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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Idee zum Buch war super, die Umsetzung leider nicht ganz mein Fall

Schrei nach Stille
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Sophie Winter ist eine erfolgreiche Autorin und zieht in ein heruntergekommenes und scheinbar verwunschenes Haus im Örtchen Roda. Ihr aktuellen Roman „Summer of love“ spielt in der sogenannten „Flower-Power“-Zeit, ...

Sophie Winter ist eine erfolgreiche Autorin und zieht in ein heruntergekommenes und scheinbar verwunschenes Haus im Örtchen Roda. Ihr aktuellen Roman „Summer of love“ spielt in der sogenannten „Flower-Power“-Zeit, die Zeit von Sex, Drugs und Rock’n’Roll. Doch ihr Roman scheint nicht nur ein Roman zu sein, sondern es steckt viel mehr Wahrheit drin. Und diese betrifft die Bewohner von Roda und ein Geheimnis, dass von den Bewohnern schon lange gehütet wird und von ihnen um jeden Preis geschützt werden soll. Nun wirbelt Sophie Winters Roman die ganze Thematik plötzlich wieder auf, was den Bewohnern von Roda ein großer Dorn im Auge ist.
Dann gibt es da noch Paul Bremer. Wie Sophie ist auch er zugezogen und sieht die Ablehnung, die Sophie entgegen gebracht wird. Er möchte Sophie gern beschützen und ihr helfen, andererseits möchte er sich auch nicht gegen die Dorfbewohner stellen und somit auch deren Ablehnung zu spüren zu bekommen.
Der Polizeikommissar Giorgio DeLange soll als Berater zur Verfilmung von „Summer of Love“ agieren. Aber das stellt sich für ihn als gar nicht so einfach heraus, denn dieses Buch erinnert ihn an einen nie aufgeklärten Vermisstenfall, der ihm einmal zu Ohren gekommen ist. Daraufhin lässt er die alten Polizeiakten zu dem Fall von damals wieder heraussuchen…
Dies war mein erstes Buch von Anne Chaplet und ich hatte mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut und war sehr gespannt. Aber irgendwie hatte ich beim Lesen meine Probleme. Speziell mit den Figuren konnte ich nicht warm werden. Es störte mich beim Lesen, dass die Gedanken der Personen oft plötzlich in Dialoge fielen und ich war mir immer unsicher, ob es nun Gedanken waren oder ob die Worte tatsächlich ausgesprochen wurden, da die Antwort darauf immer passte…oder konnten Gedanken gelesen werden oder war es nur Zufall? Allerdings habe ich mich daran gewöhnt, je weiter ich gelesen habe. Aber zeitweise hat es mich wirklich am flüssigen Lesen des Buches gehindert.
Die Charaktere fand ich aber, trotz dass ich mich nicht für sie erwärmen konnte, sehr gut ausgearbeitet. Speziell den Charakter von Sophie, die auf der einen Seite eine sehr erfolgreiche Autorin ist, auf der anderen Seite aber auch verwirrt, da sie sich im Alltag nur mit Hilfe von Zetteln zurechtfinden kann.
Auch mit dem abgehackten Schreibstil hatte ich so meine Probleme, dies passt zwar irgendwie zur Verwirrtheit von Sophie, verwirrte aber leider auch mich häufig.
Auch fehlte mir sie Spannung, die ich in einem Krimi eigentlich erwarte. Anne Chaplet versuchte eine Spannung aufzubauen, diese ging für mich aber durch die vorgenannten Gründe leider verloren, sodass ich mich zeitweise etwas durch das Buch kämpfen musste.
Das fand ich doch sehr schade, denn die Idee dieses Krimis finde ich super, nur die Umsetzung ist nicht ganz mein Fall. Deshalb kann ich leider nur 3 Punkte vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle und spannende Thematik

Die Sturmrose
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Das Buch beginnt mit dem Prolog in dem eine Frau etwas auf einen Kassettenrecorder spricht. Außerdem hat sie noch einen Brief verfasst, der nur noch abgeschickt werden muss.
Im nächsten Kapitel lernt der ...

