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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2018

Mehr Farbe braucht die Welt!

Arthur und die Farben des Lebens
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Arthur ist ein Loser. Job weg, pleite, allein, Alkoholiker...
Charlotte ist Farbexpertin mit einer erfolgreichen Radiokolumne- was die wenigsten wissen: sie ist blind.
Als plötzlich die Farben von der ...

Arthur ist ein Loser. Job weg, pleite, allein, Alkoholiker...
Charlotte ist Farbexpertin mit einer erfolgreichen Radiokolumne- was die wenigsten wissen: sie ist blind.
Als plötzlich die Farben von der Welt verschwinden machen sie sich gemeinsam mit einem kleinen Mädchen mit einer geheimnisvollen Gabe, einem New Yorker Taxifahrer und den Bewohnern eines sehr speziellen Altersheims. Und so ggeraten sie ins Visier der chinesischen Mafia, die ihnen einen Trupp von Taugenichtsen hinterher schickt.

"Arthur und die Farben des Lebens" ist das Romandebut des französischen Autors Jean-Gabriel Causse, einem Mitglied des "Comité Francais de la Couleur". Er arbeitet als FArbdesigner, ist also im Thema des Buches durchaus zuhause. Eine Einordung seines Erstlingswerkes in ein bestimmtes Genre fällt mir sehr schwer, hat es doch etwas von allem, ein bisschen Krimi, ein bisschen Liebe, etwas Humor, ein bisschen Zeitgeschehen und Gesellschaftskritik.

Der Schreibstil ist locker und flüssig, die Kapitel erfrischend kurz. Dabei wechseln die Perspektiven zwischen den Protagonisten, aber auch den Nebenfiguren, munter hin und her. Dennoch kann man dem ganzen gut folgen. Auf jden Fall ist es ein sehr farbenprächtiges Werk, bis die FArben plötzlich verschwinden. Anfangs fragte ich mich lange, wohin die Geschichte führen soll und ich muss gestehen bis zum Schluss blieb mir die Botschaft des Buches zu schwach. dennoch war es ein vergnügliches Lesen, das mir sehr leicht fiel und ich habe das Buch gerne gelesen. Ich würde sagen, der Roman ist echt mal was anderes, eine Geschichte geprägt von recht skurrilen Figuren, die in eine skurrile Geschichte hineingeraten, dabei aber sehr charmant wirken und dem Leser durchaus ans Herz wachsen. Gegen Ende entwickelt sich dann etwas Action und Spannung, aber sehr moderat. Und auf jeden Fall ist die Geschichte ein Plädoyer für die Farben, ohne die unsere Welt deutlich ärmer wäre. Also, schätzen wir sie wert, unsere Farben! Ich kann den Roman durchaus weiter empfehlen, aber vom Hocker gehauen hat er mich nicht.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Ein Buch wie ein Überraschungsei, aber zu Spiel, Spaß und Spannung kommen hier noch Pferde, Liebe und ganz viel Psycho

Zwei wie du und ich
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Annie ist eine von Ängsten und Spleens geprägte junge Frau, die irgendwie feststeckt. Da bietet sich ihr die Möglichkeit, in einem tollen Unternehmen anzufangen und auch ihr neuer Chef erweist sich als ...

