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Veröffentlicht am 21.03.2021

Robert Langdon ist zurück

Der Da Vinci Code
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Harvard-Professor und Symbolologe Robert Langdon wird mitten in der Nacht von einem Anruf geweckt. Der Kurator des Louvre in Paris, Jacques Saunière, ist ermordet aufgefunden worden, und ausgerechnet Robert ...

Harvard-Professor und Symbolologe Robert Langdon wird mitten in der Nacht von einem Anruf geweckt. Der Kurator des Louvre in Paris, Jacques Saunière, ist ermordet aufgefunden worden, und ausgerechnet Robert Langdon war als letztes in seinem Terminkalender verzeichnet. Der französische Polizeichef Bezu Fache sieht Langdon als seinen Hauptverdächtigen und will ihm eine Falle stellen. Doch dann kommt ihm Saunières Enkelin Sophie zur Hilfe, und gemeinsam fliehen sie nicht nur vor der Polizei, sondern decken auch ein Jahrtausende altes Geheimnis aus der Geschichte Frankreichs und der Kirche auf.

Nachdem Dan Brown in seinem ersten Teil der Robert Langdon-Reihe, „Illuminati“, die Kirche schon ordentlich ins Schwitzen gebracht hat, versucht er es einfach nochmal. Dieses Mal beschäftigt er sich mit dem Heiligen Gral, seiner Legende und seinem Zusammenhang mit der Familie Jesu Christi.

Robert Langdon tritt in seiner gewohnt charmanten Art auf. Er erklärt historische Details, ist aufmerksam und will Sophie unter allen Umständen beschützen, obwohl er sie gerade erst kennengelernt hat. Selbst wenn sein Leben bedroht wird, bleibt er sachlich und konzentriert, wovon ich persönlich sehr beeindruckt bin.

Sophie Neveu ist Robert Langdon sehr ähnlich. Sie hat einen analytischen Verstand, kann ihre Gefühle gut verbergen und ist genauso sachlich. Sie lernt viel von ihrem Begleiter, kann ihm aber genauso viel zurückgeben. Die Geschichte ihrer Familie ist mehr als interessant, und im Laufe des Buches gibt es so manches Geheimnis zu entdecken.

Die Geschichte ist sehr ausgeklügelt und feingliedrig durchdacht. Jedes Detail stimmt, auch wenn man über manche Sachen zweimal nachdenken muss. Ich habe das Buch einmal gelesen und jetzt nochmal als Hörbuch gehört. Obwohl ich wusste, wie es ausgeht, fand ich es doch spannend, die Geschichte neu zu entdecken. Dass die historischen Fakten, die der Autor uns auftischt, nicht immer der Wahrheit entsprechen, finde ich persönlich nicht schlimm. Die Fiktion macht dieses Buch nur noch spannender.

Am besten hat mir die „Geschichtsstunde“ im Herrenhaus von Sir Leigh gefallen. Die Analyse des Gemäldes „Das letzte Abendmahl“ hat mir sehr viel Spaß gemacht. Egal, ob die Details so stimmen oder nicht, Sir Leighs Ausführungen sind faszinierend.

Die Auflösung kam für mich beim ersten Mal überraschend. Ich hatte nicht damit gerechnet, wer hinter der gesamten Verschwörung steckt. Als ich das Buch jetzt zum zweiten Mal erlebt habe, konnte ich auf alles achten, was später noch wichtig werden würde. Dadurch hatte ich ein viel besseres Verständnis für die Zusammenhänge.

Insgesamt habe ich „Sakrileg“ auch beim zweiten Mal sehr genossen. Ich mochte die Geschichte, die historischen Details und die Figuren. Die Story war wirklich clever konstruiert, und es hat Spaß gemacht, sie noch einmal neu zu entdecken. Im Vergleich zum ersten Teil der Reihe war dieses Buch ein wenig schwächer, aber trotzdem immer noch bemerkenswert.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Rückkehr auf die Queen Anne

Lady Arrington und die tödliche Melodie
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Es wiederholt sich, was sich wiederholen muss. Erneut befindet Mary Elizabeth Arrington sich in einer Krise. Einer Schreibkrise, um genau zu sein. Ihr neuester Roman will sich einfach nicht fertig schreiben ...

