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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2016

mir fehlen die Worte, leider

Die Stille vor dem Tod
2

Zum Autor:
Cody McFadyen ist ein amerikanischer Thriller Autor, der mit seiner Familie in Kalifornien lebt. Bevor er mit dem Schreiben der Smoky Barrett - Reihe begann, arbeitete er unter anderem im sozialen ...

Zum Autor:
Cody McFadyen ist ein amerikanischer Thriller Autor, der mit seiner Familie in Kalifornien lebt. Bevor er mit dem Schreiben der Smoky Barrett - Reihe begann, arbeitete er unter anderem im sozialen Bereich und unterstützte Drogenabhängige sowie Selbsthilfegruppen, begab sich auf einige Weltreisen und arbeitete als Webdesigner. (Quelle: Website des Bastei Lübbe Verlags) Auf das aktuelle Buch mussten seine Fans sehr lange warten, was im Netz zu dem Gerücht einer schweren Krankheit des Autors führte. Nun ist er aber zurück und wird auch einige Lesungen in Deutschland geben.

Zum Cover:
Das Cover ist im typischen "Cody McFadyen - Stil" gehalten: grau, schwarze Töne mit einem Hauch rot. Abgebildet ist die untere Hälfte des Gesichts sowie die Schultern einer Frau, welche die Leise-Geste mit dem Zeigerfinger vor den Lippen macht. Diese Geste passt sehr gut zum deutschen Titel des Buches. Das Bild, welches auch als Zeichen für Geheimnisse und das Stillschweigen über diese interpretiert werden kann, passt zudem auch gut - in meinen Augen sogar besser als der Titel - zum Inhalt des Buches. Alles in allem ein Cover, das zu der Reihe - und somit ins Bücherregal - passt, das durch die auffällige Schriftart und Schriftgröße des Titels aber auch neue Leser anziehen könnte.

Zum Buch:
Dieser Thriller ist der fünfte in der Reihe um die Agentin Smoky Barrett, die im Laufe der letzten Bücher bereits viel durchgemacht hat und immer wieder mit den Schlimmsten der Schlimmsten zu tun hat, sei es privat oder gemeinsam mit ihrem Team.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert:
Im ersten Teil geht es sehr zügig zur Sache, das Team befindet sich wie gewohnt in einer brenzligen Situation und auf den Fersen eines Serienmörders. Als Leser ist man schnell wieder Teil des Teams und fühlt sich selbst wach und aufmerksam. Als die brenzlige Situation erst einmal gelöst zu sein scheint, passiert etwas Neues und die Lage wendet sich um 180Grad. Plötzlich ist sie noch gefährlicher, noch aussichtsloser als zuvor. Da jedoch die Protagonistin in höhster Gefahr ist und das Buch sich noch am Anfang befindet, wird dem Leser schnell klar, das Smoky schon irgendwie aus der Lage herauskommen wird.

Im zweiten Teil wird es dann extrem still. Dies mag dem Titel des Buches entsprechen, führt die Geschichte jedoch kaum weiter und hat mich persönlich zwar nicht gelangweilt, aber irgendwie hat trotzdem was gefehlt. Man erfährt viel über die Gedanken der Protagonisten, es gibt Rückblicke, man erfährt durch ihre Träume was sich in den letzten Wochen ereignet hat, das zum Fall gehört, aber ermittelt wird nicht. Es ist ein sehr persönlicher, sehr monolog-artiger Teil und war für mich für ein Buch von McFadyen sehr ungewöhnlich. Man ist doch sehr viel mehr Action und ein schnelleres Voranschreiten gewöhnt.

Im dritten Teil wird dann endlich bezüglich der Ereignisse im ersten Teil ermittelt. Das Team kommt wieder zusammen und beginnt zu arbeiten. Doch auch diese Arbeit wird im Grunde in Gesprächsrunden im Büro erledigt. Dann wird noch dahin und hierhin geflogen und am Ende wird ein Verdächtiger festgenommen, der irgendwie in die Ereignisse passt, aber auch eher in die, die im letzten Teil des Buches aufgedeckt werden, als zu denen aus dem ersten Teil. Das Buch endet im Grunde damit, dass die Hauptverursacher der Geschehennisse nicht im geringsten aufgespürt sind, der Fall für mich auch nicht gelöst oder auch nur annähernd gelöst ist. Ein sehr merkwürdiges Ende.

