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Veröffentlicht am 26.05.2020

Siehst Du - geht doch!

Kleiner Löwe, großer Mut
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Tobe ist ein kleiner Löwe mit Handicap. Er hat ein Bein verloren. Aber nichts desto trotz ist er immer noch ein Löwe. Und er möchte auch weiterhin all das tun, was er vorher gerne getan hat. Seine Freunde ...

Tobe ist ein kleiner Löwe mit Handicap. Er hat ein Bein verloren. Aber nichts desto trotz ist er immer noch ein Löwe. Und er möchte auch weiterhin all das tun, was er vorher gerne getan hat. Seine Freunde hingegen meinen, ihn nun schonen zu müssen. Auf seine eigene Art zeigt Tobe seinen Freunden, dass er keine Schonung braucht sondern Freunde, die ihn so nehmen, wie er nun ist, und ihn ganz normal behandeln.
Dem Autorentrio ist eine wundervolle Geschichte über Ängste, Vorurteile und falsch verstandenes Mitleid gelungen. Untermal wird die Geschichte mit Zeichnungen, die einfach nur wunderschön sind. So ist ein Buch entstanden, das auf ki ndgerechte Art und Weise das Thema Behinderung und Anderssein anspricht. Es zeigt, dass man auch mit einem Handicap munter und glücklich sein kann. Man benötigt nur die richtigen Freunde, die einen unterstützen. Und dann geht es doch!

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Mystisches aus dem Spreewald

Die Mittagsfrau
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Christoph und Hanka Abel haben sich nach langem Aufenthalt im Ausland einen alten Hof im Spreewald gekauft. Er ist renovierungsbedürftig und benötigt viel Aufmerksamkeit.
Doch schon bevor sie mit ihren ...

Christoph und Hanka Abel haben sich nach langem Aufenthalt im Ausland einen alten Hof im Spreewald gekauft. Er ist renovierungsbedürftig und benötigt viel Aufmerksamkeit.
Doch schon bevor sie mit ihren drei Kindern dort einziehen können, geschehen seltsame Dinge im Haus und es tauchen immer wieder Drohbriefe auf. Steckt tatsächlich der Geist der vorherigen Besitzerin des Hofes dahinter, die auf dem Hof spuken soll? Oder haben eher ganz irdische Geister hier ihre Finger im Spiel?
Die Geschichte nimmt einen sehr schnell gefangen; auch wegen ihres gut zu lesenden Schreibstils. Schon gleich der Prolog geht spannend los und entwickelt seinen Faden durch die ganze Geschichte. Schnell erfahren wir intime Details der Familie, in der es leicht zu brodeln scheint. Dadurch entwickelt man als Leser Sympathien für die Personen, und möchte ihr Schicksal weiter begleiten.
In nahezu jedem Kapitel spürt man die Spannungen, die sich sowohl aufgrund der mysteriösen Geschehnisse als auch der Entwicklungen und Veränderungen der Familie und auch ihrer Nachbarn entwickeln. Dadurch liest man das Buch auch entsprechend schnell, um zu erfahren, was hinter der ganzen Geschichte steckt.
Einen winzigen Makel hat das Buch jedoch. Zwar taucht im Prolog die Mittagsfrau aus dem Titel auf, dann jedoch verschwindet sie für den Rest der Geschichte. Hier hätte ich mir gewünscht noch etwas mehr zu erfahren. Dies tut der Geschichte als solches jedoch keinen Abbruch.

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Brutale Neuinterpretation von Alice im Wunderland

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Seit zehn Jahren sitzt Alice in einer psychiatrischen Anstalt. Seit sie damals nach ihrem Verschwinden wieder auftauchte und sich nur noch an einen Mann mit Kaninchenohren erinnern konnte. Ihr einziger ...

Seit zehn Jahren sitzt Alice in einer psychiatrischen Anstalt. Seit sie damals nach ihrem Verschwinden wieder auftauchte und sich nur noch an einen Mann mit Kaninchenohren erinnern konnte. Ihr einziger Kontakt ist Hatcher, ein Mörder aus der Nachbarzelle. Als in der Anstalt ein Feuer ausbricht, gelingt den beiden die Flucht; und mit ihnen einem dunklen Wesen, das ebenfalls in den Tiefen der Anstalt gefangen war. Gemeinsam machen sich Alice und Hatcher auf die Jagd nach diesem Wesen. Schnell wird ihnen klar, dass nur dieses Wesen ihnen bei ihrer Suche nach ihrer Vergangenheit helfen kann. Und Alice kann erst mit ihrer Vergangenheit abschließen, wenn sie sich dem Kaninchen und dem Schrecken, der ihr damals wiederfahren ist, stellen kann.
Die Autorin hat hier eine interessante aber auch etwas brutale Version von Alice im Wunderland entworfen. So kommen denn auch einige bekannte Figuren zum Vorschein, wenn auch anders, als man sie in Erinnerung hat. Man erkennt jedoch die Grinsekatze, die Raupe, das Kaninchen, den Jabberwocky. In Hatcher glaube ich den verrückten Hutmacher gefunden zu haben.
Dafür, dass die Geschichte an mehreren Stellen doch recht brutal und blutrünstig daherkommt, bleibt der Schreibstil erstaunlich nüchtern, fast schon neutral erzählend. Immer tiefer geraten wir in das Grauen mit hinein, und erfahren schließlich, was mit Alice und Hatcher damals passiert ist, bevor sie in die Anstalt kamen. Eine interessante Reise durch eine Welt, die auf der einen Seite sehr an die das Wunderland angelehnt ist, und auf der anderen Seite doch so gar nichts mit dem Wunderland von Alice gemeinsam zu haben scheint.
So folgen Alice und Hatcher denn auch am Ende wieder einem weißen Kaninchen durch einen Tunnel auf dem Weg in die Fortsetzung, die uns wohl mehr über das Schicksal von Hatcher erzählen wird. Ich bin schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Die neuen Chaos-Queens

