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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2021

selten so humorvoll unterhalten worden

Nach dem Tod komm ich
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Thomas Kundt ist Finanzberater. Aufgrund eines Irrtums wird er von der Polizei zu einer Tatortreinigung gerufen. Jeder normale Mensch hätte diesen Irrtum sofort aufgeklärt. Nicht aber Herr Kundt! Völlig ...

Thomas Kundt ist Finanzberater. Aufgrund eines Irrtums wird er von der Polizei zu einer Tatortreinigung gerufen. Jeder normale Mensch hätte diesen Irrtum sofort aufgeklärt. Nicht aber Herr Kundt! Völlig unbedarft, ohne zu wissen was ihn dort tatsächlich erwartet, dafür aber mit sehr viel Elan, übernimmt er diesen Job. Lt. Polizei ist dort sehr viel Blut und Hirnmasse, aber alles noch ganz frisch. Sollte also kein Problem sein….
Ja, für zartbesaitete ist dieses Buch leider nichts. Mir, als alter Krimileser haben mir diese Beschreibungen nichts ausgemacht. Im Gegenteil, ich fands interessant wie der Autor seine anfängliche Naivität durch Fortbildungen auf ein fundiertes Fundament bringt und den Leser an seinen Erfahrungen teilhaben lässt. Das tun die Autoren in so einzigartiger selbstironischer Art, dass man beim Lesen immer wieder schmunzeln muss und mitunter auch laut loslacht. Besonders lustig fand ich Thomas Erkenntnis, dass Tatortreiniger Kondition benötigen. Seine Lösung: Joggen, allerdings mit diversen Planänderungen (natürlich nach unten). Mein Eindruck bei diesem Buch: die Tatortreinigung ist für Thomas Kundt nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung. Mich hat das Buch wunderbar unterhalten, 5 Lese-Sterne sind damit mehr als verdient.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Freundschaft neu entdeckt – unterhaltsam, lesenswert

Drei Frauen, vier Leben
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Ich hatte den ersten Teil nicht gelesen, konnte trotzdem gut in die Handlung einsteigen.
Dora Heldt hat mit diesem Buch einen unterhaltsamen Frauenroman geschrieben, bei dem es spaßmacht sich einfach beim ...

Ich hatte den ersten Teil nicht gelesen, konnte trotzdem gut in die Handlung einsteigen.
Dora Heldt hat mit diesem Buch einen unterhaltsamen Frauenroman geschrieben, bei dem es spaßmacht sich einfach beim Lesen fallen zu lassen. Die Charaktere der drei, eigentlich sind es ja vier Frauen, wenn man Maries Lebensgefährtin, Hanna, mitrechnet, sind so lebensnah beschrieben, man muss sie einfach gernhaben. Interessant ist in meinen Augen die Figur von Hanna Herwig. Eine Frau, der das Erbe und die letzten Wünsche ihrer Lebensgefährtin sehr wichtig sind und die das Andenken an Marie lebendig halten möchte. Nicht ahnend, dass sie auf diesem Weg echte Freundinnen und eine neue Familie finden wird, verfolgt sie beharrlich diesem Ziel. Aber auch Alexandras Entscheidung, was sie nun nachdem ihr der Job gekündigt wurde, mit ihrem Leben anfangen will, finde ich sehr mutig. Denn ich kann mir vorstellen und das bringt die Autorin auch sehr gut zum Ausdruck, wie emotional diese neue Aufgabe für sie ist.
Ja, es sind starke erfolgreiche Frauen, die sich nach jahrelanger „Funkstille“ nun wieder einander zuwenden, an Altes anknüpfen, sich von Ballast befreien und was Wichtigste – sich mit Rat und Tat unterstützen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne für diesen 2. Teil.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Was für ein wunderbarer Lesestoff

Das Buch der verschollenen Namen
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Wir schreiben das Jahr 2005. Eva Abrams ist 86 Jahre alt, als sie zufällig in der Times einen Artikel über ein Buch mit dem Titel „Epitres et Evangiles“ liest. Ein Buch, das vor über 60 Jahren zum Mittelpunkt ...