Annie ist eine von Ängsten und Spleens geprägte junge Frau, die irgendwie feststeckt. Da bietet sich ihr die Möglichkeit, in einem tollen Unternehmen anzufangen und auch ihr neuer Chef erweist sich als absoluter Traummann. Annie verliebt sich in ihn und schafft es allmählich ihre Ängste abzulegen.
Kate hingegen macht erfolgreich Karriere, bis ein Burnout sie aus der Bahn wirft. Sie wirft alles hin und verkriecht sich vor den Schatten ihrer Vergangenheit auf dem Hof des Vielseitigkeitsreiters Mark, um dort als unbezahlte Praktikantin anzufangen- ohne jede Erfahrung. Und auch wenn es das letzte ist, was sie grad brauchen kann, verliebt sie sich in ihren neuen Chef.
Doch dann drohen die traumatischen Erlebnisse der Vergangenheit das Glück der jungen Frauen zu zerstören. Werden sie es schaffen, die Schatten abzuschütteln und ihr Glück zu finden?
Die Geschichten der beiden Frauen werden im Wechsel jeweils aus der Ich-Perspektive erzählt, so dass man an ihrem Innenleben jeweils gut Anteil nehmen kann und gut mit ihnen fühlenen kann. Auch wenn vor allem Annie mit ihren schrägen Angewohnheiten einen manchmal echt aufregen kann. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, gut als solche gekennzeichnet. Beide Geschichten haben ihre Höhen und Tiefen. Anfangs hab ich etwas gebraucht, mit den beiden Protagonistinnen warm zu werden, vor allem bei Kate habe ich persönlich mich schwer getan. Aber die Autorin hat es gut verstanden, mit ihrem packenden Schreibstil und gekonnt gesetzten Spannungselementen den Leser in ihren Bann zu ziehen und schließlich konnte ich das Buch kaum noch weglegen. Die Charaktere sind lebendig und liebenswert skurril, auch die Nebenfiguren auf ihre besondere Art einzigartig und überwiegend gut herausgearbeitet.
Hatte ich einen banalen Liebesroman erwartet, war ich schließlich schief gewickelt. Die Story nimmt immer wieder überraschende Wendungen und wird schließlich richtig spannend, das Ende fand ich sehr raffiniert! Meine Erwartungen an das Buch wurden eindeutig übertroffen!
Wer gerne eine schöne Liebesgeschichte, deren Verlauf nicht von vornherein klar auf der Hand liegt, liest, ist hier richtig. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 20.11.2018

Liebesgeschichte vor der traumhaften Kulisse Schottlands, zwischen Babys, Ottern und Polarlichtern

Eine Liebe am Meer
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"Eine Liebe am Meer" erzählt die Geschichte der Hebamme Emily, die sich eine Auszeit nimmt und für ihre hochschwangere Freundin Rebecca als Köchin auf deren Urlaubsdampfer einspringt. Dabei lernt Emily ...

"Eine Liebe am Meer" erzählt die Geschichte der Hebamme Emily, die sich eine Auszeit nimmt und für ihre hochschwangere Freundin Rebecca als Köchin auf deren Urlaubsdampfer einspringt. Dabei lernt Emily den etwas brummigen Witwer Ällister kennen und fühlt sich zunehmend von ihm angezogen. Doch hat diese Beziehung eine Chance? Ist die Lebenssituation der beiden nicht viel zu verschieden?

Gelesen wird die Geschichte (gekürzt) in sehr angenehm unaufdringlicher Weise von Claudia Jacobacci, der zu lauschen problemlos gelingt, wenn mir auch die teilweise angedeutete Stimmverteilung nicht immer gefallen hat.

Die Charaktere in der Geschichte überzeugen mich nur teilweise, die Konflikte wirken teilweise etwas aufgesetzt. Insbesondere mit der Protagonistin Emily konnte ich nicht so recht warm werden, die Rebellin, Engel und Allroundgenie in einem war und dabei insgesamt nicht überzeugt. Ihr Kampf für das Entbindungszentrum, in dem sie arbeitet wirkt irgendwie aufgesetzt und dass sie dann alles kann, überall gut ist und jeden versteht, dass hat mich zwischenzeitlich ziemlich angenervt. Ihre inneren Konflikte waren für mich nicht nachvollziehbar und wirkten recht konstruiert, zwischendurch habe ich innerlich die Augen verdreht und hätte sie gerne wachgerüttelt, dass sie mal klar sieht und sich nicht so ziert bzw. so Drama macht.

Ansonsten handelt es sich hier um eine hübsche Geschichte mit dem für das Genre übliche Gemisch aus Gefühl, Pathos, Romantik, schönen Orten und liebenswerten Szenen, Drama und absehbarem Happy End. Man bekommt Lust, selbst auf den "Puffer" zu steigen und Schottland zu erkunden. Und bei der Beschreibung des leckeren Essens, das reichlich Thema ist, bekommt man auch als Leser Apettit.

Mein Fazit ist, dass man mit der schönen Geschichte ohne große Überraschungen nichts verkehrt macht, wenn einem dieses Genre liegt, eine absolute Leseempfehlung vergebe ich aber nicht.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Von der Urzeit bis heute im Zeitraffer

Unterwegs in der Weltgeschichte mit Hape Kerkeling
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Hape Kerkeling nimmt uns in diesem Hörbuch mit auf eine knapp 5stündige Reise durch die Weltgeschichte, erzählt von den Urvölkern und der Entwicklung der Menschheit von damals bis heute. Es handelt sich ...

