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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2024

konnte mich nicht einfühlen

Geordnete Verhältnisse
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Der Leser lernt Philipp, den rothaarigen Jungen, der immer als Außenseiter gesehen wird kennen. Als Ich-Erzähler berichtet er von fehlenden Freunden in seiner Kindheit. Wie er wegen seiner roten Haare ...

Der Leser lernt Philipp, den rothaarigen Jungen, der immer als Außenseiter gesehen wird kennen. Als Ich-Erzähler berichtet er von fehlenden Freunden in seiner Kindheit. Wie er wegen seiner roten Haare gegängelt wird. Von der alkoholabhängigen Mutter zur dominanten Tante abgeschoben, führt er ein einsames Leben. Bis er 10 Jahre alt ist, Faina in seine Klasse kommt. Auch sie ist eine Außenseiterin, hat genauso rote Haare wie er, spricht kaum deutsch und wird in der Schule seine Banknachbarin. Zwei Außenseiter, die versuchen sich gegenseitig zu stützen. Wird im ersten Abschnitt Philipps Lebenssicht geschildert, so folgt im zweiten die von Faina. Ist Faina anfangs noch erfreut über Philipps Hilfe, muss sie dann jedoch feststellen, dass er zu Wutausbrüchen neigt, wenn nicht alles nach seinem Plan verläuft. Sie darf nur mit ihm befreundet sein, andere duldet er nicht in ihrer Nähe. Er ist besitzergreifend und die Beziehung wird zunehmend toxischer. Doch leider habe ich diese Entwicklung nicht sehr intensiv nachvollziehen können. Daran waren meiner Meinung nach die Zeitsprünge schuld. Eine richtige Entwicklung von Annäherung, angeblicher Freundschaft zu Besitzherrschaft auf der einen Seite und seelischem Zusammenbruch durch Manipulation, Isolation, geheuchelter Liebe und Besitzansprüchen sind bei mir emotional nicht angekommen. Der Erzählstil wirkte auf mich abgehackt. Vielleicht kann man das auch nur nachempfinden, wenn man es selbst erlebt hat. Ich kann leider nur 3 Lese-Sterne geben

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Veröffentlicht am 11.03.2024

schöne Urlaubslektüre, ohne große emotionale Entwicklung

Der Ferienhof im Schwarzwald - Der Neubeginn
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Wenn Elisabeth Seidel, geschieden und alleinerziehend, hat wenn sie ehrlich zu sich ist, die Trennung von ihrem Mann noch nicht richtig verarbeitet. Im gemeinsam angeschafften Haus etwas außerhalb von ...

Wenn Elisabeth Seidel, geschieden und alleinerziehend, hat wenn sie ehrlich zu sich ist, die Trennung von ihrem Mann noch nicht richtig verarbeitet. Im gemeinsam angeschafften Haus etwas außerhalb von Hannover fühlt sie sich nicht mehr richtig wohl. Da tut sich ihr ein Neubeginn auf. Onkel Ludwig, bei dem sie als Kind jeden Sommer herrliche Ferien zusammen mit Florian, ihrem großen Bruder, verbracht hat, hat ihnen beiden seinen Hof im Schwarzwald vererbt. Nach anfänglicher Überraschung wächst in den beiden Geschwistern der Plan den Hof zu übernehmen und daraus einen Ferienhof zu machen. Ein ehrgeiziger Plan, bei dem beide gefordert sind….
Der Schreibstil der Autorin liest sich gut und so kommt man schnell in die Geschichte hinein. Viel Wert legt sie auf die Beschreibung der Umgebung des Schwarzwaldhofes. Man erkennt die Liebe der Autorin zu diesem Landstrich, was auch noch durch die für auswärtige sehr gewöhnungsbedürftige Sprache der Einheimischen in den Dialogen untermauert wird.
In Elli, so wird Elisabeth von allen genannt, habe ich als grüblerische Frau in den Vierzigern gesehen, der ein wenig mehr Selbstvertrauen gutgetan hätte. Nach drei Jahren scheint sie noch immer unter der Trennung und dem Verrat durch ihren Ehemann zu leiden. Auf eine neue Beziehung will sie sich auf keinen Fall einlassen. Doch 1. Kommt es anders und 2. als man denkt. Leider wurde Ellis Zwiespalt hier im Buch aus meiner Sicht zu sehr ausgebreitet. Das liest sich zwar alles nachvollziehbar, so richtig dramatisch wirkte es aber nicht auf mich. Eher ein leises dahinplätschern, wobei meist alles ein gutes Ende nimmt.
Die adoptierte Oma Hannelore gefiel mir da als Nebenfigur wesentlich besser.
Ich fand sie erfrischend, so herrlich mürrisch und stur. Gut, das empfindet sicher nur jemand, der nicht mir ihr zusammenleben muss.
Insgesamt betrachtet gebe ich aber nur 2,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Liebe, Schmerz, starke Persönlichkeiten und ganz viel Gefühl

