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SaintGermain

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2019

Familiengeheimnisse

Kinderspiel - Die Fesseln der Vergangenheit
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Der Psychologe Tobi(as) Miller kommt nach Österreich zurück, nachdem er jahrelang in den USA im Todestrakt gearbeitet hat. Als er ein Kind war verschwand seine beste Freundin Ilona, jetzt wird ihre Nicht, ...

Der Psychologe Tobi(as) Miller kommt nach Österreich zurück, nachdem er jahrelang in den USA im Todestrakt gearbeitet hat. Als er ein Kind war verschwand seine beste Freundin Ilona, jetzt wird ihre Nicht, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht, vermisst. Tobi selbst ist schwul und süchtig nach Nasenspray, Kaffee und Snickers. Aber auch insgesamt isst er sehr gerne, was man ihm auch anmerkt. Kann er zusammen mit seinen Freunden den oder die Täter fassen und endlich den Tod von Ilona aufklären?

Das Cover des Buches machte mich auf das Buch aufmerksam. Es ist ausgezeichnet gemacht und ein absoluter Hingucker - auch in der Farbauswahl.

Der Schreibstil des Autors ist hervorragend. Orte und Charaktere werden mit all ihren Fehlern und Schwächen brillant dargestellt. Die Spannung baut sich langsam auf, flaut aber zu keinem Zeitpunkt ab und bleibt bis zum überraschenden Ende auf sehr hohem Niveau.

Gerade der "Profiler" Tobi gefiel mir ausgezeichnet - passend dazu ist der Großteil des Buches aus seiner Sicht geschrieben. Dazu gibt es einige Kapitel, die in der Vergangenheit spielen.

Die Fülle an Informationen, die man bekommt ist sehr groß und man müsste schon sehr genau lesen, um den Fall alleine lösen zu können. Aber das macht nichts, denn auch wenn man keine Ahnung vom Täter hat, bietet dieser Psychothriller alles was ein Buch dieses Genres benötigt.

Einige wenige kleine Namensverwechslungen konnten das Lesevergnügen auch nicht beeinträchtigen.

Fazit: Komplexer Psychothriller mit spannendem Plot und interessanten Charakteren. 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Götter, Dämonen und Zeitreisen

Die Zeitwächterin
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Die 19-jährige Thekla lebt ein zufriedenes Leben. Zusammen mit ihren Eltern, ihrem Freund Ivo, ihrer besten Freundin Holly und ihrer 12-jährigen Schwester Nele genießt sie den Alltag und beginnt ein Praktikum ...

Die 19-jährige Thekla lebt ein zufriedenes Leben. Zusammen mit ihren Eltern, ihrem Freund Ivo, ihrer besten Freundin Holly und ihrer 12-jährigen Schwester Nele genießt sie den Alltag und beginnt ein Praktikum bei einem Antiquariat. Doch plötzlich scheint sie die Zeit stillstehen lassen zu können. Der Antiquar Matteo - ihr Chef - scheint etwas damit zu tun zu haben.

Das Cover passt nicht nur hervorragend zum Buch, sondern ist auch ein echter Hingucker, der sofort neugierig auf das Buch macht.

Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet - die Protagonisten und Orte werden sehr gut dargestellt, sodass man sie sich richtig plastisch imaginieren kann.

Der Plot ist sehr gut durchdacht, auch wenn es bei Zeitreisegeschichten immer wieder zu Logikfehlern kommen kann. Hier ist mir aber nur eine kleine Sache aufgefallen: Thekla muss um in die Vergangenheit zu reisen jeweils eine Tür mit der Jahreszahl öffnen - wie wählt sie aber den Tag? Oder kann man nur einen Tag im Jahr wählen?

Die Charaktere konnten auch manchmal nerven: Matteo mit seinem italienischen Phrasen und Ausflüchten, aber auch Thekla mit ihrer Naivität.

Und warum ist Nele eigentlich auf einmal so böse zu Thekla? Und was machte Matteo eigentlich, dass ihm Thekla auf die Schliche kam? er hat ja eigentlich keine besonderen Fähigkeiten diesbezüglich. Auch darauf fand ich keine Antwort.

Die Zeitreisestory ist zwar nur ein kleiner Teil der Handlung, gerade deswegen weckte aber das Buch mein Interesse.. Trotzdem konnte mich die Handlung überzeugen.

Eine Befürchtung hat sich allerdings bewahrheitet: Schon früh im Buch dachte ich mir, wie man das Buch mit dieser komplexen Handlung in der Kürze eines Buches auflösen kann. Und es zeigte sich: Gegen Ende des Buches wurde einfach gehudelt. Ging zuerst die Handlung nur langsam weiter, überschlugen sich am Ende die Ereignisse. Hier hätten dem Buch einige Seiten mehr oder vielleicht sogar ein 2. Teil wahrlich besser getan.

