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Veröffentlicht am 15.09.2016

Malone und seine Identitätssuche

Das verlorene Kind
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Inhalt:

Als Malone, ein kleiner Junge, ständig behauptet, dass er nicht bei seiner leiblichen Mutter lebe, glaubt ihm keiner, außer der Schulpsychologe Vasile. Ihm gelingt es nach und nach aus den Erinnerungsfetzen ...


Inhalt:

Als Malone, ein kleiner Junge, ständig behauptet, dass er nicht bei seiner leiblichen Mutter lebe, glaubt ihm keiner, außer der Schulpsychologe Vasile. Ihm gelingt es nach und nach aus den Erinnerungsfetzen des Jungen die Wahrheit zu finden.
Da verschwindet Vasile plötzlich spurlos und auch Malone gerät in Gefahr.


Meine Meinung: (Achtung Spoiler)

Michel Bussi und ich haben eine ganz merkwürdige Beziehung. Dies ist nun der dritte Roman des Autors, welche ich anfangs verschlungen habe, ab der Hälfte dann kaum noch mitkomme und am Ende schnell enttäuscht bin. Ich weiß nicht, wie dies zustande kommt. Denn seine Figuren, die Schauplätze, die psychologischen Irrgänge faszinieren mich immer. Obwohl die Charaktere nie wirklich ganz und gar beschrieben werden, bekommt man mit der Zeit einen Draht zu ihnen. Ich liebe die Art und Weise der Darstellung und Ausarbeitung der Protagonisten, genauso wie seine fixen Ideen, die einem schon erschaudern lassen. Aber dennoch habe ich jedesmal das Gefühl, dass Michel Bussi sich zuviel für seine Geschichten vornimmt. Auch dass unbedingt die Seiten noch mit viel Geschwafel gefüllt werden müssen. Wirklich schade, denn das hält mich immer davon ab das Ende ernst zu nehmen. Ich hätte gerne die ganze Faszination von Anfang bis Ende und nicht nur beim Beginn des Lesens.

Jedenfalls war "Das verlorene Kind" für mich diesmal noch verwirrender wie die anderen Romane von ihm. Zwar nicht unbedingt vorhersehbar wie das sonst jedesmal der Fall war, dafür aber so ein Hin und Her, dass ich kaum noch mitkam. Mal war Malone das Kind von Angie, dann wieder von Amanda, nein doch von Angie, nein von Amanda, nein auch nicht von Angie. Puh, anstrengend zu lesen und kaum noch wahrnehmbar. Auch hätte ich mir eine ganz andere Auflösung gewünscht und mehr von bestimmten Charakteren gelesen statt Informationen zu erhalten, die immens unwichtig erschienen.

Aber dennoch werde ich wieder zu einem Roman von ihm greifen, denn ich bin einfach neugierig wie Bussi jedes seiner Werke umsetzt und der Schreibstil gefällt mir sowieso.


Besonderheiten:

Mir gefielen die Geschichten des Kuschelbärs Gouti unglaublich gut. Ich fühlte mich in meine Kindertage versetzt und fand es sogar richtig schade, dass nicht alle 7 erzählt wurden. Denn diese Zwischenkapitel haben es mir wirklich angetan. An jedem Ende dieser nachdenklichen Episoden fand man wahrhaft wunderbare Anekdoten, die ich mir einfach notieren musste. Gerne zitiere ich mal: " Auch wenn die Menschen, die nett scheinen, es nicht immer sind, entscheide dich im Zweifelsfall immer dafür, nett zu sein. Den Bösen zum Trotz ist Nettigkeit das Vernünftigste. Sie siegt am Ende immer "


Fazit:

"Das verlorene Kind" ist für mich das bisher stärkste Werk von Michel Bussi. Wer sich gerne auf Identitätssuche begibt, einen leichten aber interessanten Schreibstil liebt und unbedingt gefesselt werden möchte, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Da ich Thriller-verwöhnt bin, konnte mich Malone und seine Geschichte nicht ganz umhauen, deswegen vergebe ich nur

4 Sterne !

Veröffentlicht am 15.09.2016

altbewährtes Schema

Secret Fire
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Inhalt:

Als Sacha erfährt, dass er an seinem 18.Geburtstag unwiderbringlich sterben muss, begibt er sich immer und immer mehr in Gefahr und fordert den Tod heraus. Denn bis zu seinem Geburtstag kann ...

