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Veröffentlicht am 07.07.2021

Spannung mit interessanten Charakteren

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Wien 1893: Leopold von Herzfeldt ist neu bei den Zivilinspektoren der Wiener Polizei, korrekter gesagt: beim Wiener Sicherheitsbüro für Blutverbrechen. Er hat keinen guten ersten Eindruck bei seinem Kollegen ...

Wien 1893: Leopold von Herzfeldt ist neu bei den Zivilinspektoren der Wiener Polizei, korrekter gesagt: beim Wiener Sicherheitsbüro für Blutverbrechen. Er hat keinen guten ersten Eindruck bei seinem Kollegen Paul Leinkirchner hinterlassen. Denn Leo hat gleich bei ihrem ersten gemeinsamen Fall, dem brutalen Mord an einer jungen Frau, sein Wissen wie auch seine Fähigkeit aus Beobachtung die richtigen Schlüsse zu ziehen, unter Beweis gestellt. Das kam bei seinen Kollegen etwas zu gönnerhaft an, noch dazu spricht Leo hochdeutsch, was in Augen der Kollegen gar nicht geht. Seitdem versucht Leinkirchner ihn ins Abseits zu stellen. Hilfe und Unterstützung findet Leo dagegen beim wortkargen Totengräber Augustin Rothmayer, dessen ungepflegtes Äußeres auf den ersten Blick jeden abschreckt. Hinter dessen Fassade sich aber ein brillanter Geist sich verbirgt. Wen wunderts, dass beide bei den weiteren Morden sich unterstützen.
Für mich war das ein reines Lesevergnügen. Die Beschreibungen der Charaktere, gut wie böse, sind so anschaulich, dass im Kopf gleich ein Bild dazu entsteht. Zusätzlich fand ich auch die bizarren Beschreibungen der damaligen „Totenkultur“ sehr aufschlussreich. Ich denke da an den Totenwecker, der ausschließen sollte, dass noch Lebende begraben werden.
Sehr gut gefallen haben mir auch die vielfach am Kapitelanfang ausgeführten Zitate aus Rothmayers „Almanach für Totengräber“. Irgendwie hat mich dieser doch wortkarge Totengräber mit seinem Wissen und seinen Schlussfolgerungen beeindruckt und für sich eingenommen. Überhaupt fand ich diesen historischen Krimi sehr spannend und unterhaltsam. Darum gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

kniffliger wie spannender Fall für Emma Klar

Todeswelle
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Emma Klar ist nicht nur freie Mitarbeiterin des BKA, sie arbeitet auch als Privatdetektivin. Gerade hat sie in dieser Funktion die Überwachung eines Mitarbeiters einer Hamburger Beratungsfirma übernommen. ...

Emma Klar ist nicht nur freie Mitarbeiterin des BKA, sie arbeitet auch als Privatdetektivin. Gerade hat sie in dieser Funktion die Überwachung eines Mitarbeiters einer Hamburger Beratungsfirma übernommen. Der Überwachte wird kurze Zeit später am Strand von Hoben gemeinsam mit einer Frauenleiche, die als Luise Herzog identifiziert wird, gefunden. Anfangs sieht alles nach einem Schiffsunfall aus. Aber die Obduktion ergibt, dass es sich um Mord handelt. Doch die Kripo, zu deren Unterstützung Emma im Team wieder dabei ist, tappt lange im Dunkeln. Mord ja, aber was ist das Motiv? In welche Richtung soll ermittelt werden? Viele Recherchen sind notwendig. Das wurde in meinen Augen in diesem Krimi etwas zu ausführlich dargestellt. Wobei ich zugeben muss, dass mich Jörg Padorn, auf dessen IT-Kenntnisse und Netzwerkverbindungen sich Emma und damit auch die Kripo Wismar, nicht zum ersten Mal gestützt hat, sehr clever in seinem Vorgehen ist, schon beeindruckt hat.
Der Anfangsverdacht, dass es sich bei den beiden Opfern um ein Liebespaar handelt, musste während der Ermittlungen wieder verworfen werden. Dieser Irrweg bei den Ermittlungen wird nicht der Einzige sein. Denn niemand ahnt wie weit in der Vergangenheit die Ursachen für diese Morde zu finden sind. Ein verzwickter, toll konstruierter Fall, der spannende Lese-Stunden bringt und der von mir 4 Lese-Sterne erhält.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

ergreifend geschrieben

Das Kind von Gleis 1
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1930: Die 16jährige Eva hat einen Traum. Sie will Klavierspielerin, Solistin und Meisterin in diesem Fach werden. Talent hat sie unbestritten und eisern übt sie täglich. Doch als sie eines Abends vom Klavierunterricht ...