Es wiederholt sich, was sich wiederholen muss. Erneut befindet Mary Elizabeth Arrington sich in einer Krise. Einer Schreibkrise, um genau zu sein. Ihr neuester Roman will sich einfach nicht fertig schreiben lassen. Daher beschließt sie, auf die Queen Anne zurückzukehren, das luxuriöse Kreuzfahrtschiff, das ihr schon beim letzten Mal über die Schreibblockade hinweggeholfen hat.

Aber auch dieses Mal wird es kein Vergnügungsurlaub. Beim klassischen Abendkonzert fällt auf einmal der Pianist aus der Reihe und spielt ein Stück völlig außerhalb des Konzerts. In der Nacht wird er erstochen am Flügel der Eingangshalle gefunden. Wollte sich jemand rächen, der nur das Konzert genießen wollte? Oder steckt doch viel mehr hinter diesem Mord?
Mary Arrington kehrt in ihrer gewohnt britischen und sympathischen Art zurück. Der Auftakt in die jeweilige Geschichte gefällt mir bisher immer gut. Wir bekommen Zeit uns zurechtzufinden und uns auf das Reiseziel einzustellen. Gleich zu Anfang werden die neuen Mitreisenden und Begleiter vorgestellt und somit der Rahmen abgesteckt.

Vier Figuren treffen wir von der letzten Reise wieder und zwar den Schiffsarzt Germer, Kapitän MacNeill, der Mary gegenüber ein wenig aufgeschlossener ist sowie Sandra und Antonio, die auch dieses Mal in Marys Team spielen und ihr helfen, den Fall zu lösen.
Hinzu kommen zahlreiche zusätzliche Nebenfiguren, die mehr oder weniger wichtig für die Handlung sind. Einige sollen uns natürlich vom Mörder ablenken und auf eine falsche Spur führen. Bei einer der Figuren hatte ich von Anfang an ein schlechtes Gefühl, bin aber immer wieder davon abgekommen. Schließlich hat sich mein Verdacht aber doch bewahrheitet, wenn auch in keinster Weise so wie ich vermutet hatte.

Genau wie im Vorgänger muss sich Mary erst irren, bevor sie den wahren Mörder entlarven kann, und genau wie im Vorgänger finde ich die Auflösung ein bisschen weit hergeholt. Die Geschichte ist sehr ausgeklügelt und wirklich tiefgründig durchdacht, aber Mary muss schon wieder die komplette Vergangenheit des Mörders und des Ermordeten aufarbeiten, um auf die abschließende Lösung zu kommen. Das geht auch einfacher und trotzdem nicht weniger spannend.

Die Geschichte ist unterhaltsam und sehr flüssig geschrieben. Ich mochte Marys trockenen Humor sehr gern, aber auch ihren Ehrgeiz und ihre Bissigkeit. Sie wollte den Fall unbedingt lösen, und nichts konnte sie daran hindern. Was ich von den romantischen Entwicklungen halten soll, weiß ich noch nicht genau. Da werde ich den nächsten Roman abwarten müssen.

Was mir bei den Kreuzfahrtkrimis auch gut gefällt, sind die unterschiedlichen Orte, die wir nebenbei entdecken können. Im letzten Band waren wir in der Karibik unterwegs, dieses Mal sind es nördlichere Gefilde. Beim ersten Teil hatte ich mir schon gewünscht, die Landausflüge ein bisschen auszubauen, dieses Mal ging es mir wieder genauso. Da steckt eine Menge Potential drin, und es juckt mir in den Fingern, dieses auszuschöpfen.

Insgesamt habe ich auch den zweiten Band der Lady Arrington-Reihe gern gelesen. Es hat wieder Spaß gemacht, Mary und ihr Team bei der Spurensuche zu begleiten und dem Mörder Schritt für Schritt näher zu kommen. Die Auflösung hätte ich mir ein bisschen einfacher gewünscht, dafür hätte ich gern mehr von den Reisezielen gehabt. Den nächsten Teil werde ich mir aber trotzdem kaufen.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Auftritt Lady Arrington

Lady Arrington und der tote Kavalier
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Die berühmte Krimiautorin Mary Elizabeth Arrington hat eine Schreibblockade. Sie kommt mit ihrem neuesten Roman einfach nicht weiter. Um sich abzulenken und neue Ideen zu sammeln, entschließt sie sich ...

