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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2023

Fesselnde Fortsetzung mit aktuellem Bezug

Der Code der Knochen
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Dieser Band spielt wieder zum Teil in den USA und zum Teil in Kanada. Diese Bände gefallen mir häufig sehr gut, auch weil wieder andere Charaktere in den Vordergrund treten wie der Lebensgefährte der Protagonistin ...

Dieser Band spielt wieder zum Teil in den USA und zum Teil in Kanada. Diese Bände gefallen mir häufig sehr gut, auch weil wieder andere Charaktere in den Vordergrund treten wie der Lebensgefährte der Protagonistin Andrew Ryan sowie sein ehemaliger Kollege, der sehr mürrische Claudel.

Dieses Buch schließt wieder sehr nahtlos an den Vorgängerband an, erklärt kurz die Lage am Institut und was im vorherigen Band relevantes passiert ist. Dies hat mir wieder sehr gefallen und den Einstieg in die Geschichte so flüssig wie früher gemacht. Wer meine Rezension zum 19. Band gelesen hat, weiß, dass dies dort anders gewesen ist, was mich sehr verwirrt hatte. So bin ich froh, dass die Autorin hier wieder zu ihrem üblichen Schreibsfluss gefunden hat.

Die Geschichte baut auf einem alten Fall auf, jedoch kann ich gar nicht sagen, ob dieser wirklich auch in einem der früheren Bände erzählt wurde. Es wird sehr deutlich wie sehr sich die Wissenschaft und die Möglichkeit Fälle, auch ältere, zu lösen verbessert hat. Das finde ich immer wieder interessant, auch bei wahren Fällen. Tempe ermittelt dieses Mal im Fall weiblicher Leichen in einem Fass, die bei einem aktuellen Sturm angespült wurden. Dieses Fass erinnert sie an einen ihrer früheren Fälle, in dem ebendies auch passiert ist und die Leichen ähnliche Mahle aufwiesen. Die beiden Fälle werden durch die verschiedenen Möglichkeiten der aktuellen Ahnenforschung mit Hilfe von DNA verbunden. Dieses Thema der Ahnenforschung bei dem man seine eigene DNA mit der anderer Menschen in der Datenbank vergleichen lässt, fand ich sehr spannend. Darüber habe ich in diversen Werbeangeboten schon gelesen und kenne auch jemanden, die es hat machen lassen. Aber die in diesem Buch vorgestellte Bandbreite der Angebote und Möglichkeiten war mir nicht klar. Das war wirklich sehr spannend zu verfolgen!

Zumdem wird in diesem Band auch die Impfstoffentwicklung thematisiert. Natürlich im Zuge dessen auch Covid-19, aber nur am Rande. Spannend fand ich hier, das man mit diversen Begriffen aufgrund der Pandemie vertraut ist, so z.B. mRNA Impfstoffe und dadurch ein wenig das Gefühl vermittelt bekommen hat, zwischen dem vielen Fachwissen auch etwas zu verstehen! Überhaupt hat mir dieser Bezug zu diesem aktuellen Thema sehr gut gefallen.

Fazit:
Nach einem holprigen 19. Band ist Band 20 wieder voll auf der Höhe, sowohl die Protagonistin als auch die Autorin. Was für ein Glück! Das Buch war fesselnd und die Aktualität hat noch eine zusätzliche Prise Brisanz hinzugesteuert.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Sehr unterhaltsam!

Miss Merkel: Mord in der Uckermark
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Dieses Buch handelt von einem Charakter, der die pensionierten Ex-Kanzlerin Angela Merkel darstellen soll, ist jedoch ein fiktives Werk. Es beschreibt, wie sie mit ihrem Mann, einem Leibwächter und ihrem ...

Dieses Buch handelt von einem Charakter, der die pensionierten Ex-Kanzlerin Angela Merkel darstellen soll, ist jedoch ein fiktives Werk. Es beschreibt, wie sie mit ihrem Mann, einem Leibwächter und ihrem neuen Mops ein ruhiges Leben in einem kleinen Dorf in der Uckermark beginnt, versucht Freundschaften zu knüpfen, was sich als ehemalige Kanzlerin nicht so einfach darstellt, aber auch grübelt, womit sie ihre neue Freizeit füllen kann, bis dann ein Mord auf einem Weinfest geschieht, bei dem sie zufällig anwensend ist. Nun scheint Angela ihre neue Berufung gefunden zu haben und ermittel auf eigene Faust, auch da sie den Eindruck hat, der zuständige Polizist sei einer dieser "Experten, denen man die Expertenarbeit besser nicht überlässt". Über solche und ähnliche Sätze, die sich auf ihre Arbeit als Kanzlerin bezogen, habe ich mich köstlich amüsiert. Vor allem die vielen kleinen Spitzen in Richtung männlicher Amtskollegen und wie sie sich als Frau behaupten musste. Dies hat mich von einem männlichen Autor doch ein wenig überrascht und sehr gefreut.

