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Veröffentlicht am 11.08.2022

Eine Atmosphäre zum Eintauchen

Whitestone Hospital - High Hopes
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Laura hat es geschafft, sie hat ihre Wunschstelle in genau dem Krankenhaus in Phoenix bekommen, die sie so dringend wollte. Im Whitestone Hospital wird sie nun als Assistenzärztin beginnen. Diese Stelle ...


Laura hat es geschafft, sie hat ihre Wunschstelle in genau dem Krankenhaus in Phoenix bekommen, die sie so dringend wollte. Im Whitestone Hospital wird sie nun als Assistenzärztin beginnen. Diese Stelle verlangt alles von ihr und ihren Kolleg:innen ab und sie muss sich richtig ins Zeug legen. Da kommt die Ablenkung in Form ihres Betreuers Dr. Nash Brooks sehr ungelegen und ist doch ein Lichtblick. Neben dem Berufschaos, dem man im Krankenhaus zwangsläufig ausgesetzt ist, bringt diese Romanze noch mehr durcheinander und die Beziehung steht schnell auf der Kippe.

Bei diesem Buch war ich skeptisch. Ich war schon begeistert von Ava Reeds Büchern und mochte sie schon überhaupt nicht. Aber die Krankenhausthematik und der Greys Anatomy Flair haben mich zum Buch greifen lassen und ich habe es nicht bereut!

Der Schreibstil der Autorin liest sich super angenehm und lässt ihre Figuren lebendig und authentisch wirken. Mir hat die Atmosphäre des Buches total gut gefallen. Ich war gern im Whitestone Hospital und hatte Spaß, die Ärztinnen und Ärzte in ihrem Alltag, der nämlich ziemlich viel Spannung und Action, aber auch Flirts und Drama zu bieten hat, zu begleiten.

Es wird abwechselnd aus Lauras und Nashs Perspektive erzählt, was tolle Einblicke in die Gedanken und Motive der beiden Hauptfiguren gegeben hat und vor allem die Liebesgeschichte zwischen den beiden sehr viel intensiver werden ließ.

Beide Protas sind sympathisch, mit viel Farbe und Tiefe ausgestattet und haben beide ihre liebenswerten Macken, die sie lebendig und authentisch wirken lassen. Aber auch sämtliche Nebenfiguren, von denen in den Folgebänden natürlich einige zu Hauptfiguren werden, sind liebevoll und detailreich gestaltet. Vor allem Ian ist eine Sahnestück, der mich mit seinen lockeren und manchmal etwas zu weit gehenden Kommentaren immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat. Sehr grenzwertig der Typ, aber auf eine liebenswerte Art und Weise. Das muss man erstmal hinkriegen :D

Die Mischung aus Krankenhausalltag mit den verschiedenen Notfällen und Patient:innen und Privatleben, Flirts, Freundschaft und was sonst noch zum Leben dazu gehört, hat mir gut gefallen.

Die meiste Zeit über plätschert de Haupthandlung ein wenig vor sich hin und wird immer wieder durch Notfälle oder andere Ereignisse im Krankenhausgeschehen kurz sehr spannend und flacht dann wieder etwas ab. Gelangweilt habe ich mich nie, das Erzähltempo des Hauptstrangs hätte für mich noch ein bisschen angezogen werden können.

Das große Finale sorgte dann aber doch noch für Herzrasen und Spannung bei mir und den Figuren und der Cliffhanger am Ende ist super platziert und macht neugierig.

Mich hat das Buch total positiv überrascht. Zu dieser tollen Atmosphäre und den liebenswerten Figuren komme ich gern zurück und freue mich schon auf die Folgebände.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Tolle Geschichte, schöne Figuren, fantastischer Schreibstil!

Das Reich der Vampire
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Mit dem Verschwinden der Sonne begann das Zeitalter der Vampire, eine Zeit, die für die Menschen sehr gefährlich ist. Gabriel hat bereits seine Schwester an einen Vampir verloren und als er eines Tages ...