Die berühmte Krimiautorin Mary Elizabeth Arrington hat eine Schreibblockade. Sie kommt mit ihrem neuesten Roman einfach nicht weiter. Um sich abzulenken und neue Ideen zu sammeln, entschließt sie sich eine Kreuzfahrt in der Karibik zu unternehmen. Doch anstatt Erholung und Ablenkung erwartet Mary ein Schock: beim Maskenball bricht plötzlich einer der Tänzer zusammen und stirbt noch vor Ort. Während der Schiffsarzt von einer Herzschwäche überzeugt ist, weiß Mary es besser. Auf dem Kreuzfahrtschiff ist vor ihren Augen ein Mord passiert!

Kriminalromanreihen mit immer derselben Hauptfigur à la Sherlock Holmes oder Hercule Poirot mag ich persönlich sehr gern. Mit Mary Arrington haben wir zwar keine hauptberufliche Detektivin, aber doch eine clevere, intelligente und selbstbewusste britische Dame in den besten Jahren, die keine Mühen scheut, um einen Fall aufzuklären. Ihre Dialoge fand ich am unterhaltsamsten, da sie sich wirklich sehr hochtrabend ausdrücken kann. Vor allem ihren Austausch mit ihrem ebenso gebildeten Lektor habe ich sehr genossen.

Das Buch ist ein ganz typisches Whodunit ("Who has done it?", also "Wer hat es getan?"), also die sukzessive Suche nach einen oder mehreren Tätern durch das Finden von Spuren und das Zusammenfügen von Hinweisen. Dabei ist Mary nicht auf sich allein gestellt. Sie kann die Putzfrau Sandra und den Maschinisten Antonio dazu bringen, sich ihr anzuschließen, und gemeinsam geben sie ein skurriles aber durchaus effizientes Team ab.

Allerdings gibt es auch Gegenspieler, mit denen Mary fertig werden muss. Zum einen ist da Kapitän MacNeill, der um den Ruf seines Schiffes fürchtet und den Mord am liebsten unter den Teppich kehren will. Zum anderen gibt es den Schiffsarzt Germer, der alles macht, nur nicht seinen Job. Also müssen Mary und ihr Team unter dem Radar fliegen, um trotzdem so viele Hinweise wie möglich zu finden.

Die Geschichte fand ich sehr unterhaltsam, zumal Mary auch erst mehrere Fehler machen muss, um letztendlich ans Ziel zu kommen. Dadurch wird auch der Leser hinters Licht geführt. Wobei ich bei einer der Figuren immer ein schlechtes Gefühl hatte, was sich dann ganz am Ende auch bewahrheitet hat. Allerdings werden wir wirklich clever immer wieder von dieser Figur abgelenkt, da die Aufmerksamkeit auf einem anderen Verdächtigen liegt.

Die Idee mit der Kreuzfahrt hat mir auch gut gefallen. Man hat einen geschlossenen Rahmen, auf den man sich eingrenzt und gleichzeitig immer wieder neue Orte, die entdeckt werden können. In diesem Szenario steckt so viel Freiheit drin, dass es niemals langweilig wird. Mary bekommt auch die Gelegenheit, von Bord zu gehen und das Reiseziel zu erleben. Das hätte meiner Meinung nach sogar noch ausgebaut werden können. Als kleines Trostpflaster gibt es dafür aber sogar eine Prise Romantik.

Die Auflösung fand ich dann doch ein wenig zu weit hergeholt. Mary muss so weit in der Vergangenheit graben, dass eigentlich schon alles verjährt sein sollte. Marys Schlussfolgerungen sind spannend zu erleben, aber der Hintergrund des Verbrechens war für mich persönlich zu unrealistisch.

