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Sarahs_Leseliebe

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Veröffentlicht am 16.07.2018

ein unterhaltsames Lesevergnügen

Dornengrab
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+Rezensionsexemplar+
Ich muss ja ehrlich sein und sagen, dass ich dieses Buch wahrscheinlich nie von selbst in die Hand genommen hätte, hätte ich es in einem Buchladen liegen sehen. Zuallererst sticht ...

+Rezensionsexemplar+
Ich muss ja ehrlich sein und sagen, dass ich dieses Buch wahrscheinlich nie von selbst in die Hand genommen hätte, hätte ich es in einem Buchladen liegen sehen. Zuallererst sticht Dornengrab durch sein wirklich sehr düster gehaltenes Cover ins Auge. Dann sieht man unter dem Titel noch Historische Mysterynovelle und spätestens da wäre ich ganz raus gewesen. Denn historische Romane und dergleichen wird man in meinem Bücherregal vergeblich suchen.
Aber Aikaterini Mara Schlösser hat mich so lieb angeschrieben und gefragt ob ich ein Rezensionsexemplar ihres Buches haben möchte. Da konnte ich nicht nein sagen. Und warum nicht einmal neue Sachen ausprobieren und dadurch seinen Horizont erweitern?

Der Inhalt der Novelle ist schnell erzählt. Hartmuth lebt in Worms im Jahre 1371 und hat sich aus der Gosse frei gekämpft. Er führt ein Leben in Wohlstand, das droht zerstört zu werden. Deshalb hat er vor einigen Tagen seine Geliebte getötet. Diese aber scheint ihn aus dem Jenseits heraus zu verfolgen und in ihr Grab locken zu wollen.

„Und was, wenn es echt ist?
Wenn Elsslins Geist ihm nachjagte? Sie ihn aus Rache in den Wahnsinn treiben wollte?“ S. 73

Das Cover spricht mich wirklich nicht sehr an, aber es weist auf eine düstere Geschichte hin. Nachdem ich die Novelle beendet hatte, musste ich zugeben, dass das Cover aber sehr gut zum Inhalt passt. Nicht nur, die Frau, die mit der Rose in der Hand abgebildet ist passt wunderbar, sondern auch diese düstere Stimmung, die das Cover vermittelt. Denn die Geschichte von Hartmuth ist wirklich alles andere als rosig.
Durch den Schreibstil von Aikaterini wird die düstere Atmosphäre des späten 14. Jahrhunderts sehr gut übertragen. Alles ist dreckig und das Leben ist hart. Die meisten Menschen haben nichts bis gar nichts und jedem einzelnen wird viel abverlangt.
Der Fokus liegt die ganze Zeit auf Hartmuth, der den Leser in der Ich-Perspektive durch die Handlung führt. Bei einer Länge von nur 112 Seiten sind die Nebencharaktere natürlich, und auch leider, nicht tiefgründig ausgebaut, sondern werden nur am Rande erwähnt. Auch in Hartmuths Leben und Gefühlswelt erhält man nur einen kleinen Einblick, der aber für den kurzen Abschnitt der Handlung vollkommen ausreicht.

„Nichts auf dieser Welt, keine noch so große Liebe, kein noch so großer Schmerz, konnte diese Rose wieder erblühen lassen.“ S. 101

Hartmuth hat schon früh den Entschluss gefasst, dass er sein Leben nicht im Elend verbringen möchte und hat sich seine Stärken zunutze gemacht um in eine Kaufmannsfamilie einzuheiraten. Ich habe ihn als sehr verbitterten Charakter kennen gelernt, der vergessen hat, woher er kommt. Dadurch hat sich eine grausame Ader bei ihm entwickelt. Ohne Skrupel hat er seiner schönen Geliebten das Leben genommen, da sie ihr Geheimnis auffliegen lassen wollte.
Als dem Protagonisten nach und nach immer mehr unerklärliche Dinge geschehen, kommt man als Leser doch ins Grübeln und ein wenig hat es mich auch gegruselt.

Fazit:

Diese Novelle ist ein guter, wenn auch kurzer, Einblick in die Gefühlswelt eines verlorenen Mannes, der anscheinend vom Geist seiner toten Geliebten heimgesucht wird. Für jeden, der gerne mal einen Hauch von Mystery schnuppern möchte. Von mir gibt es dafür 4 Schmetterlinge.

Veröffentlicht am 12.07.2018

eine atemberaubende Fortsetzung

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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»Auf die Sterne, die zuhören – und auf die Träume, die wahr werden.« S. 388

Vom ersten Teil von Das Reich der Sieben Höfe (Rosen und Dornen) war ich nicht ganz überzeugt, wie sich vielleicht einige unter ...

»Auf die Sterne, die zuhören – und auf die Träume, die wahr werden.« S. 388

Vom ersten Teil von Das Reich der Sieben Höfe (Rosen und Dornen) war ich nicht ganz überzeugt, wie sich vielleicht einige unter euch noch erinnern mögen. Und dennoch habe ich mir den zweiten Teil Flammen und Finsternis geholt, denn mir wurde von mehreren Seiten gesagt, dass dieser Teil viel besser sein soll als der erste und ich heillos begeistert sein werde. Und, was soll ich sagen? Dieses Buch ist grandios!