Mit dem Verschwinden der Sonne begann das Zeitalter der Vampire, eine Zeit, die für die Menschen sehr gefährlich ist. Gabriel hat bereits seine Schwester an einen Vampir verloren und als er eines Tages selbst seine Zähne im Hals eines Mädchens vergräbt, enthüllt er ein Geheimnis, von dem nicht einmal er selbst wusste. Es verändert alles, denn er tritt dem Silberorden bei, welcher es sich zum Auftrag gemacht hat, Vampire zu jagen und die Welt ein bisschen sicherer zu machen.

Was für ein dicker Wälzer. Über 1000 Seiten, aber jede einzelne hat sich gelohnt.

Es wird aus Gabriels Perspektive und in verschiedenen Zeiträumen erzählt. Der Autor geht nicht chronologisch vor und springt in seinen Erzählungen zwischen Gegenwart, Vergangenheit, Vergangenheit und noch weiter in die Vergangenheit und wieder zurück :D So kriegen wir erstmal nur Fetzen von einer gigantischen Geschichte, die so komplex und ausgeklügelt ist, dass man nicht unkonzentriert lesen darf.

Gabriel ist eine Legende, ein Held, das wissen wir von Beginn an. Und während der 1000 Seiten voller Spannung, Action, Blut und Sex erfahren wir, wieso.

Gabriel ist eine sehr vielschichtige Figur. Und da wir ihn durch sämtliche Zeiträume begleiten, lernen wir ihn als Kind, als Heranwachsende und als Erwachsener kennen, in all seinen Facetten, Fehlern und Veränderungen. Er macht mehrere sehr spannende Entwicklungen durch. Ob ich ihn sympathisch finde, kann ich nicht sagen, er ist interessant und ein spannender Protagonist, dessen Geschichte unbedingt erzählt werden musste.

Das Buch hat aber noch mehr fantastisch Charaktere auf Lager, die alle mit viel Farbe und Tiefe die Geschichte bereichern und spannende Wendungen herbeiführen. Der Autor nimmt sich die Zeit, die Figuren detailreich zu gestalten, sodass ich ein genaues Bild von ihnen hatte und mir gut vorstellen konnte, dass sie in einer solchen Welt tatsächlich existieren könnten. Ich mochte die Authentizität der Figuren, ihrer Beziehungen und der Dialoge.

Die große Stärke des Autors - das Worldbuilding - kommt auch diesem Buch wieder zugute. Ein bisschen unglücklich fand ich, wie die Welt immer wieder erklärt werden musste „als würde man es einem Kind erklären“. Ein Kniff, der immer wieder sehr konstruiert wirkte, damit die Lesenden diese komplizierte Welt verstehen können.

Die Welt und ihre Charaktere sind in dem Buch mit wunderschönen Zeichnungen illustriert, was die Geschichte abrundet und richtig gut ergänzt.

Wie zu erwarten, kommt das Buch nicht komplett ohne Längen und Durststrecken aus. Es muss viel erzählt und viel erklärt werden, es gibt lange Reisen, Dinge werden vorbereitet und Entwicklungen in die Länge gezogen. Manchmal ist es mir schwergefallen, dranzubleiben. Der Autor hat es aber dann doch immer wieder geschafft, mich abzuholen.

Ich bin kein Fan von Vampirgeschichten und bin es auch nach diesem Buch nicht. Unabhängig davon konnte mich das Buch sehr begeistern. Der Schreibstil, das Worldbuilding, die Charaktere und die Geschichte waren brutal, sexy und fantastisch. Es gibt viele epische Szenen und es gibt noch einige Geheimnisse zu lüften, nachdem dieses erste Buch beendet ist, bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzungen.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Die Umsetzung hapert an vielen Stellen; an den Charakteren, den Entwicklungen, dem Wordbuilding...

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia
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Nachdem die Spiele von Solstasia so unschön endeten, befindet sich Karina nun auf der Flucht vor Farid und seinen Leuten. Malik wurde unterdessen im Palast einquartiert und unter Farids Fittiche genommen ...