Generell ist das Buch eher cozy crime und lebt von seinen sehr sympahtischen Hauptcharakteren. Miss Merkel stellt im Laufe der Geschichte verschiedenen Thesen auf, ermittel in diverse Richtungen, verdächtigt viele Menschen - im Grunde fast das gesamte Drof - und findet schlussendlich die Lösung für den Mord. Das Ganze muss man immer wieder mit der entsprechenden Portion Humor lesen und wenn dieser den eigenen trifft und man nicht grundsätzlich eine negative Einstellung den Charakteren gegenüber hat, dann lässt sich der Krimifall genießen.

Im Kontext der aktuellen politischen Lage habe ich mich etwas an dem Namen des Mopses gestoßen, der sich an den eines Russen anlehnt. Ich bin gespannt, ob der Autor, sollte es einen dritten Band geben, dies dort angehen wird und den Hund ggfs. umbenennt. Dies ließe sich sicherlich auf witzige Weise einbauen und persönlich würde ich es sehr befürworten.

Fazit:
Dieses Buch konnte mich schon in den ersten Kapitel mit seinem Humor überzeugen. Zwar habe ich ab der Mitte des Buches weniger gelacht, was aber daran lag, dass ich dann in dem Schreibstil und Humor drin war. Die Geschichte war nett, kein typischer spannender Krimi, aber durchaus logsich aufgebaut und immer wieder unterhaltsam. Die Charaktere waren größtenteils sympathsich und auch die, die es nicht waren, waren nicht groß nervig. Auch die Auflsöung am Ende war gut gemacht, sodass ich alles in allem wirklich gut unterhalten wurde.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Physik und Feminismus - Tolle Mischung

Unter den Linden 6
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In diesem Buch spielen drei junge Frauen die Hauptrolle. Jede bekommt ihre eigenen Kapitel, jedoch treten sie auch in den Kapiteln der jeweils anderen regelmäßig auf.

Zum einen ist dort Lise Meitner, ...

In diesem Buch spielen drei junge Frauen die Hauptrolle. Jede bekommt ihre eigenen Kapitel, jedoch treten sie auch in den Kapiteln der jeweils anderen regelmäßig auf.

Zum einen ist dort Lise Meitner, die bereits in Wien Physik studiert hat und nun nach Berlin kommt, um dort bei Professor Planck weiterzustudieren. Jedoch muss sie direkt feststellen, dass die Bildungsmöglichkeiten in Preußen für Frauen ganz andere sind als in Österreich. Frauen an der Universität sind nicht erwünscht, brauchen diverse Genehmigungen von Ehemännern oder Vätern sowie von den Professoren bei denen sie dann auch lediglich Gasthörerinnen sein dürfen, jedoch keine Abschlüsse machen können. Lise wird als sympathische junge Frau dargestellt, die trotz ihrer Bildung und ihrem Rang für alle zugänglich ist und sich durchaus unterzuordnen weiß, um voran zu kommen. Die aber auch immer wieder ihre Rolle hinterfragt und gerne mehr gesehen werden würde. Ihre Kapitel sind jedoch mit viel Physik gespickt, die es mir am Anfang doch etwas schwer gemacht hat. Aber wenn man sich darauf einlässt, wird auch diese Thematik interessant rübergebracht.

Die zweite ist Hedwig Brügger, eine unglücklich verheiratete Frau, die für mehr Bildungschancen für Frauen kämpft. Durch sie erleben wir, wie sich das preußische Bildungssystem verändert, wie viel weiblicher Einsatz dahintersteckt, aber auch wie viele politische Gerangel auf der männlichen Seite. Wie kleinschrittig es geht und wie sehr jeder Fortschritt immer wieder von Männern blockiert oder erschwert wird, auch wenn mit der Zeit gewisse Möglichkeiten entstehen. Auch sie war mir sympahtisch, wenn auch sehr radikal. Für Hedwig gibt es nur schwarz oder weiß, alles oder nichts, womit sie sich manchmal selbst im Weg steht, jedoch gemeinsam mit anderen auch Fortschritte für Frauen erkämpft.