Sommerfest mit Fisch
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In München treffen ganz unterschiedliche Charaktere aufeinander, die da sind:
Greta v. Kronbach – Schauspielerin, immer auf der Suche nach der nächsten Rolle
Julie Morgenstern – Journalistin, allein erziehend, ...

In München treffen ganz unterschiedliche Charaktere aufeinander, die da sind:
Greta v. Kronbach – Schauspielerin, immer auf der Suche nach der nächsten Rolle
Julie Morgenstern – Journalistin, allein erziehend, kämpft mit ihrem pubertierenden Sprössling
Mareike Rose – Anwältin, hat sich immer noch nicht aus dem elterlich gesteckten Rahmen befreien können
Susan Feuerbach – Karrierefrau, nach einem Jahr Arbeitslosigkeit plötzlich ins kalte Wasser geworfen
Indrani – Meditationslehrerin, immer noch auf der Suche nach sich selbst
Rüdiger, der Goldfisch – der stille Beobachter und Gefährte von Greta

So, wie es im wahren Leben auch ist, wenn konkurrierende Frauen aufeinander treffen, kommt es auch in dieser Geschichte immer wieder zu Spannungen, Anfeindungen, Neidattacken, aber auch immer wieder zur rührenden Versöhnung. Es nicht mit Lügen, spitzen Bemerkungen und Seitenhieben gespart.
In einem lockeren, humorvollen Stil beschreibt die Autorin das Aufeinandertreffen der Frauen. Mit all ihren Macken und Eigenheiten streiten sie sich, versöhnen sich und sind doch immer für einander da, wenn es darauf ankommt.
Eine herrliche Geschichte, gerade für den Sommer, für zwischendurch, zum Genießen. So mancher wird sich in der einen oder anderen Situation wiederfinden.
Ich habe jede einzelne Seite genossen.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Ein Thriller, der auch ohne Blutvergießen überzeugt

Das andere Mädchen
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Kim Leamy führt in Australien ein zufriedenes Leben. Bis zu dem Tag, an dem sie in einer Cafeteria von einem Fremden angesprochen wird. Dieser behauptet, ihr Name sei Sammy Went, und sie wäre vor 28 Jahren ...

Kim Leamy führt in Australien ein zufriedenes Leben. Bis zu dem Tag, an dem sie in einer Cafeteria von einem Fremden angesprochen wird. Dieser behauptet, ihr Name sei Sammy Went, und sie wäre vor 28 Jahren in Manson, Kentucky, USA spurlos verschwunden. Anfangs hält Kim das Ganze für einen schlechten Scherz. Doch dann wird sie skeptisch, da es in ihrer Vergangenheit doch einige Ungereimtheiten gibt. Zusammen mit dem Fremden, der sich schließlich als Bruder von Sammy zu erkennen gibt, macht sie sich schließlich in den Staaten auf die Suche nach ihrer Vergangenheit und ihrer wahren Identität. Dabei gerät sie in einen Strudel aus alten Familiengeheimnissen und religiösem Fanatismus, der sie schnell das Leben kosten könnte.

Anfangs wusste ich nicht so ganz genau, wohin die Reise in diesem Buch gehen sollte, da ich in den ersten Kapiteln ein bisschen den Thrillercharakter vermisst hatte. Dann aber nahm die Geschichte plötzlich rasant an Fahrt auf und konnte mich, bis auf ein paar winzige Abschnitte in der Mitte, absolut in seinen Bann ziehen.

Die Geschichte von Kim/Sammy wird in zwei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Eine Ebene in der Gegenwart, in der sich Kim mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss. Und dann haben wir noch eine zweite Ebene in der Zeit um Sammys Verschwinden herum. In dieser Ebene erfahren wir mehr über die Familie Went und die Bewohner von Manson. Wir begleiten die erfolglosen Ermittlungen der Polizei und die gegenseitigen Schuldzuweisungen innerhalb der Familie und der Bewohner der Kleinstadt.

Christian White hat einen Thriller entwickelt, der durch eine eingängige Sprache und solide entwickelte Personen getragen wird. Ein Debut, das einen guten Grundstein für weitere spannende Thriller des Autors erwarten lässt.

Von mir eine absolute Empfehlung für jeden Thrillerfan.

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