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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2024

Tolle Protagonistin, langsamer Anfang, spannender Aufbau, überstürztes Ende

Endling
1

Inhalt:
Zoe ist Entomologin, hat sich also auf Insekten spezialisiert. Nicht nur der rapide Artenschwund und die allen Frauen und queeren Menschen auferlegten Restriktionen, sondern auch ihre Familie bereiten ...

Inhalt:
Zoe ist Entomologin, hat sich also auf Insekten spezialisiert. Nicht nur der rapide Artenschwund und die allen Frauen und queeren Menschen auferlegten Restriktionen, sondern auch ihre Familie bereiten ihr grosse Sorgen. Nach dem Tod ihres Vaters, trinkt ihre Mutter nämlich mehr, als sie sollte, ihre Schwester Hanna wird oft sich selber überlassen und ihre Tante Auguste, ebenfalls eine Wissenschaftlerin, hat sich komplett in ihre vier Wände zurückgezogen.
Als Zoes Mutter in die Reha muss und Augustes beste Freundin Sophie verschwindet, machen sich die drei verbliebenen Frauen der Familie gemeinsam mit einer Weinbergschnecke - HP14, die letzte ihrer Art - zu einem einzigartigen Roadtrip auf.

Meine Meinung:
Auf diese Leserunde habe ich mich riesig gefreut. Eine Schnecke auf dem Cover (ich liebe, liebe, liebe Schnecken) und eine Biologin als Protagonistin klangen schon einmal sehr gut. In der Leseprobe habe ich ausserdem gesehen, dass alle Kapitel mit einem bestimmten Tier überschrieben sind und dass viele wissenschaftliche Details eingestreut werden, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Geschichte hat sich anfangs eher langsam entwickelt und ist dann in der zweiten Hälfte so richtig spannend geworden. Dort hat die Autorin Bewegung in die Sache gebracht und ihre drei Hauptfiguren auf gefährliche Abenteuer geschickt. Plötzlich wurden zudem Realität und Fiktion vermischt, was ich von so einem zuerst sehr wissenschaftlich anmutenden Buch nicht erwartet hätte, was mich aber erstmals nicht gestört hat.
Lediglich am Schluss macht es sich die Autorin in meinen Augen viel zu einfach, es fehlt an Tiefgang und alles wird viel zu schnell abgehandelt. Grundsätzlich habe ich nämlich kein Problem mit offenen Enden, allerdings müssen sie schon ein wenig vorbereitet werden und sich stimmig in die Geschichte einfügen, was hier leider nicht der Fall war.
Ausserdem finde ich es schade, dass dieses so schön mit einer Schnecke geprägte Buch mit einem so kindlich wirkenden Schutzumschlag versehen worden ist, das ist aber natürlich Geschmacksache.

Erzählsprache:
Viele Teile dieses Buches waren eher wissenschaftlich, in meinen Augen aber trotzdem einfach gehalten und somit auch für Lesende, die sich vielleicht nicht so sehr für biologische Details interessieren, gut verständlich. Dies hat mir sehr gut gefallen. Auch fand ich die Dialoge spannend, die Schwestern Zoe und Hanna mussten sich immer wieder neu aneinandergewöhnen und dabei den Tod ihres Vaters aufarbeiten, das fand ich gelungen und teilweise sehr berührend erzählt. Absolut gestelzt klangen aber leider die Dialoge zwischen Zoe und Cem, als würde man ein Theaterstück (inklusive Regieanweisungen) lesen. Auch haben mich einige wohl humorvoll gemeinten aber irgendwie plump wirkenden Witze und Anspielungen irritiert. Zu der eigentlich dramatische Weltlage, in der sich die Figuren befinden, hätte in meinen Augen eine bedrohlichere Grundstimmung viel besser gepasst. So war das trotz allem ein sehr leicht erzähltes, leider oberflächlich wirkendes Buch.

Meine Empfehlung:
Die Grundidee dieses Buches hat mir sehr gut gefallen und ich finde es wichtig, dass Themen wie der Klimawandel und die Weltpolitik in Büchern vorkommen. Allerdings war mir das Ende ein wenig zu überstürzt und die Geschichte insgesamt zu leicht erzählt, was ich schade finde. Wer damit keine Mühe hat, wird in diesem Buch eine spannende, teilweise sehr humorvolle und vor allem fantasievolle Geschichte finden, die einzelne dystopische Züge aufweist.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Nostalgisch und funkelnd

O du fröhliche, o du selige Weihnachtszeit
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Inhalt:
Lieder, Gedichte und Sprüche zur Weihnachtszeit aus verschiedenen Jahrhunderten. Unterhaltsam, besinnlich und auf jeden Fall sehr nostalgisch.

Meine Meinung:
Zuerst einmal war ich ganz glücklich, ...

Inhalt:
Lieder, Gedichte und Sprüche zur Weihnachtszeit aus verschiedenen Jahrhunderten. Unterhaltsam, besinnlich und auf jeden Fall sehr nostalgisch.

