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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2018

Wertvolle Anregungen zum Enstpannen in übersichtlichem Format

Das kleine Buch der Ruhe und Gelassenheit
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Das kleine Buch der Ruhe und Gelassenheit ist eine Sammlung von Übungen zur Entspannung und zum Ruhigerwerden. Angesprochen haben mich neben dem Titel und dem Untertitel ("ganz entspannt die Stürme des ...

Das kleine Buch der Ruhe und Gelassenheit ist eine Sammlung von Übungen zur Entspannung und zum Ruhigerwerden. Angesprochen haben mich neben dem Titel und dem Untertitel ("ganz entspannt die Stürme des Alltags meistern") das kompakte Format. Der Nachteil an Ratgebern aller Art ist ja leider, dass es nicht reicht, sie zu kaufen, sondern dass man sie zum einen Lesen muss und zum anderen das was einem drin empfohlen wird auch durchführen muss, damit es helfen kann. Und im Gegensatz zu anderen Büchern seines Genres hat dieses hier in meinen Augen sein Versprechen gehalten. Es liest sich leicht ohne viel drumrum und man kann die Übungen einfach und ohne viel Aufwand oder Zeit durchführen. Das Buch ist unterteilt in 7 Kapitel, an deren Beginn jeweils eine -wirklich!- kurze Einleitung steht, gefolgt von einfach anzuwendenden Übungen, die man tatsächlich gut im Alltag anwenden kann. Es werden eine Fülle von verschiedenen Übungen präsentiert, die ich nicht alle gleich gut und hilfreich fand, aber ich denke, das ist Geschmacksache und Sinn und Zweck ist es ja, dass sich jeder das raussucht, was für ihn passt. Das letzte Kapitel "Das größere Ganze" hat mir nicht so zugesagt, aber ansonsten empfehle ich das Buch mit vollem Herzen weiter und denke, wer danach sucht und sich darauf einlassen kann, kann hier wertvolle Tipps für mehr Ruhe und Gelassenheit im Alltag finden, die auch anwendbar und praktikabel sind.

Veröffentlicht am 13.01.2018

Eine berührende Familiengeschichte vor historischer Kulisse und auch ein bisschen Kriminalroman

Trümmerkind
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Der 14-jährige Hanno Dietz schlägt sich mit seiner Familie im zerstörten Nachkriegshamburg mit Steineklopfen, Plündern und Schwarzmarkthandel durch, sie frieren und sie hungern. Eines Tages stösst er auf ...

Der 14-jährige Hanno Dietz schlägt sich mit seiner Familie im zerstörten Nachkriegshamburg mit Steineklopfen, Plündern und Schwarzmarkthandel durch, sie frieren und sie hungern. Eines Tages stösst er auf seiner Tour durch die ausgebombten Häuser auf einen dreijährigen Jungen neben einer nackten Leiche. Der Junge wächst in der Folge bei Familie Dietz auf. Erst Jahrzehnte später stößt er auf ein furchtbares Verbrechen, das auch Licht in das Geheimnis um seine Herkunft bringt...

Ich wurde durch Titel und Cover auf das Buch aufmerksam, da ich Geschichten über den 2. Weltkrieg höchst interessant finde. Von Mechtild Borrmann hatte ich schon "Der Geiger" gelesen, den ich sehr spannend fand, so dass ich mich auf die Geschichte sehr freute. Und was soll ich sagen, ich hab es an einem halben Tag auf einen Ruck durchgelesen, konnte es einfach nicht weglegen.

Wer sich unter dem Kriminalroman, wie es auf dem Cover tituliert wird, eine Geschichte mit einem Mord, einem eigenbrötlerischen Kommisar und eine systematische Auflösung des Falles vorstellt, der wird hier enttäuscht sein. Das kommt am Schluss ein bisschen. Den Großteil der Handlung stellt jedoch eine mitreißende Familiengeschichte dar bzw. eigentlich 2 Familiengeschichten vor den historischen Ereignissen des Endes des zweiten Weltkriegs bzw. zu Beginn der Nachkriegszeit. Erzählt wird auf 3 Zeitebenen, die von Kapitel zu Kapitel wechseln, was mich anfangs etwas irritiert hat, im Verlauf aber durchaus Sinn gemacht hat und beim lesen nicht gestört hat.Die Sprache ist einfach zu lesen und Mechtild Borrmann versteht es, Spannung aufkommen zu lassen, auch wenn mich die Auflösung am Schluss nicht groß überrascht hat.