Die Charaktere in diesem Buch sind diesselben wie in den vorhergehenden Büchern um Smokey Barrett. Man erfährt ein wenig mehr über den einen oder anderen Charakter, vor allem über James werden ein paar neue Details ans Licht gefördert, und im mittleren Teil des Buches erfährt man natürlich eine Menge über das Kopfkino und die Ängste von Smoky. Eigentlich sollte dies dazu führen, dass man den Charakteren näher kommt, aber irgendwie hat es bei mir hier nicht funktioniert. Es war irgendwie zu neutral, zu sehr ein Abklappern von Fakten als das bei mir große Gefühle für die Protagonisten entstanden sind. Vielleicht war es einfach etwas zu viel, zu überspitzt.

Fazit:
Ich habe mich sehr auf den fünften Band um Smoky Barrett gefreut, da man zwischenzeitlich ja davon ausgehen musste, dass er nie erscheinen würde. Nun ist er erschienen und hat mich leider auf fast ganzer Linie enttäuscht. Hier und da ist es das Team, so wie wir es kennen, und der Schreibtstil so wie man ihn von McFadyen gewöhnt ist, aber größtenteils ist das Buch ein komplett anderer Stil, ein komplett anderes Werk als die voran gegangenen. Vielleicht war es so beabsichtigt. Vielleicht sollte der Leser in diesem Buch mehr über das Innenleben der Protagonistin erfahren. Vielleicht sollte es mit einem gewaltigen Cliffhänger enden - wobei er micht nicht so richtig zum Weiterlesen auffordert, auch wenn ich weiß, dass ich auch einen sechsten Band lesen würde. Aber irgendwie verwirrt dieses Buch mehr, als dass es Freude macht. Es ist kein McFadyen wie man ihn kennt. Eventuell wäre meine Reaktion anders, wenn das Buch zügig nach dem vierten Band erschienen wäre, vielleicht hätte es dann mehr Sinn ergeben. Eventuell gäbe es dann ja mittlerweile schon einen nächsten Band. Aber so. Nach so langer Zeit ein Buch in der Hand zu haben, das so komplett vom Rest abweicht, das so anders ist als alle Vorgänger, ist sehr merkwürdig. Zwischenzeitlich habe ich überlegt, ob er das Buch angefangen und erst Jahre oder Monate später weiter geschrieben hat und dann einfach keinen Fluss mehr drin hatte. Natürlich, falls er wirklich krank gewesen ist - denn offiziell weiß man ja nichts -, verändern sich Menschen in so einer Zeit und damit bestimmt auch der Schreibstil, es wäre nachvollziehbar. Trotzdem leider eine große Enttäuschung.

Leseempfehlung:
Es gibt mit Sicherheit Leser, die mit dem Buch mehr anfangen können als ich. Als erstes Buch von McFadyen möchte ich es auf gar keinen Fall empfehlen, da es ganz anderes ist als alle seine andren Werke. Wer jedoch wissen möchte wie es mit Smoky weiter geht, sollte es wohl oder übel lesen. Vor allem wenn wir als Fans hoffen, dass die Geschichte weiter geht und der 6. Band wieder der "alte" McFadyen wird. Dies sozusagen nur ein Zwischentief ist.

Ich gebe dem Buch schweren Herzens leider nur 2 Sterne. :(

Veröffentlicht am 15.09.2016

eine Frau, die weiß was sie will, trifft einen feurigen Mann

Beautiful Bastard
2

Zur Autorin:
Hinter dem Pseudonym "Christina Lauren" verbergen sich die amerikanischen Autorinnen Christina Hobbs und Lauren Billings, die als Freundinnen schon seit 2009 gemeinsam Bücher schreiben und ...

Zur Autorin:
Hinter dem Pseudonym "Christina Lauren" verbergen sich die amerikanischen Autorinnen Christina Hobbs und Lauren Billings, die als Freundinnen schon seit 2009 gemeinsam Bücher schreiben und das, obwohl sie nicht einmal in der Nähe wohnen. (Quelle: Buchrückseite)


Zum Cover:
Das Cover ähnelt dem Cover des zweiten Bandes (oder ähnelt das zweite Cover dem Ersten?, kommt wohl drauf an, in welcher Reihenfolge man liest...) und bildet somit eine optisch einwandfreie Reihe. Es ist in schwarz/weiß gehalten mit roten Titel und Namen des Autors. Abgebildet ist ein Mann von der Mitte des Gesichts abwärts bis zum Hosenbund. Es lässt sich erahnen, dass es sich um einen Geschäftsmann oder zumindest gut gekleideten Mann handelt, mehr ist aber nicht herauszufinden. Mir gefällt das Cover ziemlich gut, mehr aber der Titel, der noch eher meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.