Die Spannung war auf sehr gutem hohem Niveau.

Fazit: Fantasy-Roman, dessen Ende sehr überhastet kam. 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 21.07.2019

Messi und Fressi

Harz
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Die 6-jährige Liv lebt zusammen mit ihren Eltern auf einem abgelegenen Teil einer Insel, der Kopf genannt wird. Sie wird von ihren Eltern gelehrt, allerdings lernt sie außer lesen und schreiben Dinge wie ...

Die 6-jährige Liv lebt zusammen mit ihren Eltern auf einem abgelegenen Teil einer Insel, der Kopf genannt wird. Sie wird von ihren Eltern gelehrt, allerdings lernt sie außer lesen und schreiben Dinge wie Diebstahl, Jagd und auch Mord. Als ihr Vater seine Mutter tötet, der Liv in einer Schule anmelden will, wird sie von ihrem Vater als tot gemeldet und muss sich fortan verstecken.

Das Cover des Buches und auch der Klappentext haben mich neugierig auf das Buch gemacht. Das Cover ist zwar nicht außergewöhnlich, passt aber perfekt zum Buch und ist auch sehr gut gemacht.

Das Buch wurde mit den 4 wichtigsten skandinavischen Krimi-/Thrillerpreisen ausgezeichnet. Dies kann ich in keinster Weise nachvollziehen. Die Spannung ist relativ niedrig gehalten, immer wieder gibt es sehr langweilige Passagen und einen Überraschungsfaktor gibt es sowieso nicht - es wird ja auch kein Täter gesucht.

Es handelt sich weniger um einen Thriller (oder Krimi) wie es am Cover angepriesen wird, sondern um eine Mischung aus Psychogramm und Familientragödie. Die Charaktere wurden meiner Meinung nach sehr überspitzt bzw. übertrieben dargestellt, und trotzdem fehlte ihnen etwas die Tiefe.

Da ist zu einem Jens - der Vater von Liv - der vom liebenswürdigen, hübschen Tischler immer mehr zum Messi wird und damit nicht nur das Haus, sondern den ganzen Grund zumüllt und dies alles durch Diebstahl, wie er es schon von seinem Vater "gelernt" hat.

Zum anderen ist da Maria - die Mutter von Liv - die von einer hübschen, eher energischen Frau plötzlich zu einer fetten Person verkommt, die ihr Bett nicht mehr verlassen kann und auch nicht mehr sprechen kann.

Und schließlich eben dann Liv, die nicht nur die Diebstähle durchführt, sondern auch ihren toten Zwillingsbruder sieht und mit ihm redet und alles hinnimmt wie es kommt, obwohl sie eigentlich ganz anders wirkt - energisch und reif für ihr Alter.

Zusätzlich dann noch Jens Bruder und seine Eltern. Jens Mutter ist ebenso außergewöhnlich, denn zuerst ist sie falsch und gemein, sodass sie einen Sohn vom Hof vergrault und schließlich selbst den Hof verlassen muss und man ihr sogar die Tötung ihres Enkels glaubt. Allerdings war sie vorher eigentlich relativ nett und genauso kehrt sie auch später zurück. Sie will plötzlich allen - vor allem Liv - helfen, bis sie von Jens ermordet wird.

Auch insgesamt war der Schreibstil nicht meins. Immer wieder gibt es endlose Aufzählungen der gesammelten Dinge von Jens, die ohne Komma und mit sehr vielen "und" nicht nur irrelevant, sondern auch langweilig waren.

Insgesamt war das Buch für mich nicht wirklich ein Vergnügen zu lesen. Schade, denn aus dem Thema hätte man mehr herausholen können, indem man Spannung erzeugt hätte und so einen Thriller daraus hätte machen können.

Fazit: Psychogramm und Familientragödie ohne Spannung und daher definitiv kein Thriller oder Krimi. 2,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Max Falkenburg (Teil 8) - Daniel und Marduk

Geheimakte / Geheimakte Babylon
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Jody (Max´ Freundin) hat Geburtstag und er möchte sie mit einem Heiratsantrag überraschen. Stattdessen wird er aber zusammen mit Professor Crichton entführt. Jodys Bruder Eddie übernimmt einen Auftrag ...

Jody (Max´ Freundin) hat Geburtstag und er möchte sie mit einem Heiratsantrag überraschen. Stattdessen wird er aber zusammen mit Professor Crichton entführt. Jodys Bruder Eddie übernimmt einen Auftrag für den englischen Geheimdienst. Und irgendwie geht es bei beiden Dingen um die gleiche Sache: Eine Waffe von unvorstellbarer Macht, die in Babylon versteckt sein soll.