Hape Kerkeling nimmt uns in diesem Hörbuch mit auf eine knapp 5stündige Reise durch die Weltgeschichte, erzählt von den Urvölkern und der Entwicklung der Menschheit von damals bis heute. Es handelt sich um eine inszenierte Lesung, untermalt von Geräuschen und Musik sowie Kommentaren zu den Geschehnissen.

Ich bin eher zufällig zu dem Hörbuch gekommen und ging ohne große Erwartungen dran. Da Hape Kerkeling liest, rechnete ich mit einer humoristischen Darstellung der Zeitgeschichte. Vorgefunden habe ich aber eher eine recht sachliche Darstellung und Aneinanderreihung der Ereignisse. Das hat mich erst mal etwas enttäuscht. Dennoch hat mich die Geschichte gefesselt und ich habe das Hörbuch gerne gehört. Gerade im weiteren Verlauf macht Hape Geschichte lebendig und man lernt sicher etwas dabei.

Wer gerne mal sein Geschichtswissen ein bisschen aufpolieren möchte und dazu kein trockenes Buch lesen will, bekommt hier genau, was er braucht, mit Kommentaren, die das ganze lebendiger machen und reflektieren. Wer kabarettistische Unterhaltung sucht, sollte eher auf andere Werke von Hape zurückgreifen.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Von den großen und kleinen Dramen des Lebens

Was bleibt, wenn du gehst
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Jen lädt ihre alten Freunde Nat, Andrew, Lilah und Dan in ihr Haus nach Südfrankreich ein, das sie einst gemeinsam renoviert hatten. Doch auch nach Jahren (fast) ohne Kontakt, kochen die Emotionen rasch ...

Jen lädt ihre alten Freunde Nat, Andrew, Lilah und Dan in ihr Haus nach Südfrankreich ein, das sie einst gemeinsam renoviert hatten. Doch auch nach Jahren (fast) ohne Kontakt, kochen die Emotionen rasch hoch und die dramatschen Ereignisse des gemeinsamen Sommers vor mehr als 15 Jahren wirken sich aus bis heute. Denn einer von ihnen fehlt...

Die Geschichte besteht aus drei Teilen. Dabei wird in unterschiedliche Zeiten gesprungen. Jedoch gibt es auch in den einzelnen Teilen jeweils Rückblenden auf unterschiedliche Zeitebenen, was es mir manchmal schwer gemacht hat, zu verstehen, "wann" ich mich gerade befand. Die Perspektiven wechseln zwischen den Freunden, so dass man nach und nach die Sichtweisen und vor allem Emotionen aller versteht und Stück für Stück erfährt man als Hörer, was damals wirklich passierte, im Sommer in Frankreich und davor und danach in England. Die Geschichte setzt sich so allmählich wie ein Puzzle zusammen und wird von allen Seiten beleuchtet. Wenn man den Überblick behält ist das durchaus brillant.
Was genau die Intention oder Botschaft der Geschichte ist, vermag ich bis jetzt nicht zu sagen und anfangs hab ich mich auch ein bisschen schwer getan, an der Handlung dran zu bleiben, irgendwie zog mich das Leben der doch sehr unterschiedlichen Charaktere jedoch doch in seinen Bann.
Wir durchleben mit den Freunden viel Höhen und noch mehr Tiefen und auch wenn zwischendurch wenig "passiert" entwickeln sich alle ein Stück weiter, womöglich man selbst als Hörer auch. Und irgendwie findet alles dann doch zu einem gefälligen Ende, auch wenn ich zuletzt doch tatsächlich ein paatr Tränen vergossen habe.
Die Erzählstimme ist angenehm zu hören und hat keine unangenehmen falsch oder übertrieben klingenden Variationen, so dass man ihr gerne lauscht.
Insgesamt ist es eine gefällige, wenn auch nicht herausragende Geschichte über Freundschaft und Liebe und wie sie durch die Unwägsamkeiten des Lebens gefährdet, aber auch gestärkt werden kann. Zu einer absoluten Lese- bzw. Hörempfehlung kann ich mich nicht durchringen, aber für ein bisschen Unterhaltung zwischendurch eignet sich "Was bleibt, wenn du gehst" sehr gut.