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Veröffentlicht am 13.12.2020

Zauberlust

Geheimnisse der Hexen
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Das Buch ist außen und innen wunderschön anzuschauen, auch wenn ich das extrem große Format eigentlich etwas unpraktisch finde. Mit den ganzseitigen, äußerst passenden Illustrationen hat es bei mir richtig ...

Das Buch ist außen und innen wunderschön anzuschauen, auch wenn ich das extrem große Format eigentlich etwas unpraktisch finde. Mit den ganzseitigen, äußerst passenden Illustrationen hat es bei mir richtig die Zauberlust geweckt. Die Autorinnen sprechen die Leserinnen sofort als Schwestern an, so dass ich mich regelrecht aufgenommen gefühlt habe.
Zu meiner Verblüffung ging es dann zu einem Großteil des Buches um die dunkle Zeit der Hexenverfolgung. Zwar war das für mich durchaus interessant, da ich schon etliche Bücher über das Zaubern an sich besitze. Dennoch denke ich, dass ein Großteil der Leserschaft etwas anders erwarten wird. Basiswissen wie sich zu erden und einen Zirkel zu bilden, sucht man dann auch im späteren Teil des Buches vergeblich.
Die ehemals verfolgten Frauen komen zum Teil direkt zu Wort, was erneut große Nähe erzeugt. Trotzdem bleibt die Darstellung etwas schwammig, edenn zum Teil habe ich den Eindruck gewonnen, dass die vorgeworfenen Verbrechen, z.B. Giftmischerei, wirklich verübt wurden! Das kann eigentlich nicht die Absicht der Autorinnen gewesen sein.
Im abschließende Kapitel "Wende dein Wissen an" können einige wenige Aspekte wie Orakel, Talismane und Symbole wirklich nur extrem knapp angerissen werden. Dass Einsteigerinnen damit der Start gelingt, kann ich mir nur schwer vorstellen.
Für mich als weit Fortgeschrittene war das Buch allerdings genau richtig, um mal wieder loszulegen.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Chance oder Hindernis

Die hochsensible Frau
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Mit knapp 130 Seiten handelt es sich bei dem vorliegenden Buch um ein eher schmales Bändchen, das vor allem diejenigen Hochsensiblen, die sich erst kürzlich als solche erkannt haben, als erster Einstieg ...

Mit knapp 130 Seiten handelt es sich bei dem vorliegenden Buch um ein eher schmales Bändchen, das vor allem diejenigen Hochsensiblen, die sich erst kürzlich als solche erkannt haben, als erster Einstieg ansprechen dürfte. Ich weiß schon seit längerem, dass ich zu dieser Gruppe von Menschen gehöre und habe auch schon einiges zum Thema gelesen. Dennoch konnte auch mir das Buch ein wenig Neues bieten, wie zum Beispiel zum Thema Spiegelneuronen.

Es wird auch wirklich vieles an Aspekten angesprochen, wobei bei der Kürze des Buches das Meiste nur angerissen werden kann. Als Beispiel sei das Thema außersinnliche Wahnnehmung der Hochsensiblen genannt, was sicherlich auch eine Glaubensfrage darstellt. Dass Freud und Jung schon zu dem Thema geforscht haben sollen, war mir neu. Doch mit welchem Ergebnis? Da Quellenangaben gänzlich fehlen, kann man hier nicht in die Tiefe gehen, und das lässt das Buch etwas an der Oberfläche verharren. Und das mögen ja insbesondere Hochsensible gar nicht, wie die Autorin völlig richtig feststellt. Ebenso hätte ich gern erfahren, was sie qualifiziert, durchaus sachkundig über das Thema zu schreiben, aber auch hier tappt man im Dunkeln.

Trotzdem habe ich die Lust am Lesen während des ganzen Buches behalten, denn alle Aspekte wurden interessant geschildert. Dennoch muss ich sagen, dass ich den Titel und auch den Untertitel unglücklich gewählt finde. Der Fokus liegt nämlich durchgängig gerade nicht auf dem weiblichen Geschlecht, sondern es geht um hochsensible Kinder und Erwachsene, egal welchen Geschlechts. Es ist sogar die Rede von "dem Betroffenen".

Auch die Chancen, die Hochsensibilität durchaus bietet, kommen außer im Untertitel im Buch wirklich zu kurz. Vielmehr wird eine Fülle von Limitierungen - auch hier durchaus zutreffend - beschrieben. Diese verwandeln sich nicht automatisch in Chancen, wenn man sich ihrer bewusst wird. Durch die Fülle an Reizen, die HSPs aufnehmen und verarbeiten, sind sie tatsächlich schneller überreizt und erschöpft als der durchschnittlich wahrnehmende Mensch. Hieraus den Schluss zu ziehen, HSPs kämen dadurch zu mehr Besinnungs-Pausen, erscheint doch reichlich gewagt. Diese muss man sich erstmal gönnen und auch gönnen können, was sicherlich nicht überall ohne Weiteres möglich ist. Selbst wenn, wird es wohl bei allen Erklärungen vom Umfeld eher als Schwäche gedeutet werden und nicht ohne negative Folgen bleiben.

Uns so hat mich das Buch zum Teil auch etwas runtergezogen. Die durchaus vorhandenen Stärken der HSPs könnten aus meiner Sicht viel stärker herausgearbeitet werden.

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Jahresringe

Das Flüstern der Bäume
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"Je betrunkener er wird, desto stärker wird ihm bewusst, dass seine Mutter ihr Leben lang vor einer Gebrochenheit geflohen ist, einer Gebrochenheit, die von den gebrochenen Menschen vor ihr an sie weitergegeben ...

