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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2020

gut, aber nicht spannend genug

Abgrund
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Zum Cover:

Das Cover dieses Buches ist in schwarz und einem silberblauen Ton gehalten, wobei ich vermute, dass das silberblaue eine Anspielung auf den Lavafelsen aus der Geschichte sein soll. Deutlich ...

Zum Cover:

Das Cover dieses Buches ist in schwarz und einem silberblauen Ton gehalten, wobei ich vermute, dass das silberblaue eine Anspielung auf den Lavafelsen aus der Geschichte sein soll. Deutlich wird es jedoch nicht. Ich finde das Cover nicht schlecht, aber leider auch sehr nichtssagend. Es würde mir das Buch in der Buchhandlung nicht schmackhaft machen, wenn ich die Autorin oder die Reihe nicht kennen würde.


Zum Buch:

Dieses Buch ist der vierte Band um Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freyja. Man kann das Buch durchaus auch lesen, wenn man die anderen Bände nicht kennt, da dieses Mal nur wenig Bezug genommen wird.

Das Buch beginnt mit einem Mord, der wie ein Suizid dargestellt wird. Kurz darauf wird die Polizei aufgrund eines annonymen Hinweises auf einen kleinen Jungen in der Wohnung des Toten aufmerksam. Dem Jungen geht es zwar gut, aber von seinen Eltern fehlt jede Spur. Die Polizei tappt danach erstmal sehr lange im Dunkeln bis sie irgendwann Zusammenhänge findet, die ihr aber immer noch nicht bei der Lösung des Mordes helfen. Erst ganz am Ende werden die genauen Zusammenhänge gelüftet, für den Leser / die Leserin sogar noch detaillierter als für die Ermittler. Alles in allem, war es eine runde Geschichte, aber mir fehlte einfach die Spannung. Der kleine Junge schien für mich sehr lange nur deshalb am Beginn der Geschichte aufzutauchen, um die Kinderpsychologin Freyja irgendwie auch in diesem Buch erscheinen zu lassen, denn wirklich viel zu tun hatte sie dieses Mal nicht. Man verfolgt ein ganz kleines bisschen ihr Privatleben, aber das Zwischenmenschliche zu Huldar bleibt weitesgehende auf der Strecke. Was ich sehr schade fand, da dies der Punkt ist, der mich bisher am meisten an den Büchern interessiert hat. Wie es zwischen den beiden weiter geht.

Auch die restlichen Teile der Geschichte haben mir kein befriedigendes Gefühl gegeben. Ich habe das Buch zwar gern gelesen, aber es hat mich nicht packen können. Es plätscherte so vor sich hin, man erfuhr Zusammenhänge, aber diese waren dann auch nicht so wichtig für den Mord und am Ende fügt sich das Puzzle einfach zusammen. Ja... das war so mein Gefühl beim Lesen.

Es ist so ein Buch, bei dem ich nicht richtig weiß, was ich dazu sagen oder davon halten soll. Die Geschichte ist auf keinen Fall schlecht, aber ich fand sie leider auch nicht richtig gut. Es ist so ein Buch, das nicke ich ab, aber nicht mehr.

Mal wieder übel aufgestoßen ist mir, ein kleiner Logikfehler. Wie so häufig in dieser Reihe. Ich weiß wirklich nicht woran das liegt. An der Autorin, aber dann müsste das doch jemand beim Lektorat merken, also schon bei der isländischen Ausgabe. Oder an der Übersetzung, aber auch das muss doch irgendjemand noch lesen, bevor es veröffentlicht wird? Dieses Mal ist es wirklich nur eine Winzigkeit, aber aufgefallen ist sie mir trotzdem und da das Buch ja bei einem großen Verlag erscheint, muss ich da echt tief Luft holen und ja, es nervt mich, auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Auf Seite 163 heißt es "Ja! Ich hab Mama einen Schal zu Weihnachten geschenkt." Auf den folgenden Seiten dreht sich alles um den Schal und um den Zeitraum kurz nach Weihnachten. Diese Info "Weihnachten" ist wichtig, damit die Ermittler die Frau ausfindig machen können. Auf Seite 183f. heißt es dann plötzlich "Ein Schal mit dunklen Flecken - wahrscheinlich Siggis Geburtstagsgeschenk an seine Mutter - [...]" Geburtstagsgeschenk? Es hat sich auf den letzten zwanzig Seiten alles um die Zeit kurz nach Weihnachten gedreht, wie kann man das dann vergessen und aus dem Weihnachtsgeschenk ein Geburtstagsgeschenk machen? Ich bin bei Details selten eine aufmerksame Leserin, von daher, wenn es mir aufgefallen ist, muss es doch auch vor dem Druck anderen aufgefallen sein, oder nicht? Oh man, das sind echt so Dinge, die mich bis zum Geht nicht mehr aufregen können...


