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Veröffentlicht am 09.01.2019

Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe

Animant Crumbs Staubchronik
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Die junge Animant Crumb hat nur Bücher im Kopf und steckt ihre Nase in jeder freien Minute in eines ihrer geliebten Bücher. Sehr zum Missfallen ihrer Mutter, denn die hat nur eines im Sinn: den perfekten ...

Die junge Animant Crumb hat nur Bücher im Kopf und steckt ihre Nase in jeder freien Minute in eines ihrer geliebten Bücher. Sehr zum Missfallen ihrer Mutter, denn die hat nur eines im Sinn: den perfekten Ehemann für ihre Tochter zu finden. Doch diese vergrault einen Anwärter nach dem Anderen.

Doch dann ergibt sich die Möglichkeit eine Stelle als Bibliothekarsassistentin in London anzunehmen. Auch hier ist Animants Mutter strickt dagegen, doch Animant kann sich durchsetzen und tritt die Stelle wenig später an.

In London lebt sie bei ihrem Onkel und ihrer Tante und lernt hier den charmanten und gut aussehenden Mr. Boyle kennen. In der Bibliothek hat sie es zuerst sehr schwer, sich zu behaupten, da ihr Vorgesetzter, Mr. Reed, sehr mürrisch und launisch ist. Aber Animant lässt sich nicht unterkriegen und schafft es Stück für Stück mit ihrem Chef warm zu werden...


Den Tipp zu diesem Buch habe ich von meiner Schwester bekommen, die es mir mit den Worten "Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe" wärmstens ans Herz gelegt hat. Und ich kann ihr nur danken für diesen Buchtipp, denn es ist tatsächlich auch eines der besten Bücher, die ich jemals gelesen habe. Fans von Jane Austen kommen hier komplett auf ihre Kosten.

Die Geschichte plätschert zwar ohne wirkliche Höhepunkte einfach so vor sich hin, dass tut der Spannung allerdings keinerlei Abbruch. Ich habe es gehasst, das Buch wegen anderen Tätigkeiten aus der Hand legen zu müssen und konnte es immer kaum erwarten, endlich weiter lesen zu können.

Als hoffnungslose Romantikerin habe ich es sehr genossen, die zarten Annäherungen von Animant und ihrem Auserwählten (nein, ich werde hier nicht spoilern) mit zu verfolgen.

Das Ende hätte ich mir allerdings ein wenig romantischer vorgestellt und war da einen kleinen Moment enttäuscht. Allerdings tut dies dieser traumhaft schönen Geschichte keinen Abbruch und das Buch bekommt von mir vollkommen verdiente 5 Punkte.


Ich hoffe, Lin Rina schreibt noch weitere Bücher dieser Art, denn ihr bisheriges Portfolio beinhaltet bisher nur richtige Fantasy-Romane, was leider nicht mein Genre ist. Auch Animant Crumbs Staubchronik wird in der Rubrik Fantasy gelistet, was meiner Meinung nach ein großer Fehler ist.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Unnötig

Das Fest der kleinen Wunder
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Der Leser wird in diesem Buch wieder zurück ins Jahr 1925 versetzt. Frederike lebt noch mit ihren Eltern und Geschwistern auf dem Gut in der ostpreußischen Provinz. Für Frederike ist es das letzte Jahr ...

Der Leser wird in diesem Buch wieder zurück ins Jahr 1925 versetzt. Frederike lebt noch mit ihren Eltern und Geschwistern auf dem Gut in der ostpreußischen Provinz. Für Frederike ist es das letzte Jahr auf dem Gut, bevor sie demnächst eine höhere Töchterschule besuchen soll. Weihnachten steht vor der Tür und Frederike und ihre Geschwister genießen in vollen Zügen den Wintereinbruch. Frederike verbringt viel Zeit mit Ausreiten. Aber die Stute Caramell bereitet ihr große Sorgen. Sie ist unberechenbar geworden und kaum einer traut sich noch an das Pferd heran. Gerade als Frederike langsam das Vertrauen des Tieres gewinnen kann, soll die Stute verkauft werden und das ausgerechnet an die Tochter des Nachbarn, welche Pferde nur durch Gewalt und Schmerzen gefügig macht. Frederike hat ihr Möglichstes getan, um den Verkauf zu verhindern. Nun kann nur noch ein Wunder helfen...

Ich wusste eigentlich schon, bevor ich das Buch gelesen habe, dass es eine überflüssige Fortsetzung der Trilogie sein wird, obwohl es eigentlich nicht Fortsetzung bezeichnet werden kann. Die Autorin gibt in diesem Buch einen kurzen Rückblick in Frederikes Jugendjahre. Es sollte wohl einer kleiner Schmöker passend zur Weihnachtszeit werden. Aber für diese wenigen Seiten ist der Preis etwas hoch gegriffen und diese Geschichte hätte die Autorin sich aus meiner Sicht sparen können. Für mich war die Story nach den drei Bänden abgeschlossen. Über eine richtige Fortsetzung hätte ich mich gefreut, aber dieser kleine Rückblick war unnötig.