Meine Meinung:
Zuerst einmal war ich ganz glücklich, dass dieses kleine Büchlein so schön vor sich hin funkelt. Beim Blättern ist mir dann erst bewusst geworden, dass die darin enthaltene Sammlung schon ziemlich alt und entsprechend nicht allzu divers daherkommt. Das ist allerdings auch schon der einzige Wunsch, den ich gerne anbringen möchte: bitte, lieber Diogenes Verlag, bringt diese Sammlung ganz neu und mit vielen zeitgenössischen Ergänzungen heraus, damit könnt ihr ganz vielen Menschen eine noch grössere Freude bereiten.
Ansonsten habe ich es geliebt, in den Sprüchen zu stöbern, mir die Weihnachtslieder (von denen mir einige Strophen gänzlich unbekannt oder nur in abgewandelter Form bekannt waren) anzusehen und die kurzen Geschichten zu lesen. Selber liebe ich es, Weihnachtskarten zu schreiben und bin immer wieder auf der Suche nach kürzeren Sprüchen oder Gedichten, welche auf den Karten Platz finden können. In diesem Büchlein werde ich im nächsten Jahr sicher fündig und ich bin mir sicher, dass es ein wundervolles Geschenk für alle ist, die eigentlich schon alles haben, in ihrem Leben aber ein wenig Nostalgie vertragen können.

Meine Empfehlung:
Mit diesem glitzernden Büchlein gelingt es wohl allen, in Erinnerungen zu schwelgen und dabei das ein oder andere Weihnachtslied im Kopf (oder laut) mitzusummen. Dieses Buch ist für alle, welche sich besinnliche Momente zur Weihnachtszeit wünschen und gerne ab und an ein Gedicht auf eine Weihnachtskarte schreiben oder einer lieben Person vorlesen möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 20.12.2023

Unterhaltsam und kurzweilig

Sterne glitzern auch im Schnee
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Inhalt:
Acht Tage vor Weihnachten bemerkt Anni, dass ihr Partner Thies sich anders benimmt, als sonst. Er verbreitet gar nicht wie gewohnt Weihnachtsstimmung und zieht sich mehr und mehr in sich zurück. ...

Inhalt:
Acht Tage vor Weihnachten bemerkt Anni, dass ihr Partner Thies sich anders benimmt, als sonst. Er verbreitet gar nicht wie gewohnt Weihnachtsstimmung und zieht sich mehr und mehr in sich zurück. Was hat es damit auf sich? Und weshalb steht plötzlich ihre Nichte mitsamt Gitarrenkoffer vor der Tür? Sie beginnt, ihr Leben und einige Lebensentscheide zu hinterfragen und als dann auch noch ein kleiner Vierbeiner vor ihrer Tür auftaucht, ist das Vorweihnachtschaos perfekt.

Meine Meinung:
"Sterne glitzern auch im Schnee" war mein erstes Buch von Meike Werkmeister und es ist wohl eine lose Fortsetzung von "Sterne sieht man nur im Dunkeln", ihrem ersten Roman. Dieser und Werkmeisters weitere Romane sind sofort auf meine Wunschliste gewandert. Nicht nur die wunder-, wunderschöne Aufmachung des Buches hat mir gefallen, auch die Geschichte hat sich in mein Herz geschlichen und mir schöne, kurzweilige Lesestunden beschert. Besonders gut mochte ich Annis Nichte Morlen und die vierbeinige Überraschung, welche mir die wenigen Seiten noch zusätzlich versüsst hat.
Die Irrungen und Wirrungen rund um Anni und Thies wirkten nicht zu konstruiert und auch wenn das Ende eher vorhersehbar ist, gab es dazwischen einige Überraschungen. Ich hätte mir allerdings mehr Seiten gewünscht, die Geschichte ist doch sehr kurz, auch wenn es der Autorin gelingt, viel Handlung und Tiefgang unterzubringen.
Im Anhang findet sich übrigens noch ein Adventskalender, den es für mich nicht unbedingt gebraucht hätte, der aber der gesamten Geschichte noch ein wenig mehr Charme verleiht.

Meine Empfehlung:
Diese romantische und unterhaltsame Weihnachtsgeschichte empfehle ich euch sehr gerne weiter und bin jetzt schon ganz gespannt auf die weiteren Romane von Meike Werkmeister.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.12.2023

Unterhaltsam und ans Herz gehend

Winterzauber in den Dünen
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Inhalt:
Der Alltag als arbeitstätige Witwe verlangt Anja einiges ab, weshalb sie sich über die Festtage auf die Insel Juist, auch "Zauberland" genannt, zurückzieht. Der Verlust ist immer noch frisch, die ...

Inhalt:
Der Alltag als arbeitstätige Witwe verlangt Anja einiges ab, weshalb sie sich über die Festtage auf die Insel Juist, auch "Zauberland" genannt, zurückzieht. Der Verlust ist immer noch frisch, die Trauer gross und das verschneite Winterwunderland kommt da wie gerufen. Im Gästebuch ihres Hotels entdeckt Anja ein Haiku, das verdächtig an die Gedichte ihrer Jugendliebe Thomas erinnert. Sie hat ihn damals auf Juist kennengelernt und leider aus den Augen verloren. Als sie seine Adresse im Internet findet, beschliesst sie, ihm zu schreiben.