Fazit:

Der vierte Band der Reihe ist in meinen Augen leider wieder etwas schwächer. Mir fehlte Spannung in der Geschichte. Alles gab mir eher einen seichten Eindruck. Auch die Beziehungen, die in den vorheringen Büchern aufgebaut worden sind, wurden hier kaum weitergeführt. Alles in allem ein ordentliches Buch, aber keins, das mich beeindrucken konnte.


Leseempfehlung:

Es gibt eine Empfehlung für diejenigen, die die Reihe bereits kennen und einfach wissen möchten, wie es mit den Charakteren weitergeht. Alle, die einfach gerne wieder einen spannenden Thriller lesen möchten, sollten lieber zu etwas anderem greifen. Außerdem sollte das Buch eine Triggerwarnung zu Pornographie, sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung bekommen. Vieles wird zwar nicht im Detail angesprochen, aber für Betroffene wird auch dies zu viel sein.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

konnte mich leider nicht abholen

42 Grad
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Zum Cover:
Das Cover gefiel mir auf Anhieb und hat meine Aufmerksamkeit auf das Buch gezogen. Die Farben gelb und schwarz, sowie etwas, das aussieht wie eine glühende Stadt passen gut zum Thema und Titel ...

Zum Cover:
Das Cover gefiel mir auf Anhieb und hat meine Aufmerksamkeit auf das Buch gezogen. Die Farben gelb und schwarz, sowie etwas, das aussieht wie eine glühende Stadt passen gut zum Thema und Titel des Buches. Auch die große 42 zieht das Auge an.


Zum Buch:
Das Buch spielt an verschiedenen Orten, unter anderem in Deutschland un Brüssel. Es kommen sehr viele Charaktere vor, die alle eine Gemeinsamkeit haben: Irgendwie beschäftigt sie die hohe Außentemperatur, der seit Monaten fehlende Regen und das sich langsam rar machende Trinkwasser. Da gibt es Julius, einen Masterstudenten der Hydrologie, Elsa, eine IT-Spezialistin für Big Data bei der European Environment Agency in Kopenhagen, Kerstin und Andi, zwei benachbarte Landwirte, Noah, einen Planungsingenieur für Wasserbau, Florian, einen Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks sowie Sarah und Titus, zwei Beamte des BKA. Und das allein bis Seite 144!

Ein Kapitel besteht dabei aus mehreren kurzen Kapitel zu den diversen Personen, wobei sie in unterschiedlicher Häufigkeit und Länge vorkommen. Zwischendurch findet man zudem noch kurze Zeitungsartikel, Aushänge mit Warnungen oder Informationen in diversen Städten oder Interviews für die Medien.

Zwar hängt alles wie gesagt mit dem Wasserrückgang zusammen, aber bisher ist mir nicht klar geworden, wie die Charaktere zusammenhängen, sicherlich wird sich das irgendwann herausstellen. Leider aber nicht mehr für mich. Ich habe bisher keinen einzigen Charakter gefunden, der mir wirklich sympahtisch war und dessen Abschnitte ich richtig gern gelesen habe. Die ersten Seiten des Buches und damit die Leseprobe klangen sehr verlockend, da lernte man vor allem die äußeren Umstände und Julian kennen. Bisher sind sich jedoch nur Julian und Elsa begegnet, was auch eher ein kleiner Rangkampf war und viel Stichelei, was mir nicht gefallen hat. Auch die beiden Landwirte Kerstin und Andi arbeiten eher gegen sich statt miteinander und in ihren Kapitel gibt es ebenfalls Missgunst und Knatsch. Elsa erfährt mit ihren Daten nirgendwo richtig Gehör und reagiert schnell sehr ungehalten und nun hat sich auch Julius in eine sehr misslige Lage gebracht, die wahrscheinlich zur Geschichte passt, aber leider für mich ganz plötzlich kam und wieder eine zusätzliche Sache ist, die ich beim Lesen bedenken und auf die ich mich neu einstellen muss. Auch die anderen Charaktere erleben keine schönen Dinge, so ist es mir einfach alles in allem zu viel! Der Autor versucht die verschiedenen Aspekte einer solchen Naturkatastrophe zu beleuchten und verschiedene Berufsgruppen hinzuzunehme, doch mir ist es einfach zu viel.