Und zu letzt ist da Anni, ein Dienstmädchen, das sich gerne in den Bibliotheken ihrer Dienstherren rumtreibt und der bei ihrer neuen Anstellung auf einmal ganz neue Möglichkeiten offen stehen. Sie nutzt kleinschrittig ihre Chancen auf Bildung, zweifelt immer wieder daran, ob es ihr als Dienstmädchen überhaupt zusteht und geht mit Hilfe ihrer Freundinnen Lise und Hedwig schließlich doch ihren Weg. Anni wirkte auf mich naiv was das Leben, die Männer und ihre Lebenschancen anging. In Bezug auf ihre Bildung war sie jedoch sehr zielstrebig, wobei man deutlich sehen muss, dass sie all diese Chancen nur bekam, da sich ihre Hausherrin ebenfalls für bessere Bildungschancen von Frauen einsetzte.

All diese Geschichten um das preußische Bildungssystem, die Bildungschancen der Frauen sind dazu mit in die Zeit passenden Liebesgeschichten hinterlegt, die jedoch nicht in den Fokus rücken. Vor allem für Lise und Hedwig steht Bildung stets vor der Liebe, auch weil sie als Ehefrauen widerum weniger Freiheiten und Möglichkeiten hätten zu Arbeiten und sich weiterzubilden. Immer wieder wird auch hinterfragt, ob man sich nicht einfach mit dem zufrieden geben soll, was man bisher erreicht hat. Ob man nicht dauerhaft unzufrieden durchs Leben geht, wenn man immer mehr erreichen möchte und warum Frauen nicht, wie Männer, beides haben können: Bildungschancen, einen Beruf und Familie. Dadurch ist das Buch trotz seines historischen Rahmens aktuell wie nie und zeigt zudem auf, was schon erreicht wurde und was auch heute noch fehlt.

Fazit:
Dieses Buch ist so viel mehr als nur ein historischer Roman. Er zeigt uns die Bildungschancen der Frauen aus diversen Schichten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Preußen auf, aber auch den Willen, etwas zu verändern, den Überdruss mit der Benachteiligung und immer wieder Fragen, die bis heute noch aktuell geblieben sind.

Leseempfehlung:
Wer sich von ein wenig mehr Physik nicht abschrecken lässt, der bekommt hier einen sehr interessanten historischen Roman mit eindeutig feministischer Note!

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Erinnert an eine Daily-Soap

In fünf Jahren
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Das Buch beginnt mit einem Bewerbungsgespräch zu dem die Protagonistin eingeladen ist und bei dem sie gefragt wird, wo sie sich in fünf Jahren sieht. Dies kann sie sowohl privat als auch beruflich sehr ...

Das Buch beginnt mit einem Bewerbungsgespräch zu dem die Protagonistin eingeladen ist und bei dem sie gefragt wird, wo sie sich in fünf Jahren sieht. Dies kann sie sowohl privat als auch beruflich sehr detailiert ausführen. In der folgenden Nacht hat sie einen Traum, der sich sehr real anfühlt, in dem sie jedoch ein anderes Leben zu führen scheint. Dies stellt ihr Leben völlig auf den Kopf, da sie zum einen das Szenario aus dem Traum verhindern möchte, zum anderen aber auch beginnt einige Dinge in ihrem Leben zu hinterfragen.

Das Buch ist flüssig geschrieben und lies sich sehr gut lesen. Es hat auch eine gewisse Sogwirkung auf mich gehabt, die mich jedoch am ehesten an die Wirkung einer Daily-Soap erinnert hat: Wenn man einmal in dem Leben der Protagonisten drin ist, will man automatisch wissen wie es weitergeht, auch wenn es eigentlich nicht spektakulär ist und man mehr oder minder vorhersehen kann, was passieren wird.

Eine andere Parallele mit einer Daily-Soap war für mich die gesamte Handlung: Vier junge Menschen, die eigentlich ein perfektes Leben leben, alle möglichen Chancen erhalten, ihre große Liebe gefunden haben und dann passiert ihnen einfach alles, was so in einem Leben nur passieren kann. Alle möglichen Schicksalsschläge, Jobangebote, Liebes-on-off-Situationen, Familienangelegenheiten, etc. Solche Geschichten muss man mögen oder eben nicht.