Zum Buch:
In diesem erotischen Roman, der sehr explizit geschrieben ist, geht es um eine Studentin, die in den letzten Zügen ihrer Abschlussarbeit steckt und dafür ein Praktikum in einem großen Familienunternehmen absolviert. Da sie dort jedoch schon vor langer Zeit angefangen hat und vor ihrer jetzigen Stelle auch schon für den Vater und obersten Chef der Firma gearbeitet hat, ist sie nicht die typische kleine Praktikantin, wie man sie aus anderen Büchern kennt. Chloe Mills erfüllt definitiv nicht das Cliché einer naiven, grauen Maus, die sich von ihrem Chef verführen lässt und über beide Ohren verknallt ist! Sie arbeitet in dieser Phase ihres Praktikums für einen der Söhne des Chefs, der selbst sehr viel von sich hält, ein mega Ego hat und einfach, kurz und knapp auf den Punkt gebracht, ein herrischer, kleiner Bastard ist. Leider auch ein ziemlich gut aussehender, lediger Bastard. Chloe lässt sich davon jedoch nicht beeindrucken und macht ihren Job gut, gibt ihrem Chef Kontra und scheint die Einzige zu sein, die mit seinem Charakter umzugehen weiß.

Eines Tages kommt es dann aber doch zum Sex am Arbeitsplatz, der jedoch nicht ganz so verläuft, wie es sich Chloes Chef Bennett Ryan vorgestellt hat, denn am Ende steht er nicht ganz so befriedigt da. Auch die folgenden, heißen Treffen, laufen eher nach Chloes Regeln, als nach seinen, auch wenn er sich große Mühe gibt Herr der Sache zu sein.

So geht es im Grunde eine lange Zeit, ohne dass es langweilig wird oder Ereignisse vorhersagbar werden.


Fazit:
Was zu Beginn wie die typische "junge, schüchterne Praktikantin wird vom super aussehendem, reichen Chef" - Story klingt und sehr vorhersehbar scheint, stellt sich als etwas absolut anderes heraus! Hier findet man eine junge Frau, die absolut weiß was sie will, wie sie es will und wann und wo und mit wem. Klar sind auch in diesem Buch beide Charaktere hin und hergerissen zwischen der Lust und der Gefahr erwischt zu werden, zwischen dem Feuer zwischen ihnen und der eigentlichen nicht-Sympathie für einander, aber es kommt vor allem auf der weiblichen Seite nicht zu irgendwelchen schnulzigen inneren Dialogen. Chloe ist selbstbewusst und das gibt der Story eine ganz andere Wendung und eine ganz andere Würze! Ein frecher, heißer und ab und zu lustiger erotischer Roman.


Leseempfehlung:
Ich habe schon einge erotische Romane gelesen und zähle diesen nun definitiv zu meinen Favoriten. Er hat mich mitgerissen und alle Kriterien erfüllt, die ich an dieses Genre stelle. Zudem habe ich ihn auf Deutsch gelesen, was diesen Büchern für mich immer noch eine extra Herausforderung gibt, da ich manche Formulierungen auf Deutsch einfach unglücklich finde. Dieses Gefühl gab mir das Buch nicht. Wer auf der Suche nach etwas Erotik ohne innere Göttinen ist, sollte zugreifen; vielleicht kann die ein oder andere (ich denke auch der ein oder andere) unter uns sogar noch was lernen!

Veröffentlicht am 17.12.2022

Ein Rockstar zu sein, ist nicht leicht!

Gregs Tagebuch 17 - Voll aufgedreht!
1

Das Cover passt perfekt zu der Reihe und ist dieses Mal wieder schwarz, wie bereits ein anderer Band. So langsam gehen einfach die Farben aus! Jedoch immitiert der dunkle Hintergrund dieses Mal eine Lautsprecherbox. ...

Das Cover passt perfekt zu der Reihe und ist dieses Mal wieder schwarz, wie bereits ein anderer Band. So langsam gehen einfach die Farben aus! Jedoch immitiert der dunkle Hintergrund dieses Mal eine Lautsprecherbox. Im Zentrum ist wieder ein Bild "aufgeklebt", dieses Mal passend zum Thema "Rockband".

