Brutaler Mord vor malerischer Kulisse
Madame le Commissaire und der tote LiebhaberMadame le Commissaire und der tote Liebhaber ist der sechste Band aus der Krimireihe um Isabelle Bonnet, Ermittlerin in der Provence. Für mich war es das zweite Buch aus der Reihe, das ich gelesen habe. ...
Madame le Commissaire und der tote Liebhaber ist der sechste Band aus der Krimireihe um Isabelle Bonnet, Ermittlerin in der Provence. Für mich war es das zweite Buch aus der Reihe, das ich gelesen habe. Leider hatte ich das Gefühl, bei den Bänden dazwischen etwas verpasst zu haben, worauf im Buch angespielt wurde.
Isabelle kommt gerade aus der Reha zurück, bei der sie sich von einer Rücken-OP erholt, als im beschaulichen Provence-Ort Fragolin eine Schreckensmeldung die Runde macht: Bürgermeister Thierry (mit dem Isabelle bis vor kurzem eine Beziehung hatte) ist auf brutale Weise in einem Nachbarort ermordet worden. Isabelle und ihr Kollege Apollinaire werden mit der Aufklärung des Falles betraut und tappen lange im Dunkeln...
Trotz allem Schrecken lässt der Krimi mit den Beschreibungen des provenzalischen Lebens (und vor allem des Essens...) ein bisschen Urlaubsfeeling aufkommen, was mir sehr gefallen hat. Ein bisschen überbetont finde ich hingegen die Rangeleien im Polizeiapparat mit der Protektion Isabelles durch den obersten Chef der Police nationale, der ihr immer auch noch zusätzliche Aufgaben anträgt, die dann irgendwelche Verwicklungen in den Fall bringen. Das wirkt etwas konstruiert. Ansonsten ist der Schreibstil angenehm und flüssig, leicht zu lesen, die Handlung spannend, aber nicht übermäßig. Ich mag es gerne, wenn man als Leser mitraten und überlegen kann, was im ersten Band der Reihe, den ich gelesen habe, der Fall war, hier eher weniger. Es war klar, dass die Kommissarin Informationen hat, die dem Leser und auch ihrem Assistenten fehlen, so dass die Auflösung des Falles dann sehr unvorhersehbar und überraschend war. Das fand ich etwas schade. Die Personen sind recht lebendig, teils etwas klischeehaft, aber überwiegend sympathisch. Vor allem der tollpatschige, aber geniale Assistent Apollinaire ist mir sehr ans Herz gewachsen Erfreulicherweise wurde nicht wie beim letztem Mal ständig auf seinen unterschiedlichen Socken rumgeritten.
Insgesamt handelt es sich um einen schönen, spannenden Kriminalroman, den ich weiter empfehlen kann.