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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2023

Reinheitsgebot

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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Fallanalytiker Max Bischoff bekommt überraschend einen Anruf von der Leiterin des KK 11 in Düsseldorf, Polizeirätin Eslem Keskin. Ihre Freundin hat bis zu ihrem Tod ein Geheimnis bewahrt. Sie und einige ...

Fallanalytiker Max Bischoff bekommt überraschend einen Anruf von der Leiterin des KK 11 in Düsseldorf, Polizeirätin Eslem Keskin. Ihre Freundin hat bis zu ihrem Tod ein Geheimnis bewahrt. Sie und einige andere haben Schuld auf sich geladen. Das allerdings ist 22 Jahre her.
Gegenseitige Antipathie kennzeichnet das Verhältnis zwischen Max und Keskin. Um einen möglichen Mord aufzuklären, übernimmt Max den Fall trotzdem. Mysteriöses wird angedeutet, viele Einwohner lassen ihn ihre Abneigung spüren. Was genau ist damals passiert, wer ist verstrickt?
Arno Strobel hat seine Protagonisten gut vorstellbar beschrieben, egal, ob den hartnäckigen Fallanalytiker, den ungewöhnlichen Psychoprofessor, die unsympathische Polizeirätin oder den arroganten Hauptermittler … .
Die Untersuchung schreitet voran, wird detailliert geschildert. Das Leben in dem kleinen Weinort Klotten an der Mosel wird miterlebbar aufgezeigt, Gerüchte machen die Runde. Sehr anschaulich. Die Spannung hält sich meist im Rahmen, neugierig machen einzig die geschickt eingeschobenen Gedanken eines Unbekannten.
Insgesamt wieder ein solider und gut lesbarer Krimi.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Madame Tussaud

Die Meisterin der Wachsfiguren
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London, 1842. Madame Tussaud formt ihre eigene Figur. Wachs bearbeiten, lebensechte Körper darstellen, das kann sie. Große Persönlichkeiten saßen für sie Modell: Voltaire, Ludwig XVI., Marie Antoinette, ...

London, 1842. Madame Tussaud formt ihre eigene Figur. Wachs bearbeiten, lebensechte Körper darstellen, das kann sie. Große Persönlichkeiten saßen für sie Modell: Voltaire, Ludwig XVI., Marie Antoinette, Rousseau. Sie erinnert sich.
Elsass, 1767, Marie und ihre Mutter suchen in Paris Unterschlupf bei Philippe Curtius, einem Wachsbildner und Arzt. Dort lernt Marie das Handwerk der Wachsbildnerei.
Anna-Luise Melle erklärt einzelne Arbeitsschritte bildhaft, ermöglicht dem Leser eine gute Vorstellung der Abläufe, erklärt besondere Feinheiten vorstellbar.
Unterhaltsam sind Maries Begegnungen mit den Trägern großer Namen, zu denen auch Robespierre zählt. Gekonnt bietet sie ihm und seinen philosophischen Ideen Paroli. Auch andere Persönlichkeiten, beispielsweise Benjamin Franklin und Charlotte Corday werden nahbarer durch geistreiche Gespräche.
Das Leben bei Hofe birgt Überraschungen. Sehr interessant beschrieben. Geschickt wird die Französische Revolution einbezogen. Aus der Perspektive des Adels. Originell. Spannend geht es weiter.
Die Romanbiografie ruft Bewunderung für Madame Tussaud, eine starke und mutige Frau hervor. Ihr Leben ist turbulent, interessant und sehr anschaulich beschrieben. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Wunderschöne Perlen

Das Haus der Perlen – Schimmern der Hoffnung
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Maries Mutter ist früh verstorben, hat ihrer Tochter Marie und den Söhnen Carl und Wolfgang die Liebe zu Perlen vererbt.
Wie diese gefischt werden - und das in Deutschland!, - wird gut vorstellbar beschrieben. ...