Insgesamt hat mir die Geschichte gefallen. Sie kommt zwar auf keinen Fall an die Werke von Arthur Conan Doyle oder Agatha Christie heran, aber ich glaube, diesen Anspruch hat die Autorin auch gar nicht. Das Buch hat mich nicht eben vom Hocker gerissen, aber ich habe es nichtsdestotrotz gern gelesen. Mary Arrington ist eine sympathisch konzipierte Figur, die auf jeden Fall noch viel Potential hat.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Begleitet Jacob und Will in die Spiegelwelt

Spiegelwelt
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Mit den „Reckless“-Büchern hat Cornelia Funke eine fantastische Welt jenseits der Spiegel erschaffen. In mehreren Bänden haben wir zusammen mit dem Schatzjäger Jacob Reckless, seiner Begleiterin Fuchs ...

Mit den „Reckless“-Büchern hat Cornelia Funke eine fantastische Welt jenseits der Spiegel erschaffen. In mehreren Bänden haben wir zusammen mit dem Schatzjäger Jacob Reckless, seiner Begleiterin Fuchs und anderen Figuren zahlreiche Abenteuer erlebt. Im großen Buch der „Spiegelwelt“ können wir nun mehr über die Historie erfahren. Wie haben Jacob und Fuchs sich kennengelernt? Wie hat Albert Chanute seinen Arm verloren? Und wie kam der Schneider in den Wald? Auf all diese Fragen und noch einige mehr erhalten wir endlich eine Antwort.

Ich bin ein Fan von Cornelia Funke und „Reckless“, und ich wollte schon immer mehr über die Hintergründe der Welt und der Figuren erfahren. Daher ist es kaum verwunderlich, dass „Spiegelwelt“ sofort auf meiner Wunschliste landete. Es ist sozusagen ein Begleitbuch für die Geschichten rund um Jacob Reckless und gibt uns weiterführende Informationen.

Schon die Aufmachung ist unglaublich schön. Das Buch hat keinen Rücken, sodass man buchstäblich in das Innerste der Welt schauen kann. Man sieht jede einzelne Bindung, die nur von den beiden etwas dickeren Buchdeckeln zusammengehalten werden. Die Illustrationen sind genauso gut gelungen. In jedem Bild steckt noch ein weiteres, sodass man sich stundenlang nur mit den Bildern beschäftigen könnte. Sogar die Schriftart variiert von Geschichte zu Geschichte. Mal ist es ein gedruckter Text, mal sieht es aus wie handschriftlich festgehalten. Dadurch erscheint das Buch so vielseitig wie eine eigene kleine Bibliothek. Dieser Eindruck wird sogar noch verstärkt aufgrund des Pflanzenlexikons der Spiegelwelt, welches im Buch enthalten ist.

Die Geschichten an sich sind in der gewohnt düsteren Erzählweise der Autorin gehalten. Wir lernen Jacob und Chanute ein bisschen besser kennen, aber es gibt auch Kurzgeschichten über bisher unbekannte Figuren, die nicht weniger interessant sind. Am besten haben mir tatsächlich die Erzählungen des Schneiders und der Kinderfresserin gefallen.

Die zahlreichen Illustrationen verdrängen natürlich ein bisschen den Text, wodurch sich das Buch unglaublich schnell liest. Ich glaube aber eher, dass es zum immer wieder Durchblättern gedacht ist, und dafür ist es perfekt geeignet.

Insgesamt ist „Spiegelwelt“ ein wirklich wunderschönes Buch. Die ausgewogene Mischung aus Text und Bild macht es zu etwas Besonderem. Ich habe ganz andächtig durch die Kapitel geblättert, bin bei vielen Illustrationen hängen geblieben und habe Zeit mit den Figuren verbracht. Normalerweise beeile ich mich mit meinen Büchern, weil ich wissen möchte, wie es ausgeht. Hier war das genaue Gegenteil der Fall: Ich wollte nicht, dass es endet. Aber immerhin hält mich nichts davon ab, dieses Buch immer wieder in die Hand zu nehmen.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Was passiert, wenn man sich einfach fallen lässt?