In ciesem Buch geht es darum, dass Rodrick und seine Band berühmt werden wollen und Greg seine Finger überall mitdrin hat. Er selbst würde nämlich auch gerne berühmt sein, aber ohne alle negativen Aspekte des Ruhms. Somit erfahren wir in diesem Band viel über Rodricks Band "Folle Vindl" und deren Mitglieder. Der Autor schafft es recht realistisch darzustellen, wie schwierig es heutzutage ist für neue, unbekannte Bands Aufmerksamkeit zu erlangen, wie sie keiner im Radio spielen möchte, es keine Auftritte für sie gibt oder wenn, dann nur kostenlos. Auch dass das Geld verdienen mit so einer Band eher unrealistisch ist, stellt der Autor gut heraus. Somit verbindet er eine witzige Geschichte im typischen "Greg"- Stil mit einigen Fakten und präsentiert den, meist jungen, Leser:innen keine Scheinwelt. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch dass die Rivalitäten zwischen diversen Bands durchaus bestehen und jede besser sein möchte als die andere stellt er deutlich heraus, lässt aber dreckige Tricks und böse Machenschaften raus. Das kam bei mir ebenfalls wirklich gut an, da die Bücher eben auch ein sehr junges Publikum ansprechen und dies dort nicht nötig wäre.

Das Buch ist im typischen Greg-Comic-Stil geschreiben, in einer gut lesbaren und leicht verständlichen Sprache mit sehr vielen schwarz-weiß Zeichnungen. Diese sind sehr witzig und unterlegen den Text auf jeder Seite. Dies ist auch für Kinder, die weniger gern lesen oder damit Schwierigkeiten haben, motivierend. Zudem sind wichtige Wörter, die man beim Lautlesen betonen würde, auch noch in Großbuchstaben hervorgehoben. Dieses stilistische Mittel fand ich sehr interessant

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  • Thema "Gregs Tagebuch - Voll aufgedreht"
  • Cover "Gregs Tagebuch - Voll aufgedreht"
  • Bastelspaß
Veröffentlicht am 09.03.2022

Gute Fortsetzung

Jigsaw Man - Der tote Priester
1

In diesem Buch, das den Untertitel "Jigsaw Man" trägt, geht es nicht um den Serienmörder "Jigsaw Man" aus dem ersten Band! Lediglich die Ermittler:innengruppe ist wieder dieselbe. Wir treffen auf DI Henley ...

In diesem Buch, das den Untertitel "Jigsaw Man" trägt, geht es nicht um den Serienmörder "Jigsaw Man" aus dem ersten Band! Lediglich die Ermittler:innengruppe ist wieder dieselbe. Wir treffen auf DI Henley und ihren Kollegen Ramouter sowie auf diversen andere, die bereits im ersten Buch aktiv gewesen sind. Dieser Kriminalfall hat jedoch nichts mit dem ersten zu tun. Auch in Bezug auf die Charaktere wird wenig aus dem ersten Buch aufgegriffen, sodass man dieses auch unabhängig vom ersten Band lesen kann. Alle Beziehungen zwischen den Charakteren oder auch die diversen persönlichen Schwierigkeiten, denen sie ausgesetzt sind, werden ausreichend ausführlich erklärt, sodass einem kein Wissen aus dem ersten Buch fehlen würde.

In diesem Thriller geht es um eine unabhängige Glaubensgemeinschaft und ihren getöteten Priester sowie um psychische Erkrankungen sowie die sogenannte Teufelsaustreibung. Diese Themen sind eng miteinander verworben, andere kommen am Rande hinzu. Das Buch beginnt direkt mit dem Tod des Priester, auf dessen Grund die Ermittler gehen. Im Zuge dessen kommt es zu weiteren Leichenfunden und den Verbindungen zur Teufelsaustreibung. Diese Zusammenhänge wurden sinnvoll erklärt und waren für mich gut nachvollziehbar. Dadurch, dass viele der Mitglieder der Glaubensgemeinschaft wenig kooperativ waren, tapen die Ermittler:innen lange im Dunkeln und haben diverse Thesen zu verschiedenen Verdächtigen.
Auch Rassismus spielt in den Ermittlungen bzw. im gesamten Buch eine bedeutende Rolle und wird immer wieder von den verschiedenen Charakteren angesprochen. Viele von ihnen sind PoC, genauso wie die Autorin selbst, daher fand ich diesen Aspekt in ihrem Buch sehr interessant. Auch den Punkt, dass einigen PoC-Charakteren selbst Rassismus vorgeworfen wird, sei es aufgrund von Verdächtigungen im Mordfall oder dass ein Mordfall nicht mehr Beachtung findet als der Fall eines Weißen.

Das Ende des Buches kam für mich dann aber sehr überraschend und konnte mich nicht überzeugen. Plötzlich ist jemand die/der Mörder:in, von der/dem man bis dahin wenig gehört hat. Es wirkt wie ein schnell gewolltes Ende, obwohl die Geschichte auch andere Möglichkeiten angeboten hat, die für mich glaubwürdiger gewesen wären. Dies Entscheidung der Autorin kann ich nicht nachvollziehen.


