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Veröffentlicht am 03.10.2022

Unerwartetes Highlight

Dark Sigils – Was die Magie verlangt
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Rayne lebt in einer Welt, in der Magie existiert, jedoch gibt es sie nur in kleinen Mengen und zu hohen Preisen. Mit speziellen Artefakten, den Sigils, sind normale Menschen dazu in der Lage mit Magie ...

Rayne lebt in einer Welt, in der Magie existiert, jedoch gibt es sie nur in kleinen Mengen und zu hohen Preisen. Mit speziellen Artefakten, den Sigils, sind normale Menschen dazu in der Lage mit Magie zu kämpfen, so auch Rayne, die alles dafür tun würde, um genug Geld zu verdienen, damit sie und ihre beste Freundin sich ein neues Leben aufbauen können. Doch dann gerät die Magie ausser Kontrolle und Rayne muss sich entscheiden, möchte sie ihr Leben an die Sigils und die Magie binden oder wird die Magie in ihren Adern sie töten?

In Dark Sigils werden die Leser/innen in eine Zukunft entführt, in der magische Spiegelstädte über den grossen Städten unserer Welt schweben und die die Magie in unsere Welt gebracht haben. Ich fand schnell ins London der Zukunft und in Raynes Leben hinein, auch wenn man anfangs noch sehr wenig darüber weiss. Der Einstieg ist rasant und die Geschichte bleibt von Anfang bis Ende spannend. Einige Elemente und Szenen haben mich etwas an andere Bücher erinnert, doch sie sind neuartig in die Geschichte eingeflochten, sodass mich das keineswegs gestört und dazu geführt hat, dass mir die Geschichte sogar noch besser gefällt. Beim Lesen hat es sich für mich beinahe so angefühlt, wie nach Hause kommen, obwohl die Welt und die Magie, die nur durch die Sigils gewirkt werden kann, für mich total neu waren.

Rayne als Hauptfigur hat mir sehr gut gefallen, auch wenn sie der «typischen» Fantasyprotagonistin recht nahe kommt, aber vielleicht sogar genau deswegen. Sie ist mutig, kann ihre Zunge nicht im Zaum halten und würde alles für ihre beste Freundin Lily tun. Durch die Geschichte hindurch lernt man viele weitere Charaktere wie Adam, Matt, Celine und Dina kennen, die alle auf ihre Art besonders sind und die man deshalb alle (oder fast alle) ins Herz schliessen kann. Ihre Gruppendynamik und die Art, wie sie miteinander umgehen, ist etwas, das mir an der Geschichte am besten gefallen hat.

Das Buch ist eine klare Leseempfehlung und ein Highlight meines Lesejahrs, mit dem ich nicht gerechnet habe. Euch erwartet eine magische Geschichte voller Humor, ein klein wenig Romantik, liebevoll ausgearbeiteten Figuren und den ein oder anderen Plottwist mit viel Action.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Wundervolles Buch mit einer wichtigen Message

Yadriel und Julian. Cemetery Boys
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Yadriel und Julian war eine riesige Überraschung für mich. Es war mein erstes Buch mit einem queeren Charakter, sodass ich erstmals keine spezifischen Erwartungen hatte und es einfach auf mich zukommen ...

Yadriel und Julian war eine riesige Überraschung für mich. Es war mein erstes Buch mit einem queeren Charakter, sodass ich erstmals keine spezifischen Erwartungen hatte und es einfach auf mich zukommen lassen wollte.

Yadriel ist trans und wird von seiner Familie zwar als Junge akzeptiert, doch die Rituale, die ihn als echten Brujo auszeichnen, verwehren sie ihm trotzdem. Mit seiner Cousine Maritza vollführt er das Ritual für Santa Muerte einfach allein und bekommt so seine Kräfte, mit denen er auch gleich einen Geist beschwört, um ihn zu erlösen. Doch dabei geht etwas schief und der Bad Boy der Schule Julian steht vor ihm... und dieser will nicht einfach so ins Jenseits verfrachtet werden.