What if we Drown
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Um ihren Erinnerungen zu entfliehen, zieht Laurie an das andere Ende von Kanada und beginnt ihr Medizinstudium. Dadurch hofft sie, endlich mit dem Tod ihres Bruders Austin abschließen zu können. Dann trifft ...

Um ihren Erinnerungen zu entfliehen, zieht Laurie an das andere Ende von Kanada und beginnt ihr Medizinstudium. Dadurch hofft sie, endlich mit dem Tod ihres Bruders Austin abschließen zu können. Dann trifft sie Sam, ein paar Jahre älter und auch Medizinstudent. Die beiden kommen sich immer näher, bis Laurie plötzlich herausfindet, welche Rolle Sam bei Austins Tod gespielt hat.

Ich hatte „What if we drown“ schon sehr lange auf der Leseliste, und habe es jetzt endlich geschafft. Ich mag den LYX-Verlag sehr und entdecke immer wieder gern neue Veröffentlichungen im New Adult-Genre. Von Autorin Sarah Sprinz hatte ich auch viel Gutes gehört und gelesen, also habe ich mich endlich an dieses Buch gesetzt.

Laurie war mir von Beginn an sympathisch. Sie hat eine schöne und auch tragische Hintergrundgeschichte, die sie aufzuarbeiten versucht, was eine wunderbare Grundlage für eine Geschichte ist. Sie hat ihre Ecken und Kanten, hat ein klares Ziel vor Augen und hat mit ihren Problemen zu kämpfen. Daher ist Laurie eine Hauptfigur, mit der man sich leicht identifizieren kann.

Auch Sam  mochte ich gern. Er war stets besorgt um seine Mitmenschen, war freundlich und umsichtig, intelligent und ehrgeizig. Zu Laurie war er immer liebenswert und gefühlvoll. Allerdings hätte ich mir von ihm mehr Widerstand gegen Laurie gewünscht, um sie vor eine Herausforderung zu stellen. Er hat ihr immer alles recht gemacht und sie in Watte gepackt. Das war mir teilweise zu anstrengend.

Ihre Interaktionen miteinander haben mich allgemein etwas gestört. Laurie versucht Sam zu hassen, woran sie kläglich scheitert. Obwohl sie wütend auf ihn ist, will sie ihn immer in den Arm nehmen. Liebesromane leben von gegensätzlichen Gefühlen und Gefühlschaos, aber hier schien es irgendwie nicht richtig zu passen.

Die anderen Figuren gehen zwischen Sam und Laurie ein wenig verloren. Zwar haben Kian, Emmett, Hope und die anderen auch ihre eigenen Charakterzüge, ihre Vergangenheit und ihre Zukunftsträume. Teilweise wirken sie aber trotzdem ein wenig blass. Vor allem Amber, die ja eigentlich Lauries beste Freundin sein soll, kommt meines Erachtens viel zu kurz.

Die Geschichte dreht sich einzig darum, dass Laurie Austins Tod verarbeitet. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Story nicht wirklich vorwärts geht. Wir befinden uns in Lauries erstem Semester an die Universität, da sollte schon ein bisschen mehr los sein. Stattdessen wird gelernt, gegessen und geweint. Zum Beispiel geht das Detail, dass Laurie zum ersten Mal seit Jahren wieder Kite surfen geht, in der restlichen Geschichte vollkommen unter. Da steckte, glaube ich, mehr Potential drin.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Lauries Gefühle hat sie wirklich großartig dargestellt, auch wenn es manchmal ein bisschen zu chaotisch war. Ich mochte die witzigen Dialoge, die mit viel Ironie und Sarkasmus ausgestattet waren. Dadurch fällt es mir immer leichter, die Figuren zu mögen.

Insgesamt war „What if we drown“ ein schönes Buch, allerdings keins, das mich vom Hocker gehauen hat. Ich mochte Laurie und Sam gern, und ich bin froh, dass die beiden sich gefunden haben. Aber der Konflikt hat mich irgendwie nicht so ganz überzeugt, da wäre meiner Meinung nach mehr drin gewesen. Trotzdem hatte ich ein unterhaltsames Leseerlebnis und bleibe dem LYX-Verlag auch weiterhin treu.

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