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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2022

Geht ins Herz

Élises Geheimnis
1

Mit „Élises Geheimnis“ gelingt Ruth Druart mit viel Hingabe und Gefühl ein wundervoller, geradezu fabelhafter, Roman auf rund 450 Seiten. Die Leserschaft lernt eine Pariser Familie in der Nazi-Kriegszeit ...

Mit „Élises Geheimnis“ gelingt Ruth Druart mit viel Hingabe und Gefühl ein wundervoller, geradezu fabelhafter, Roman auf rund 450 Seiten. Die Leserschaft lernt eine Pariser Familie in der Nazi-Kriegszeit kennen. Der Vater wurde eingezogen und die beiden Töchtern lernen ihren Alltag in Kriegszeiten zu meistern. Ein Drahtseilakt zwischen purem Überleben und Vergnügen, Fügung und Aufbegehren, Gewalt und Romantik. Als die ältere von den beiden Töchtern, Élise, einen deutschen Soldaten kennenlernt stellt sich letztlich die Frage: Wie viel Mensch-Sein bleibt unter solchen Umständen eigentlich noch über?
Der Autorin gelingt es auf eine wunderbare Weise die Erzählkomponenten zusammenzufügen und einen in sich stimmigen Roman zu zaubern, der einem noch einige Zeit in Erinnerung bleiben wird. Eine Abwechslungsreiche und facettenreiche Darstellung der Charaktere, ein Schreibstil der Lesefluss garantiert und eine grundlegende Geschichte über die Folgen von Krieg und der Frage was am Ende bleibt. Eins meiner Lese-Highlights im Jahr 2022.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Denkwürdig, bewegend, gewaltig

Denk ich an Kiew
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Erin Littekens Roman „Denk ich an Kiew“ thematisiert den in den 1930er Jahren von Stalin in der Ukraine praktizierten Holodomor.
Cassie zieht mit ihrer Tochter Birdie, welche seit dem Tod ihres Vaters ...

Erin Littekens Roman „Denk ich an Kiew“ thematisiert den in den 1930er Jahren von Stalin in der Ukraine praktizierten Holodomor.
Cassie zieht mit ihrer Tochter Birdie, welche seit dem Tod ihres Vaters in Schweigen verfallen ist, auf Bitten ihrer Mutter Anna bei ihrer Großmutter ein, da diese zunehmend seltsamer wird. Diese Entscheidung erweist sich als weitreichend. Parallel erfolgt die Widergabe des Erzählstrangs vom Leben von Katja und ihrer Familie im Jahr 1929 in einem Dorf bei Kiew.
Es werden im Folgenden die Grausamkeiten, der Hunger und die Tragik einer tragischen Zeit erzählt. Die einzelnen Personen sind sehr realistisch und authentisch dargestellt, die Zeitsprünge und Erzählstränge sehr gut miteinander verknüpft und dieser Roman bleibt einem noch lange in Erinnerung.
Zum Entstehungszeitpunkt dieses Romans war noch nicht ersichtlich zu welchem tragischen Zeitpunkt es nun erscheinen wird. Daher finde ich es bemerkenswert und vor allem unterstützenswert, dass jeweils 2 Euro aus dem Verkauf des Romans an die „Aktion Deutschland Hilft“ Nothilfe Ukraine geht. Eine klare Lese- und Kaufempfehlung von meiner Seite!

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Paula Haydorns nächster Fall

Das Kind der Lügen
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In Hamburg, Ende der 1920er Jahre, verschwindet das Kind der Signe von Arnsberg. Die Kripobeamten nehmen die hysterische wohlhabende Dame nicht sonderlich ernst, mit Ausnahme von Paula Haydorn – einer ...

In Hamburg, Ende der 1920er Jahre, verschwindet das Kind der Signe von Arnsberg. Die Kripobeamten nehmen die hysterische wohlhabende Dame nicht sonderlich ernst, mit Ausnahme von Paula Haydorn – einer der ersten Kripobeamtinnen der Stadt. Mit Fleiß und Ehrgeiz kniet sie sich in die Ermittlungen.
Gibt es das Mädchen überhaupt? Wer hat es entführt? Und warum? Neben Signe, geraten auch ihr Chauffeur sowie eine alte Freundin ins Visier der erfahrenen Ermittler. Insbesondere Signe macht es den Ermittlern durch ihr Verhalten jedoch nicht einfach dem Verbleiben der kleinen Dorothee auf die Spur zu kommen.