Yadriel konnte ich schnell ins Herz schliessen und auch wenn die Transgender-Thematik für mich ganz neu ist, konnte ich Yadriels Probleme gut nachvollziehen und habe durch ihn und die Geschichte eine Menge Neues gelernt und sehe nun mit ganz neuen Augen auf das Thema. Yadriel hatte es in der Schule nicht leicht und auch zu Hause bei seiner Familie verstehen nicht alle, dass er ein Junge ist und somit auch ein Brujo und keine Bruja wie seine Cousine. Das Buch bringt den Lesenden die Probleme eines Trans-Teenagers auf eine gute Weise näher und es regt zum Nachdenken an.

Julian ist mit seinem ganzen Wesen komplett anders als Yadriel, doch dieser Gegensatz macht es so unterhaltsam, die beiden dabei zu begleiten, herauszufinden, was mit Julian passiert ist. Auch wenn er laut und sehr direkt ist, schliesst man seine ehrliche, erfrischende, aber auch schnell aufbrausende Art mit der Zeit ins Herz. Auch er hat seine Probleme, doch er findet trotzdem immer einen Weg seinen Freunden zu helfen.

Die Geschichte mit den Geistern und den Ritualen rund um den Tag der Toten ist sehr interessant und ich würde gerne noch viel mehr über das Fest, die Rituale und das Essen dieser Kultur erfahren. Mit dem Fantasyaspekt der Geschichte spricht das Buch bestimmt auch viele Jugendlichen an, die sich sonst nicht so für das Transgender-Thema interessieren, aber so wird es ihnen sanft vor Augen geführt, ohne, dass man das Gefühl hat, belehrt zu werden.

Ein unglaublich tolles Buch über Freundschaft, Liebe, den eigenen Körper und natürlich auch Geister und etwas Magie. Eine grosse Leseempfehlung für alle Jugendlichen und jung Gebliebenen.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Kurzweiliges Jahreshighlight

Pfeil im Aug'
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Ronja staunt nicht schlecht, als sie auf ihrem Parcour für Bogenschützen ihren toten Nachbarn findet - mit einem Pfeil im Auge. Obwohl die Polizei sich der Sache annimmt, kann sie nicht still sitzen und ...

Ronja staunt nicht schlecht, als sie auf ihrem Parcour für Bogenschützen ihren toten Nachbarn findet - mit einem Pfeil im Auge. Obwohl die Polizei sich der Sache annimmt, kann sie nicht still sitzen und stürzt sich mit ihrer Katze in die Ermittlungen.

Bereits ab der ersten Seite war mir die Protagonistin Ronja sehr sympathisch. Mit ihrem Humor und ihrer lockeren Art konnte sie mich sofort von sich überzeugen und so einige Male zum Schmunzeln bringen. Vor allem, wenn sie mit ihrer Katze Kitten unterwegs ist oder auf den Hauptkommissar Veit trifft, der nicht nur Polizeiarbeit im Kopf hat.

Die Geschichte wirkt lebensecht und realistisch, was wahrscheinlich am niederbayerischen Dialekt liegt, den Ronjas Nachbarn sprechen und auch genauso im Buch vorkommt. Zuerst war dies zwar etwas gewöhnungsbedürftig, doch jetzt muss ich sagen, dass dies ein Highlight des Buches ist. Genauso wie Ronjas schrulligen Nachbarn und natürlich Kitten. Meiner Meinung nach hätte sie gern noch mehr Auftritte haben dürfen, denn die eitle, aber begabte Mäusejägerin war einfach zu goldig.

Spannende Momente wechselten sich mit etwas Ruhigeren ab, wobei jedoch alle mit Ronjas Humor gespickt waren. Es war die perfekte Mischung, sodass ich das Buch, welches normalerweise nicht meinem Lieblingsgenre entspricht, kaum zur Seite legen konnte. Ich war sogar richtig enttäuscht, als es zu Ende war. Nicht, weil das Ende und die Auflösung nicht zufriedenstellend gewesen wäre, sondern weil ich nicht wollte, dass es zu Ende ging.

Pfeil im Aug' hat mich überrascht und ist definitiv ein Jahreshighlight, mit dem ich nicht gerechnet habe. Ich würde es allen empfehlen, die Krimis mögen, oder einfach allen,die Lust auf ein humorvolles Wohlfühlbuch mit dem ein oder anderen Mord haben.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Zimtig und Süss

Zimt – Auf den ersten Sprung verliebt
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In Parallelwelten springen, klingt solange toll, bis die Parallel-Ichs von Vicky und Konstantin die Finger nicht voneinander lassen können und dadurch alles andere als unauffällig sind. Als jemand droht ...

