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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2023

Einstieg holprig, dann spannende Entwicklung

MK4 Berlin - Im Auge des Killers
1

MK4 nennt sich die neu gegründete Mordkommission 4. Dessen Leiter Craig Bishop hat neben der Aufklärung eines Doppelmordes in der Hasenheide zusätzlich die Aufgabe seine beiden Mitarbeiter, Marika Kleemann ...

MK4 nennt sich die neu gegründete Mordkommission 4. Dessen Leiter Craig Bishop hat neben der Aufklärung eines Doppelmordes in der Hasenheide zusätzlich die Aufgabe seine beiden Mitarbeiter, Marika Kleemann und David Brenner, zu einem Team zu entwickeln. Keine leichte Aufgabe. Beide hatten bereits in anderen Abteilungen der Berliner Mordkommissionen Erfolge, doch beide sind auch eigen. Bishop geht dabei in meinen Augen sehr geschickt vor, geht auf die Kollegen ein, lässt Feed Back zur eigenen Handlungsweise zu und schafft es schlussendlich, dass seine Abteilung MK4 im Team zusammenarbeitet und sich ergänzt. Das hat der Autor gut hergeleitet, nur hat sich das über einen sehr langen Zeitraum gezogen, hatte mit der eigentlichen Aufklärung nicht wirklich etwas zu tun. Dadurch kam bei mir auch lange keine richtige Spannung auf. Schade eigentlich, denn die enthaupteten Opfer und die Suche nach dem Täter hätten da so einiges an Potential gehabt.
Interessant fand ich die Beschreibungen, was eine moderne Drohne in der heutigen Zeit alles kann. Schon beängstigend, wie schnell man da ins Visier geraten kann. Man merkt beim Lesen auf jeden Fall, dass der Autor hier so einiges an Wissen aufgebaut hat.
Die Mordermittlung hat mich erst im letzten Drittel so richtig gepackt. Da kam bei mir etwas Spannung auf, wenn ich auch das Vorgehen von Bishop, seinen Alleingang bei der Verfolgung eines dringend Tatverdächtigen, echt unprofessionell fand. Insgesamt gebe ich diesem Thriller 3 Lese-Sterne, denke aber, dass der Folgeband, wo das Team nun zusammengefunden hat, sicher spannender wird.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 03.04.2023

Mord und Familie – lesenswerter Nordseekrimi

Zornige Flut
1

Der Einstieg ist mir wieder leichtgefallen. Trifft man doch in diesem Teil mit Liv und Hennes wieder auf alte Bekannte. Der neue Fall, ein Schädelfund im Riesenaquarium einer Fastenklinik auf Sylt, gibt ...

Der Einstieg ist mir wieder leichtgefallen. Trifft man doch in diesem Teil mit Liv und Hennes wieder auf alte Bekannte. Der neue Fall, ein Schädelfund im Riesenaquarium einer Fastenklinik auf Sylt, gibt so einige Rätsel auf. Längere Zeit bleibt die Identität der Toten, das es sich um den Schädel einer Frau handelt steht fest, im Ungewissen. Vieles weist darauf hin, dass es die Ex-Freundin des Klinikchefs sein könnte. Die ist seit Ende April verschwunden und alle Kontaktversuche gehen ins Leere. Überschattet wird die Ermittlungsarbeit durch Anschläge, die eindeutig auf Livs Leben abzielen. Es ist aber nicht klar, ob diese Mordattacken zur Verschleierung der Identität der unbekannten Toten ausgeübt werden, oder es sich um Angriffe aus ihrem familiären Umfeld handelt. Schließlich ist Liv mit ihrer Schwester seit Längeren im Streit und nun steht auch noch die Testamentseröffnung des alten Ocke bevor…
Ich habe den Krimi recht schnell ausgelesen und empfand die darin beschriebenen Figuren wieder sehr interessant, wenn auch zum Teil mit ihren Charakteren abschreckend. Aber genau das macht ja die Handlung interessant. Wenn ich da an den Galeristen Ace Marroni denke, diesen selbstherrlichen Künstler ohne großes Talent und ohne Empathie, dann finde ich den als Fiesling absolut gelungen. Etwas zu ausführlich fand ich die Beschreibungen zur Gesichtsrekonstruktion. Sicher ein wichtiges Mittel in der modernen Kriminalistik, aber zur Spannung haben sie hier nicht unbedingt beigetragen.
Die Aufklärung des Falls, besser gesagt sind es ja zwei Fälle, ist gut entwickelt. Wirkt lebendig, durch die vielen undurchschaubaren Charaktere. Insgesamt gebe ich 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 18.08.2022

blutig und spannend – wie immer

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
1

Gleich der Anfang des Falls stellt nicht nur für Hunter und Garcia durch den schockierenden Leichenfund einer schwer zugerichteten Frauenleiche die Nerven unter Druck. Auch der Leser muss schon einiges ...