Nichtsdestotrotz hat sich auch dieses Buch wieder gewohnt schnell und flüssig gelesen und war durchaus unterhaltsam und ich vergebe gut gemeinte 3 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 25.12.2018

Tolles Buch

Klassentreffen
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Sabine kehrt nach ihrem Burn-Out zurück in ihren Beruf im Sekretariat einer Bank in Amsterdam. Doch leicht wird ihr die Rückkehr nicht gemacht. Die neue Abteilungsleiterin hat die Kollegen in der Zwischenzeit ...

Sabine kehrt nach ihrem Burn-Out zurück in ihren Beruf im Sekretariat einer Bank in Amsterdam. Doch leicht wird ihr die Rückkehr nicht gemacht. Die neue Abteilungsleiterin hat die Kollegen in der Zwischenzeit gegen Sabine aufgehetzt und Sabine wird zum Mobbing-Opfer. Das ist allerdings nichts Neues für Sabine, denn schon in der Schulzeit wurde sie von Schulkameraden gehänselt und regelrecht gequält.

Die ganzen Erinnerungen an ihre Schulzeit kehren zurück, als ein Klassentreffen der ehemaligen Gymnasiasten geplant wird. Aber nicht nur die Erinnerungen an das Mobbing strömen wieder auf sie ein, sondern es lüften sich auch langsam Gedächtnislücken bezüglich des Verschwindens ihrer ehemaligen besten Freundin Isabel. Bis heute ist nicht klar, was damals mit Isabel passiert ist. Aber Sabine wird immer bewusster, dass sie mehr weiß und gesehen hat, als sie bisher glaubte. Somit beginnt sie Erkundigungen einzuholen, um ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Doch dies gestaltet sich nicht nur schwierig, sondern beginnt auch zunehmend gefährlich für sie zu werden.

Zum Ende des Buches gab es für mich 4 Verdächtige. Als dann im letzten Kapitel die Auflösung kam, war ich dann allerdings herbe enttäuscht. Sollte es tatsächlich so gewesen sein? Irgendwie hatte man beim Aufbau der Story über all die Kapitel dann doch mit etwas Spektakulärerem gerechnet...und diese Erwartung wurde dann im Epilog doch noch erfüllt. Und meine letzte Vermutung wurde dann bestätigt.

Was mich in dem Buch allerdings mehr geschockt und berührt hat als die Aufklärung des Verschwindens von Isabel, waren die Schilderungen von den Mobbing-Attacken auf Sabine. Man hat als Leser wirklich mit Sabine gelitten und war geschockt, wie grausam Kinder / Menschen sein können.

Der Ankündigung auf dem Klappentext, dass man für dieses Buch starke Nerven braucht, kann ich allerdings nicht teilen. Diese Art von Spannung war in diesem Buch nicht zu finden. Dennoch war es derart spannend geschrieben, dass es mich durchweg gefesselt hat und ich dieses Buch in persönlicher Bestzeit gelesen habe. Aus diesem Grund vergebe ich gern volle 5 Punkte.

Veröffentlicht am 20.12.2018

Ende einer tollen Familiensaga

Die Zeit der Kraniche
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Mit die "Zeit der Kraniche" kommt die großartige Ostpreußen-Saga von Ulrike Renk nun zum Ende.


Frederikes Mann Gebhard sitzt unschuldig im Gefängnis und Frederike muss sich allein um das Gut in der Prignitz ...

Mit die "Zeit der Kraniche" kommt die großartige Ostpreußen-Saga von Ulrike Renk nun zum Ende.


Frederikes Mann Gebhard sitzt unschuldig im Gefängnis und Frederike muss sich allein um das Gut in der Prignitz und die drei gemeinsamen Kinder kümmern. Doch dies wird ihr immer mehr erschwert, da die Auswirkungen des zweiten Weltkrieges auch immer mehr bis nach Ostpreußen vordringen. Auch wenn die Nazis immer mehr die Herrschaft und Aufsicht über Alles erlangen, versucht Frederike einen kühlen Kopf zu bewahren, optimistisch zu bleiben und nach vorn zu schauen. Frederike werden aber immer mehr die Zügel auf den Händen genommen und auf ihrem Gut werden immer mehr Flüchtlinge und Zwangsarbeiter einquartiert. Da heißt es, immer weiter zusammen rücken und immer weitere Entbehrungen. Aber alles scheint sich zum Guten zu wenden, als plötzlich Gebhard wieder nach Hause kommt. Doch die Freude soll nicht von kurzer Dauer sein, denn just am gleichen Tag wird er wieder verhaftet. Und auch gegen Frederike wird kurz darauf ein Haftbefehl erlassen. Aber ihr gelingt die Flucht mit den Kindern. Sie kehrt in den Schoß der Schwiegerfamilie zurück, die schon vor einiger Zeit in den wesentlich sichereren Westen geflohen ist. Aber hier fühlt sie sich als Störenfried und wünscht sich wieder mehr Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Deshalb beschließt sie, mit den Kinder weiterzuziehen, weiterhin auf die Rückkehr ihres Mannes zu hoffen und ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.