Maries Mutter ist früh verstorben, hat ihrer Tochter Marie und den Söhnen Carl und Wolfgang die Liebe zu Perlen vererbt.
Wie diese gefischt werden - und das in Deutschland!, - wird gut vorstellbar beschrieben. Viel darüber erfährt auch die sympathische und zupackende Marie, gehört das doch zu ihrer Arbeit als Schmuckverkäuferin dazu.
Zahlreiche Fakten sowohl aus der Geschichte der Perlenfischerei als auch aus der Schmuckherstellung werden einbezogen. Manchmal sogar etwas zu viel. Die realhistorischen Ereignisse oder stadthistorische Besonderheiten allerdings sind interessant.
Charlotte Jacobi hat wieder eine unterhaltsamen Roman mit Familiengeschichten, Erfolgen, Drama, Enttäuschungen und viel Liebe verfasst. Sehr romantische Lektüre, auf eine Fortsetzung darf man sich freuen!

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Jeder macht seins

Malvenflug
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Episoden aus dem Leben einer getrennt lebenden Familie. Pavel Prochazka, „stattlicher“ Mann, der nach erster Ehe eine wohlhabende Frau sucht und sogar findet. Nachdem er seine frühere Gattin mit vier Kindern ...

Episoden aus dem Leben einer getrennt lebenden Familie. Pavel Prochazka, „stattlicher“ Mann, der nach erster Ehe eine wohlhabende Frau sucht und sogar findet. Nachdem er seine frühere Gattin mit vier Kindern und Schulden verlassen hat. Emma, eben jene Frau, arbeitet Schulden in einem Davoser Hotel ab, musste ihre Kinder irgendwie unterbringen. Sohn Alfred zum Beispiel kommt in die NAPOLA, die für ihn völlig unpassend ist. Helga, erst im Kloster, später arbeitet sie in einer Blindenanstalt. Die Zwillinge leben bei der Großmutter. Sehnsüchtig schreibt Lotte Briefe über das Leben daheim. Durch das Erwähnen von scheinbaren Nebensächlichkeiten bekommt der Leser ungefähre Vorstellungen vom Leben in den Kriegsjahren.
Ursula Wiegele zeichnet ihre Figuren differenziert, aber es sind keine ungewöhnlichen Lebensläufe. Zeitgeschichtliche Hintergründe werden mehr so nebenbei eingebaut.
Auch im zweiten Teil geht es um einen Lebensabschnitt. Helga erzählt, es liest sich fast wie ein Bericht über eine andere Person. Ihre Gefühle der Verlassenheit, des Ungeliebtseins allerdings treten deutlich zutage.
Wesentlich mehr hatte ich von dieser Familiengeschichte erwartet, die Vorschau hat mich neugierig gemacht. Die Handlung zog sich, die Figuren wirken unecht. Leider nicht meins.

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Im Altenheim ist was los

Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren
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Autorin Ramona Schukraft, bei der der schwäbische Zungenschlag immer wieder durchschimmert, läßt ihre Pflägeheldin Sybille Bullatschek über den Job in einem Seniorenheim plaudern. Eigenheiten der Angestellten, ...

Autorin Ramona Schukraft, bei der der schwäbische Zungenschlag immer wieder durchschimmert, läßt ihre Pflägeheldin Sybille Bullatschek über den Job in einem Seniorenheim plaudern. Eigenheiten der Angestellten, des Leiters und der Bewohner werden mit spitzer und humorvoller Feder beschrieben.
Irre Enthüllungen werden gemacht: Speeddating als Nachtbetreuung, Besuch im Rotlichtviertel, Duftdoping,… . Aufregend, bringt aber auch Punkte für den titelsüchtigen Heimleiter und unnötigen Stress für die Pflegekräfte.
Selbstironisch, satirisch und voller Komik, aber auch mit viel Verständnis, Schlagfertigkeit und einer gewissen Abgeklärtheit wird hier der ganz normale und manchmal auch der ausufernde Wahnsinn bei der Arbeit einer patenten Altenpflegerin geschildert. Eine gewisse Nervenstärke und Gelassenheit gehören wohl zum Job dazu.
Unterhaltsam und amüsant zu lesen.

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