Gleich der Anfang des Falls stellt nicht nur für Hunter und Garcia durch den schockierenden Leichenfund einer schwer zugerichteten Frauenleiche die Nerven unter Druck. Auch der Leser muss schon einiges an Beherrschung aufbringen, um solchen Lesestoff zu verdauen. Aber so kennt man ja die Bücher von Chris Carter.
Kurze Zeit später gibt es weitere Leichen, was auf einen Serienkiller schließen lässt. Bei jedem Opfer hinterlässt der Täter einen Text, der sich wie ein Auszug aus einem Gedicht, einem Lied anhört. Die Internetrecherche dazu bringt die beiden Ermittler nicht weiter. Auch Verbindungen zwischen den Opfern lassen sich nicht finden. Selbst beim Geschlecht der Opfer wechselt der Täter. Zum ersten Mal hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass Hunter und Garcia bei den Ermittlungen an einem Tiefpunkt gelangt sind und nicht weiterkommen. Doch dann hat Hunter eine zielführende Idee, die natürlich nicht verraten wird. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie Hunter aus der Mimik, Gestik, Veränderung der Augen Rückschlüsse zur Aussage seines Gegenübers zieht. Ganz ehrlich: ich möchte weder vom Autor noch von Hunter verhört werden.
Für mich ein super spannendes Buch, das ich gerne weiterempfehle und dem ich 5 Lese-Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

spannungs- und wendungsreich – einfach klasse

Das versunkene Dorf
1

Noèmie Chastain ist Polizistin aus Überzeugung, voller Leidenschaft und mit vollem Einsatz. Bei der Festnahme eines Drogendealers wird sie angeschossen. Ihr Gesicht ist danach zur Hälfte von hässlichen ...

Noèmie Chastain ist Polizistin aus Überzeugung, voller Leidenschaft und mit vollem Einsatz. Bei der Festnahme eines Drogendealers wird sie angeschossen. Ihr Gesicht ist danach zur Hälfte von hässlichen Narben entstellt, sie kann ihr Spiegelbild selbst nicht ertragen und nachts quälen sie Alpträume. Auch ihr Wesen verändert sich, sie zieht sich zurück, gibt sich barsch, unnahbar und versagt beim Probeschießen. Ihr Chef schiebt sie, die in seinen Augen nun nicht mehr für die Elite der Pariser Polizei tragbar ist, in die beschauliche Gegend von Avalone. Noèmie soll dort untersuchen, ob sich eine eigenständige Polizeistation dort überhaupt noch lohnt. Kurz nach ihrer Ankunft wird dort aber eine Tonne mit der Leiche eines Kindes im Stausee gefunden. Ein alter Fall, der nie aufgeklärt wurde, kommt wieder in aller Erinnerung zurück. Wobei nicht jeder sich daran erinnern will – daran, dass vor 25 Jahren 3 Kinder spurlos verschwunden sind und dieser Vermisstenfall nie aufgeklärt wurde.
Mir hat dieser Krimi unwahrscheinlich gut gefallen – spannend von Anfang bis Ende und dabei so unerwartete Wendungen, dass ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe. Noèmie, die sich nach ihrer Schussverletzung nur noch No nennt, ist so lebensecht in ihrer Schroffheit, ihrer Abweisung gegenüber anderen geschildert. Aber auch ihr ungebrochener Drang den Cold Case aufzuklären macht sie sympathisch. Trotz aller Abweisungen und Alleingänge habe ich sie bewundert. Gleichzeitig zeigt der Autor aber auch Charaktere, die die Bezeichnung Freund oder Kollege nicht verdienen und bei denen sich beim Lesen Widerwille aufbaut. Man ist total emotional mit eingebunden. Trotzdem sind die Entwicklungen, die die Aufklärung dieser 25 Jahre zurückliegenden Vermisstenmeldungen zugrunde liegen absolut nicht vorhersehbar, so dass es bis zum Schluss spannend bleibt. Daher gibt’s von mir 5 absolut verdiente Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Wenn das Leben die Seele zerstört

Artemis
1

Paula wird abends auf dem Heimweg überfallen und vergewaltigt. Sie ist schwer verletzt, traumatisiert und kann nicht darüber reden. Es ist einfach zu schrecklich für sie. So haben die Ermittler Rubina ...

Paula wird abends auf dem Heimweg überfallen und vergewaltigt. Sie ist schwer verletzt, traumatisiert und kann nicht darüber reden. Es ist einfach zu schrecklich für sie. So haben die Ermittler Rubina Hiller und Simon Peick es schwer die Täter zu finden. Kurz nach der Vergewaltigung werden junge Männer Opfer von Verstümmelungen. Hängen die Fälle zusammen?
Während mir der Anfang ein wenig holprig vorkam, da strömten einfach zu viele Personen und Fakten auf mich ein, konnte ich später das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Die Handlung hat mich einfach nicht losgelassen. Man lernt in diesem Buch so viele liebenswerte, aber auch verachtenswerte Persönlichkeiten kennen. Dabei schafft es die Autorin vielfach durch ihre Wortwahl, dass die Beschreibungen unter die Haut gehen. Ein Beispiel dazu: Paulas behandelnde Ärztin beschreibt ihren Krankheitszustand mit den Worten „Paula ist ausgelöscht“ und das trifft es absolut, denn das Trauma hält sie gefangen. Sie gibt sich selbst die Schuld.
Beim Lesen habe ich mir immer die Frage gestellt – wer ist Maria? Das Rätsel wird gegen Ende gelöst, aber mit dieser Lösung hätte ich nie gerechnet. Ein ganz wunderbarer Krimi, dem ich gerne 5 Lese-
Sterne gebe.

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