Wir schreiben das Jahr 2005. Eva Abrams ist 86 Jahre alt, als sie zufällig in der Times einen Artikel über ein Buch mit dem Titel „Epitres et Evangiles“ liest. Ein Buch, das vor über 60 Jahren zum Mittelpunkt ihres Lebens geworden war. Ein Berliner Bibliothekar sucht den rechtmäßigen Besitzer dieses Buchs. Trotz ihres Alters trifft Eva kurzfristig die Entscheidung nach Berlin zu fliegen und Kontakt zu diesem Mann aufzunehmen…
Eingebettet in diese Reise Evas über den Ozean hin zu den Feinden ihrer Jugend, wird hier im Buch sehr detailliert und warmherzig das Schicksal der Eva Traube erzählt. Eva lebt als Jüdin mit ihren Eltern in Paris und nachdem ihr Vater von den Nazis verhaftet wurde, flieht Eva mit ihrer Mutter in das kleine, von den deutschen noch nicht besetzten, französische Dorf Aurignon. Hier lernt sie Rèmy, einen Widerstandskämpfer kennen. Während Eva anfangs noch misstrauisch gegenüber Rèmy ist, wendet sich diese Skepsis über Monate der engen Zusammenarbeit in Zuneigung. Die Autorin beschreibt die Arbeit der französischen Widerstandskämpfer sehr anschaulich. Ihre Unsicherheiten, ihre Bauernschläue, aber auch die Niederlagen bei ihren Aktionen, so dass man als Leser mitfiebert und mit Eva leidet. Denn die muss sich nicht nur vor Denunzianten vorsehen, sie muss sich auch mit der Verbohrtheit und den Vorwürfen ihrer Mutter auseinandersetzen. Diese Frau mit ihren selbstsüchtigen Ansichten, dem Unverständnis gegenüber der so wichtigen Arbeit von Eva hat mich beim Lesen regelrecht wütend gemacht.
In meinen Augen hat die Autorin hier ein wunderbares Buch geschrieben, das mich sehr kurzweilig unterhalten hat, bei dem ich mitgefiebert, auch mal eine Träne vergossen habe und das darum 5 Lese-Sterne voll verdient hat.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

gelungenes Finale

Die Wunderfrauen
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Der Einstieg ist mir superleicht gefallen. Kein Wunder – man trifft ja auf alte Bekannte. Auch im Dritten Band geht es mal wieder um die kleinen und auch großen Sorgen der 4 so ungleichen Freundinnen – ...

Der Einstieg ist mir superleicht gefallen. Kein Wunder – man trifft ja auf alte Bekannte. Auch im Dritten Band geht es mal wieder um die kleinen und auch großen Sorgen der 4 so ungleichen Freundinnen – Luise, Marie, Annabell und Helga, die alle in der Nähe des Starnberger Sees wohnen. Das Lesen war wieder einmal sehr kurzweilig, da die Autorin immer kapitelweise auf die einzelnen Frauen eingeht. In meinen Augen verleiht dies der Geschichte Lebendigkeit und macht das Lesen abwechslungsreich. Jede der Frauen hat andere Sorgen und da die Kapitel meist mit offenen Problemen enden, wird beim Leser Spannung erzeugt. Mir gefällt dieser Schreibstil sehr gut, garantiert er doch kurzweilige Lesestunden.
Nicht alles läuft bei den Frauen problemlos ab. So läuft Luises Laden wegen der Konkurrenz der Supermarktketten nur sehr schleppend. Auch ist ihre Ehe nicht glücklich. Hans, ihr Ehemann, lässt sich mit anderen Frauen ein und auch sein Alkoholkonsum steigt stetig. Unterstützung im Haushalt oder im Laden gibt es keine mehr. Wie lange hält Luise dieses Eheleben noch aus? Denn langsam kommt auch sie an ihre Grenzen. Helga träumt noch immer von einer eigenen Praxis und, wenn sie ehrlich zu sich selbst ist, auch noch immer vom Kindsvater. Ob sie ihn je wiedersehen wird?
Wer das wissen will, der sollte zu diesem Buch greifen. Kurzweilige Unterhaltung ist hier garantiert. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne für diesen Abschlussband.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

sehr langatmig

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe
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Paula ist die älteste Tochter der jüdischen Familie Oppenheimer. Die Familie hat nicht viel, aber sie haben sich und pflegen ein herzliches Miteinander. Besonders mit ihrem Bruder Franz fühlt sich Paula ...

Paula ist die älteste Tochter der jüdischen Familie Oppenheimer. Die Familie hat nicht viel, aber sie haben sich und pflegen ein herzliches Miteinander. Besonders mit ihrem Bruder Franz fühlt sich Paula als Seelenverwandte. Über ihn lernt sie auch ihren späteren Ehemann, Richard Dehmel, kennen. Einem Mann, der gerne im Mittelpunkt steht, für den seine Dichtkunst an erster Stelle kommt. Kann unter diesen Voraussetzungen die Liebe und eine glückliche Ehe bestehen bleiben? Und wenn ja, zu welchem Preis?
Die Autorin zeigt in diesem Buch Paulas Entwicklung von Jugendlicher, die sich dem Klavierspiel verschrieben hat hin zur Dichterin. Dabei ist ihr Tante Guste, die Schwester ihrer Mutter, die selbst keine Kinder hat und keine finanziellen Sorgen kennt, eine große Unterstützerin. Leider verliert sich die Autorin bei den ausufernden Beschreibungen von Paulas Ängsten, so dass die Geschichte auf mich sehr zähflüssig wirkte. Nur mühsam kommen neue Entwicklungen in Paulas Leben. So hat es mir entschieden an Spannung gefehlt. Auch die vielen eingefügten Briefwechsel, die alle, sicher der damaligen Zeit und dem Intellekt des Schreibers entsprechend waren, sehr wortgewaltig, aber doch kryptisch erschienen, haben das Lesen nicht leichter gemacht.
Insgesamt gebe ich daher nur als 3 Lese-Sterne.

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