interessante Idee
Die schwarze DameDiese Buch startet mit einem Brand in einem Prager Museum und dem Verlust von 12 wertvollen Gemälden. Der Versicherungsdetektiv Peter Hogart wird von einem Bekannten beauftragt nach Tschechien zu fahren ...
Diese Buch startet mit einem Brand in einem Prager Museum und dem Verlust von 12 wertvollen Gemälden. Der Versicherungsdetektiv Peter Hogart wird von einem Bekannten beauftragt nach Tschechien zu fahren und der Sache auf den Grund zu gehen, da die Frau, die hingeschickt wurde, spurlos verschwunden ist. So weit, so gut. Sobald Hogart jedoch in Prag ist, läuft die ganze Sache etwas aus dem Ruder, was nicht zu letzt an einer Frau liegt, der er begegnet. Der Fall entwickelt sich völlig anders als erwartet und plötzlich geht es um einen Serienmörder statt um verbrannte Gemälde. Man lernt Gestalten der Prager Unterwelt kennen und Mitarbeiter der Deutschen Botschaft. Natürlich lernt man auch den Detektiv Hogart besser kennen, aber der blieb für mich leider bis zum Schluss nicht richtig greifbar. Er schien mutig, aber irgendwie auch fahrlässig. Hilfsbereit und freundlich, aber auch unbeholfen. Seine Beweggründe wurden auch immer nur so angeschnitten, irgendwie wollte er ja herausfinden, was mit den Gemälden passiert ist, aber sollte er nicht eigentlich die vermisste Frau suchen? Die kommt mir generell zu kurz. Irgendwie will er sie aber tatsächlich auch finden, doch dann kommt ihm eine andere, eine lebendige Frau in den Quere und die scheint ja auch interessant... Soll das an dieser Stelle dann sowas wie ein Flirt werden? Hmmm. Ne, also der Detektiv war für mich nicht klar genug umrissen und somit wurde ich nicht warm mit ihm.
Die anderen Charaktere dieses Buchs sind wohl nur in diesem hier relevant, daher lernt man sie zwar kennen, aber zumindest diese musste ich dann nicht mögen. Denn auch sie waren mir nicht sympathisch, was auch nicht allzu schwer war, denn die meisten waren nicht ganz sauber.
Der Krimifall, der sich dann entwickelt, ist interessant und irgendwie auch spannend. Aber irgendwie auch nicht. Es fällt mir schwer es genau in Worte zu fassen. Ich habe den Eindruck, er hätte mehr Potential gehabt, denn die Idee dahinter war eigentlich ziemlich stark! An dieser Stelle möchte ich nicht spoilern, daher gehe ich nicht in die Details, aber die Grundlage auf der die Morde geschehen, ist eine, wie ich finde, geniale Idee. Der Täter und seine Beweggründe sind dann eher wieder durchschnittlich, konnten mich zwar überzeugen, haben mich aber nicht umgehauen.
Jedoch muss ich sagen, dass dieses Buch unheimlich Lust auf Prag macht, auch wenn man viel von dessen Unterwelt liest. Der Autor hat die Stadt, die Straßen und Gassen, die Gebäude, Friedhöfe und Sehenswürdigkeiten sehr detailliert und liebevoll beschrieben. Er schreibt im Vorwort, dass er für das Buch gemeinsam mit seiner Frau in Prag war, um einen Eindruck von der Stadt zu bekommen und das merkt man. Das hat mir unheimlich gut gefallen! Ich war vor sehr vielen Jahren dort und konnte mich nun an das eine oder andere erinnern.
Fazit:
Das Buch war anders als erwartet, aber bislang kannte ich auch nur die "Todes"-Reihe des Autors und die ist einfach ein anderes Kaliber. Dieses hier war der erste Thriller von Gruber und er sagt selbst, dass sich sein Stil in den folgenden Jahren verändert hat. Das merkt man. Das Buch war solide, aber ich hatte höhere Erwartungen.