Helga Glaesener konstruiert wieder einmal einen komplexen Handlungsstrang, der nach und nach sehr elegant aufgelöst wird. Während des Hörens drängt sich einem immer mehr das Gefühl auf nicht mehr zu wissen „Wem kann ich glauben?“. Mit historischen Fakten untermauert und von Sprecherin Christiane Marx wunderbar gelesen ist Helga Glaesener erneut ein spannender Kriminalroman gelungen, den ich hiermit wärmstens weiterempfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Es kommt immer anders als man denkt

Faust
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Mit „Faust“, dem zweiten Band der Geiger-Reihe, von Gustaf Skördeman begibt sich die Protagonistin Polizistin Sara Nowak in die Welt der internationalen Spionage. Von Doppelagenten, über Verstrickungen ...

Mit „Faust“, dem zweiten Band der Geiger-Reihe, von Gustaf Skördeman begibt sich die Protagonistin Polizistin Sara Nowak in die Welt der internationalen Spionage. Von Doppelagenten, über Verstrickungen aus Zeiten der RAF, über Deutschland und den USA nach Schweden, dem Mauerfall der DDR, Guerilla-Kämpfern sowie dem Linksterrorismus hin zur familiären Banden und tiefen Abgründen der Menschheit. Dieser Spionage-Thriller vereint eine Vielzahl von Themen zu einem sehr stimmigen Werk. Sara Nowak muss sich nicht nur in ihrem Privatleben mit ihren pubertären Kindern und einem arbeitswütigen Ehemann, der sich selbst etwas zu beweisen hat, herumschlagen, sondern sie will sich zurück in den Dienst kämpfen. Dazu muss sie nicht nur sich, sondern auch die Anderen überzeugen und wird so manches Mal eine Grenze überschreiten. Um nicht zu spoilern, verzichte ich an dieser Stelle auf weitere Ausführungen.

Angefangen beim Cover, dass den Inhalt nicht passender hätte einfangen können - die schwedische Kälte wird mir als Leserin direkt vermittelt und mit dem Titel ist der Antagonist gleich offensichtlich – über den Aufbau, den Lesefluss, die Verknüpfung der Handlungsstränge, hin zu den Spannungsbögen und unerwarteten Wendungen. Ein wirklich rundherum sehr gut gelungener Thriller. Spionage-Thriller-Fans ist dieses Buch wärmstens zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Aus Liebe – über alle Zeiten

Die Gärten von Heligan - Ruf der Fremde
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Anlässlich der Jubiläumsfeier der Heligan-Gärten plant Lexi eine Ausstelung zu Ehren der selbigen. Im Rahmen ihrer Recherchen stößt sie auf Avery, den Sohn des damaligen Gutsverwalters, dessen Leben eine ...

Anlässlich der Jubiläumsfeier der Heligan-Gärten plant Lexi eine Ausstelung zu Ehren der selbigen. Im Rahmen ihrer Recherchen stößt sie auf Avery, den Sohn des damaligen Gutsverwalters, dessen Leben eine jähe Wendung nimmt und er 1815 Hals über Kopf nach Indien aufbricht.
Da ich Band 1 der Serie bis dato nicht kannte, habe ich einen Moment gebraucht um in die Handlung von Band 2 hineinzufinden. Aber einmal mitten im Geschehen fiel es mir schon schwer diesen Roman zur Seite zu legen. „Die Gärten von Heligan – Ruf der Fremde“ wird in verschiedenen Zeitsträngen erzählt, die jedoch sehr gut miteinander verwoben sind und sich prima ergänzen. Die jeweiligen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet, sodass trotz des großen Anteils an Personen man nie den Überblick verliert. Insgesamt ist die gesamte Handlung sehr bildgewaltig dargestellt, sodass sich vor dem inneren Auge unmittelbar die Szenerie aufbaut und man in die Handlung abtauchen kann.
Der Aufbau der Charaktere und ihrer Geschichten in Kombination mit historischen Ereignissen ist wirklich toll gelungen und von Anfang bis Ende werden die Spannungsbögen gut herausgearbeitet, sodass es bis zur letzten Seite nicht an Spannung abreißt und bereits jetzt die Vorfreude auf Band 3 geweckt ist. Eine klare Leseempfehlung von Herzen!

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