Zudem ist das Buch bisher gespickt mit sehr viel Fachvokabular in den unterschiedlichen Bereichen, sowohl was Julius Arbeit angeht, als auch Elsas und Noahs. Diese zahlreichen Details überfordern mich, da ich nicht aus dem Fachbereich komme und es für mich einfach nur unverständlich ist. Ich habe diese Seiten nur überflogen.


Fazit:
Aus all diesen Gründen habe ich mich dafür entschieden, das Buch nun abzubrechen, da es mir keine Lesefreude bereitet. Viele Details muss ich überfliegen und die Charaktere sind mir auch nicht sympahtisch. Sicherlich gibt es Leserinnen und Leser, die mehr Freude daran finden, da es grundsätzlich ein interessantes Thema ist und offensichtlich auch genaustens vom Autor recherchiert wurde, aber leider ist es nicht meins.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Ein Sachbuch verpackt in einen Roman - toll!

Der Gepäckträger
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Zum Autor:
David Rawlings ist ein Sportjournalist und Werbetexter, der mit seiner Familie in Australien lebt. Dieses Buch ist sein Debüt als Autor und wurde mit dem Christy Award für das beste Debüt des ...

Zum Autor:
David Rawlings ist ein Sportjournalist und Werbetexter, der mit seiner Familie in Australien lebt. Dieses Buch ist sein Debüt als Autor und wurde mit dem Christy Award für das beste Debüt des Jahres ausgezeichnet. [Vergleiche: https://www.francke-buch.de/buecher/belletristik/2709/0/david-rawlings-der-gepaecktraeger/#autor , 12.06.2020, 10:09 Uhr] .

Zum Cover:
Das Cover finde ich schlicht, aber anziehend. Der Titel nimmt zentral und in Großbuchstaben die meiste Fläche ein, der Untertitel dagegen ist wesentlich kleiner und fast versteckt gehalten. Zudem erkennt man einen Teil eiens schwarzen Koffers am unteren Coverrand und drei Hände am oberen Coverrand. Mir fällt zu diesem Cover direkt das englisch Wort "clean" ein. Besonders gut gefällt mir der blaue Buchschnitt, von dieser Art der Details bin ich ein großer Fan. Auch, dass der Umschlag vorne und hinten jeweils eine Klappe hat, die zusammen einen ganzen Koffer zeigen, gefällt mir gut.


Zum Buch:
Das Buch beginnt wie ein gewöhnlicher Roman damit, dass drei sehr unterschiedliche Menschen denselben Flug nehmen, einen sehr ähnlichen Koffer haben und eben den Falschen vom Gepäckband greifen. Natürlich haben sie alle wichtige Dinge in der Stadt zu erledigen und aus zum Teil unbegreiflichen Gründen ihre wichtigen Unterlagen im aufgegebenen Koffer statt im Handgepäck. Ja, es gehört zur Geschichte, aber ganz ehrlich, es ist unrealistisch. Dass Gillian ihr Abendkleid im Koffer hat, macht für mich noch Sinn. Dass Michael, ein junger Mann, der sich um ein Stipendium bewirbt, alle wichtigen Gegenstände im Koffer hat, könnte man noch mit der Rebellion gegen seinen Vater oder der jugendlichen Unbeschwertheit hinnehmen, wobei ich damit schon hadere, aber dass der ehrgeizige Geschäftsmann David alle seine Unterlagen aus der Hand gibt, die seine einzige Chance sind, seinen Job zu behalten, ist absolut unrealistisch. Ich verstehe, dass drei sehr unterschiedliche Charaktere für das Buch nötig sind bzw. ihm gut tun und diverse Lebenssituationen aufzeigen, aber es ändert für mich nichts daran, dass der Einstieg bei mir ein heftiges Kopfschütteln erzeugt hat und sehr erzwungen wirkt.