Das Buch beginnt mit dem Prolog in dem eine Frau etwas auf einen Kassettenrecorder spricht. Außerdem hat sie noch einen Brief verfasst, der nur noch abgeschickt werden muss.
Im nächsten Kapitel lernt der Leser Annabel kennen, eine alleinerziehende Mutter und Werbekauffrau, die in Sassnitz an der Ostsee einen großen Auftrag ergattert hatte.
Nach der Scheidung von ihrem Mann Jan, hat sie das Sorgerecht für ihre süße Tochter Leonie. Leider hat Jan nie großes Interesse an Leonie bekundet. Somit störte es ihn auch nicht weiter, als Annabell von Bremen nach Binz an der Ostsee gezogen ist. Dort bezieht sie mit Leonie ein süßes Haus, dass ihr ein Paar vermietet, das nach Fuerteventura zieht.
Leonie fragt immer wieder nach ihrem Vater und kann nicht verstehen, dass er sie nicht besuchen kommen will. Annabell versucht immer wieder Jan dazu zu überreden, seine Tochter zu besuchen, aber er will nur für sie zahlen und an sonsten seine Ruhe haben. Annabell versucht, ihrer Tochter alles so zu erklären, dass Leonie nicht traurig wird. Oft denke Annabell zurück an die Zeit, als sie selber ein Kind war. Ein Erlebnis ist besonders in ihrem Gedächtnis geblieben: sie wachte irgendwann in einem Auto mit Blaulicht auf und die Männer im Auto erklärten ihr, dass ihre Mutter eine große Verräterin sei, denn sie hätte sie verlassen und wäre über die Grenze geflüchtet. Aber Annabell konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ihre Mutter sie einfach allein zurückgelassen hat. Annabell wurde in ein Kinderheim gebracht, wo sie eine Zeit lang lebte, bis ein Ehepaar sie adoptiert hat.
Eines Tages sieht sie einen alten Fischkutter im Hafen liegen, welcher sofort ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht – die Sturmrose. Der alte Fischkutter war einmal zu einem Passagierschiff umgebaut worden und soll nun verkauft werden. Viele Interessenten für den Verkauf gibt es nicht, nur sie und Christian Merten, den sie durch die Sturmrose kennen lernt. Leider kann sie sich das Schiff allein nicht leisten und ist sehr froh, als sich die Möglichkeit auftut, mit Christian Merten zusammen das Schiff zu kaufen.
Eines Tages findet Annabell beim Putzen des Schiffes hinter der Verkleidung einen Brief. Dadurch kommt ans Licht, dass das Schiff sehr lange als Fluchtschiff gedient hat und Menschen geholfen hat, die aus der DDR flüchten wollten.
Diese Entdeckung ist eng mit der Lebensgeschichte von Christian Merten verbunden, aber auch mit ihrer Eigenen. Zwischen den Beiden entwickelt sich eine Romanze. Doch plötzlich steht Jan vor der Tür, der plötzlich wieder Interesse an seiner Exfrau und Tochter zeigt. Außerdem gelingt es Annabell auch ihre eigene Vergangenheit aufzuarbeiten.

