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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2018

Maria.

Die Woll-Lust der Maria Dolors
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Maria Dolors.
Eine sympathische ältere Dame, die bei ihrer Tochter lebt und deren Familienleben analysiert. Es ist eine humorvolle, liebenswerte und traurige Geschichte, die hier von Blanca Busquets erzählt ...

Maria Dolors.
Eine sympathische ältere Dame, die bei ihrer Tochter lebt und deren Familienleben analysiert. Es ist eine humorvolle, liebenswerte und traurige Geschichte, die hier von Blanca Busquets erzählt wird.

Maria kann körperlich leider nicht mehr so agieren, wie es der scharfe Geist gern möchte. Sie sitzt stumm in ihrem Schaukelstuhl und beobachtet. Da die Familienmitglieder der Annahme sind, dass Maria Dolors nicht mehr viel mitbekommt, werden Liebeleien, Streitereien und anderes direkt vor ihr ausgetragen und Maria erfährt so Dinge, die eigentlich gern unter den Teppich gekehrt werden. Das Geschehene kommentiert sie in mit teilweise bissigen Humor. Aber sie schwelgt auch in ihrer eigenen Vergangenheit und hier schleicht sich so ganz langsam ein ganz anderes Bild von Maria Dolors in die Geschichte. Fast könnte man sagen, die zwei Gesichter der Maria Dolors.

Das Hörbuch wird von Katharina Thalbach gesprochen, die mit ihrer wunderbar kratzigen Stimme, die Gedanken und die Gefühle der Dolores zum Zuhörer trägt. Dadurch konnte ich mir Maria so richtig gut vorstellen und musste so manches Mal lachen, wenn sie wieder eine ihrer Kommentare gegenüber ihren Schwiegersohn bringt (der natürlich nichts davon hört oder mitbekommt).

Fast ist man etwas traurig, dass man sich nach 4 CDs von Maria verabschieden muss, aber die Zeit mit ihr war schön.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Dieses Hörbuch lässt mich schwanken.

Die Lebenden und Toten von Winsford
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Einerseits bin ich ein Fan von Hakan Nessers Geschichten und freue mich über jedes neue Werk, andererseits hat mich diese Geschichte tatsächlich phasenweise etwas gelangweilt.

Die Story ist nicht so ...

Einerseits bin ich ein Fan von Hakan Nessers Geschichten und freue mich über jedes neue Werk, andererseits hat mich diese Geschichte tatsächlich phasenweise etwas gelangweilt.

Die Story ist nicht so spektakulär, aber typisch Nesser gut gestrickt. Es dauert diesmal nur recht lang, bis man zum Kern der Geschichte kommt. Die erste CD empfand ich als anstrengend und nicht so begeisternd. Vielleicht lag es an den Tagebuchaufzeichnungen oder an den recht wenigen und wenn sehr langsamen Geschehnissen. Die Rückblenden in das Leben ihres Mannes, dessen Schaffen und Schreiben waren manchmal zäh und ermüdend. Gut fand ich die Rolle, die sie einnahm, ihre Überlegungen, ob man ihre Spuren nachvollziehen kann und wie sie ihr Leben neu sortiert.

Mit Beginn der zweiten CD nahm die Geschichte an Fahrt auf und man konnte wieder den Nesser-Stil erkennen. Für ein Hörbuch fand ich die Geschichte jedoch recht zäh und langatmig. Die Hauptfigur Maria Anderson und deren Lebensgeschichte waren trotz allem recht interessant. Durch die vielen kleinen Nebenstränge und die recht großen Ausschweifungen gingen die interessanten Stellen etwas unter, was ich schade fand.

Das Ende war etwas anders als erwartet und doch passte es recht gut.
Trotzdem muss ich zugeben, hatte ich mir etwas anderes unter dem Titel vorgestellt und fand dieses Buch/Hörbuch nicht so gelungen, wie die anderen Bücher von Hakan Nesser.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Ein witziges Buch von der Alm mit einer ganz besonderen Almhüttenbewohnerin und Dobermann ;-).

Herzklopfen und Hüttenzauber
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Erst habe ich Karla kennengelernt, jetzt kommt Heidi. Auch die Heidi kommt aus Hinter-Russbach und mag die Stadt lieber als das Dorf. Aber das waren auch schon die Gemeinsamkeiten der beiden Hauptfiguren ...

Erst habe ich Karla kennengelernt, jetzt kommt Heidi. Auch die Heidi kommt aus Hinter-Russbach und mag die Stadt lieber als das Dorf. Aber das waren auch schon die Gemeinsamkeiten der beiden Hauptfiguren der Fanny Schönau Bücher.

Heidi erbt ganz überraschend die Almhütte samt alter Zita und will nun das Ding so schnell wie möglich wieder loswerden. Dafür muss sie aber erst mal selbst auf die Alm. Denn Zita muss weg, erst dann kann sie verkaufen. Doch Zita hat Haare auf den Zähnen und einen stechenden Blick. Die Dame hat zwar gefühlt 38 Schürzen übereinander an und ist auch schon in die 80, aber keineswegs senil oder zerbrechlich. Und so muss Heidi mit ihr ein Arrangement machen und bleiben. Mit der Zeit werden die Bissigkeiten etwas weniger und die Zusammenarbeit klappt auch besser, aber irgendwie kann sich Heidi nicht entscheiden. Denn da gibt es Fred aus der Stadt und Hannes von der Nachbaralm. Ach, das Leben ist so kompliziert und Heidi mittendrin.

Ich fand das zweite Buch von Fanny Schönau witziger, interessanter (wenn auch vorhersehbar) und nicht ganz so kitschig wie das erste Buch. Man muss nicht den ersten Band gelesen haben, um den zweiten Band nachvollziehen zu können.