Als die drei dann jeweils bemerken, dass sie nicht den richtigen Koffer erwischt haben, werden sie zu einem Gepäcklager gebeten, wo sie jeweils in einem separaten Warteraum geleitet werden. Dort werden sie auf unterschiedliche Weise mit ihrem Gepäck konfrontiert und der eigentliche Inhalt des Buches beginnt. Bei "Gepäck" ist hier all das gemeint, was wohl jeder Mensch so an Erlebnissen, Emotionen, eigenen Erwartungen und Erwartungen anderer mit sich herumschleppt. Die drei Charaktere werden durch Fernsehshows oder Zeitungsartikel langsam und scheinbar unbewusst auf ihre eigenen Probleme aufmerksam gemacht und natürlich reagiert jeder anders. Nach einer Weile kommt der "Gepäckträger" zu ihnen und spielt in etwa die Rolle eines Psychologen. Sie finden in ihren Koffern diverse Dinge, die ihr "Gepäck" darstellen und sind nun gezwungen sich damit auseinanderzusetzen und zu entscheiden, ob sie dieses weiterhin durch ihr Leben tragen möchten, denn nur nach einer Entscheidung dürfen sie das Gebäude verlassen.
Ich fand es sehr interessant und nachvollziehbar wie die verschiedenen Charaktere auf diese Situation reagierten. Hier möchte ich nicht ins Detail gehen, um nicht zu viel vom Buch vorweg zu nehmen, aber jeder von ihnen schleppt etwas mit sich rum, das sehr belastend ist und das die Leser zum Nachdenken und Reflektieren über das eigene Leben bringen soll. Bei mir hat es diese Wirkung auf jeden Fall gehabt. Ich kann mich nicht einem der drei Charaktere zuordnen, bin aber sicherlich irgendeine Mischung aus Zweien und bestimmt noch aus weiteren, die dort nicht erwähnt werden. Gut gefällt mir auch, dass es stets nicht nur darum geht, zu erkennen, welches Gepäck man mit sich herumschleppt, sondern auch oder sogar vor allem, um die Entscheidung, ob man das so möchte, ob man es wirklich tragen möchte oder es nicht doch ablegt.

Außerdem findet man hinten im Buch viele Fragen zum Weiterdenken. Diese sind bestimmten Kapiteln zugeordnet, beschäftigen sich zum Teil mit den Charakteren und regen den Leser an über deren Handeln oder deren Gefühle nachzudenken, steuern bei anderen Fragen aber ganz klar darauf hin, dass der Leser sich mit seinem eigenen Gepäck auseinandersetzt. Dieser Zusatz hat mir gut gefallen, jedoch finde ich es ungünstig, dass die Fragen am Ende des Buches zu finden sind, ohne jeglichen Verweis auf sie. Ich habe sie durch Zufall während der ersten Kapitel gefunden, kann mir aber gut vorstellen, dass viele Leser sie erst sehr spät oder gar erst nach der Lektüre finden. Ich glaube, diese Fragen hätten eine größere Wirkung und würden mehr genutzt, wenn sie entweder in einem kurzen Vorwort erwähnt würden, dort bereits stünden oder direkt hinter den Kapiteln kämen.


Fazit:
Dieses Buch hat mich stellenweise an "Das Café am Rande der Welt" von John Strelecky erinnert. Es ist eine Art Sachbuch, das einem helfen soll sich selbst wertzuschätzen und sich mit seinem eigenen Leben auseinanderzusetzen, das ganze jedoch in einen Roman verpackt. Die Idee gefällt mir sehr gut, da es dadurch nicht trocken ist und trotzdem zum Nachdenken und evtl. auch Handeln anregt.


Leseempfehlung:
Dieses Buch schadet sicherlich niemandem und ist defintiv eine Lektion in Selbstliebe und ein Schritt in ein unbeschwerteres Leben, daher ja, lest es!

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Spannendes Reihenende

Fall
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Erstmal kurz zum Cover: Ich liebe es. Es ist so gelungen. Eden im Vordergrund, im Hintergrund eine Stadt, die laut Schauplatz der Geschichte ein Teil von Sydney sein müsste. Alles passt zu den ersten zwei ...

Erstmal kurz zum Cover: Ich liebe es. Es ist so gelungen. Eden im Vordergrund, im Hintergrund eine Stadt, die laut Schauplatz der Geschichte ein Teil von Sydney sein müsste. Alles passt zu den ersten zwei Bänden, was mir sehr wichtig ist. Ich habe auch extra darauf geachtet auch diesen Band als broschierte Ausgabe zu kaufen. Dasselbe Bild von Eden befindet sich übrigens auch auf dem Buchrücken, sodass man es auch im Regal stets bewundern kann und die drei Bände nebeneinander wirklich hübsch aussehn.