Und Großvater atmete mit den Wellen
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Großvater Konrad Bjerke behauptet gegenüber seiner Enkeltochter Juni immer mit den Wellen
atmen zu können. Was er genau damit meint, kann man als Leser dieses wunderbaren und sehr eindringlichen Schicksalsromans ...

Großvater Konrad Bjerke behauptet gegenüber seiner Enkeltochter Juni immer mit den Wellen
atmen zu können. Was er genau damit meint, kann man als Leser dieses wunderbaren und sehr eindringlichen Schicksalsromans gemeinsam mit ihr erfahren.
Als junger Mann war Konrad Seemann auf der M/S Anitra, einem Öltanker. 1943 wird sein Schiff von Torpedos eines japanischen U-Boots im Indischen Ozean getroffen. Nachdem das Schiff in Flammen aufgeht, bedeutet das viele der Besatzungsmitglieder den sicheren Tod. Doch auch die Überlebenden gehen einer sehr langen Zeit der Gefangenschaft, der Entbehrung und einer ungewissen Zukunft entgegen. Nicht wenige von ihnen werden nie mehr in ihre alte Heimat zurückkehren. Trude Teige beschreibt die Entbehrungen der japanischen Gefangenen, die den unterschiedlichsten Nationen angehören, sehr eindringlich. Mich haben die geschilderten Zustände in den japanischen Straflagern an die Konzentrationslager in Europa erinnert. Doch auch dort auf Java, wo Konrad und sein Bruder Sverre interniert werden, gibt es immer wieder beherzte, engagierte Menschen, die versuchen das Elend zu mildern. Eine von ihnen ist Sigrid, eine norwegische Krankenschwester. S stammt aus wohlhabendem Hause und hat sich aber dafür entschieden, ein eigenständisches Leben zu führen und Menschen zu helfen. Konrad lernt sie kennen, als sein Rettungsboot nach mehr als 2 Wochen auf See von Fischern gefunden wird und er völlig entkräftet, unterernährt und dehydriert ins Krankenhaus gebracht wird.
Mehr als zwei Jahre muss er auf der Insel in Gefangenschaft unter furchtbarsten Bedingungen ausharren, ehe auch hier auf der Insel das Ende des Krieges verkündet wird. Als er sich dann auf den Rückweg in seine Heimat macht, hat er einen ganzen Ranzen voller Schuldgefühle im Gepäck. Die sind so groß, dass er fast aus der Bahn geworfen wird.
Dieser Roman hat mir unheimlich gut gefallen. Starke Persönlichkeiten, selbstsüchtige Machtmenschen und tiefgreifende Schicksalsschläge wechseln sich hier ab und unterhalten der Leser sehr zu Herzen gehend. Man vergisst einfach die Zeit beim Lesen. Daher gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

spannender Lesestoff

Seele voll Zorn
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Es ist Sommer 1994 als ein junges Pärchen in Finnland Urlaub macht. Doch irgendetwas beunruhigt die junge Frau. Da ist etwas außerhalb der Hütte. Nur dieses Wissen gibt die Autorin dem Leser mit. Dann ...

