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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2018

Auf der Flucht

Im Visier des Mörders
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Inhalt: Es sollte ein wunderschöner Ausflug werden, doch dann beobachten die Passagiere eines Heißluftballons am Boden einen Mord. Sie geraten in Panik und kurz darauf stürzt der Ballon ab. Schließlich ...

Inhalt: Es sollte ein wunderschöner Ausflug werden, doch dann beobachten die Passagiere eines Heißluftballons am Boden einen Mord. Sie geraten in Panik und kurz darauf stürzt der Ballon ab. Schließlich gibt es nur eine Überlebende. Sie flieht, denn sie ist die einzige Augenzeugin. Der Mörder und auch die Polizei suchen sie fieberhaft…

Meine Meinung: Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und beginnt sofort spannend mit dem beobachteten Mord. Der Mörder, der sofort die Verfolgung des Ballons aufnimmt, ist völlig skrupellos und brutal. Gerade auf den ersten Seiten musste ich ein paarmal schwer schlucken.
Zwischendurch gibt es zunächst kurze, später längere Kapitel von der Vergangenheit der Schwestern Jessica und Isabel. Jessica hatte Isabel, die seit 21 Jahren Nonne ist und im Kloster wohnt, mit der Ballonfahrt zum 40. Geburtstag überrascht.
Im Laufe der Geschichte werden die Zusammenhänge zwischen den Personen und den Ereignissen in der Vergangenheit immer deutlicher, die Handlung wird immer spannender und alle Fragen werden schließlich geklärt. Dabei gibt es viele absolut überraschende Wendungen.
Der Schreibstil von Sharon Bolton lässt sich flüssig lesen und die Charaktere sind alle gut ausgearbeitet. Ganz toll und auch humorvoll fand ich die Passagen mit den Nonnen gegen Ende des Buches.
Fazit: Ein packender Thriller mit einem stetig wachsenden Spannungsbogen und vielen Wendungen. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.08.2018

Unfreiwillige, aber unvergessene Ferientage

Sommer in Atlantikblau
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Inhalt: Lotte Selinger macht auf Wunsch ihrer verstorbenen Großtante Charlie mit ihrer Mutter und ihren zwei Schwestern ein paar Tage Urlaub in New York. Auf dem Rückflug muss die Maschine wegen eines ...

Inhalt: Lotte Selinger macht auf Wunsch ihrer verstorbenen Großtante Charlie mit ihrer Mutter und ihren zwei Schwestern ein paar Tage Urlaub in New York. Auf dem Rückflug muss die Maschine wegen eines Vulkanausbruchs in Island notlanden. Nun sitzen die vier Frauen an der kanadischen Ostküste fest. Da das Flughafenhotel ausgebucht ist, nehmen sie die Hilfe eines mürrischen Mannes an, der ihnen anbietet, sie zu einem Bed & Breakfast in seinem Heimatort Chester zu bringen. Lotte ist fasziniert von den unverschämt blauen Augen dieses Mannes, Connor, und trotz seiner schroffen und abweisenden Art, und gegen ihren Willen, fühlt sich Lotte sofort zu ihm hingezogen…

Meine Meinung: Natürlich ist die Geschichte von Anfang an vorhersehbar, aber das störte mich überhaupt nicht.
Der Schreibstil ist locker und lebendig und passt sehr gut zu diesem leichten Sommerroman, der in dem kleinen Ort Chester in Nova Scotia, spielt. Durch die bildhaften Beschreibungen konnte ich während des Lesens diesen kleinen Ort (ich habe ihn inzwischen gegoogelt - wunderschön), das Mapletree Bed & Breakfast und die Charaktere deutlich vor mir sehen.
Lotte ist eine sehr sympathische und liebenswerte Protagonistin. Sie hat ihre Schwächen und Fehler, ebenso wie ihre Mutter und ihre Schwestern. Die drei Schwestern sind sehr unterschiedlich und im Laufe der Geschichte werden auch ihre Probleme und Selbstzweifel thematisiert und alle vier Frauen machen eine positive Verwandlung durch. Natürlich ist Connor nicht ohne Grund mürrisch und abweisend, trotzdem hat er auch Humor. Auch die Nebencharaktere, wie z.B. Hazel, Roy, Harold und Ethan, werden sehr warmherzig beschrieben.
Die Liebesgeschichte, die sich nur langsam entwickelt, fand ich sehr humorvoll und sie hat mir gut gefallen.
Das Ende dagegen war für mich etwas zu kitschig und unglaubwürdig.