Ich habe mich teilweise ein wenig durch das Buch gequält, da es wirklich sehr viele Erklärungen zum Kriegsverlauf gab, welche sich für mich etwas zäh lasen. Aber diese gehören unweigerlich zu der ganzen Handlung dazu. Denn die gesamte Handlung dieses Buches baut sich um die Entwicklungen im 2. Weltkrieg herum auf.


Zu wissen, dass es diesen Krieg wirklich gegeben hat und dass die Geschehnisse, wie in dem Buch geschildert, auch tatsächlich in Deutschland so vorgefallen sind, war beim lesen teilweise schwer zu ertragen. So viel Kummer, Leid, Schmerz und Ungerechtigkeit überall.


Außerdem beruht dieser Roman auf einer wahren Geschichte. Die Autorin hatte Dokumente zugespielt bekommen, um die herum sie diese Saga geschrieben hat. An einigen Stellen sicher etwas ausgeschmückt und verändert, denn es sollte ja ein Roman werden und keine Biografie. Aber diese Dinge sind geschehen und das zu lesen, war schwere Kost.


Dennoch habe ich es auch diesmal genossen, den Weitergang der Saga zu lesen. Die Autorin hat eine wirkliche Gabe, Geschichten interessant und authentisch zu schreiben. Ich freue mich nun auf weitere Bücher von ihr.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Mir leider etwas zu düster

Die verlorenen Spuren
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An einem wunderschönen, sonnigen Tag ist die Familie der 16-jährigen Laurel am Flussufer versammelt um eine Geburtstagsparty zu feiern. Nur Laurel ist noch nicht zu ihrer Familie gestoßen, sondern genießt ...

An einem wunderschönen, sonnigen Tag ist die Familie der 16-jährigen Laurel am Flussufer versammelt um eine Geburtstagsparty zu feiern. Nur Laurel ist noch nicht zu ihrer Familie gestoßen, sondern genießt die Ruhe in ihrem Baumhaus. Gerade als sie beschließt, jetzt an der Feier teilzunehmen, macht sie eine fürchterliche Beobachtung. Während ihre Mutter mit ihrem jüngeren Bruder auf dem Arm zum Haus zurückgekehrt ist, um das vergessene Kuchenmesser zu holen, trifft ein Fremder vorm Haus der Familie ein und begrüßt Laurels Mutter. Dieser ist der Schrecken über den Besuch ins Gesicht geschrieben und dann passiert etwas, was Laurel ihr ganzes Leben lang nicht vergessen kann.


Selbst Jahrzehnte später lässt diese Beobachtung Laurel nicht los, bzw. sie wird mit den Geschehnissen von damals wieder konfrontiert, als ihr am 90. Geburtstag ihrer Mutter Dorothy ein altes Foto in die Hand fällt, auf dem ihre junge Mutter mit einer unbekannten Frau zu sehen ist. Laurels Neugier ist geweckt und sie will endlich mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter erfahren

Das Buch erzählt sich, wie gewohnt, in zwei Zeitebenen. Der Leser lernt einerseits die junge Dorothy kennen, die in Zeiten des 2. Weltkrieges versucht, sich allein in London durchzuschlagen. Zum anderen begleitet der Leser die erwachsene, gestandene Frau Laurel bei ihren Nachforschungen.


Kate Morton hat es auch hier wieder auf excellente Art geschafft, die Geschehnisse der Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verweben. Dem Leser erschließt sich nach und nach langsam ein Zusammenhang. Viele Szenarien scheinen möglich zu sein, doch am Ende gibt es wieder eine absolute Überraschung. Eine Auflösung des großen Geheimnissen, mit dem man nicht gerechnet hat.


Auch die Charaktere waren wieder sehr gut und detailliert ausgearbeitet. Allerdings hat es Kate Morton bei mir diesmal nicht geschafft, dass ich für die Charaktere irgendeine Art Sympathie empfinden konnte. Als überzeugter Nichtraucher haben mir die Figuren auch das ganze Buch über zu viel geraucht. Die Erwähnung dessen wirkte teilweise etwas nervig.


Desweiteren war ich über die durchweg düstere Stimmung in dem Buch erstaunt. Die Stimmung während des zweiten Weltkrieges war logischerweise nicht blumig und farbenfroh beschrieben, sondern grausam und dunkel. Und auch in der Gegenwart kamen bei mir beim Lesen von Laurel und ihrer im Sterben liegenden Mutter nur traurige und deprimierende Gedanken auf. Im Großen und ganzen hat das Buch mich seelisch etwas betrübt.


Deshalb muss ich leider ein Sternchen abziehen. Aber nur ein Sternchen, denn ansonsten ist es wieder ein Meisterwerk von Frau Morton, welches allerdings an die Vorgängerbücher und auch an "Das Seehaus" nicht heranreicht.