Inhalt:

Als Sacha erfährt, dass er an seinem 18.Geburtstag unwiderbringlich sterben muss, begibt er sich immer und immer mehr in Gefahr und fordert den Tod heraus. Denn bis zu seinem Geburtstag kann er einfach nicht aus dem Leben scheiden.
Als Taylor erfährt, dass sie ungeahnte Fähigkeiten einer Alchemistin besitzt, begibt auch sie sich in Gefahr. Aber nicht gewollt, denn hinter ihr und Sacha sind plötzlich merkwürdige Wesen her und obwohl die beiden sich nur kurz kennen, verbindet sie bald ein enges Band.
Kann Taylor Sacha retten? Sind sie gemeinsam vielleicht unaufhaltsam?


Meine Meinung: (Achtung: Spoiler)

Ich habe mir wirklich viel von dieser Geschichte erhofft. Denn die Inhaltsangabe klang so vielversprechend. Ich persönlich aber empfand die Story schon nach der Hälfte ziemlich vorausschauend und langatmig.
Der Schreibstil der beiden Autorinnen konnte mich auch nicht wirklich fesseln und obgleich mir die beiden Protagonisten nicht unsympathisch erschienen, kam keine richtige Bindung zustande. Ich habe also folglich nicht mit den Hauptcharakteren mitgelitten und wollte nur noch das Ende des Buches erreichen. Für mich sehr schade, denn im Grunde hätte die Geschichte gepasst, wenn sie nicht wieder in die Schiene des Altbewährten gezwungen worden wäre.

Wie so oft eben ein Junge, ein Mädchen, ach schreckliche Dinge geschehen, nur beide gemeinsam können sie aufhalten und zwischenmenschliche Beziehungen entwickeln sich natürlich auch immer und immer wieder. Nichts neues und kein berauschender Schreibstil, keine berauschende Ausdrucksweise und kein berauschendes Ende. Deswegen ordne ich "Secret Fire - Die Entflammten" schon in meine Flop-Schublade.


Fazit:

Vorausschauend, gleiches Schema wie viele Fantasygeschichten, kein besonders überzeugender Plot, kaum sichtbare Charakter und auch kein überragend guter Schreibstil. Daher für mich nicht überzeugend und deswegen vergebe ich auch nur

3 Sterne !

Veröffentlicht am 15.09.2016

blasse Charaktere, dennoch lesenswert

Das Versprechen der Schwestern
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Inhalt:

Als Oliver Gordon, ein Bürger Londons von seiner Mutter ein herrschaftliches Sommerhaus an der spanischen Steilküste erbt, ahnt er noch nicht, was ihn dort alles erwartet. Bei den Umbauten zu ...

Inhalt:

Als Oliver Gordon, ein Bürger Londons von seiner Mutter ein herrschaftliches Sommerhaus an der spanischen Steilküste erbt, ahnt er noch nicht, was ihn dort alles erwartet. Bei den Umbauten zu einem Hotel wird in den Mauern eine Leiche eines Neugeborenen entdeckt.
Als sich die Polizei einschaltet und eine Spur verfolgt, werden innerhalb weniger Tage immer mehr Menschen ermordet aufgefunden. Hat die Witwe eines reichen Industriellen etwas mit den Ereignissen zu tun oder ermitteln die Beamten in eine ganz falsche Richtung? Woher stammt das Baby und wer fängt an sein Unwesen zu treiben?