Ich fand es super, dass Corina Bomann die Thematik der Republikflucht für diesen Roman aufgegriffen hat. Dies liegt so weit in der Vergangenheit, dass man sich selbst nicht vorstellen kann, wie dies damals gewesen sein muss. Aus diesem Grund war es für mich sehr spannend dieses Buch zu lesen. Das Buch hat sich sehr flüssig gelesen und ich war ganz entzückt von der kleinen Leonie, die in dem Buch unglaublich niedlich und bezaubernd dargestellt wurde. Man wollte die kleine Maus manchmal einfach nur ganz fest in den Arm nehmen.
Leider muss ich für das Buch einen Punkt abziehen, da es zum Ende hin in zwei Punkten eine Dramatik bekam, die das Buch nicht gebraucht hätte und die mich persönlich dann auch etwas deprimiert hat. Ich glaube, das hätte die Autorin auch anders lösen können…dies ist aber sicherlich Ansichtssache.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schade, die Story hätte mehr Potential gehabt

Das Pfirsichhaus
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Das Buch handelt von 3 jungen Frauen, den Cousinen Lizzie, Elyze und Isobel. Jede hat ihre eigene Lebensgeschichte, ihre eigenen Sorgen und Nöte, aber diese spielen sich in einem alten, verfallen und etwas ...

Das Buch handelt von 3 jungen Frauen, den Cousinen Lizzie, Elyze und Isobel. Jede hat ihre eigene Lebensgeschichte, ihre eigenen Sorgen und Nöte, aber diese spielen sich in einem alten, verfallen und etwas seltsam aussehenden Haus in Memphis ab. Dieses Haus gehörte einmal Lizzies Großmutter. Doch nach dem Tod der Großmutter soll das Haus abgerissen werden. Dies möchte Lizzie aber nicht zulassen und zieht mit ihren drei Cousinen kurzum in das Haus. Zusammen und mehr oder wenige mit den helfenden Händen von diversen Handwerkers versuchen sie das Haus so herzurichten, dass es als bewohnbar eingestuft wird und sie wohnen bleiben dürfen.
Das ist die grobe Story. Um diese Story herum werden in dem Buch aber in drei großen Kapiteln die individuellen Geschichten der drei Cousinen erzählt:
Lizzie: die professinelle Fußballerin, die wegen einer erneuten Verletzung nicht mit zu den Olympischen Spielen fahren kann und die das ganze Buch über auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater ist und hofft, im Haus einen Hinweis darauf zu finden.
Elyse: die ruhige und häusliche der drei Cousinen. Die solange sie denken kann schon in den Verlobten ihrer Schwester verliebt ist und nicht wahr haben kann, dass dieser ihre Schwester heiraten wird und dies sogar zu verhindern versucht.
Isobel: ein ehemalige Kinderfernsehstar, die nach Ende dieser Fernsehkarriere bei ihrem Vater das Handwerk erlernt aber darin keine Befriedigung findet, sondern zurück ins Rampenlicht will. Als sich ihr dann die Gelegenheit für eine Rückkehr auf die Fernsehleinwand bietet, greift sie zu, ohne zu bemerken, was genau dahinter steckt und welche Auswirkungen dies auf ihr Verhältnis zu ihren Cousinen haben könnte.
Leider habe ich mir von diesem Buch viel mehr versprochen. Die Beschreibung auf dem Klappentext klang so vielversprechend. Aber von dem Buch bin ich nun im Nachhinein sehr enttäuscht. Nicht von der Story an sich, denn die wäre klasse gewesen, wäre sie richtig umgesetzt worden. Ich glaube, die Autorin hat zu viele Details und zu viele einzelne Geschichten in das Buch packen wollen, sodass die einzelnen Geschichten im Detail zu kurz gekommen und deshalb für mich teilweise unverständlich geworden sind. Was ist zum Beispiel mit dem alten, teuren Whiskey geschehen, den die jungen Frauen bei den Renovierungsarbeiten in einem geheimen Raum gefunden haben? Und was wurde aus den vielen tagebuchartig beschrifteten Karteikärtchen, die die Frauen gefunden haben? Gerade diese beiden Beispiele waren für mich im Buch völlig überflüssig, das sie ins Nichts führten.
Auch habe ich die Umgebung und das Haus selber mir nur schwer vorstellen können. Die Autorin versuchte zwar immer, alles zu beschreiben, aber für mich ergab sich dennoch kein wirkliches Bild. Gerade dieses scheinbar so ungewöhnlich konstruierte Haus hätte mich schon sehr interessiert - vielleicht wäre hierfür auch ein anderes Buchcover hilfreich gewesen.
Auch der Titel des Buches "Das Pfirsichhaus" erschließt sich mir nicht. Im Original heißt das Buch "Three Story House", was wesentlich besser als Titel passt. In diese Richtung hätte man auch den deutschen Titel wählen sollen.
In der Danksagung schreibt die Autorin, dass ihr das Schreiben dieses Buches nicht leicht von der Hand gegangen ist und leider merkt man dies. Sie hätte weniger Details und weniger Personen einfließen lassen und sich mehr auf die Ausarbeitung der Charaktere der Hauptpersonen konzentrieren sollen. Denn ich bin mit allen drei Frauen nicht warm geworden und bin teilweise bei allen anderen Nebenpersonen durcheinander gekommen.
Das hat mir das Lesen des Buches leider erschwert und es hat sich sehr zäh und anstrengend gelesen. Aus diesem Grund kann ich leider nur 2 Punkte vergeben. Sehr sehr schade. Die Story hätte viel mehr Potential gehabt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dieses Buch hat mich völlig begeistert

