um die Erkrankung der Schwester deutlich die Liebesgeschichte zwischen Marie und Daniel und phasenweise wurde mir das fast zu viel, auch wenn es sehr gut geschrieben ist. Und das Leben fällt nun mal wohin es will. Man kann als Leser immens gut mit den Charakteren mitleiden, insbesondere natürlich mit Marie. So sehr sie natürlich selbst sich entwickeln muss, fand ich es zwischendurch kaum auszuhalten, wie ihre Familie mit ihr umgegangen ist und ich wäre ihr am Liebsten zu Hilfe gekommen. Umso schöner fand ich da, dass sie schließlich doch ihr Happy End bekommt.

Als Fazit muss ich sagen, dass es nicht mein Lieblingsbuch der Autorin wird, es aber dennoch eine absolut lohnende Lektüre ist und ich kann nur hoffen, dass ich nicht zu lange bis zum nächsten Roman von Petra Hülsmann warten muss!

Veröffentlicht am 04.08.2018

Kluftinger als Hercule Poirot

Rauhnacht
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Kommissar Kluftinger wird samt Frau und ihren Bekannten Doktor Langhammer und Frau über das Silvesterwochenende in ein Luxushotel eingeladen als Dankeschön, weil er für die Besitzerin Julia König einmal ...

Kommissar Kluftinger wird samt Frau und ihren Bekannten Doktor Langhammer und Frau über das Silvesterwochenende in ein Luxushotel eingeladen als Dankeschön, weil er für die Besitzerin Julia König einmal einen wichtigen Dienst getan hat. An dem Wochenende ist ein Mörderspiel geplant, aus dem plötzlich bitterer Ernst wird, als ein Gast tot aufgefunden wird. Wegen Schneesturm und Lawinengefahr ist das Hotel von der Außenwelt abgeschnitten und Kluftinger muss auf sich gestellt, ohne den gewohnten Polizeiapparat, ermitteln. Sehr zu seinem Missfallen bekommt er Unterstützung von Doktor Langhammer...

Es ist bereits Kluftingers fünfter Fall, aber mein erster mit ihm. Ich habe das Buch gekauft, da bei einer Reise ein Mitreisender schallend gelacht hat bei der Lektüre und ich dadurch neugierig wurde. Ich tat mich dann anfangs etwas schwer hineinzukommen und konnte nicht nachvollziehen, was so lustig war, das änderte sich aber dann rasch. Ich habe zwar nicht lauthals lachen müssen, aber der Schreibstil ist sehr angenehm und voller Humor. Im Verlauf wird es auch durchaus spannend ohne jedoch, dass man Angst haben muss. Auch verzichtet der Krimi auf blutrünstige Elemente, sondern ist einfach schön aufgebaut. Und während der Doktor gar nix checkt, bin ich tatsächlich auf den Täter gekommen, auch wenn mir das wie und warum nicht klar war. Aber die Auflösung erfolgt am Ende in Agatha-Christie-Manier duch Kommissar "Hercule Poirot" Kluftinger, so dass sie logisch und für jeden nachvollziehbar wird.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und irgendwie jeder für sich eine Marke, der grantelnde, mit vielen Macken ausgestattete Kluftinger nebst seiner geliebten Frau, der etwas narzistisch, dümmliche Doktor und sein "Täubchen" und natürlich auch die anderen illustren Gäste und Angestellten.
Insgesamt fand ich den Krimi spannend und unterhaltsam und kann ihn aus vollstem Herzen weiterempfehlen, nur weil ich am Anfang bissel gebraucht hab, um rein zu kommen, kriegt er bisschen Abzug.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Miss Marple 2.0

Die edle Kunst des Mordens
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"Die edle Kunst des Mordens" ist der Auftakt zu einer Krimireihe um Amateurermittlerin Clara Annersen, die gerade von Autorin von Liebesromanen auf Krimiautorin umsattelt. Während sie im Museum nach Material ...

"Die edle Kunst des Mordens" ist der Auftakt zu einer Krimireihe um Amateurermittlerin Clara Annersen, die gerade von Autorin von Liebesromanen auf Krimiautorin umsattelt. Während sie im Museum nach Material für ihren ersten Krimi sucht, stolpert sie quasi in ihren ersten Kriminalfall. Plötzlich gibt es eine Leiche. Und für die Polizei ist der Fall schnell klar. Doch Klara hat an der Lösung der Polizei so ihre Zweifel und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und bringt sich dabei unfreiwillig in Lebensgefahr...