Meine Meinung:

Der Roman vereint Familiengeheimnisse mit kriminaltechnischen Ermittlungen und deshalb für mich besonders interessant. Ich habe in dieser Richtung noch nicht wirklich viel gelesen und deswegen war ich sehr gespannt auf den Plot und die Umsetzung der Autorin. Leider habe ich nicht bedacht, dass diese Geschichte in Spanien spielt und damit auch Namen oder Orte benannt werden, die ich mir weder merken konnte noch der Story dienlich waren. Denn dadurch kam es bei mir ständig zu Verwechslungen der Protagonisten und meine Konzentration lies dementsprechend nach. Für mich ein störender Nebeneffekt, denn eigentlich fand ich die Grundidee herausragend durchdacht und auch unglaublich lesenswert. Obgleich manche Charaktere eher blass blieben und ich keinerlei Bezug zu einem Charakter aufbauen konnte, hat mich dies in keiner Weise gestört oder vom Lesen abgehalten. Das war in dieser Masse an Informationen mit den einzelnen Tagebucheinträgen auch gar nicht vonnöten.
Allerdings sollte man die Erwartungen nicht ganz so hoch schrauben, denn man wird schnell fündig was den Grundkern der Geschichte angeht. Aber trotz allem kann ich jeden "Das Versprechen der Schwestern" ans Herz legen, der gerne interessante Wendungen, Spannungen und Familiengeheimnisse für sich entdecken möchte.


Fazit:

Ein solider Roman über Familiengeheimnisse gepaart mit einer großen Portion Kriminalrecherchen. Obwohl doch an manchen Stellen vorhersehbar, sehr lesenswert. Da er mich aber dennoch nicht ganz wie angenommen überzeugen konnte, vergebe ich allerdings nur

4 Sterne !

Veröffentlicht am 15.09.2016

verstörend und doch mitreissend

Die Attentäter
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Inhalt:

Cliff, Alain und Margarete sind sein Kindertagen eng befreundet. Doch schon früh stellt sich heraus, dass Cliff nicht ganz der ist, der er zu sein vorgibt. Durch den Liebesentzug seiner Mutter ...

Inhalt:

Cliff, Alain und Margarete sind sein Kindertagen eng befreundet. Doch schon früh stellt sich heraus, dass Cliff nicht ganz der ist, der er zu sein vorgibt. Durch den Liebesentzug seiner Mutter entwickelt er langsam einen Hass, einen Hass, sich und der Gesellschaft gegenüber. Nach vielen Jahren der Selbstfindung konvertiert Cliff zum Islam. Alain und Margarete verlieren ihn, aber geben ihn dennoch niemals ganz auf. Doch schon bald sollen schreckliche Ereignisse ihre Heimatstadt heimsuchen und Cliff mittendrin. Wird er zum Selbstmordattentäter? Oder bekommt er doch noch Gewissensbisse? Was werden die Freunde versuchen zu unternehmen, um ihn daran zu hindern? Wie wird das Ganze enden?

Meine Meinung:

Antonia Michaelis hat eine ganz besondere Art Figuren Leben einzuhauchen und Geschichten zu erzählen. Anfangs doch ein wenig verwirrend konnte ich mich schnell an ihren Schreibstil gewöhnen und dann hat man auch das eigenartige Gefühl man befinde sich in einer Art Märchenwelt. Obwohl die Sicht der Dinge, die Protagonisten, die Gedanken und natürlich leider auch die Gesprächsthemen schon nah an der Wirklichkeit grenzen, hat man dennoch ein Gefühl der Traumwelt vor sich. Es lässt sich schwer in Worte fassen, aber ich kann nur sagen, dass mir die Erzählstränge unheimlich gut gefallen haben.
Die Autorin greift hier ein Thema auf, dass aktueller nicht sein könnte und schon während dem Lesen breitet sich eine Gänsehaut der Angst auf, die man sich erst dann bewusst wird, wenn man sich näher mit dem Protagonisten Cliff beschäftigt. Traurig, dass es überhaupt solche Themen geben muss, dass Religion die Gedanken der Menschen derart beeinflussen können, dass sie nicht mehr Herr ihrer Selbst sind.
Jedenfalls regt "Die Attentäter" sehr zum Nachdenken an und man fühlt sich mitten im Geschehen. Ich kann nicht sagen, dass ich einen oder mehrere Personen sympathisch fand, denn dafür fehlten mir so einiges an Nachempfinden dieser jener Gedanken, aber man möchte in jedem Fall am liebsten einschreiten und schlimmes verhindern.