Das Buch ist, wie erwähnt, der dritte Band der Reihe um Eden Archer und ihren Kollegen Franck Bennett. Das Buch ist aus seiner Sicht in der 1. Person Singular "ich-Form" geschrieben, wechselt aber bei den Kapiteln immer zwischen den Personen, so dass viele Kapitel auch in der 3. Person Singular geschrieben sind. Man erfährt in diesem letzten Band viel über Edens Kindheit, was damals passiert ist und wie sie zu ihrem Ziehvater Hades gelangt ist. Auch ein Mädchen mit ähnlichem Hintergrund taucht auf und spielt in dem Buch eine zentrale Rolle. Franck Bennett ist dabei, wie er immer war. Etwas mürrisch, etwas unsicher, viel in Gedanken verloren und weiterhin mit einer Psychologin liiert, die mir in diesem Buch sehr unsymphatisch wurde. Aber auch Eden zeigt ihre Eden-typische Seite, sie ist nunmal ein Killer, auch wenn angeschlagen.

Die Hauptgeschichte dreht sich um einen Täter, der es auf Joggerinnen abgesehen hat und eine Influencerin, die sich der Polizeiarbeit ziemlich in den Weg stellt und auch noch ein großes Jogging-Event organisiert, um die Unterdrückung der Frauen, die Selbstbestimmung und das Heraustreten aus dem männlichen Schatten zu feiern, ist gut aufgebaut, auch wenn man bald eine Idee hat, wer denn der Mörder sein könnte. Trotzdem gibt es vor allem die Influencerin betreffend noch eine interessante Wendung. Aber alles in allem macht Eden und ihr Charakter die Geschichte aus. Zumindest für mich.

Auch das Ende hat mir gut gefallen und war einem finalen Schluss einer Trilogie würdig. Doch, es hat Spaß gemacht und ich werde sicherlich irgendwann auch die nächste Trilogie der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Die Charaktere waren zum Teil leider nicht meins

Kleine Feuer überall
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Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, da mir das erste Buch "Was ich euch nicht erzählte" der Autorinnen unheimlich gut gefallen hat. Tja, direkt vorweg, ich habe leider wieder gelernt, nur weil ...

Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, da mir das erste Buch "Was ich euch nicht erzählte" der Autorinnen unheimlich gut gefallen hat. Tja, direkt vorweg, ich habe leider wieder gelernt, nur weil ein Buch gut ist, müssen es nicht alle sein. Ich weiß, vielen hat auch dieses Buch gut gefallen. Mir nicht.

Die Geschichte an sich, fand ich ansprechend und auch passend zum Titel. In dieser equisiten Nachbarschaft, in die Mia, eine Künstlerin, mit ihrer Tocher Pearl ziehen, gibt es viele kleine Problemchen, genau wie in Mias Leben. Es zeigt, wie jeder von uns eben seine Last, seine Vergangenheit mit sich rumträgt. In diesem Roman hat die Vergangenheit vor allem bei den Frauen mittleren Alters immer etwas mit dem Kinderkriegen und/oder dem Leben danach zu tun. Es werden verschiedene Familien beleuchtet und was sie wozu getrieben hat. Die Leben sind wirklich sehr unterschiedlich und interessant. Zudem wird das Leben der jüngeren Generation, der Tochter von Mia und ihren Freunden, den Kindern der Familie Richardson, beleuchtet. Sie sind Teenager und leben ein anscheinend unbekümmertes Leben in einer gut behüteten Welt.

Doch sobald ein genauerer Blick auf all diese Personen geworfen wird, erkennt man auch ihre dunklen Geheimnisse und ihren wahren Charakter. Hier ist mir der Charakter der Mrs. Robinson sehr übel aufgestoßen und hat das Buch für mich ruiniert. Das muss ich ganz klar so sagen. Ja, sie steht im Gegensatz zu Mia, die eben ein ganz anderes Leben mit ganz anderen Prinzipien führt und die zum Teil einen viel besseren Draht zu all den Teenagern hat als Mrs. Robinson. Aber Mrs. Robinson aggiert unter dem Deckmantel ihres journalistischen Berufs so grausam, so unverschämt, dass ich das Buch beinahe abgebrochen hätte, sogar kurz vor Schluss. Ich fand sie unerträglich. Als Journalistin, als Frau, als Mutter, als Freundin. Einfach nur falsch und hinterhältig. Eine Person, die nichts hinterfragt, immer nur schwarz und weiß sieht, sich auf nichts einlassen kann und auch ihre Kinder nur in schwarz und weiß, unperfekt und perfekt einteilt. So wie alles andere auf der Welt. Fürchterlich. Sie hat mich unheimlcih aufgeregt.

Würde ich noch ein Buch der Autorin lesen? Ja, wahrscheinlich, denn die Idee hinter dem Buch gefiel mir ja gut. Würde ich das nächste Buch eher abbrechen, wenn es mich wieder so aufregt? Eventuell, aber sicherlich wäre es dann tatsächlich das letzte Buch von ihr.

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