In Parallelwelten springen, klingt solange toll, bis die Parallel-Ichs von Vicky und Konstantin die Finger nicht voneinander lassen können und dadurch alles andere als unauffällig sind. Als jemand droht ihr Geheimnis auffliegen zu lassen, steht plötzlich auch Vickys und Konstantins Beziehung auf dem Spiel.

Ich habe mich riesig darauf gefreut, dass es eine weitere Fortsetzung der Zimt-Reihe gibt, weil das für mich einfach eine Wohlfühlreihe ist und ich in Vickys Welt einfach mal abschalten kann. Daher hat es sich auch wie Nachhause-kommen angefühlt, als ich das Buch zum ersten Mal aufschlug. Ich konnte mich sofort wieder in Vickys Welt und dem Bed-and-Breakfast ihrer Mutter zurechtfinden, auch wenn ich mich nicht mehr an alles von den Vorgängerbüchern erinnern konnte.

Dagmar Bachs Schreibstil ist noch genauso leicht und humorvoll wie in den anderen Büchern, auch wenn ich gemerkt habe, dass ich etwas älter geworden bin, und mich die Geschichte nicht mehr so mitreissen konnte, wie ihre Vorgänger. Trotzdem fand ich die Geschichte spannend, witzig und perfekt, wenn man nach etwas Abwechslung vom langweiligen Alltag sucht und sich einfach entspannen möchte. Ich mochte die Abwechslung von ruhigen mit dramatischen Momenten, von denen es vor allem gegen Ende ein paar gibt. Da auch nicht alle Fragen geklärt werden, freue ich mich jetzt auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie es mit Vicky und Konstantin weitergeht.
Ich kann das Buch allen empfehlen, die jung oder junggeblieben sind und nach einer Geschichte suchen, die humorvoll, spannend, aber manchmal auch etwas klischeehaft ist und eine Reihe liebenswerter Charaktere hat, mit denen man gut mitfiebern kann.

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Veröffentlicht am 12.04.2022

Von Katzendämonen und einer unsichtbaren Halbfae

A Silken Spell. Das Geheimnis der Fairy Paths
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Als Halbfae muss Niamh in den Schatten Schottlands leben, um nicht von den Fae entführt zu werden wie damals ihre Mutter. Mit ihrem magischen Netz, das sie unsichtbar machen kann, und einer sprechenden ...

Als Halbfae muss Niamh in den Schatten Schottlands leben, um nicht von den Fae entführt zu werden wie damals ihre Mutter. Mit ihrem magischen Netz, das sie unsichtbar machen kann, und einer sprechenden Katzendämonen verfolgt sie nur ein Ziel: Ihre Mutter finden. Doch dann trifft sie auf Keith, der sie als Einziger sehen kann, wenn sie eigentlich unsichtbar sein sollte, und der hat seine eigenen Pläne.

Die Geschichte wird aus der dritten Person aus Niamhs Sicht erzählt, etwas das mir normalerweise nicht so gefällt, hier konnte es mich jedoch völlig überzeugen und hat mich gar nicht gestört. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht, weshalb man sich ganz auf die Geschichte einlassen kann.

Ich konnte mich sehr schnell in der Geschichte zurechtfinden und war begeistert von der Ideenvielfalt, die die alten schottischen Mythen mit viel Neuem passend vermischt. Die Protagonistin Niamh habe ich sofort ins Herz geschlossen, ebenso die Katzendämonin Mora, die der Geschichte das gewisse Etwas verleiht und sie meiner Meinung nach von anderen Büchern etwas abhebt.

Auch die anderen Charaktere wie Keith, Aileen, Tara und Errol sind interessant und vielfältig gestaltet, wobei viele eine grosse Entwicklung mitmachen, die man anfangs so vielleicht nicht erwartet. Generell nahm die Geschichte gegen Ende eine ganz andere Wendung, als ich erwartet habe, was mir gut gefallen hat.

A Silken Spell steckt voller Magie, einer Prise Romantik und einer wichtigen Botschaft, die die Ausgrenzung betrifft. Ein absolutes Muss für Fae-Fans und Leser/innen, die etwas mystische Schottlandluft schnuppern möchten.

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