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Veröffentlicht am 26.11.2023

Mit welchem Blick sehen wir auf unser Leben und auf das Leben der Anderen

Was es braucht, das Leben zu lieben
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Was braucht es, um sein Leben lieben zu können? Mit welchem Blick sehen wir auf unser Leben und auf das Leben der Anderen?

Fatou Diome beschreibt in ihren Geschichten verschiedene Leben. Wir begleiten ...

Was braucht es, um sein Leben lieben zu können? Mit welchem Blick sehen wir auf unser Leben und auf das Leben der Anderen?

Fatou Diome beschreibt in ihren Geschichten verschiedene Leben. Wir begleiten Menschen, die es nicht so leicht im Leben haben und sich trotzdem mit Freude, Kraft und Zuversicht ins Leben stürzen. Man wird gebeutelt und geschüttelt, mal muss man lachen und kurz darauf schlucken, weil das Schicksal zugeschlagen hat. Fatou Diome erzählt mit Humor, Ironie und klaren Worten ihre Geschichten. Sie beschreibt genau und zeichnet ein starkes Bild von ihren Charakteren. Ihre Fragen sind teilweise unbequem, aber sie regen auch an einiges zu hinterfragen.

Ich hatte mit den Verhaltensweisen einiger Charaktere gerungen und empfand sie teilweise auch übergriffig. Im Laufe der Geschichte geht die Autorin auf das Schicksal dieser Person ein und zeigt auf, warum sich die Person so verhält. Sie zeigt die zwei Seiten der Medaille und man kann für sich, ganz still und leise, entscheiden, ob man beide Seiten akzeptieren möchte oder nicht.

Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, der das Lesen der teilweise schweren Themen erleichtert. Sie erhebt nicht den Zeigefinger und predigt, sondern gibt mit ihren Geschichten Denkanstöße.

Das wird nicht mein letztes Buch von ihr gewesen sein.

Veröffentlicht am 22.11.2023

Unterhaltsam, kurzweilig und interessant - London Calling.

London Calling
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Annette Dittert kannte ich aus den Nachrichten. Sie war der bunte Lichtblick in den manchmal sehr grauen Meldungen. Ihre Art, wie sie die Informationen von England zu uns nach Hause transportierte und ...

Annette Dittert kannte ich aus den Nachrichten. Sie war der bunte Lichtblick in den manchmal sehr grauen Meldungen. Ihre Art, wie sie die Informationen von England zu uns nach Hause transportierte und und ihr leicht ironischer Humor, haben mir gefallen.

In ihrem Buch erzählt sie von ihren Erfahrungen mit London. Wie sie aufgenommen wurde, welche Probleme es gab und wie sie zu ihrem Hausboot Emilia kam. Sie erzählt von eigenwilligen Charakteren, von liebenswerten Nachbarn und von den Launen der Briten. Ihre Geschichten führen quer durch London und sie zeigt uns eine andere Seite von der Stadt und den Menschen. Was macht den Briten und besonders den Londoner aus? Was hat die Politik mit den Menschen und deren Lebensgefühl gemacht? Wenn man das Buch gelesen hat, kann man die Entscheidungen, besonders den Brexit, etwas besser verstehen und nachvollziehen.

Unterhaltsam, kurzweilig und interessant - London Calling.

Veröffentlicht am 27.10.2023

Unterhaltsamer Beamtenalltag

Da bin ick nicht zuständig, Mausi
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Vorweg: Ich glaube, dass man den Charakteren und deren Geschichten nur schwer folgen kann, wenn man den Instakanal der Autorin nicht kennt. Die Charaktere haben auf diesem Kanal schon lange ein aktives ...

Vorweg: Ich glaube, dass man den Charakteren und deren Geschichten nur schwer folgen kann, wenn man den Instakanal der Autorin nicht kennt. Die Charaktere haben auf diesem Kanal schon lange ein aktives "Leben" und beglücken die Follower:innen mit ihren Geschichten aus dem Amtsalltag. Aus meiner Sicht lohnt es sich, vor dem Lesen oder dem Hören des Buches einen Blick auf den Kanal zu werfen und ein Bild von den Charakteren zu bekommen. Danach läuft das Kopfkino wie von allein.

Ich bin keine Beamtin, aber ich konnte mich trotzdem in die Geschichten einfühlen und mich herrlich unterhalten lassen. Ich kannte die Charaktere bereits und wusste also, was mich wohl bei diesem Hörbuch am meisten packen würde.

Ich sage es geradeheraus: Ronja, deine Stimme challenged mich. Absolutely.