Bittersweet
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Mabel ist ein schüchternes und unsicheres junges Mädchen. Schon seit längerer Zeit bewundert sie ihre Ev, ihre Zimmergenossin im Studentenwohnheim einer Elite-Universität. Plötzlich zeigt Ev dann Interesse ...

Mabel ist ein schüchternes und unsicheres junges Mädchen. Schon seit längerer Zeit bewundert sie ihre Ev, ihre Zimmergenossin im Studentenwohnheim einer Elite-Universität. Plötzlich zeigt Ev dann Interesse an Mabel und die Beiden freunden sich an. Als Ev Mabel dann fragt, ob sie den Sommer auf dem Landsitz ihrer Eltern in Vermont gemeinsam mit ihr verbringen möchte, ist Mabel überglücklich, denn Mabels Eltern sind sehr vermögend und schwelgen im Luxus. Aber Mabel plagen Zweifel: warum dieses plötzlich Interesse von Ev? Mag Ev sie wirklich oder spielt sie nur ein Spiel mit ihr? Und wird sie von den Winslows, Evs Familie, überhaupt geduldet und darf bleiben? Doch trotz dieser Zweifel, versucht Mabel ihre Zeit und den Luxus und das scheinbar unbeschwerte Leben in vollen Zügen zu genießen. Aber ihr gelingt auch ein Blick hinter diese scheinbar perfekte Welt, die bei genaueren Hinsehen gar nicht mehr so perfekt ist, sondern grausam. Nach und nach kommt Mabel den Geheimnissen der Familie Winslow auf den Grund.
Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen. Ich fand den Schreibstil flüssig und fesselnd. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und welche dunklen Geheimnisse die Winslows hüten. Ich fand auch die Beschreibung der Umgebung und der Natur sehr gelungen, denn man fühlte sich teilweise, als wäre man selbst am Ort des Geschehens oder wünschte sich dorthin.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Mabel erzählt. Somit konnte ich mich sehr gut in Mabel hineinversetzen und lernte die Familie Winslow aus ihrer Perspektive kennen. In vielen Situationen fieberte man dann auch regelrecht mit Mabel mit, da man sich dadurch selbst mit am Ort des Geschehens fühlte, was zeitweise auch echt Angst einflößend war.
Ein großes Lob muss ich auch noch für das Buchcover aussprechen. Nur aufgrund des Covers habe ich das Buch überhaupt im Buchhandel in die Hand genommen, da es mich sofort ansprach. Das Coverbild half mir auch beim Lesen, mir die Umgebung noch besser vorstellen zu können.
Das Buch hat mich total begeistert und aus diesem Grund vergebe ich sehr gern die volle Punktzahl.