Die Zita reißt natürlich hier die Geschichte an sich und lässt Heidi so manches Mal im Schatten stehen. Zita ist ein Urgewächs und so spricht sie auch, d.h. hier liest man den Dialekt. Heidi bleibt beim Stadtdeutsch, so dass man nicht die kompletten Dialoge im Dialekt lesen muss/kann. Der Schreibstil von Fanny Schönau ist leicht und locker und lässt sich zügig lesen. Für alle Tierfreunde…es gibt neben die obligatorische Ziege, aber auch ein Meerschwein namens Dobermann und schon allein dieses Tier hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Ein witziges Buch von der Alm mit einer ganz besonderen Almhüttenbewohnerin und Dobermann .

Veröffentlicht am 04.09.2018

Gute Geschichte mit leichten Startschwierigleiten

Alte Feinde
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Ich kannte die Autorin vor diesem Buch nicht und auch die Serie um den Ermittler Bruno Cavalli und die Anwältin Regina Flint waren mir nicht bekannt. Das Buch ist der aktuellste Fall und meines Wissens ...

Ich kannte die Autorin vor diesem Buch nicht und auch die Serie um den Ermittler Bruno Cavalli und die Anwältin Regina Flint waren mir nicht bekannt. Das Buch ist der aktuellste Fall und meines Wissens nach der achte Fall. Man kann ihn ohne Vorwissen lesen, aber ich fand den Start dadurch etwas schwierig.

Ich habe ein paar Seiten mehr benötigt, um in die Geschichte hineinzukommen. Zudem wurden Themen angesprochen (auch recht ausführlich), die mich sonst nicht so stark interessieren. Also habe ich mich durch das erste Drittel gekämpft und wurde danach mit einer wirklich gelungenen Geschichte belohnt.

Die Autorin wechselt immer wieder zwischen drei Handlungsorten und zwei Jahrhunderten hin und her, was dem Folgen der Geschichte etwas erschwert. Man lernt einiges über den amerikanischen Bürgerkrieg und der noch heute vorhandenen Verehrung der Kriegshelden. Das Nachspielen der Schlachtszenen und die Aufrechterhaltung der Rituale fand ich schon etwas befremdlich, aber man weiß durch andere Geschichten und Berichte, dass die Amerikaner oft ihren Patriotismus ausleben.

Die Charaktere sind sehr verschieden, aber interessant und vielschichtig. Das Bild im Kopf hat sich (bei mir) nur langsam entwickelt (hier wären Vorkenntnisse vielleicht doch besser gewesen). Dafür haben mir die Charaktere gut gefallen. Die Geschichte ist etwas verworren und die Autorin holt sehr weit aus, aber dank der vielen historischen Einschübe konnte man die Emotionen und die Reaktionen auf bestimmte Handlungen besser verstehen.

Für mich wurde die Geschichte mit jeder Seite spannender und interessanter. Der gute Schreibstil hat mir, gerade am Anfang, geholfen dranzubleiben, so dass ich nun doch noch den ersten Band lesen werde, um die Geschichte rund um Flint & Cavalli besser zu verstehen.

Veröffentlicht am 04.09.2018

Gelungenes Hörbuch

Mein Weg zu den Sternen
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Lea Linster ist spätestens seit der Sendung „The Taste“ auch den Nichtköchen ein Begriff. Sie war der Ruhepol in der Männerriege, sie hatte stets ein Lächeln auf den Lippen und fand immer etwas, was sie ...

Lea Linster ist spätestens seit der Sendung „The Taste“ auch den Nichtköchen ein Begriff. Sie war der Ruhepol in der Männerriege, sie hatte stets ein Lächeln auf den Lippen und fand immer etwas, was sie als Motivation an die Kandidaten weitergeben konnte.

Das Hörbuch „Mein Weg zu den Sternen“ ist ihre Lebensgeschichte, denn Lea Linster wird 60. Sie erzählt Geschichten aus ihrer Kindheit, wie ihre Liebe zum Kochen gewachsen ist, was ihr immer Spaß gemacht hat und welche Niederlagen sie einstecken musste. Erzählt wird die Geschichte von Eva Mattes, die sie mit ihrer ruhigen Stimme sehr gut zum Hörer trägt.

Den Anfang spricht noch Lea Linster mit ihrer fröhlichen Stimme und den herrlichen Akzent selbst. Ich fand es schade, dass sie nicht das gesamte Hörbuch besprochen hat, denn das hätte die Geschichte noch authentischer wirken lassen. Doch auch so, kann man sich gut treiben lassen.

Kochen, ein Restaurant betreiben, ein Kind bekommen, ein Café eröffnen, Preise erkämpfen und sich stets an der Spitze halten, klingt hier so leicht und einfach und doch, wer die Gastronomie kennt, weiß, dass es ein Knochenjob ist. Jedoch sieht Lea Linster ihre Arbeit nicht als Arbeit, sondern als Freude, Spaß und Bereicherung, was sie sympathisch macht. Auch von ihren Niederlagen berichtet sie. Sie gehören zum Leben dazu und sie erzählt, wie sie das Tal wieder verlassen hat und welche Lehren sie für ihre weiteren Entscheidungen gezogen hat.

Wer sich für das Leben und Arbeiten von Sterneköchen interessiert, wird hier gut unterhalten werden. Zudem gibt es auch ein paar Lea Linster Rezepte zum Nachkochen im Booklet und von ihr vorgestellt. Hier kann man sehen, ob die Rezepte wirklich leicht nach zu kochen sind, so wie es Lea Linster es gern mag.

Insgesamt ein gelungenes Hörbuch für jeden Hobbykoch, der mal hinter die Fassade einer Sterneköchin schauen möchte.