Ich ahnte es, aber es war hart an der Grenze zum Tinnitus. Gott sei Dank, kam immer wieder mal Petra dazwischen, mit der ich dann kurz bei mir bleiben konnte. Klar ich hätte gegen die Autorin vorgehen können, denn Dank Petra kenne ich meine Rechte, aber um keine weiteren Augenlidzuckungen bei Ronja auszulösen, lasse ich es lieber. Und außerdem weiß ich gar nicht, wer dafür zuständig wäre. Von Doris gäbe es zwar ein Kippchen und ein Küsschen, aber mehr auch nicht. Is nich böse jemeint, Doris. Küsschen. Dilara würde vor Schreck wahrscheinlich nur noch aus großen Augen bestehen und dann hätte ich Orkan oder Maik, wenn er sich traut, an der Backe. Ach, wat solls. Ich bin ja nicht kleinlich und heute ist Freitag und bald 13Uhr...deshalb:

Conny, haste jut jemacht. Hock dir mal hin und schreib den zweeten Teil. Küsschen.

Veröffentlicht am 20.10.2023

Unterhaltsame Geschichte

Die letzte Bibliothek der Welt
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Es ist das ideale Buch für regnerisches Wetter und dem Herbstblues. Einfach ab auf die Couch und gemeinsam mit June & Co. aus der Gemeinde Chalcot die kleine Gemeindebibliothek retten. Abtauchen in die ...


Es ist das ideale Buch für regnerisches Wetter und dem Herbstblues. Einfach ab auf die Couch und gemeinsam mit June & Co. aus der Gemeinde Chalcot die kleine Gemeindebibliothek retten. Abtauchen in die Welt der Bücher, der Büchernerds, der Gemeinschaft und der "bösen" Investoren.

Die Geschichte rund um June und ihrem fehlenden Selbstbewusstsein, Standley und seinem großen Geheimnis, Chantal und ihrem ehrgeizigen Ziel, Mrs Bransworth und ihrem Faible für Proteste ist charmant und unterhaltsam. Spätestens wenn Alex die Bühne betritt, weiß man, wie die Geschichte ausgehen wird. Doch sie macht Spaß, sie lenkt ab vom Alltag und sorgt für eine ruhige und heimlige Stimmung. Freya Sampson packt noch eine schöne Portion Humor hinein, so dass man die leicht überdrehten Charaktere einfach mögen muss.

Es ist eine leichte Geschichte, die nicht wirklich die Realität widerspiegelt, aber eben deshalb zum Träumen und Abschalten einlädt.

Veröffentlicht am 15.10.2023

Guter Einstieg in eine neue Krimiserie

Glutspur
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Nachdem ich der ersten Reihe von Katrine Engberg etwas hinterher getrauert habe, kommt sie nun mit einer neuen Krimireihe (ich gehe davon aus, dass noch weitere Bände folgen werden) raus.

Es ist ein typischer ...

Nachdem ich der ersten Reihe von Katrine Engberg etwas hinterher getrauert habe, kommt sie nun mit einer neuen Krimireihe (ich gehe davon aus, dass noch weitere Bände folgen werden) raus.

Es ist ein typischer Katrine Engberg-Krimi. Mit ihrem leicht zu lesenden Schreibstil zieht sie mich durch die Seiten und baut ein gewaltiges Konstrukt auf, dass anfangs nicht so leicht zu handhaben ist. Schafft man es, die Personen zu- und einzuordnen, dann kann man ihr gut folgen. Sobald man sich jedoch zu sicher ist, wirft die Autorin ein neues Detail in die Geschichte, so dass sich die Richtung ändert oder der Verdacht als falsch erweist.

Die Autorin verwebt verschiedene Zeitzonen und Handlungsstränge miteinander, so dass man diesen Krimi in größeren Abschnitten lesen sollte, um den Faden nicht zu verlieren. Nur sehr langsam setzt sich das Puzzle zusammen.

Ich habe mich beim Lesen mehrfach gefragt, wie sie auf die Ideen kommt und wie viel Recherchearbeit wohl in diesem Buch stecken. Sie vermischt Religion mit Tradition und Geschichte mit Politik so geschickt, dass es fast durchgehend spannend bleibt. Der Start ist etwas zäher und langatmiger als der Rest des Buches, da man über viele Seiten erst mal die Umgebung und die Charaktere vorgestellt bekommt, jedoch erweist sich dies als sehr hilfreich, da man sonst die Zusammenhänge nicht so gut nachvollziehen kann.

Natürlich lässt sie am Ende den Lesenden mit einem Cliffhanger zurück (wie schon bei ihrer ersten Reihe), aber umso mehr freut man sich auf den nächsten Fall für Liv & Co.