Fazit:
Eine gute Fortsetzung des ersten Buches, das jedoch durch den Untertitel etwas verwirrt, da es nicht der Jigsaw Man, sondern das Ermittler:innen-Team ist, das wieder auftaucht. Die Geschichte an sich konnte überzeugen, das Ende hätte aber gerne ein anderes sein dürfen.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Elyssa und Aenas in Karthago

Elyssa, Königin von Karthago
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In diesem Buch lernen wir Elyssa und Aenas kennen. Elyssa ist vor ihrem brutalen Bruder geflohen und mit ihrem Gefolge in Karthago gestrandet. Dorthin treibt ein Sturm eines Tages auch Aenas und seine ...

In diesem Buch lernen wir Elyssa und Aenas kennen. Elyssa ist vor ihrem brutalen Bruder geflohen und mit ihrem Gefolge in Karthago gestrandet. Dorthin treibt ein Sturm eines Tages auch Aenas und seine Männer nach der Flucht aus Troja. Wir lernen ihre Geschichten jeweils in Kapiteln aus ihrer Sicht kennen und dazu ihre langsam aufkommenden Gefühle füreinander. Diese werden jedoch in Kapiteln aus Sicht des Liebesgottes Eros genauer geschildert. Diese Kapitel waren für mich sehr unterhaltsam, da Eros sehr charmant erzählt, was eigentlich seine Aufgabe ist, wie die Götter die Menschen sehen und wie die Menschen immer wieder all seine Bemühungen zunichte machen, indem sie mit Handlungen oder Ideen daherkommen, mit denen er niemals gerechnet hätte. Dies war wirklich herrlich realistisch erzählt - so wie wir Menschen mit all unseren Zweifeln und Rück- statt Fortschritten in der Liebe wohl sind. Zudem finden wir noch Kapitel aus Sicht von Anna, Elyssas Halbschwester. Sie ist die Tochter einer als Hexe beschimpften Frau und ist in Karthago für den Tempel zuständig. Sie ist noch ein Kind, steht am Beginn der Pubertät und nimmt sich Aenas Sohn Iulus an. Ihre Kapitel wirken frei, kindlich, aber durch ihre bereits gesammelten negativen Erfahrungen wirkt sie gleichzeitig sehr vorausschauend und erwachsener als sie ist. Des Weiteren gibt es Kapitel aus Sicht von Vergil, die viel später spielen. Vergil soll für Augustus die Geschichte des Aenas in ein Gedicht verpacken - das was wir mittlerweile als "Aeneis" kennen. Diese Kapitel waren für mich sehr verwirrend, da sie hauptsächlich von Vergil und seinem Leben erzählten, wie dieser sich in den Dienst des Augustus gestellt hat und wie schwer es ihm fällt dieses Gedicht zu schreiben. Ehrlich gesagt, wäre das Buch für mich auch ohne diese Kapitel ausgekommen.

Die Hauptgeschichte um Elyssa, Anna, Aenas und Iulus ist aber in einem sehr flüssigen Schreibstil erzählt, so dass ich leicht in die Geschichte gefunden haben. Vor allem die Erwachsenen haben ihre Ecken und Kanten sowie heimlichen Wünsche und Begierden. Im Grunde wollen beide eine neue Heimat finden und glücklich sein - etwas was sie durchaus miteinander sein könnten, da jedoch beide relativ fest auf ihren eigenen Standpunkten beruhen, wird es schwierig. Elyssa fühlt sich in Karthago bereits zu Hause, auch wenn die Einheimischen ihr das Leben schwer machen und ihre eigenen Männer Intrigen spinnen, Aenas dagegen folgt einer Prophezeiung, die Italien als sein kommendes Heim vorhersagte. Lediglich die Kinder scheinen ihrem Herzen zu folgen, was wiederum sehr gut zum wahren Leben passt.

Das Ende ist, passend zu Geschichten aus der Antike, eher tragisch als glücklich, rundet das Buch aber gut ab.

Fazit:
Mir hat dieses Buch durch den flüssigen Schreibstil und die humoristischen Kapitel aus Sicht des Eros sehr gut gefallen. Ich habe die Geschichte von Elyssa und Aenas sehr gerne gelesen, mit ihnen gelitten und obwohl mich stets die Vorahnung begleitet hat, wie die Geschichte wohl enden würde, war ich bis zum Schluss von der Geschichte mitgerissen und doch ein wenig überrascht über die Details.

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