"Je betrunkener er wird, desto stärker wird ihm bewusst, dass seine Mutter ihr Leben lang vor einer Gebrochenheit geflohen ist, einer Gebrochenheit, die von den gebrochenen Menschen vor ihr an sie weitergegeben wurde, und dass sie etwas von dieser Gebrochenheit an ihn weitergegeben hat, wie Kohlen, die man aus einem Feuer nimmt, um ein weiteres zu entfachen. Und dass er mit seinem eigenen Kind dasselbe machen würde, wenn er je eins hätte.“

Nach dem Lesen dieses sprachlich herausragenden Romans werde ich Holz wohl für immer mit anderen Augen betrachten, derartig ungewöhnliche und poetische Worte findet der Autor dafür.

Im Jahr 2038 sind Bäume eine Rarität geworden. Jacinda Greenwood verdient ihr Geld als Führerin auf einer abgeschiedenen amerikanischen Insel, auf der es noch eine sogenannte Baumkathedrale gibt, zu der täglich reiche Menschen pilgern, auch wenn Flüge extrem teuer geworden sind. Wie sehr Jacinta und ihr Name Greenwood mit der Insel verbunden ist, ahnt weder Jacinda noch der Leser. Doch der Autor nimmt uns mit in die Vergangenheit zu einer Reise in ihre Familiengeschichte, als reise man immer tiefer in die Jahresringe eines Baumes. Nach und nach entfaltet sich die Tragik der Familie Greenwood. Dies ist so raffiniert konstruiert, dass mich die Geschichte nach einigen Anfangsschwierigkeiten immer mehr gefesselt hat, auch wenn die Protagonisten nicht unbedingt Sympathieträger sind und eine Identifikation erschweren.  Stilistisch wird der Autor bereits mit John Steinbeck verglichen, so dass man hier durchaus einen modernen Klassiker vor sich haben könnte.

 

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Verbundenheit

Die Lichtwerkzeuge von Avalon
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Fünfzehn spirituelle Reisen bietet die Autorin in diesem Buch, die zum großen Teil von der mystischen Insel Avalon und dem tatsächlich existierenden Ort Glastobury - einer der Plätze, an dem Avalon den ...

Fünfzehn spirituelle Reisen bietet die Autorin in diesem Buch, die zum großen Teil von der mystischen Insel Avalon und dem tatsächlich existierenden Ort Glastobury - einer der Plätze, an dem Avalon den Legenden nach verortet sein soll - inspiriert sind. Dabei findet man eine Einsteigerübung auch als Audiodatei über die Homepage der Autorin. Zu den übrigen Meditationen wird empfohlen, sie zum Beispiel aufmerksam zu lesen und dabei zu meditieren, was ich persönlich schwierig finden würde. Ich habe sie mir daher eingeprägt und dann vorgestellt, so wie ich sie in Erinnerung hatte.

Der einführende Teil ist knapp gehalten, was mich als geübte Fantasiereisende nicht gestört hat. Ich glaube aber nicht, dass ich vor Beginn meiner langjährigen Meditationspraxis so ohne Weiteres in die entsprechende Geisteshaltung hätte finden können.

Die Übungen selbst haben mir aber größtenteils gut gefallen und ich kann mir vorstellen, mit einigen länger gewinnbringend zu arbeiten.

Um eine Vorstellung vom tatsächlichen Glastonbury zu bekommen, empfiehlt die Autorin Fotos ihrer Website. Als Glastonbury-Kennerin musste ich darauf nicht zurückgreifen. Wunderschön und inspirierend wären natürlich Farbfotos im Buch gewesen, das auf seinen 96 Seiten aber fast ausschließlich Text bietet. Der letzte Teil entfällt dabei auf Tabellen, nach denen man die Arbeit mit den Lichtwerkzeugen aus den Meditationen planen kann. Das Buch stellt damit eine kurze, aber dennoch intensive und nachhaltige Anleitung dar, die mich bereichert hat.




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Veröffentlicht am 15.11.2020

Huskyglück

Pfoten im Schnee
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Dieser Lebensbericht hat mich wirklich gefesselt. Lotti Meier, erfolgreich in der Modebranche, stellt mit 40 Jahren ihr Leben noch einmal total auf den Kopf und gründet mit dem Schweden Sven, einer Urlaubsbekanntschaft, ...

Dieser Lebensbericht hat mich wirklich gefesselt. Lotti Meier, erfolgreich in der Modebranche, stellt mit 40 Jahren ihr Leben noch einmal total auf den Kopf und gründet mit dem Schweden Sven, einer Urlaubsbekanntschaft, eine Husky Lodge in Lappland. Sie sucht Kühle, Stille, ganz viel Natur und den engen Kontakt mit den Schlittenhunden, die sie ebenfalls während eines Urlaubes kennengelernt hat. Einen größeren Kontrast zu ihrer bisherigen, eher an Äußerlichkeiten orientierten Lebensweise könnte man kaum finden. Vor welche Herausforderungen Lotti sich gestellt sieht, bis sie, wie es der Untertitel des Buches sagt, ein tierisch gutes Leben in Lappland führen kann, ahnt weder Lotti noch der Leser.

Dies ist so packend geschildert, dass ich das Buch in nur zwei Tagen beendet habe. Auch wenn Lotti bereits viel berichtet, hätte ich gern noch viel mehr über Lappland und die Huskies erfahren, die mich gleichermaßen fasziniert haben.

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