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Veröffentlicht am 15.09.2016

Temporeich und spannend

Tiefschwarze Melodie: Thriller
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Die "Tiefschwarze Melodie" von Catherine Shephard ist ein temporeicher Thriller, der sich in zwei Epochen abspielt. Sowohl im 15. Jahrhundert als auch in der Gegenwart werden in der Stadt Zons üble und ...

Die "Tiefschwarze Melodie" von Catherine Shephard ist ein temporeicher Thriller, der sich in zwei Epochen abspielt. Sowohl im 15. Jahrhundert als auch in der Gegenwart werden in der Stadt Zons üble und brutale Morde an Frauen begangen. Die Geschehnisse beider Zeitalter sind durch eine besondere Melodie verbunden, die aus dem 15. Jahrhundert stammt und direkt für beide Geschichten im Thriller eine Schlüsselrolle spielt.

Im Mittelalter ermitteln der künstlerisch und musikalisch begabte Jakob, der gerade seine Aufnahmeprüfung in die Stadtwache bestehen konnte, mit seinem Vorgesetzten, dem Stadtsoldaten Bastian Mühlenberg. In der Gegenwart begeben sich der Kriminalkommissar Oliver Bergmann und sein Partner Klaus auf die Suche nach dem Mörder. In beiden Fällen haben die Ermittler es mit einem skrupellosen Serientäter zu tun, der seine Serie gerade erst begonnen hat. Der Ermittlungsdruck überträgt sich auf den Leser, der bereits ahnen wird, dass es nur eine Frage von wenigen Seiten sein wird, bis der Täter erneut zuschlagen wird. 

Als kleinen Zwischenhappen als ebook mitbestellt, war ich dennoch neugierig auf diese Geschichte. Sie wurde von der Autorin sehr temporeich gestaltet. Die Ermittler - wie auch der Leser - hasten von einem Tatort zum nächsten und können die unterschiedlichen Ermittlungsmethoden der verschiedenen Zeiten und die Suche nach den Tätern hautnah miterleben. 

Insgesamt handelt es sich bei diesem Thriller "Tiefschwarze Melodie" um eine gelungene und spannende Geschichte. Die Autorin konzentriert sich dabei sehr auf den Fortgang der Handlung, so dass ich mir persönlich etwas weniger Tempo, dafür etwas mehr Athmosphäre und Tiefe (vor allem im Teil des 15. Jahrhunderts) gewünscht hätte. So bleibt das Bild des mittelalterlichen Zons bei mir leider etwas schemenhaft zurück. 

Der Täter im Mittelalter offenbarte sich mir beim Lesen zu einem recht frühen Zeitpunkt. Die Hintergründe zu Tätern und Taten sind schlüssig aufgelöst. Eine kleine Nebengeschichte, die zusätzlich eine Verbindung zwischen Mittelalter und Gegenwart knüpft, war eine nette Idee.

"Tiefschwarze Melodie" ist der fünfte Teil einer Thrillerserie um die Stadt Zons, in dem auch einige bereits bekannte Charaktere wiederkehren sollen. Die weiteren Bücher von Shephard habe ich allerdings nicht gelesen, was für die Lektüre dieses Teils aber auch wirklich nicht notwenig ist. 

Fazit: Ein sehr schneller und spannender Thriller mit sehr interessanten Charakteren. Vier von fünf Sternen sind hier meines Erachtens angebracht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zum Einschlafen weniger geeignet

Der Schlafmacher
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„Der Schlafmacher“ von Michael Robotham kommt mit rund 420 daher. In dem Thriller (2015), der Anfang 2016 im Goldmann Verlag auf dem deutschen Markt erschienen ist, geht es um die Aufklärung eines Doppelmordes ...

„Der Schlafmacher“ von Michael Robotham kommt mit rund 420 daher. In dem Thriller (2015), der Anfang 2016 im Goldmann Verlag auf dem deutschen Markt erschienen ist, geht es um die Aufklärung eines Doppelmordes an einer Frau und ihrer Tochter. Der an Parkinson erkrankte Psychologe wird um Hilfe gebeten, sich mit diesem bisher ungelösten Fall zu beschäftigen.

