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Veröffentlicht am 17.12.2021

Eine langersehnte Fortsetzung

Every (deutsche Ausgabe)
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Als der Circle mit einem der größten Onlineversandhäuser der Welt fusioniert, scheint dessen Monopolstellung endgültig unbestritten. Im abgeschirmten Campus von Every lenken die schlausten Köpfe die Wahrnehmung ...

Als der Circle mit einem der größten Onlineversandhäuser der Welt fusioniert, scheint dessen Monopolstellung endgültig unbestritten. Im abgeschirmten Campus von Every lenken die schlausten Köpfe die Wahrnehmung und den Fortschritt der ganzen Welt. Um die Macht Everys über die Menschen zu brechen, versucht Delaney Wells den Konzern von Innen mit ihren Ideen zum Scheitern zu bringen. Doch immer mehr Menschen verfallen dem Sog des Fortschritts, während die Unantastbarkeit des Privaten und die persönliche Freiheit immer mehr in den Hintergrund geraten. Doch wollen die Menschen wirklich frei sein?

Nach der „Circle“ erscheint nun viele Jahre später die Fortsetzung dieses wundervollen und schockierenden Buches, welche die Vormachtstellung eines Unternehmens wie der Circle noch auf eine höhere Ebene bringt. Als Skeptikerin versucht Delaney das Unternehmen mit immer übertriebeneren Ideen zu Fall zu bringen. Delaneys Charakter würde ich eher als schwankend bezeichnen. Trotz ihres mehr oder weniger undurchdachten Plans Every zu zerstören, beginnt sie den Annehmlichkeiten dieses Lebens zu verfallen und ihre Prinzipien geraten in den Hintergrund. Unterstützt wird sie dabei durch ihren Freund Wes, der Überwachung und Technik ebenfalls ablehnt. Leider bliebt Wes Charakter und Wandel innerhalb des Buches für mich zu blass und unverstanden. Während er am Anfang des Buches als Delaneys Mitbewohner und Mitverschwörer eine wichtige Rolle einnimmt, verfällt er immer mehr Everys Sog und verschwindet quasi aus Delaneys Leben und damit auch aus dem Geschehen. Seine Rolle in der Geschichte bleibt somit für mich unverstanden, da er zur Handlung eigentlich keinen großen Beitrag mehr leistet.

Die Zukunft, die Dave Eggers uns mit Every prophezeit und die die persönlichen Freiheiten jedes Einzelnen auf massive Weise einschränken, ist alles in allem erschreckend. Allein die Tatsache Niemanden gegenüber ehrlich seine Meinung äußern oder ihn auch nur freundschaftlich berühren zu können, fand ich furchtbar. Und dies ist nur der Anfang einer ganzen Reihe von Änderungen, die die Privatsphäre eines Jeden letztlich abschaffen.

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten, wobei der Anfang der Geschichte nur langsam Fahrt aufnimmt. Der sehr überspitzte und ironische Schreibstil machen das Buch sehr lesenswert. Mit dem Ende der Geschichte bin ich persönlich nicht zufrieden, da die Geschichte jedoch von Beginn an in diese Richtung strebt, wäre ein anderes Ende einfach unglaubwürdig gewesen. Eine erschreckende Zukunftsvision, die zeitweise zu realistisch scheint, um sie als pure Fantasie abzutun.

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Über einen Koffer der vom Himmel fiel

Elisa Hemmiltons Kofferkrimi
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Niemand hätte gedacht, dass ein einziger Reisekoffer, der aus dem Himmel fiel und das Dach einer Bibliothek zertrümmerte, der Anfang eines großen Kriminalfalles werden würde. In dem Koffer entdeckt die ...