Die Geschichte beginnt sehr gemächlich und anfangs dauerte es etwas, bis ich den Durchblick hatte. Dann jedoch lernen wir die skurrile, jedoch auf ihre Art besondere und liebenswerte und durchaus glaubhafte Gesellschaft kennen, in die unsere Amateurdetektivin gerät und es wird klarer. Der Roman ist in einfacher Alltagssprache geschrieben und so leicht und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind überwiegend gut und lebendig dargestellt und überzeugen. Jedoch konnte ich mit unserer Protagonistin bis zum Schluss nicht uneingeschränkt warm werden, auch wenn dies im Verlauf der Geschichte besser wird. Sie wirkt anfangs sehr planlos und chaotisch, entwickelt sich hier nur sehr langsam. Den Charme von Miss Marple kann sie aus meiner Sicht nicht bieten.
Die Geschichte plätschert am Anfang für mich etwas zu sehr dahin und wirkt (durch die Hauptfigur) etwas strukturlos , nimmt im Verlauf jedoch an Fahrt auf und am Ende wird es richtig spannend, so dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Das Finale ist dann tatsächlich "Agatha Christie-esk", sehr tricky und beeindruckend, und macht richtig Spaß!
Auch die Fans von Liebesgeschichten (wie ich ) kommen in dem Roman nicht zu kurz, wobei mich die Love Story, die eigentlich eine eher untergeordnete Rolle spielt, nicht überzeugt und aus meiner Sicht verzichtbar gewesen wäre.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und mich gut unterhalten, auch wenn ich eine ganze Weile gebraucht habe, um wirklich reinzukommen. Die Hauptperson konnte mich nicht endgültig für sich gewinnen, die Lösung des Falles hingegen hat mich begeistert. Ich kann mir gut vorstellen, auch den nächsten Fall von Clara Annersen zu lesen und bin gespannt, welche der Figuren man da wieder treffen kann...

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  • Lesespaß
Veröffentlicht am 10.07.2018

Ein Hoch auf die Rechte der Frauen!

Die Ärztin: Das Licht der Welt
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Das Leben der Gärtnerstochter Ricarda ändert sich grundlegend, als sie der Tochter des Grafen das Leben rettet. Sie wird als Mündel der Komtess Henriette von Freystetten in deren Haus in Berlin aufgenommen, ...

Das Leben der Gärtnerstochter Ricarda ändert sich grundlegend, als sie der Tochter des Grafen das Leben rettet. Sie wird als Mündel der Komtess Henriette von Freystetten in deren Haus in Berlin aufgenommen, erhält eine Ausbildung und knüpft Kontakte zur höheren Gesellschaft. Henriette ist eine der ersten Ärztinnen im Deutschen Kaiserreich und sie weckt mit ihrer Arbeit das Interesse von Ricarda, die den Wunsch entwickelt, selbst Ärztin zu werden und auch die Armen der Stadt besser zu versorgen. Doch scheint dieser Traum für sie kaum erreichbar...

"Die Ärztin-Das Licht der Welt" ist ein historischer Roman, der Ende des 19.Jahrhunderts im deutschen Kaiserreich spielt. Es ist der erste Band einer Dilogie, soviel gleich vorweg, ich wusste das nämlich nicht und muss nun ausharren, bis der 2. Band veröffentlicht wird. Anhand der Schicksale 2 sehr unterschiedlicher Familien, erlebt der Leser die Gesellschaft der damaligen Zeit mit Fokus auf Standesbewusstsein und soziale Ungerechtigkeit, auf die medizinische Versorgung und Entwicklung sowie auf die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau und die aufstrebende Frauenrechtsbewegung. Die Familie von Freystetten ist eine alteingesessene Adelsfamilie am Land, Ricardas Familie gehört zum Personal des Grafen. Das Schicksal verwischt die Grenzen zwischen den beiden Familien und so kann unsere Protagonistin Ricarda, die laut ihrem Vater zu viel denkt, eine unverhoffte, gute Ausbildung bekommen und entwickelt hohe Ambitionen. Der Roman ist ein Wechselbad der Gefühle mit viel Auf und ab, immer wenn man den Eindruck hat, dass Ricarda Fuß gefasst hat, passiert etwas unerwartetes, das sie wieder zurück wirft. Das ist teilweise schwer auszuhalten gewesen für mich und echt anstrengend, wenn auch sicher realistischer als wenn es schnurstracks bergauf ginge. Aber Ricarda ist eine Kämpferin und stet immer wieder auf, was sehr zu bewundern ist. Insgesamt fand ich die Geschichte sehr packend und ich konnte gut mit Ricarda mitfiebern. Über viele Regeln und Gebräuche der Zeit konnte ich-aus heutiger Sicht- nur heftig den Kopf schütteln. Romane wie diese machen einem mal wieder bewusst, wie hoch wir unsere heutigen Freiheiten und die weitgehende Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau schätzen müssen! Mir hat der Roman gut gefallen, wenn mich auch das Ende etwas verstört zurückgelassen hat. Und dann hab ich erfahren, es gibt einen zweiten Teil. Dem fiebere ich nun entgegen.