Nachdem die Spiele von Solstasia so unschön endeten, befindet sich Karina nun auf der Flucht vor Farid und seinen Leuten. Malik wurde unterdessen im Palast einquartiert und unter Farids Fittiche genommen als sein Schüler, der von ihm lernen soll, wie er seine Magie kontrollieren und gezielter einsetzen kann. Doch mit der Wiedererweckung Hananes wurde ein uralter Fluch ausgelöst, der über kurz oder lang die ganze Welt zu zerstören droht. Nur mit einem Ritual, welches eine Königin zum Opfer verlangt, kann der Fluch gestoppt werden. Können Malik und Karina ihre Differenzen hinter sich lassen und gemeinsam den Fluch und damit die Zerstörung der Welt verhindern?

Die Geschichte knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Da ich den ersten Teil erst vor Kurzem beendet hatte, habe ich mich problemlos zurechtgefunden.

Auch in diesem zweiten Teil ist die Prämisse spannend. Karina ist offiziell noch die Königin, das heißt, sie ist es, die sich zur Rettung der Welt opfern müsste. Es werden aber noch weitere „Zutaten“ benötigt, was das Ganze etwas erschwert. Neben den benötigten Dingen suchen Karina und Malik unabhängig voneinander nach einer anderen Lösung, bei dem niemand am Ende zu Tode kommt. Dadurch, dass die Hauptfiguren getrennt agieren, gibt es nur wenig Berührungspunkte. Das war im ersten Teil auch schon so. Es verhinderte, dass die beiden sich authentisch näherkommen können.

So wirkt die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden sehr konstruiert und erzwungen. Für eine authentische Liebesgeschichte hätte die Handlung anders aufgebaut sein müssen, so hat sie für mich einfach nicht funktioniert.

Karina und Malik mochte ich in diesem Buch noch weniger als in Band eins. Malik ist schwach und Karina unsympathisch. Ich verstehe nicht, wieso ein so schwacher und passiver Charakter ausgesucht wurde, um aus seiner Perspektive eine Geschichte zu erzählen. Er wird nur benutzt und ordnet sich unter. Er tut nichts aus eigenem Antrieb... er war so passiv, sämtliche andere Figuren wären spannender zu verfolgen gewesen. Ich habe mich leider sehr oft während des Lesens gelangweilt. Auch die Entwicklung des gesichtslosen Königs, mit dem sich Malik ein Bewusstsein teilen muss, hat mich unzufrieden gemacht. Er ist sehr schnell völlig harmlos und entwickelt sich ohne ersichtlichen Grund in eine merkwürdige Richtung, die weder zum Charakter noch zur Geschichte passt.

Auch in der Fortsetzung ist es der Autorin nicht gelungen, viele Details ihrer Welt zu etablieren. Das Worldbuilding hätte sehr viel mehr zu bieten gehabt, wenn uns die Autorin daran hätte teilhaben lassen. Es wäre auf Karinas Flucht gut möglich gewesen, mehr zu zeigen. Das hat die Autorin leider versäumt und so blieb die Vorstellung der Welt sehr vage für mich.

Insgesamt wirkte die Geschichte etwas zerfleddert und trieb manchmal irgendwie ziellos vor sich hin. Es gab einige schöne Momente, doch das Gesamtwerk konnte mich dann leider nicht überzeugen. Weder gab es einen schönen Spannungsbogen noch konnte ich viele ansprechende Charakterentwicklungen erkennen und auch die Welt und die Beziehungen waren nicht so ausgearbeitet, wie ich es mit gewünscht hätte. Dass ich mich hin und wieder durch das Buch durchquälen musste, hat natürlich nicht unbedingt dazu beigetragen, dass mir das Buch ausreichend schöne Lesestunden bescheren konnte. Es tut mir sehr leid um die Ideen und die Mühen, die in dieser Geschichte stecken, aber mich konnte das Buch leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Spannender Auftakt mit interessantem Setting

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Im Königreich Sonande finden dieses Jahr wieder die Turnierspiele von Solstasia statt. Das ist ein riesiges Spektakel und die Menschen strömen von überall in das Reich, um dem Fest beizuwohnen und ihre ...

