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Veröffentlicht am 15.03.2022

zur Schwäche stehen, ein sehr mutiges Buch

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Die lapidare Frage „Wie geht es dir?“ und die Antwort darauf: „Alles gut“. Eine Lüge die jeder schon von sich gegeben hat. Bei Kurt Krömer, mit richtigem Namen Alexander Bojcan, wird es zur Lebenslüge ...

Die lapidare Frage „Wie geht es dir?“ und die Antwort darauf: „Alles gut“. Eine Lüge die jeder schon von sich gegeben hat. Bei Kurt Krömer, mit richtigem Namen Alexander Bojcan, wird es zur Lebenslüge – bis zum Zusammenbruch. Dieses Buch ist ein Spiegel seiner Seele und seiner Qualen. Ich finde, dass er damit dieses zu schreiben viel Mut bewiesen hat. Ausschlaggebend für sein Umdenken waren zwei Fragen von zwei unterschiedlichen Therapeuten. Die erste lautete: bist du Alkoholiker? Die Antwort, die er sich selbst darauf gegeben hat, hat ihn zum Umdenken gebracht. Eigenverantwortlicher Entzug nach dem Motto „ich habe genug vorgetrunken, das brauche ich alles nicht mehr, …“ Ein schwerer Entschluss, der sicher auch viel Kraft gefordert hat. Aber Selbstmitleid findet man im Buch nicht. Viel mehr Freude und Optimismus bei Erkennen von Lösungswegen.
Die zweite Frage lautete: bist du depressiv? Auch sie löst eine Veränderung in ihm aus. Er wagt die Einweisung in eine Klinik. Auch wenn ich mich nicht für depressiv halte, habe ich ein neues Wort dazugelernt >katastrophisieren<. Was das bedeutet, was dahintersteckt, sollte jeder selbst in diesem Buch nachlesen. Im Buch wird es sehr gut und nachvollziehbar erklärt. Ich kann es wirklich empfehlen. Von mir bekommt dieses Selbstbekenntnis 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

zurückgeholt ins Leben – wunderbarer Lesestoff

Die Dorfschullehrerin
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Wir werden ins Jahr 1961 zurückversetzt. Ja, das trifft es. Denn bei diesem Buch heißt es: aufschlagen, lesen und nicht mehr aus der Hand legen.
Eva Völler schafft es das traurige Schicksal von Helene ...

Wir werden ins Jahr 1961 zurückversetzt. Ja, das trifft es. Denn bei diesem Buch heißt es: aufschlagen, lesen und nicht mehr aus der Hand legen.
Eva Völler schafft es das traurige Schicksal von Helene Werner so ergreifend und auch spannend zu erzählen, dass man ergriffen ist und mit ihr leidet. Steht am Anfang noch die Frage zentral im Raum: warum ist Helene Werner von Berlin in dieses kleine Dorf in der Rhön gezogen. Der „Komfort“, der sie hier erwartet, kann nicht der Grund sein. Es baut sich Spannung auf, da es immer nur Andeutungen gibt und eigenen Spekulationen Raum gibt. Helenes Geheimnis, besser gesagt ihr Plan, wird dann recht bald gelüftet. Es entspinnt sich ein spannendes Familienschicksal,
das auf die deutsch-deutschen Verhältnisse nach der Aufteilung Deutschlands basiert und sicher kein Einzelschicksal ist. Man merkt beim Lesen, wie intensiv die Autorin sich mit dieser Zeit auseinandergesetzt hat. Es hat mir sehr gut gefallen, dass sie dabei nicht übliche Klischees bedient. Bei mir wurden Erinnerungen an meine früheste Kindheit wachgerufen.
Ich bin begeistert von diesem Buch und gebe daher auch gerne 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

am Leben zerbrochen

Ich bin ja heut so glücklich
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Man lernt Renate Müller als Zwölfjährige kennen. Sie lebt in der Nähe von München behütet gemeinsam mit ihren Eltern und der kleinen Schwester Gabi. Mit dem Nachbarssohn Werner Lohse verbindet sie eine ...