Fazit: Ein schönes Sommerbuch, das durch sein tolles Setting, seine liebenswerten Protagonisten und seine Leichtigkeit überzeugt.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Hat Ellie übersinnliche Fähigkeiten oder nicht?

Das Böse in deinen Augen
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Die Kinderpsychologin Imogen Reid kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in ihren Heimatort Gaunt zurück und tritt dort eine Stelle bei Place2Be an, eine Einrichtung, die Schulen psychatrischen Beistand bietet.
Sie ...

Die Kinderpsychologin Imogen Reid kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in ihren Heimatort Gaunt zurück und tritt dort eine Stelle bei Place2Be an, eine Einrichtung, die Schulen psychatrischen Beistand bietet.
Sie übernimmt den Fall der 11-jährigen Ellie Atkinson, die bei Pflegeeltern wohnt, seit sie bei einem Brand ihre Eltern und ihren kleinen Bruder verloren hat. Ellie ist eine Einzelgängerin, ihre Mitschüler bezeichnen sie als „Hexe“ und sogar ihre Pflegemutter hält sie für merkwürdig oder sogar gefährlich, denn wenn Ellie wütend wird, passieren schreckliche Dinge. Nur ihre vier Jahre ältere Pflegeschwester Mary stellt sich schützend vor das Mädchen und auch Imogen hält Ellie nur für ein zutiefst verstörtes Kind…

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, denn der Schreibstil von Jenny Blackhurst ist sehr flüssig zu lesen und die Kapitel sind relativ kurz und wechseln hauptsächlich zwischen den Protagonistinnen Ellie und Imogen. Von Anfang an hat man als Leser das Gefühl, dass hier übernatürliche Kräfte am Werk sind und man rätselt bis zum Ende, ob das möglich ist. Manches spricht dagegen, anderes dann wieder dafür. Insgesamt entsteht durch die Vorkommnisse und die Frage, wer dahinter steckt, eine etwas düstere und bedrohliche Atmosphäre. Das hat mir sehr gut gefallen.
Ellie blieb mir während des ganzen Buches rätselhaft. Ist sie schwer traumatisiert und selbst ein Opfer, oder ist sie abgrundtief böse? Zeitweise tat sie mir unheimlich leid, denn ihre Mitschüler sind wirklich grausam zu ihr.
Imogen will Ellie unbedingt helfen und überschreitet damit eindeutig ihre Kompetenzen. Dabei hat sie genug eigene Probleme zu bewältigen.
Der Spannungsbogen steigt nur sehr langsam, aber konstant an und die Geschichte wirft sehr viele Fragen auf, die auch bis zum Schluss leider nicht alle befriedigend beantwortet werden.

Mir hat das Buch von Anfang an gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 17.04.2024

Unterhaltsamer Krimi mit Nordsee-Feeling

Sturmnacht
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„Sturmnacht“ ist bereits der 10. Fall für Kommissar Theo Krumme und wie immer ist auch dieser Teil in sich abgeschlossen und ohne Vorwissen zu lesen.
Ich persönlich kenne alle Vorgänger-Bücher und mir ...

„Sturmnacht“ ist bereits der 10. Fall für Kommissar Theo Krumme und wie immer ist auch dieser Teil in sich abgeschlossen und ohne Vorwissen zu lesen.
Ich persönlich kenne alle Vorgänger-Bücher und mir ist der brummige, schon etwas ältere und behäbige Theo Krumme wirklich ans Herz gewachsen. Genauso wie auch seine junge, stets schwarz gekleidete und sehr groß gewachsene Kollegin Pat, seine Freundin Marianne und natürlich auch sein sehr großer und eigenwilliger Hund Sonny. Ich mag vor allem die meistens humorvollen privaten Passagen, die in diesem Buch leider etwas zu kurz kommen.
Der Schreibstil von Hendrik Berg lässt sich sehr leicht und flüssig lesen und die atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen wecken jedes Mal den Wunsch in mir, mal wieder an die Nordsee zu reisen :).
Die Krimihandlung hat immer wieder spannende Momente - vor allem gegen Ende - doch am meisten Sorgen habe ich mir natürlich um den kleinen Tomme gemacht. Wird der Mörder ihn suchen und finden?
Hendrik Berg erzählt seine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, was die Handlung auflockert und interessanter macht. Und auch wenn es sogar Kapitel aus der Sicht des Mörders gibt, bleibt ein Mord auf Norderney, der gleich zu Beginn des Buches geschieht, lange Zeit mysteriös und ich konnte keine Verbindung zu den Ereignissen auf Norderney erkennen. Natürlich gibt es auch in diesem Buch wie gewohnt eine Geschichte aus der Vergangenheit, verbunden mit Spökenkram - ich persönlich mag die alten Geschichten nicht ganz so gerne, aber zum Glück sind diese Kapitel nicht allzu lang.