Das Cover des Buches ist im Stil der bisherigen Reihe und gibt wieder einiges vom Inhalt preis. Absolut toll wie die Covers hier gemacht werden.

Der Schreibstil des Autors ist wie immer ausgezeichnet, die Orte werden gut beschrieben, ebenso wie die Charaktere. Die Hauptcharaktere werden nicht mehr so gut beschrieben, aber es ist immerhin der 8. Teil der Reihe, der zeitlich an (bisher) 5. Stelle steht.

Die Hauptprotagonisten - allen voran Max - sind einem sowieso schon ans Herz gewachsen.

Und obwohl es bereits der 8. Band der Reihe ist, hat sich der Autor hier nochmals selbst übertroffen. Der Plot ist sowieso - wie immer - sehr gut durchdacht und perfekt recherchiert.

Die Spannung ist - ebenfalls wie gewohnt - von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau.

Am Ende des Buches gibt es wieder einige Erklärungen aus der Realität, was ebenfalls sehr interessant war.

Genau diese Mischung aus Fiktion und Wirklichkeit liebe ich in Büchern und dem Autor ist es in diesem Buch wieder perfekt gelungen beides perfekt zu durchmischen.

Ich hoffe dass dem Autor die sensationellen Ideen nicht ausgehen werden und ich mich noch über einige Bände dieser Reihe freuen darf.

Fazit: Spannungsreicher Abenteuer-Action-Roman in Indiana-Jones-Manier. Absolute Topempfehlung.

Veröffentlicht am 10.07.2019

Magdalena 4 - Anne Boleyn

Die Magdalena-Verschwörung
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Maureen Paschal trifft sich in Frankreich mit einer Kunstprofessorin um für ihr neues Buch über Anne Boleyn zu recherchieren. Doch kurz nach dem Gespräch wird Simone ermordet - und sie ist nicht die Erste. ...

Maureen Paschal trifft sich in Frankreich mit einer Kunstprofessorin um für ihr neues Buch über Anne Boleyn zu recherchieren. Doch kurz nach dem Gespräch wird Simone ermordet - und sie ist nicht die Erste. In der Vergangenheit liest man zuerst über die Katharer und dann über Anne Boleyn.

Das Buch ist das 4. der Magdalena-Reihe, von denen ich die ersten zwei Teile verschlungen habe und Teil 3 bisher noch nicht gelesen habe.

Die Reihe wurde bei Bastei-Lübbe nochmals neu zum 4. Teil aufgelegt - alles in ähnlicher Cover-Aufmachung. Es ist nicht schlecht gemacht, das vorige Cover der Reihe hat mir aber besser gefallen. Auch zu diesem Buch wären sicher andere Möglichkeiten gegeben gewesen.

Das Buch wird als Thriller verkauft - dies ist eine absolut falsche Genrebezeichnung. Ebenso deutet der Klappentext hier auf ein ganz anderes Buch hin. Denn das Buch ist mehr als historischer Roman zu sehen. Wenn man aber einen Thriller erwartet, kann einem das Buch nicht gefallen.

Thrillerelemente sind Mangelware, nur das letzte Kapitel konnte mich als Thriller überzeugen - das ist eindeutig zu wenig. Die vorherige Gegenwarts-/Thrillerhandlung wurde jeweils nur ganz kurz angeschnitten.

Im Impressum des Buches steht, dass im englischen Original (das bis dato übrigens nicht erschienen ist) die Gegenwartshandlung fehlt und nur in der deutschen Version mit Zustimmung der Autorin veröffentlicht wurde. Das zeigt auch das Dilemma auf - denn die Gegenwartshandlung ist es, wovon der Klappentext spricht und der alles was irgendwie nur entfernt mit Thriller zu tun hat, zu bieten hat.

Aber auch wenn man das Buch als historischen Roman liest, wird man enttäuscht sein. Zwar ist der Prolog sehr gut und auch manche Szenen gefielen mir, aber der Großteil der historischen Handlung war sehr langwierig.

Das ganze Buch zeigte kaum Spannung - weder in der Vergangenheits-, noch in der Gegenwartshandlung.

Auch wirkten die beiden Parte absolut inhomogen, auch wenn sie natürlich inhaltlich zusammenpassten.

Ebenso waren die Charaktere, die meist nur oberflächlich beschrieben waren, farblos.

Dabei war die Idee hinter dem Buch absolut geeignet, einen interessanten und spannenden Thriller mit historischem Kontext zu schreiben.

Wobei eines muss man der Autorin lassen: das Buch wirkt glänzend recherchiert.

Fazit: Wenn man das Buch als Thriller bewerten müsste, würde es max. einen halben Stern erhalten; als historischer Roman gebe ich 2 von 5 Sternen.

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