1930: Die 16jährige Eva hat einen Traum. Sie will Klavierspielerin, Solistin und Meisterin in diesem Fach werden. Talent hat sie unbestritten und eisern übt sie täglich. Doch als sie eines Abends vom Klavierunterricht nach Hause eilt und auf fünf junge Männer aus der Hitlerjugend trifft, verändert das ihr ganzes weiteres Leben …
Die Autorin erzählt diese Geschichte aus zwei Perspektiven. Da ist einmal die jüdische, musikbegeisterte Eva mit ihrer Familie in Prag. Und auf der anderen Seite ist es die in London wohnende Familie Denison, die den Quäkern angehören und diese friedliche, barmherzigen Glaubensgemeinschaft sehr unterstützen. Nicht nur in Prag ist man über die Entwicklungen in Deutschland, die aggressive Ausweitung der von Deutschland annektierten Gebiete wie auch der Feindlichkeit gegenüber den Juden beunruhigt, auch die Engländer versuchen durch Spenden und Aufnahme und Vermittlung jüdischer Kinder an Pflegefamilien zu vermitteln. Immer wieder wechselt dabei mit den Kapiteln auch der Handlungsort und der Leser entwickelt langsam das Gefühl wie diese beiden Familiengeschichten verwoben werden. An manchen Stellen kam mir der Wechsel zwischen Prag und London etwas abrupt vor, hat aber meinen positiven Gesamteindruck nicht geschmälert. Für mich war das eine wunderbar, auf vielen Tatsachen basierende, ergreifende Geschichte, die mir ans Herz gegangen ist. Von mir gibt’s daher auch 4,5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

hatte mir mehr versprochen

Der Sucher
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Cal quittiert nach 25 Jahren seinen Dienst. Damit kehrt er nicht nur der Chicagoer Polizei den Rücken zu, sondern auch Amerika. Er hat sich ein stark renovierungsbedürftiges, jahrelang leerstehendes. altes ...

Cal quittiert nach 25 Jahren seinen Dienst. Damit kehrt er nicht nur der Chicagoer Polizei den Rücken zu, sondern auch Amerika. Er hat sich ein stark renovierungsbedürftiges, jahrelang leerstehendes. altes Haus mit 4 Hektar Land in Irland gekauft. Abschalten von seinem harten Polizeijob, das ist sein Ziel. Doch immer wieder fühlt er sich bei seinen Arbeiten im und am Haus beobachtet….
Anfangs fand ich die bildhaften Naturbeschreibungen, des dörflichen Lebens in Irland sehr interessant. Kam doch sehr gut zum Ausdruck, wie karg dort die Landschaft zum Teil ist und wie „anders“ (im Vergleich zu Amerika) die neuen Nachbarn so sind. Auffällig und zum Teil auch nervig fand ich das Verhalten von Cals unmittelbarem Nachbarn, Mart. Auf jeden Fall hat der das Talent mit vielen Worten, noch mehr Andeutungen nichts zu sagen und dabei unwahrscheinlich dreist und aufdringlich zu sein. Den mochte ich gar nicht. Trotz der Weite und der damit verbundenen Einsamkeit fühlt sich Cal bei seinen Arbeiten am und im Haus beobachtet. Sind das noch Nachwirkungen aus seinem Polizeijob? Nein, irgendwann gelingt es ihm, Trey, einen ärmlich gekleideten Jungen zu erwischen. Obwohl Trey nur widerwillig Fragen beantwortet, lässt sich Cal auf ihn ein und lässt von ihm bei den Renovierungsarbeiten helfen. Anfangs ahnt Cal nicht, was diese Verbindung und das Einlassen mit dem Jungen nach sich zieht.
Ich empfand diese ganze Geschichte sehr langatmig, weil immer wieder sehr weitschweifig auf die Landschaften, die Moore und die Berge eingegangen wird. Das nahm mir die Spannung und ging irgendwann auch zu Lasten meines Interesses am Buch. Daher gebe ich auch nur 3 Lese-Sterne und sehe von einer Lese-Empfehlung ab.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

kurzweilig mit liebenswerten Charakteren

Parted Hearts
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Als Stellas Vater gestorben ist, hat sie mit ihm den einzigen lebenden Verwandten verloren. Sie trauert sehr über ihren Verlust, doch nun bei der Auslösung des seines Haushalts findet sie einen an sie ...

Als Stellas Vater gestorben ist, hat sie mit ihm den einzigen lebenden Verwandten verloren. Sie trauert sehr über ihren Verlust, doch nun bei der Auslösung des seines Haushalts findet sie einen an sie gerichteten Brief, geschrieben von ihrem Vater. Der Inhalt stellt ihre Welt auf den Kopf. Hatte ihr Vater bisher immer behauptet ihre Mutter Guiliana wäre bei ihrer Geburt gestorben, so schreibt er nun, dass das eine Lüge war und Guiliana in Italien wohnen würde. Sofort macht sich Stella auf den weg…
Ich habe mich mit diesem Buch ganz wunderbar unterhalten gefühlt. Denn die Autorin hat es sehr gut verstanden dem Leser die Mentalität der Italiener und die herrliche Landschaft Liguriens näher zu bringen. Da bekam ich richtig Lust selbst dorthin zu fahren. Auf der anderen Seite gelingt es ihr aber auch diese Geschichte um Familie, Trennung, Liebe und Streit so umzusetzen, dass es nicht ins Kitschige abgleitet. Das ist mir immer bei diesem Genre sehr wichtig. Obwohl Stella bei ihrer Abreise eine klare Lebensplanung hat, sie will schließlich mit Jonas die Ehe eingehen, verliebt sie sich in Italien in den gutaussehenden Matteo. Er ist es auch, der sie bei ihrer Suche vor Ort unterstützt. Für wen wird sie sich entscheiden? Und welche Überraschungen erwarten sie noch in Alassio? Wer das wissen will, der sollte zu dem Buch greifen. Es garantiert kurzweilige Lesestunden. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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