Meine Meinung:
Ganz ehrlich? Das Cover lässt eine leichte, schnulzige Geschichte mit austauschbaren Figuren und einer vorhersehbaren Handlung erahnen und ich hätte das Buch sogar fast im Bücherschrank stehenlassen. ABER: dem Autorinnenduo (das ich vorher übrigens noch nicht kannte) ist eine beeindruckende, berührende Geschichte gelungen, die mit einer herzerwärmenden Handlung und wunderschönen Beschreibungen der verschneiten Nordseeinsel überzeugt. Besonders gut gefallen hat mir, wie authentisch der Alltag der Figuren beschrieben wird. Vor allem Thomas habe ich wirklich gerne bei seiner Arbeit als Lehrer begleitet und seine Käsespatzen hätte ich auf jeden Fall gerne probiert. Generell wird im Buch viel gegessen und im Anhang finden sich ausserdem noch Rezepte, das finde ich immer sehr sympathisch.

Schreibstil und Aufbau:
Mir hat sehr gefallen, dass sich Anja und Thomas per Mail austauschen, ich lese solche Texte immer sehr gerne. Ausserdem mochte ich es, wie Anja spürbar zu Kräften kommt, neue Bekanntschaften macht, die kleine Mieke, welche gerade ihre Tante besucht, weil ihre Mutter im Krankenhaus ist, ins Herz schliesst und sich täglich ein wenig mehr ins Leben zurückwagt.
Ausserdem wird das Gefühlschaos, das bei Anja und Thomas herrscht, realistisch beschrieben und aus einer Missverständnismücke wird kein Elefant gemacht, wie das sonst bei solchen Romanen ja oft der Fall ist, sondern es wird offen und ehrlich kommuniziert. So oft schon hätte ich nämlich die Figuren solcher Romane am liebsten schon geschüttelt, weil sie sich über hunderte von Seiten hinweg über einen kleinen Misstritt des Gegenübers Gedanken machen und nie zum Punkt kommen. Hier ist das anders, humorvoll verpackt und einfach nur stimmig aufgebaut.

Meine Empfehlung:
Ich bin absolut positiv überrascht von dieser unterhaltsamen, berührenden Geschichte mit den schönen Beschreibungen der Figuren und Landschaften. Das Buch wird in Erinnerung bleiben und nicht sofort wieder ausziehen und ich hoffe sehr auf viele weitere so durchdachte und schön erzählte Romane des Autorinnenduos.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Langsam, poetisch und sehr berührend erzählt

Der Adventskalender zum Glück
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Inhalt und Meinung:
Das Buch habe ich mir mit meinen Prämienpunkten aus der Lesejury gegönnt und ich bin so froh, Fie und ihre berührende Geschichte kennengelernt zu haben. Hinter dem in zarten Tönen gehaltenen ...

Inhalt und Meinung:
Das Buch habe ich mir mit meinen Prämienpunkten aus der Lesejury gegönnt und ich bin so froh, Fie und ihre berührende Geschichte kennengelernt zu haben. Hinter dem in zarten Tönen gehaltenen Cover verbirgt sich nämlich eine ans Herz gehende, allerdings nicht ganz so heitere Handlung. Unsere Protagonistin ist gerade dabei, sich von einer nach ihrer Trennung aufgetretenen Depression und den dabei von ihrem Arzt verschriebenen aber im Überfluss geschluckten Pillen zu erholen. Ihre ältere Schwester Sara gibt ihr den entscheidenden Schubs in die richtige Richtung und fast täglich eine neue Aufgabe, um den Advent mit Aktivität zu füllen und ich habe mit Fie mitgefiebert und die Adventskalenderaufgaben jeweils sehnsüchtig erwartet. Das Buch hat mir sehr schöne Lesestunden beschert und ich hoffe, dass bald weitere Bücher der Autorin in deutscher Sprache erscheinen..

Schreibstil und Aufbau:
Sehr gut gefallen hat mir, dass Fie immer mehr Menschen in ihrem Umfeld näher kennenlernt und dass ihr Leben dabei täglich an Farbe und Freude gewinnt. Siri Østli erzählt sehr zart und poetisch und es kommt viel Weihnachtsstimmung auf. Ausserdem zeigt sich, dass alle Figuren in der Geschichte ihr Päckchen zu tragen haben und dass nur das Miteinander, die Freundschaft und die Hilfsbereitschaft im kleinen Örtchen dabei helfen, persönliche Hürden zu überwinden und sich den täglichen Herausforderungen des Lebens zu stellen.

Meine Empfehlung:
Mir hat dieses eher ruhig erzählte Buch, das sehr viel mehr Tiefgang beinhaltet, als Cover und Titel vermuten lassen, sehr gut gefallen. Ich hoffe sehr auf weitere übersetzte Bücher von Siri Østli und möchte euch diese zarte Geschichte herzlich erzählen.

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