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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2016

Für kalte Herbstabende durchaus geeignet

Die Assistentinnen
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Die Assistentinnen – Camille Perri

Es ist wohl Schicksal, dass Tina Fontana, die Assistentin des Medienmoguls Robert Barlows, die Möglichkeit ihren Studienkredit von Heute auf Morgen abzubezahlen geboten ...

Die Assistentinnen – Camille Perri

Es ist wohl Schicksal, dass Tina Fontana, die Assistentin des Medienmoguls Robert Barlows, die Möglichkeit ihren Studienkredit von Heute auf Morgen abzubezahlen geboten wird. Was als einmalige Sache beginnt, artet schnell aus – Bald ist Tina in einem Konstrukt aus Lügen und Diebstahl verwickelt, das kein Ende zu scheinen nimmt.

Die Geschichte beginnt ganz locker, der Schreibstil ist flüssig gewählt, nichts, wobei man sich wirklich anstrengen muss. Sofort wird der Leser in die Geschichte hinein katapultiert und lernt Tina kennen – und ihren Chef.
Hier wird immer wieder aufgezeigt, wie groß und mächtig die Firma ihres Chefs ist und obwohl sie nur gut von ihm spricht, wird dem Leser schnell deutlich, dass auch er Dreck am Stecken hat.
Doch generell bleibt die Figur des Chefs, so wie die anderen Nebenfiguren, durchgehend flach.
Dies wird vor Allem bei den Assistentinnen deutlich, die im Geschehen mitmischen. So werden sie erst als Zicken charakterisiert, die viel zu viel Wert auf ihr Aussehen legen, aber dann sind sie doch irgendwie alle gleich.
Die Hauptperson, Tina, erhält etwas mehr Leben und wirkt auch als Sympathieträgerin, aber dennoch kann sie einfach nicht überzeugen. So schreibt die Autorin immer wieder, dass Tina eine Veränderung an sich selbst feststellt, aber dieses Gefühl bleibt beim Leser leider aus.
Zuletzt noch der Love Interest, Kevin mit dem ich auch kein bisschen sympathisieren konnte. Ich hatte teilweise das Gefühl, das die Autorin uns auf die falsche Fährte locken wollte (so wie z.B. dass Tina uns erst den Eindruck vermittelt, dass Assistentin XY eine reiche und versnobte Zicke ist oder dass Kevin eigentlich ein echter Spießer ist) und dann aber – Überraschung – doch zeigen wollte, dass ihre Charaktere doch nicht so sind.
Fazit: Die Charaktere konnten ganz und gar nicht überzeugen.

Die Handlung hat mir um einiges besser gefallen. Es ging nicht zu schnell oder zu langsam, immer wieder wurden Andeutungen gemacht, dass Robert etwas ahnt und so steigerte sich die Spannung. Als Kevin jedoch einen „Fehler“ begeht, spitzt sich die Situation noch einmal ganz besonders zu. Das Ende war teilweise doch ein wenig .. unrealistisch.

Mit Witz und Charme führt die Autorin durch Tinas aufregende Geschichte. Leider ist das Gefühl dabei zu kurz gekommen, aber dennoch lässt sich abschließend sagen, dass es sich als lockere und leichte Lektüre für kalte Herbsttage durchaus eignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Lesespass
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 31.10.2016

Klare Leseempfehlung

Der Blackthorn-Code - Das Vermächtnis des Alchemisten
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Der Blackthorn Code – Das Vermächtnis des Alchemisten erzählt die Geschichte des Apotheker Lehrlings Christopher, dessen Meister und Vaterfigur Benedict umgebracht wird. Als Vermächtnis bleibt ...

Der Blackthorn Code – Das Vermächtnis des Alchemisten erzählt die Geschichte des Apotheker Lehrlings Christopher, dessen Meister und Vaterfigur Benedict umgebracht wird. Als Vermächtnis bleibt nur ein Rätsel, das er lösen muss.

Schon der optische Eindruck des Buches ist durchweg positiv. Das Cover ist definitiv ein Blickfang und auch das Buch liegt bequem in der Hand.

Das erste Kapitel beginnt damit, dass Christopher seinem besten Freund Tom vorschlägt eine Kanone zu bauen. Mit Witz und Charme führt der Autor die Leser in die Welt des 17. Jahrhunderts ein und wir lernen die wichtigsten Charaktere kennen.
Schon in den ersten Seiten werden wir mit dem ersten Rätsel konfrontiert: Anschließend wird erklärt, wie es funktioniert und zu nutzen ist, sodass man den Code tatsächlich verwenden kann.
Doch das Buch fackelt nicht lange und schon bald wird Spannung aufgebaut: Einige Apotheker wurden vom sogenannten Kult des Erzengels umgebracht und auch Christopher lebt in der Angst der Nächste zu sein.
Als sein Meister, Benedict Blackthorn, ebenfalls in Gefahr gerät erhält der Lehrling einen Code, den er entschlüsseln muss.
Wir begleiten Christopher auf seinem Reise wie er den Code zu entschlüsseln versucht, die Spannung kommt dabei aber keineswegs zu kurz.

Christopher ist ein sehr sympathischer Hauptcharakter, der sehr schlau, neugierig und risikobereit ist. Andererseits wirkte er auf mich teilweise sehr naiv und leichtsinnig.
Sein bester Freund, Tom, ist wohl der beste Freund den man haben kann. Hilfsbereit, loyal und immer für Christopher da.
Benedict Blackthorn scheint ein ganzer netter Kerl zu sein, der für Christopher eine Art Vaterfigur dargestellt hat, aber der Funke ist nicht ganz rüber gesprungen. Irgendwie bleibt eine gewisse Distanz zu dieser Figur, da wir erst mit der Zeit hinter die Geheimnisse von Blackthorn kommen und die anfänglichen Eindrücke lassen mich den Charakter nicht wirklich so wertschätzen wie die Anderen. Man könnte ihn mit Professor Snape aus Harry Potter vergleichen.

Anfangs dachte ich, dass der Code von Blackthorn so gestaltet ist, dass der Leser ebenfalls miträtseln kann. Das war wohl nicht die Eingebung des Autors, denn es ist als ganz normaler Leser schier unmöglich den Code zu lesen. Das sollte man vom Buch also nicht erwarten.

Gegen Ende wird das Buch teilweise noch sehr brutal. Es gibt zwar keine expliziten Gewaltdarstellungen, aber dennoch werden einzelne Verletzungen sehr grausam geschildert.

Dennoch enttäuscht das Ende nicht. Nach einem explosiven Finale endet das Buch relativ offen, sodass der Leser zufrieden das Buch wieder schließen kann.

Lange Rede, kurzer Sinn: Der Blackthorn Code ist ein Buch, das mit seinem ganz eigenen Charme überzeugt. Mit einem sympathischen Hauptcharakter wird der Leser auf eine spannende Reise in das 17. Jahrhundert geschickt.