Fazit: „Sturmnacht“ ist ein solider und unterhaltsamer Krimi, den ich vor allem wegen seiner sympathischen Protagonisten und dem Nordseefeeling sehr gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 27.03.2024

Unterhaltsam und informativ

Der blaue Bien
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Inhalt: Janna arbeitet erst seit kurzer Zeit als selbstständige Restauratorin und allmählich wächst ihr die Arbeit über den Kopf. Als ein Bienenschwarm sich in der Nähe ihrer Werkstatt um einen Baum sammelt ...

Inhalt: Janna arbeitet erst seit kurzer Zeit als selbstständige Restauratorin und allmählich wächst ihr die Arbeit über den Kopf. Als ein Bienenschwarm sich in der Nähe ihrer Werkstatt um einen Baum sammelt und ein Nachbar die Bienen mit einem Wasserstrahl verscheuchen will, versucht sie spontan, den Schwarm zu retten und einzufangen. Janna war schon immer fasziniert von Bienen und hat erst kürzlich einen Imkerkurs besucht. Also beschließt sie, den Schwarm zu behalten und in ihrem Garten anzusiedeln. Doch schon bald bemerkt sie ein ungewöhnliches Verhalten, sowie eine seltsame blaue Färbung der Bienen. Nachdem sich einige merkwürdige Vorfälle ereignen, wird Janna stutzig: Sind die Bienen wirklich nur zufällig bei ihr gelandet?

Meine Meinung: Janna mochte ich von Anfang an sehr gerne, sie hat eine liebenswerte natürliche Art und ist sehr naturverbunden. Allerdings herrscht in ihrer Werkstatt ein kreatives Chaos, so dass sie Probleme bekommt, ihre Auftragsarbeiten rechtzeitig fertig zu stellen. Als ihr dann noch der geheimnisvolle blaue Bienenschwarm zufliegt, hat sie noch weniger Zeit für ihre Arbeit, doch in gewisser Weise scheinen die Bienen ihr zu helfen und es geschehen mysteriöse Dinge, die Janna erst nach einer ganzen Weile mit den Bienen in Zusammenhang bringt. Jannas persönliche Entwicklung in der Geschichte hat mir gut gefallen.
Ihren Freund Tim mochte ich dagegen nicht. Er tut Janna nicht gut, wertschätzt ihre Arbeit nicht und ist ihr gegenüber ziemlich überheblich.
Enka Wiese erzählt auf 208 Seiten sehr lebendig und unterhaltsam eine fiktive Geschichte über einen geheimnisvollen Bienenschwarm, die sie geschickt mit der Realität verbindet. Als Leser*in erfahren wir im Laufe der Handlung viel detailliertes und interessantes Fachwissen über verschiedene Bienenvölker, deren Leben und Verhalten, sowie über das Imkern. Ich persönlich habe viel dazugelernt, z.B. wusste ich zuerst nicht, was der Titel „Der blaue Bien“ bedeutet. Ein Bien ist, Zitat Seite 32: „… die Gesamtheit aller im Bienenstaat lebenden Wesen. … Ohne die Gemeinschaft ist eine einzelne Honigbiene verloren.“
Und auch über Jannas Arbeit als Restauratorin gibt es einige fachliche Informationen.
Ich habe diese interessante und unterhaltsame Geschichte, die gegen Ende immer spannender wird, sehr gerne gelesen und möchte sie allen Lesern, die naturverbunden sind, oder sich besonders für Bienen interessieren, ans Herz legen.