Fazit:

Ein aufrüttelnder, verwirrender aber sehr nachdenklich stimmender Roman zu einem Thema, welcher aktueller nicht sein könnte. Erzählt von einer Autorin, die es meiner Meinung nach, extrem gut versteht, den Leser mit einzubinden. Da aber die Beziehungen der drei Freunde sehr im Vordergrund standen und für mich an manchen Stellen nicht nachvollziehbar waren, muss ich einen Stern abziehen. Deswegen bekommt der Roman "Die Attentäter" von mir ganze

4 Sterne !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine nette Sommergeschichte

Der Duft von Eisblumen
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Inhalt:

Rebekka, die gerade mal wieder verlassen wurde und vor den Trümmern ihres Leben steht, muss sich plötzlich vor Gericht verantworten, da sie im Gemenge eines Staus dem Vordermann sein Fahrzeug ...

Inhalt:

Rebekka, die gerade mal wieder verlassen wurde und vor den Trümmern ihres Leben steht, muss sich plötzlich vor Gericht verantworten, da sie im Gemenge eines Staus dem Vordermann sein Fahrzeug zertrümmert hat. Sozialstunden werden ihr aufgebrummt, welche sie bei der alten Dame Dorothea von Katten, die in einer Villa haust, abarbeiten soll. Anfangs eher launisch tritt sie ihren Sozialdienst an, doch von Tag zu Tag kommt sie der älteren Dame näher und auch ihrem wohlbehütenden Geheimnis, welche sie schon über 70 Jahre lang hegt und pflegt. Irgendwann muss sich auch Rebekka eingestehen, dass sie bisher keine Ahnung vom wahren Glück hatte und versteht endlich wie man sein Herz öffnet.


Meine Meinung:

Die Geschichte um Rebekka und Dorothea von Katten beginnt für mich eher wie eine Seifenoper. Ein Frauenroman mit typischen hitzköpfigen Dialogen, die mir so gar nicht zusagen. Aber im Laufe der Seiten entpuppt sich der Roman zu einem meiner Lieblingsgenres rund um Familiengeheimnissen und deren Spur. Die neckischen Wortspiele der beiden Frauen machen einem das Lesen sehr leicht und viel Spaß. Man muss beide einfach in sein Herz schliessen. Auch Beo Lingen, das kleine Plappermaul möchte man nicht mehr missen.
Leider wird man zum Ende hin wieder in eine klischeehafte Liebesromance geschubst, die vor allen Dingen zu vorhersehbar scheint. Schade, denn dem Roman hätte einige überraschende Wendungen gut getan und sicher weitaus mehr Potenzial zeigen dürfen. Dennoch ein lockerer Schreibstil, schöne Dialoge und viel Herz zeigt Veronika May in ihrer Geschichte um Rebekka und Dorothea. Gekrönt von einem Happy End besinnt sich der Leser eines vergnüglichen und heiteren Romans.


Fazit:

Ein Frauenroman, der auch ein Geheimnis in sich birgt. Ein Wortgefecht der beiden Protagonisten lassen die Seiten knistern und der immens leichte Schreibstil der Autorin machen die vielen Vohersehungen wett. Für den Sommer oder den warmen Tagen bestens geeignet und vor allen Dingen für Leser, die mehr als einen typischen Roman über Liebe erwarten. Wenn die Seiten nur so dahin fliegen und man Spaß beim Lesen entwickelt, dann vergibt man auch gerne, trotz der kleinen Defizite, gute

3,5 Sterne !