Im Königreich Sonande finden dieses Jahr wieder die Turnierspiele von Solstasia statt. Das ist ein riesiges Spektakel und die Menschen strömen von überall in das Reich, um dem Fest beizuwohnen und ihre Champions bei dem Turnier anzufeuern. Als Karina, wegen eines Attentats auf die Sultanin – Karinas Mutter, plötzlich selbst dieses Amt bekleiden soll, fühlt sie sich dem nicht gewachsen. Vor blinder Angst und Trauer beschließt sie, ihre Mutter anhand eines Rituals wieder zum Leben zu erwecken. Dazu benötigt sie allerdings das Herz eines Königs. Also beschließt sie kurzerhand, den Gewinner zu heiraten und ihn damit zum König zu machen.
Am Rande desselben Reichs befindet sich Malik, der mit seinen Geschwistern flieht und nun versucht hier ein neues Leben aufzubauen. Doch dann wird seine kleine Schwester von einem mystischen Wesen entführt und verlangt nun von Malik, dass er Karina tötet, um seine Schwester zu retten. Er wird an den Spielen teilnehmen und sie bestenfalls gewinnen müssen, um nah genug an Karina ranzukommen, um den Deal zu erfüllen.

Die Prämisse des Buches ist schonmal faszinierend. Zwei Menschen mit derselben Mission, nur verfolgen sie unterschiedliche Ziele damit. Aber beides Mal geht es darum, einen geliebten Menschen zu retten. Zwei Menschen, die sich wahrscheinlich am Ende der Geschichte gegenüberstehen und sich gegenseitig umbringen müssen. Die Ausgangssituation ist definitiv sehr spannend. Es braucht nur ein wenig, bis das Ganze in die Gänge kommt und die Spannung, die dem Buch zugrunde liegt, auch wirklich spürbar wird.

Es wird abwechselnd aus Karinas und Maliks Perspektive erzählt. Ich mochte beide ganze gerne, konnte aber nicht wirklich mit ihnen connecten. Karina ist stur, irgendwie wütend, impulsiv und trotzig. Sie hat aber auch eine gewisse Wärme und Güte für diejenigen, die sie liebt. Sie stößt sie aber auch immer wieder weg, was ich oft nicht nachvollziehen konnte und echt unnötig fand. Ich war sehr froh darüber, dass sie sich s positiv entwickelt und im Verlauf der Geschichte erwachsener und reflektierter wird. Malik ist ein zurückhaltender, etwas ängstlicher und warmherziger junger Mann. Er überwindet seine Ängste aber immer wieder, was ihn zum mutigsten Menschen dieser Geschichte macht. Er wird als warmherzig und gutmütig beschrieben, was ich aber beim Lesen nicht so wahrgenommen habe. Da gab es meiner Ansicht nach eine Diskrepanz zwischen dem, was die Autorin vermitteln wollte und dem, was bei mir ankam. Macht aber nichts, ich mochte beide Protas insgesamt trotzdem ganz gerne. Anfreunden würde ich mich mit ihnen aber nicht :D

Das Love-Interest war nicht so richtig ausgearbeitet und deshalb für mich auch nicht wirklich greifbar. Der Fokus lag aber auch nicht auf der Liebesgeschichte, sondern auf diesen Konflikt und den Aufgaben, denen sich die beiden stellen müssen. Und dieser Teil entwickelt sich zwar zunächst schleppend, nimmt dann aber rasant an Fahrt auf und wird dann richtig aufregend!