Niemand hätte gedacht, dass ein einziger Reisekoffer, der aus dem Himmel fiel und das Dach einer Bibliothek zertrümmerte, der Anfang eines großen Kriminalfalles werden würde. In dem Koffer entdeckt die Polizei ein verschlüsseltes Notizbuch und die Blaupausen einer unbekannten Maschine. Zur Klärung des Falles erbitten sie die Hilfe des Mechanikers Jamie Lennox, den die Blaupausen mehr als faszinieren. Gleichzeitig taucht die Leiche des Kofferbesitzers in der Themse auf. Als Elisa Hemmilton, vorlaute Studentin und selbsternannte Hobbydetektivin, von dem merkwürdigen Vorfall erfährt, ist sie sofort Feuer und Flamme den Fall zu lösen, was sowohl sie als auch Jamie in größere Gefahr bringt, als sie sich vorstellen konnten.

Das neue Buch von Lin Rina erzählt nun endlich die ungewöhnliche Geschichte des Koffers der aus dem Himmel fiel und das Glasdach der Bibliothek aus „Animants Staubchronik“ zerschlug. In den Fokus rückt dabei die Geschichte von Elisa und Jamie, die bereits aus Animants Staubchronik bekannt sind und die zeitlich in den Tagen vor und an Weihnachten 1890 spielt, also zu der Zeit als Animant London überstürzt verlassen hat. Elisas aufmüpfigen und vorlauten Charakter mochte ich bereits in der Staubchronik sehr gerne. Jamie hingegen bildet mit seinem vorsichtigen Charakter einen guten Kontrast zu ihr, auch wenn er sich trotz seines ängstlichen und zurückhaltenden Wesens in Elisas Ermittlungen hineinziehen lässt. Auch die emotionalen Verwicklungen zwischen Elisa und Benjamin Green fand ich sehr herzerwärmend. Die Geschichte hat einfach alles, was ein gutes Buch ausmacht: Spannung, Liebe, einen Mord und einzigartige und bezaubernde Charaktere. Was soll ich sagen, ich liebe Lin Rinas Geschichten einfach!

Ich fand es wundervoll noch einmal in die Welt der Staubchronik eintauchen zu können und hoffe wie immer auf eine Fortsetzung dieses Abenteuers mit diesen liebenswerten Charakteren. Ich glaube wir alle würden uns freuen noch mehr Geschichten über Elisa, Jamie und all die anderen Charaktere zu hören. Mir jedenfalls geht es ganz sicher so.

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Reality Show im Paradies

Love Show
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Die 17-jährige Ray lebt ihr beschauliches Leben auf einer wundervollen paradiesischen Insel, in der das Leben einfach ist und immer nach denselben Regeln abläuft. Doch Ray ahnt nicht, dass ihr Leben in ...

Die 17-jährige Ray lebt ihr beschauliches Leben auf einer wundervollen paradiesischen Insel, in der das Leben einfach ist und immer nach denselben Regeln abläuft. Doch Ray ahnt nicht, dass ihr Leben in Wirklichkeit eine riesige Show ist und sie der bekannteste Reality-TV-Star der Welt. Als Ray sich nicht, wie von den Machern der Show gewünscht, in ihren Jugendfreund Noah verliebt, entschließt sich der Produzent der Serie dazu jemand Neues in die Show einzuschleusen, der diesen Part übernehmen soll. Doch während der Plan aufzugehen scheint, bemerkt Ray immer mehr Unstimmigkeiten in ihrer sonst so geordneten Welt, die sie an ihrem Leben zweifeln lassen.

Die Geschichte von „Love Show“ erinnert alles in allem wirklich sehr an die Truman Show mit Jim Carrey nur dass hier Teenager und ihre erste Liebe im Fokus stehen. Ray ist in einer sehr behüteten Welt aufgewachsen und eigentlich ein sehr eigenständiges und schlaues Mädchen, welches ihre Insel in und auswendig kennt. Umso erstaunlicher ist, dass sie bisher nichts von den angebrachten Kameras bemerkt hat oder einige unvorhergesehene Ereignisse in Zweifel gezogen hat. Mr. X, der Produzent der Serie, ist wirklich ein Ekelpaket, dass nur auf Quoten aus ist. Ich verstehe nicht, warum seine Mitarbeiter bei seinen Aktionen, die einfach vollkommen illegal sind, überhaupt mitmachen. Die sich rasend schnell entwickelnde Liebe zwischen Liam und Ray fand ich ziemlich unglaubwürdig. Auch mochte ich das Ende nicht, welches doch sehr fantastische Ausmaße annimmt und damit ein ziemlicher Stilbruch zum Rest der Geschichte ist. Alles in allem liefert die Geschichte durchaus seichte Unterhaltung, konnte mich jedoch nicht überraschen.