Man lernt Renate Müller als Zwölfjährige kennen. Sie lebt in der Nähe von München behütet gemeinsam mit ihren Eltern und der kleinen Schwester Gabi. Mit dem Nachbarssohn Werner Lohse verbindet sie eine kindliche Freundschaft. Renate hat ein besonderes Talent: ihr Lachen wirkt ansteckend und sie ist auch sehr musikalisch. Im weiteren Leben, das sie schlussendlich nach Berlin führt, nutzt sie diese Talente und macht Kariere bei der UFA. Aber das Leben als gefeierter Star hat auch seine Schattenseiten, Schatten die unter der Naziherrschaft immer dunkler werden…
Am Anfang hatte ich einige Schwierigkeiten mit in die Handlung reinzudenken. Da waren Beschreibungen zu ihrer Kindheit in Emmering, inklusive der jedes Jahr in großer Runde gefeierte Silvesterpartie. Und wir lernen Werner kennen, der mir sehr aufdringlich und damit unsympathisch vorkam. Man sagt ja immer: der erste Eindruck entscheidet. Auf Werner trifft das zu. Mein Widerwille ihm gegenüber stieg immer mehr. Gut beschrieben fand ich die Freundschaft zwischen Renate und Sybille Schmitz, die bisexuelle Schauspielerin, die es immer wieder schafft Renate aus ihrem schwarzen Loch zu holen und deren Freundschaft bedingungslos ist. Ich hätte mir gewünscht mehr zu den Konkurrenzkämpfen im Filmgeschäft zu lesen, wie auch zu den seelischen Qualen Renates. Das hätte mehr Dramatik in die Geschichte gebracht. Denn in meinen Augen war diese gefeierte Schauspielerin ein seelisches Wrack, die am Leben zerbrochen ist.
Von mir bekommt dieser Roman 3 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

bin einfach nur enttäuscht

Viral. Blutrausch
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Der Prolog >hier im Buch Vorspiel genannt< hatte mich neugierig gemacht. Tote Frauen mit weißer Hautfarbe sehen aus wie Schneewittchen. Die Obduktion stellt fast völlige Blutleere bei den Opfern fest. ...

Der Prolog >hier im Buch Vorspiel genannt< hatte mich neugierig gemacht. Tote Frauen mit weißer Hautfarbe sehen aus wie Schneewittchen. Die Obduktion stellt fast völlige Blutleere bei den Opfern fest. Hört sich erst einmal spannend an – dachte ich jedenfalls. Aber dann verliert sich der Autor in Verschwörungstheorien, die von einem Mann namens Dr. Q noch getriggert werden, die ich aber überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Der Hauptermittler, Bastian Becker, Ex-Polizist, wird als Berater hinzugezogen, hat mich aber wegen seiner Traumata als Figur nicht überzeugt. Es kam einfach keine Spannung auf. Dafür wurden die Ermittlungsabläufe einfach zu sprunghaft wiedergegeben. Da gab es plötzlich einen Hauptverdächtigen, wie er dazu wurde? Da bleibt der Leser weitgehend außen vor. Ich habe mich beim Lesen abgehangen gefühlt und konnte mich darum mit diesem Buch überhaupt nicht anfreunden. Dabei habe ich bereits diverse Bücher von Mark Benecke gelesen, die mir sehr gut gefallen haben. Aber diesem Krimi kann ich leider nur 2 Lese-Sterne geben.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Jugendroman, dem Spannung fehlt

Would You Miss Me?
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Nora und ihre beste Freundin Vivian sind zerstritten seit sich Vivien mit dem Mädchenschwarm der Schule, Janus Eichmann, eingelassen hat. Nova hat ihre Freundin gewarnt, dass sie nur ein Glied seiner Trophäenkette ...

Nora und ihre beste Freundin Vivian sind zerstritten seit sich Vivien mit dem Mädchenschwarm der Schule, Janus Eichmann, eingelassen hat. Nova hat ihre Freundin gewarnt, dass sie nur ein Glied seiner Trophäenkette sei, wollte verhindern, dass Janus Viv das Herz bricht. Seitdem sprechen sie kein Wort mehr miteinander, Vivian hat sich einem neuen Freundeskreis zugewandt, während Nora sich allein ihrem Groll ergibt. Doch dann ist plötzlich Viv verschwunden …..
Der Schreibstil ist flippig – viel wörtliche Rede wechselt sich ab mit Gedankenspielen, kursive Abschnitte geben Rückblenden und die englischen Worteinflechtungen spiegeln das Leben und Zeit mit Social Media, Schein und Sein. Das ist der Autorin gelungen. Doch leider kam bei mir beim Lesen keine Spannung auf. Gut, Viv ist verschwunden, das hätte Spannung auslösen müssen. Das passierte aber nicht, da immer wieder die „Machtkämpfe“ um besseres Ansehen und Anerkennung in den Mittelpunkt gestellt wurden und eigene Geheimnisse gehütet werden mussten. Das hat mich irgendwann beim Lesen ermüdet. Es hat der Geschichte und vor allem der Spannung nicht gutgetan. Deshalb gebe ich auch nur 3 Lese-Sterne.

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