Das World-Building ist interessant, ich mochte den afrikanischen Einschlag. Es hätte aber gerne noch deutlich ausführlicher dargestellt werden dürfen. Da steckt viel (Konflikt-)Potential drin, über das ich gerne noch mehr erfahren hätte. Auch hätte ich gerne noch genauer gewusst, inwieweit Magie eine Rolle spielt, auch wenn gegen Ende des Buches einiges dazu erklärt wird. Ich habe insgesamt aber schon ein Bild von der Welt und wie sie funktioniert, bin also nicht völlig aufgeschmissen :D

Für mich ein sehr spannender Auftakt mit interessantem Setting, schönen Charakteren – wenn sie mir auch ferngeblieben sind – sowie aufregenden und nervenaufreibenden Passagen, die das Buch sehr unterhaltsam machten. Ich freu mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Irgendwie lust- und lieblos

Der Insasse
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Nach einer Reihe von Entführungen und Ermordungen von Kindern, verschwand auch Tills Sohn Max spurlos. Seit einem Jahr ist er nun verschwunden und nachdem Till herausgefunden hat, dass der mutmaßliche ...

Nach einer Reihe von Entführungen und Ermordungen von Kindern, verschwand auch Tills Sohn Max spurlos. Seit einem Jahr ist er nun verschwunden und nachdem Till herausgefunden hat, dass der mutmaßliche Täter sich im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie befindet, beschließt er kurzerhand, sich dort einschleusen zu lassen und dem Entführer seines Sohns ein Geständnis zu entlocken. Was kann da schon schiefgehen… Klingt doch nach einer guten Idee.

Achja, Fitzek. Irgendwie lässt er mich nicht los, aber so ganz überzeugen konnte er mich auch noch nie :D Und es ist nichtmal immer dasselbe, was mich stört. Es hakt immer an unterschiedliche Stellen.

Der Einstieg war eigentlich vielversprechend, wenn auch sehr brutal. Fitzek nimmt sich bei seinen Darstellungen zu den jeweiligen Verbrechen nicht zurück. Für mich absolut in Ordnung, ist aber sicher nichts für jede:n. Es dauerte aber eine gefühlte Ewigkeit, bis der eigentliche Thriller losging. Erst nach 260 Seiten kam mal etwas Spannung auf. Da muss man schon geduldig sein, bis man endlich bekommt, wofür man überhaupt angefangen hat, zu lesen ^^

Das ist einer der Hauptkritikpunkte: es war eben sehr lange sehr zäh und langatmig.

Die Dialoge und Gedanken der Figuren waren mir zu plakativ. Man merkte immer, wenn jetzt wieder extra was für die Lesenden gesagt wurde, also „was braucht die lesende Person jetzt für Infos“ und nicht „was würde die Figur in so einer Situation am Ehesten denken oder sagen“. Es enttarnt die Dialoge als ausgedacht und macht es wenig authentisch. Da Fitzek sich offensichtlich nicht in seine Figuren hineinversetzen konnte oder wollte, blieb auch mir dieses Vergnügen verwehrt. Ich hatte keinen Zugang zu den Charakteren und bekam kein Gefühl von Authentizität.

Die Charaktere waren allesamt flach und wenig bis gar nicht ausgearbeitet. Fitzeks Fokus schien mehr auf die Storyline als auf der Charakterentwicklung zu liegen, was ich bei einem Thriller völlig legitim finde. Es nimmt der Geschichte aber trotzdem Authentizität und Tiefe und schaden tun realistisch und gut gezeichnete Charaktere sicherlich nie.

Zumal die Geschichte jetzt auch nicht so richtig überzeugen konnte. Es gab einfach zu viele Erzählstränge, die alle nicht sauber und ausführlich genug aufgebaut und entwickelt wirkten.

Immerhin der Plottwist hat mich gekriegt und hat mir ganz gut gefallen.

Es war insgesamt schon unterhaltsam und gut lesbar, qualitativ hochwertige Thriller gehen aber anders. Ich hab noch zwei Fitzeks bei mir im Regal stehen… Jetzt weiß ich auch nicht so recht, was ich damit machen soll :D Ich überlege noch…

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