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Hinter verzauberten Fenstern...

Hinter verzauberten Fenstern
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Der erste Dezember rückt immer näher und Julia erwartet mit Sehnsucht ihren Schokoladenadventskalender. Als ihre Mutter ihr jedoch einen einfachen Bilderkalender überreicht und ihr kleiner Bruder einen ...

Der erste Dezember rückt immer näher und Julia erwartet mit Sehnsucht ihren Schokoladenadventskalender. Als ihre Mutter ihr jedoch einen einfachen Bilderkalender überreicht und ihr kleiner Bruder einen Schokoladenkalender bekommt, ist Julia zunächst bitter enttäuscht. Doch ihr neuer Adventskalender glitzert nicht nur wunderschön im Licht, er verbirgt auch ein großartiges Geheimnis. Als Julia die erste Tür des Kalenders öffnet, bemerkt sie, dass hinter den Fenstern Menschen wohnen und Julias Besuch lang ersehnt haben. Hinter den Kalenderfenstern wartet auf Julia eine bezaubernde neue Welt und ein wundervolles Abenteuer.

Als Fan von Cornelia Funkes Bücher für kleine und junggebliebene Leser war ich begeistert über diese kleine Weihnachtsgeschichte. Allem voran beeindrucken vor allem die Illustrationen im Buch und das Cover mit 24 Türchen zum Öffnen. Die Geschichte selbst ist wunderschön zu lesen und entführt die kleine Julia in die Welt hinter den Kalendertürchen. Die Figuren im Adventskalenderhaus sind schon etwas skurril aber allesamt freundliche und bezaubernde Charaktere. Die Handlung selbst ist sehr einfach gehalten und natürlich vor allem für die kleinen Leser gedacht, was sie natürlich ein wenig vorhersehbar macht. Trotzdem bleibt es eine wundervolle Weihnachtsgeschichte über Zusammenhalt, Gemeinschaft und Freundschaft und ein tolles Buch für die Vorweihnachtszeit.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Abgebrochen

Babel
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Zuallererst möchte ich sagen: Ich habe es wirklich versucht. Ich habe versucht mich auf diese Geschichte einzulassen, auch wenn ich schon nach einigen Sätzen gemerkt habe, dass dieses Buch zu lesen wirklich ...

Zuallererst möchte ich sagen: Ich habe es wirklich versucht. Ich habe versucht mich auf diese Geschichte einzulassen, auch wenn ich schon nach einigen Sätzen gemerkt habe, dass dieses Buch zu lesen wirklich einige Anstrengung fordern wird. Beim Lesen des Klappentextes habe ich eine mitreißende Geschichte über Robert Koldewey und die Ausgrabung Babylons erwartet, spannende Historik und Archäologie als Grundlage eines guten Romans. Bekommen habe ich jedoch einen kranken Mann, der mit einer Blinddarmentzündung im Bett liegt und in seiner Lethargie und Untätigkeit über die Hindernisse, vor allem finanzieller und kultureller Natur, der Ausgrabung siniert. Nach 150 Seiten und mehreren Anläufen habe ich das Buch letztlich abgebrochen und eigentlich immer noch nicht verstanden, was für Informationen mir in der Geschichte überhaupt vermittelt werden sollen. Die teilweise mehr als eine halbe Seite umfassenden Mammutsätze, die ohne Sinn und Verstand zusammengewürfelt sind, haben dem Ganzen dabei noch den letzten Rest Klarheit genommen. Ein schreckliches Buch, dessen Inhalt und Sinn ich vielleicht einfach nicht verstehe.

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