Es ist Sommer 1994 als ein junges Pärchen in Finnland Urlaub macht. Doch irgendetwas beunruhigt die junge Frau. Da ist etwas außerhalb der Hütte. Nur dieses Wissen gibt die Autorin dem Leser mit. Dann eröffnet sie eine zweite Zeitebene, 20 Jahre später. Da wird in einer einsam gelegenen Industriehalle ein grausamer Doppelmord entdeckt und Kommissar Mikael Kohonen und sein Team wird die Aufklärung des grausamen Doppelmordes übertragen. Ein sehr schwieriger Fall und da in den Medien bereits vom Pärchenmörder spricht, ist der Druck auf das Team entsprechend groß. Doch egal welche Spur Mik verfolgt, immer endet sie in einer Sackgasse. Ein Umstand, der ihn verzweifeln lässt. Dabei hat er selbst mit einem Trauma zu kämpfen, das ihn jede Nacht immer wieder einholt….
Ich fand Mikael Kohonen als Hautfigur überzeugend dargestellt. Dieser Mann, der eher ein Alleingänger ist, dabei aber ein brillanter Kopf und der sich auch mal über die Anweisungen seiner Chefin hinwegsetzt, war mir durchaus sympathisch. Und jetzt kommt das aber. Leider empfand ich die Ausführungen zu seinen Schuldgefühlen und dem damit zusammenhängenden Trauma etwas zu ausführlich. So habe ich an seiner Kompetenz dann doch zu zweifeln angefangen und zu zusätzlicher Spannung hat das bei mir auch nicht beigetragen. Dabei ist dieser Thriller durchaus spannend und kann zum Ende mit einem geballten, aktionreichen Finale aufwarten. Insgesamt gebe vergebe ich 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

mehr als gelungene Fortsetzung

Der Aufbruch der Geschwister
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Mit diesem 9. Band der Falkenbachsaga ist der Autorin eine wunderbar spannende Fortsetzung gelungen. Nun, da die Väter in die Jahre kommen, beweisen die Kinder, dass auch sie die moralischen Werte der ...

Mit diesem 9. Band der Falkenbachsaga ist der Autorin eine wunderbar spannende Fortsetzung gelungen. Nun, da die Väter in die Jahre kommen, beweisen die Kinder, dass auch sie die moralischen Werte der Väter vertreten, die Familie und Gut Falkenbach den höchsten Stellenwert in ihrem Leben haben. Jedoch bleiben, wenn man so eng zusammenlebt natürlich auch Konflikte nicht aus. Doch das Schlimmste in dieser Zeit ist, dass die Nazis immer mehr auf Bespitzelungen und Intrigen zurückgreifen. Ein offenes Statement gehen dieses Vorgehen aber lebensgefährlich ist. Selbst innerhalb der Familie ist hier Vorsicht geboten.
Mir sind die Figuren so vertraut und ich habe sie liebgewonnen, so dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Paul-Friedrich hat dank seiner Beziehungen die richtigen Entscheidungen getroffen, um seine mehr noch Wilhelmines geliebten Pferde in Sicherheit zu bringen. Doch auch Gustav setzt einen sehr waghalsigen Plan um, um ein Kind zu retten. Entscheidungen, die die Familie in größte Gefahr bringen können. Und die ist am Ende dieses Bandes noch lange nicht aus dem Weg geräumt und überstanden. Tritt doch nun eine neue, äußerst fiese und ich finde sehr interessante Figur, die den Familien Lehmann und Falkenbach sicher nichts Gutes für die Zukunft bringt, auf. Ich finde diesen Cliffhanger von der Autorin sehr geschickt gesetzt. Denn so freue ich mich bereits jetzt auf die Fortsetzung. Von mir gibt’s darum auch 5 Lese-Sterne.

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