Die Geschichte vereint ein breites Sammelsurium an Themen von Enteignung, Vertreibung und Flucht über Schwarzmarkt, großen Verlust, Traumatisierung, transgenerationelle Weitergabe von Ängsten u.ä. bis zu eben auch Mord, aber ohne dabei überfrachtet zu sein. Die Autorin versteht es, von allem die richtige Dosis zu finden und eine stimmige, brillante und interessante Geschichte zu erzählen.

Als Fazit kann ich nur wärmstens empfehlen, dieses Buch zu lesen, ich habe keine Seite davon bereut und vergebe hier aus vollem Herzen 5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.01.2018

Historisches Drama verpackt in eine bewegende Familiensaga

Das Erbe der Rosenthals
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"Das Erbe der Rosenthals" erzählt die Geschichte zweier Mädchen, Hannah und Anna, und ihrer Familie. Hannah muss als Jüdin im Alter von 12 Jahren mir ihren Eltern vor den Nazis aus Deutschland nach Kuba ...

"Das Erbe der Rosenthals" erzählt die Geschichte zweier Mädchen, Hannah und Anna, und ihrer Familie. Hannah muss als Jüdin im Alter von 12 Jahren mir ihren Eltern vor den Nazis aus Deutschland nach Kuba fliehen. Anna lebt im heutigen New York allein mit ihrer Mutter, der Vater starb vor ihrer Geburt bei den Anschlägen auf das World Trade Center. Es gibt viele Parallelen zwischen den beiden Mädchen und schließlich stellt sich heraus, dass die beiden verwandt sind.

Die Geschichte besteht aus 4 Teilen. Im ersten Teil wird abwechselnd aus Hannahs bzw. Annas Sicht erzählt. Im zweiten Teil kommt nur Hannah zu Wort. Im dritten Teil treffen die beiden in der Gegenwart zusammen, aber es gibt immer wieder Rückblicke auf Hannas Leben. Der vierte und kürzeste Teil schließt die Geschichte der beiden ab. Am Anfang werden die Ereignisse aus der Sicht 2er Zwölfjähriger erzählt, die beide viel zu früh erwachsen werden mussten, und dadurch ergibt sich eine interessante Sichtweise auf die Geschehnisse. Das hat mir sehr gut gefallen.

Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund wahrer Begebenheiten, wodurch sie eine wichtige aufklärerische Funktion haben, mir war die Geschichte der jüdischen Flüchtlinge, die auf dem Schiff St. Louis nach Kuba auswandern wollten nicht bekannt. Und es scheint mir wichtig, dass das Thema im Bewusstsein bleibt, zumal es in Variation wieder traurig aktuell ist.

Von Beginn an hat mich die Geschichte sehr mitgerissen. Vor allem das Schicksal von Hannah hat mich sehr bewegt. Annas Geschichte wirkt daneben etwas blass und konstruiert und manchmal eher so als ob es sie gebraucht hätte, um die Geschichte zusammenzukriegen. Aber es tut dem Buch keinen Abbruch, wäre anders vielleicht insgesamt sogar zu viel. Hannahs Schicksal hat mich sehr berührt. Die Figuren fand ich gut dargestellt und überzeugend, wenn auch nicht alle sympathisch. Anfangs wurden die Situationen sehr detailreich geschildert, so dass ich voll dabei war, später finden große Zeitsprünge und kurze Zusammenfassungen großer Zeiträume statt, was es mir schwerer machte, der Geschichte zu folgen und emotional mitzugehen. Das fand ich etwas schade, auch wenn es wahrscheinlich nötig war, um das Buch irgendwann zu einem Ende zu bringen...

Insgesamt fand ich das Buch großartig und empfehle absolut, es zu lesen, auch wenn es gegen Ende etwas nachlässt. Dafür gibt es einen halben Stern Abzug.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Authentizität
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 02.01.2018

Herzerwärmendes zur Adventszeit

Drei Küsse für Aschenbrödel
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Evie ist Tänzerin, nach einem Unfall ist sie aktuell aber im Ort ihrer Familie, in Fool's Gold. Dort bereitet sie als Tanzlehrerin die jährliche Weihnachtsaufführung des Ortes vor, ganz auf sich gestellt, ...