In einer Kleinstadt bittet Chief Superintendent Ronnie Cray den erfahrenen Psychologen Joe O‘Loughlin darum, Tatort und Akten zu einen vor einiger Zeit in einem abgelegenen Bauernhaus geschehenen Doppelmord durchzugehen. Er soll ausschließen, dass etwas übersehen wurde und neue Impulse für die Ermittlung geben. Über den Mord an Elizabeth Crowe und ihre Tochter Harper hinaus, stellt sich bald heraus, dass es einen Bezug zu einer Serie von Überfällen gibt, bei der Frauen der Buchstabe A auf die Stirn geritzt wird.

O’Loughlin bittet seinen Freund Ruiz um Unterstützung. Sie decken Stück für Stück das Geschehen und die Zusammenhänge zwischen den Überfällen und Morden auf. Offensichtlich handelt es sich immer um Frauen, die ihre Ehemänner betrügt haben. O’Loughlins Tochter Charlie, die ebenfalls Psychologie studieren möchte, beginnt sich für den Fall zu interessieren und macht letztlich eine Entdeckung, die sie später auf den Mörder treffen lässt.

Zu allem Überfluss wird bei O’Laughlins Frau Julianne Krebs diagnostiziert. Beide leben getrennt voneinander, kommen sich im Laufe des Romans wieder etwas näher. Die Diagnose und die bevorstehende Operation bereiten dem Psychologen Sorgen.

Der Roman ist in der Ich-Perspektive geschrieben. Joe O’Loughlin überrascht immer wieder mit Einschätzungen und Sichtweisen auf verschiedene Verdächtigte, so dass er in der Lage ist – im Gegensatz zu den polizeilichen Ermittlern – neue Erkenntnisse zu entdecken. Robotham schreibt in einer kurzen, schlagkräftigen und präzisen Sprache, die Fakten hervorhebt, was zu der Ermittlungsszenerie meiner Meinung nach hervorragend passt. Dennoch gelingt es dem Autor das Gefühls- und Innenleben des Psychologen darzustellen, insbesondere seine Beziehung zu seiner Frau Julianne und seinen beiden Töchtern Charlie und Emma.

Ebenso in der Ich-Perspektive wird der Mörder beschrieben. Robotham erlaubt hier intensive Einblicke von der Kindheit bis in die ganz aktuelle Gegenwart. Der Charakter wird tiefgehend beschrieben und eine nachvollziehbare Begründung für die Taten geliefert. Der Täter ist sehr intelligent und versteht es, alle Spuren und Hinweise auszuschließen, die auf ihn lenken zu können. Der Täter lebt in einem inneren Zwang und wird wieder und wieder einen Überfall oder Mord auf die seine so typische Art und Weise zu begehen.
Insgesamt betrachtet bietet dieser Psychothriller genau das, was man erwartet. Leider habe ich die vorherigen Geschichten um Joe O’Loughlin (noch) nicht gelesen, werde dies aber gerne noch nachholen.

Die Spannung wird langsam aufbauend und durch immer neue Ansatzpunkte in den Ermittlungen und die Befragungstechniken des Psychologen hochgehalten und aufgebaut, bis letztlich der Höhepunkt eintritt, als der Täter O‘Loughlins Familie ins Visier nimmt.

Von mir eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

lesenswert und spannend, aber komplex

Möwenschrei
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Der zweite Fall von John Benthin und seinem Team von Nina Ohlandt ist - wie schon der erste - flüssig und spannend geschrieben, so dass man dieses Buch kaum zur Seite legen mag. Die Geschehnisse in der ...

Der zweite Fall von John Benthin und seinem Team von Nina Ohlandt ist - wie schon der erste - flüssig und spannend geschrieben, so dass man dieses Buch kaum zur Seite legen mag. Die Geschehnisse in der kleinen Pension auf Sylt überschlagen sich.
Die Konstruktion der Handlung erscheint mir etwas zu komplex - man muss also wirklich konzentriert dabei bleiben. Ein Charakter ist mir zudem etwas zu extrem geraten und fällt ein wenig aus der Reihe. Am Ende bleibt eine Frage leider nicht eindeutig beantwortet.
Trotzdem ein durchaus lesenswerter und spannender Krimi.