Lesen war Einatmen, Schreiben war Ausatmen
Tage mit GatsbyDie Überschrift meiner Rezension ist nur eins der vielen Zitate, die ich mir zum Wiederfinden markiert habe. Selten hat mich ein Buch derartig sprachlich überzeugt.
Und auch der Inhalt blieb für mich ...
Die Überschrift meiner Rezension ist nur eins der vielen Zitate, die ich mir zum Wiederfinden markiert habe. Selten hat mich ein Buch derartig sprachlich überzeugt.
Und auch der Inhalt blieb für mich durchweg faszinierend. Vor dem Hintergrund, dass eigentlich weder der berühmte Autor F. Scott Fitzgerald, noch seine lebenslustige Frau Zelda wirkliche Sympathieträger darstellen, ist dies eine besonders bemerkenswerte Leistung. Denn die Autorin versteht es herausragend, sowohl dem berühmten Paar genügend Strahlkraft als auch den Roaring Twenties atmosphärische Dichte zu verleihen, so dass ich förmlich an den Seiten geklebt habe.
Der Roman beschränkt sich zum großen Teil auf die Zeit, in der Scott am "Großen Gatsby" schrieb und die die Fitzgeralds in Europa verbrachten. Unzufrieden mit ihrer Mutterrolle, stürzt sich Zelda in Partys und eine leidenschaftliche Affäre. Dass Scott ihre eigene Schreibambitionen unterdrückt und stattdessen ihre Ideen ausschlachtet, macht die Beziehung der beiden nicht einfacher. Realität und Fiktion verschwimmen schließlich immer mehr...
Da die Entstehungsgeschichte des "Gatsby" so großen Raum einnimmt, rasen die letzen Jahre der Fitzgeralds notgedrungen dahin. Wie sehr das Buch mein Interesse gefessellt hat, zeigt, dass ich im Anschluss tatsächlich selbst noch einiges über die beiden und ihre Tochter recherchiert habe.
Ich werde weiter Ausschau noch Büchern von Joséphine Nicolas halten, in der Hoffnung auf weiteres Lesevergnügen.