Evie ist Tänzerin, nach einem Unfall ist sie aktuell aber im Ort ihrer Familie, in Fool's Gold. Dort bereitet sie als Tanzlehrerin die jährliche Weihnachtsaufführung des Ortes vor, ganz auf sich gestellt, nachdem die eigentliche Tanzlehrerin auf und davon ist mit ihrer neuen Liebe. Sehr zum Missfallen des Anwalts Dante, der unter der Tanzschule sein Büro hat und aufgrund des Lärmes der Tänzerinnen auf dem Holzboden nicht arbeiten kann. Ziemlich bald funkt es zwischen den beiden. Doch beide haben mit tiefen Verletzungen aus ihrer Jugend zu kämpfen...

Nachdem mein vorheriges Buch nicht so zu meiner Zufriedenheit war, hatte ich das Bedürfnis nach einer locker-leichten, vorhersehbaren Liebesgeschichte und habe hier genaus das gefunden, was ich erwartete. Die Überraschungen in der Geschichte halten sich in Grenzen. Ein paar tiefgründigere Ansätze sind vorhanden, bleiben aber nur oberflächlich abgehandelt. Die (Haupt)Personen sind mit ihren Stärken und Schwächen sehr sympathisch und man kann gut mit ihnen mitfiebern. Der Ort Fool's Gold ist fast zu gut, um wahr zu sein. Alle gemeinsam bereiten sich auf Weihnachten vor und kümmern sich um ihre Traditionen. Und dadurch wird das Buch zur idealen Vorweihnachtslektüre. Es liest sich leicht und flüssig, ich hatte es an 2 Nachmittagen durch. Ich empfehle ein verschneites Winterwochenende mit warmer Decke und heißem Getränk auf der Couch, eventuell in der Nähe eines knisterneden Kamins und dann diesen Roman als Seelenwärmer. Wer ein anspruchsvolles Buch mit viel Tiefgang sucht, ist hier falsch, aber für jemanden, der Lust auf eine schöne, unkomplizierte Liebesgeschichte hat, dem kann ich "Drei Küsse für Aschenbrödel" nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Mich hat die Liebe zu dem Buch nicht gefunden

Liebe findet uns
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Heather und ihr Freundinnen Constance und Amy machen sich nach dem Abschluss auf zu einer Europareise. Im Zug nach Amsterdam lernt Heather Jack kennen. Jack reist die Stationen eines Reisetagebuchs von ...

Heather und ihr Freundinnen Constance und Amy machen sich nach dem Abschluss auf zu einer Europareise. Im Zug nach Amsterdam lernt Heather Jack kennen. Jack reist die Stationen eines Reisetagebuchs von seinem Großvater nach. Die beiden verlieben sich. Und reisen die Stationen gemeinsam weiter ab. Bis plötzlich Jack verschwindet...

Mich hat der (etwas kitschige, aber wunderschöne) Einband des Buches fasziniert und als sich der Klappentext auch noch nach einer fantastischen Liebesgeschichte anhörte, musste ich das Buch einfach kaufen. Auch die Idee des Nachreisens der Stationen eines alten Reisetagebuchs gefiel mir sehr. Den Start fand ich dann etwas holprig, dann bin ich aber gut reingekommen in die Geschichte. Der Schreibstil ist einfach und gut sowie schnell zu lesen. Es ist schön, mit den jungen Leuten durch Europa zu reisen, besondere Momente mit ihnen zu teilen und kleine und größere Krisen durchzustehen. Die Geschichte plätschert harmlos dahin, bis plötzlich der schon auf der Inhaltsangabe angekündigte "Knall" kommt und Jack verschwindet. Dann gibt es einen Bruch und im Folgenden finde ich die Geschichte deutlich uninteressanter. Die ganze Zeit hab ich mich gefragt, wie der Autor diese Kurve noch kriegt und ich muss sagen, mir hat die Lösung nicht gefallen, für mich war sie nicht stimmig. Und auch die Entwicklung, die die Hauptperson Heather durchläuft kann ich nur bedingt nachvollziehen.
Insgesamt kann ich das Buch nur bedingt weiterempfehlen.