Wie aus dem Leben gegriffen
Die WunderfrauenInhalt: Anfang der 1960er Jahre. Starnberg in Oberbayern.
Luise möchte ihren kleinen Laden der Zeit anpassen, denn nun heißt es überall: Selbstbedienung. Außerdem wird das Warenangebot immer größer. Für ...
Inhalt: Anfang der 1960er Jahre. Starnberg in Oberbayern.
Luise möchte ihren kleinen Laden der Zeit anpassen, denn nun heißt es überall: Selbstbedienung. Außerdem wird das Warenangebot immer größer. Für ihre Stammkunden ist die Umstellung zuerst sehr ungewohnt und unbequem, doch Luise hilft ihnen weiterhin gerne und teilt nach wie vor ihre Rezeptideen.
Die alleinerziehende Helga arbeitet inzwischen als Ärztin und berät und unterstützt Frauen bei der Geburtenkontrolle. Das Schicksal vieler Frauen berührt sie sehr und lässt sie viel riskieren.
Annabel bekommt ihr lang ersehntes zweites Kind, doch ihre kleine Tochter Marlene entfernt sie noch weiter von ihrem Mann Konstantin.
Luises Schwägerin Marie hat drei kleine Kinder und muss sich zusätzlich noch um den Hof, ihren geistig behinderten Schwager Manni und um eine Tante kümmern. Allmählich stößt sie an ihre Grenzen und braucht dringend eine Auszeit.
Meine Meinung: Leider habe ich den 1. Teil der Wunderfrauen-Trilogie nicht gelesen und der Prolog hat mich deshalb wegen der vielen mir unbekannten Charaktere auch ziemlich verwirrt. Doch nach und nach lernte ich die Frauen näher kennen und tauchte immer weiter in die Geschichte ein, die mich irgendwann richtig fesselte. Alle vier Frauen sind starke und sympathische Charaktere - ihre Männer dagegen wirken eher schwach und unsympathisch. Stefanie Schuster erzählt sehr lebhaft und glaubwürdig die Geschichten ihrer sehr unterschiedlichen Protagonistinnen. In wechselnden Kapiteln kommen Luise, Helga, Annabel und Marie, die jede ihre eigenen Sorgen und Nöte hat, zu Wort. Sie sind gut befreundet und helfen sich gegenseitig, so gut es geht. Die Autorin verknüpft geschichtlich historische Hintergründe und Ereignisse, technische und medizinische Errungenschaften, sowie den Zeitgeist der frühen 1960er Jahre in Deutschland geschickt mit dem Leben der Protagonistinnen. Es ist eine Zeit des Umbruchs und der Emanzipation.
Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger, der ausgerechnet Marie betrifft. Oje…
Fazit: Eine Geschichte, wie aus dem Leben gegriffen, mit starken Protagonistinnen, die dem Leser schnell ans Herz wachsen. Ich empfehle aber auf jeden Fall zuerst Teil 1 „Die Wunderfauen - Alles was das Herz begehrt“ zu lesen, denn ich hatte den Eindruck, dass ich doch einiges aus dem Leben der Frauen und ihrer Beziehung untereinander verpasst habe. Das lasse ich allerdings nicht in meine Bewertung einfließe, deshalb trotzdem volle Punktzahl!