Was die Autorin aus meiner Sicht jedoch clever gemacht hat, war der Traum zu Beginn der Geschichte. Er wird immer wieder aufgenommen und irgendwie wollte ich dann doch wissen, ob er sich erfüllt und unter welchen Umständen bzw. wie dann die anderen Protagonisten damit umgehen. Was man dann am Ende von der Auflösung halten mag, muss jede:r selbst entscheiden. Ich fand es okay, aber auch hier war ich wieder weder enttäuscht noch begeistert.

Fazit:
Das Buch fährt mit keiner außergewöhnlichen Geschichte auf und lässt mich den Hype, der im letzten Jahr um das Buch gemacht wurde, nicht nachvollziehen. Der ungewöhnliche Einstieg hat mich jedoch bei der Stange gehalten, wenn auch die Auflösung ähnlich wie der Rest der Geschichte eher durchschnittlich gewesen ist.

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Veröffentlicht am 13.05.2023

sechs Frauen mit Geheimnissen und eine Leiche

One of the Girls
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In diesem Buch treffen wir auf sechs Freundinnen, die gemeinsam den Jungesellinnenabschied einer von ihnen in einem abgeschiedenen Haus auf einer kleinen griechischen Insel feiern wollen. Dazu reisen sie ...

In diesem Buch treffen wir auf sechs Freundinnen, die gemeinsam den Jungesellinnenabschied einer von ihnen in einem abgeschiedenen Haus auf einer kleinen griechischen Insel feiern wollen. Dazu reisen sie mehrere Tage gemeinsam dorthin, bringen jedoch fast alle ihre kleinen oder großen Geheimnisse und Probleme mit sich selbst oder anderen mit. Diese Geheimnisse kommen nach und nach ans Licht, nicht immer direkt vor allen, sodass aus dem Geheimnis einer Person, manchmal, gewollt oder ungewollt, für eine Weile ein Geheimnis zwischen zwei oder drei der Frauen wird. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht einer der Frauen erzählt, entwickelt sich dabei meistens aber immer ein Stück weiter, sodass wir nicht dieselbe Situation jedes Mal aus diversen Sichtweisen kennenlernen. Anfangs fiel es mir schwer, die Frauen auseinanderzuhalten, doch dies gelang mir nach und nach besser, was für das Verständnis der Geschichte sehr hilfreich war. Generell sind die Frauen aber sehr unterschiedlich und haben auch nicht ähnliche Namen, sodass die Autorin hier wirklich ihr Bestes gegeben hat, dass es uns nicht allzu schwer fallen sollte die Frauen zu unterschieden.

Wir treffen auf diese sechs jungen Frauen:

Lexi, die Braut, ehemalige Tänzerin, will eher eine ruhige "Hen-Party"

Bella, die Trauzeugin und selbsternannte beste Freundin, will immer im Mittelpunkt stehen, Krankenschwester

Robyn, ist wie Bella schon seit ihren Kindertagen mit Lexi befreundet, in Scheidung lebende Mutter eines kleinen Jungen, die zurzeit wieder bei ihren konservativen Eltern lebt

Fen, Bellas Lebensgefährtin und mehr oder minder ihr Gegenteil

Ana, kennt Lexi erst kurz aus deren Yogakurs, Mutter eines Teenagers

Eleanor, Schwester des Bräutigams, ihr Verlobter ist kurz vor der Hochzeit gestorben, ist lieber allein als unter Menschen

Mir hat gut gefallen, dass wir im Laufe der Geschichte auch viel über die Persönlichkeiten der einzelnen Frauen erfahren, was sie in ihrer Vergangenheit erfahren haben und durch welche Einflüsse sie zu der Frau geworden sind, die sie jetzt sind. Manchmal machen sie auch durch Gespräche untereinander kleine Veränderungen durch, beginnen etwas neu zu sehen oder zu durchdenken. Das war spannend mitzuerleben. Generell hat es mir gut gefallen, dass die Frauen alle so unterschiedlich waren, sowohl in ihrem Lebensstil als auch in ihrem Charakter.

Das Ende hat mich dann überrascht, da die Autorin gekonnt hier und dort kurz vor Schluss Cliffhanger streut und man ja weiß, dass am Ende jemand von den Anwesenden stirbt. Ich hatte auch schon früher im Buch die eine oder andere Vermutung, wurde dann aber eines Besseren belehrt. Ob man das Ende dann mag oder nicht, bleibt jeder Leser:in selbst überlassen, mich hat es beeindruckt.

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