Auch an dieser Stelle noch einmal der Hinweis, dass es sich bei Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis um den zweiten Teil der Reihe handelt und somit ein paar Spoiler auf Band eins folgen werden.

Feyre hat das Grauen unter dem Berg überlebt und ist mit Tamlin und Lucien zurück an den Hof des Frühlings zurückgekehrt. Das Glück scheint vollkommen, doch nur auf den ersten Blick. Tamlin kontrolliert Feyre immer mehr und nimmt ihr zunehmend ihren Freiraum. Sie hat alles für ihn gegeben, hat schreckliche Albträume wegen ihrer Taten in Amaranthas Reich, und nun nimmt er ihr noch mehr. Hinzu kommt das Bündnis, das sie mit Rhysand unter dem Berg geschlossen hat. Einmal im Monat muss sie eine Woche am gefürchteten Hof der Nacht verbringen – das war die Bedingung.

»Und wenn er mich gepackt und verschleppt hätte?«

»Dann hätte ich die Welt in Stücke gerissen um dich zurück zu holen.«
S. 537

Das Cover spricht mich wieder nicht so an, das hat es schon beim ersten Band nicht. Aber es ist im Stil des ersten Bandes gehalten, dieses Mal in einem Gelbton und zusammen sehen die beiden Bücher wirklich schick im Regal aus. Doch nun zurück zum Inhalt. Ich möchte euch ja gar nicht so viel vorweg nehmen, aber es fällt mir so schwer nicht zu spoilern. Denn der Klappentext verrät nur einen allerkleinsten Bruchteil der Handlung.

„Ich würde nicht zurückgehen. Aber vielleicht war ich auch niemals zurückgekehrt. Aus dem Reich unter dem Berg.“ S. 151

Feyre hat im ersten Teil großes Leid ertragen und durchgestanden, ist über ihre Grenzen hinweg stark gewesen und das alles um den Mann zu retten, den sie liebt. Ist diese Liebe allerdings wirklich Liebe? Einmal am Hof des Frühlings angekommen weiß sie es nicht mehr so richtig. Durch ihre Augen erleben wir als Leser wie eingeengt und eingeschränkt Feyre sich in ihrem Tun und Sein fühlt, der Berg hat sie gebrochen. Auch Tamlin ist nicht mehr wieder zu erkennen und sperrt Feyre immer mehr ein. Aber Feyre ist nicht mehr die, die sie einmal war. Irgendetwas hat das Erlebnis und die sieben High Lords unter dem Berg mit ihr gemacht. Etwas, das sie zu Beginn noch nicht so richtig begreifen kann. Aber im Laufe der Geschichte gewinnt sie an Größe, wird selbstbewusst und weiß langsam, wo sie hingehört. Feyre macht eine erstaunliche Entwicklung durch, mit der ich nicht gerechnet habe. Aber die Richtung, in die das Ganze geht, gefällt mir sehr gut.

„Rhys kniete noch immer auf den weißen Laken, die Flügel ermattet hinter seinem Rücken hängend, den Kopf gesenkt, die Tätowierung vor seiner goldenen Haut. Ein schwarzer Prinz, ein gefallener Engel.“ S. 428

Es rücken einige Charaktere in den Fokus die bis jetzt nur am Rande erwähnt wurden und eine kleine Rolle spielten. Allen voran Rhysand. Hach, Rhysand. Allein, wenn ich diesen Namen schreibe, bekomme ich wieder Herzflattern. Rhysand ist ein Charakter, der in diesem Buch aus dem Schatten in das Licht tritt. Er spielt eine tragende Rolle in der Handlung. Der Leser erfährt viel über ihn und auch den Hof der Nacht, der mich immer wieder träumen lässt. Sarah J. Maas hat hier eine absolut tiefgründige Person geschaffen, die einen erschaudern und erzittern lässt. Natürlich stehen ihm alle anderen Charaktere in nichts nach. Es kommen viele neue und auch wichtige Personen zum Vorschein, die alle eng mit der Geschichte verwoben sind und sich nahtlos einfügen. Jeder hat seine eigene Stimme, seine eigene Klangfarbe und das macht sie zu etwas besonderem.

Das Einzige, was mir manchmal sauer aufgestoßen ist, sind die Frauencharaktere, die Sarah J. Maas geschaffen hat. Sie sind in ihrem Wesen immer etwas extrem. Feyres Gedankengänge konnte ich manchmal immer noch nicht nachvollziehen, das konnte ich schon im ersten Band nicht. Dieses Mal, weil sie sehr selbstbezogen ist.

Viele Handlungsstränge, die im ersten Buch ungeklärt blieben, laufen in Flammen und Finsternis zusammen und bringen ein wenig Licht ins Dunkel. Die Handlung schlägt eine Richtung ein, von der ich nie gedacht hätte, dass es dieser Weg ist, den Feyre, Tamlin und Rhysand einmal gehen werden. Viele dramatische Dinge folgen auf unvorhergesehene Geständnisse. Dieses Buch ist einfach atemberaubend!

Sarah J. Maas hat es geschafft mich mit ihrem unglaublich illustrativen und poetischen Schreibstil vollkommen in den Bann zu ziehen. Er hat mir des Öfteren eine Gänsehaut beschert und mein Herz vor Emotionen hüpfen lassen. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und ich hoffe, dass sie uns noch mit vielen vielen Geschichten beglücken wird. Aber erst einmal habe ich noch Band drei Das Reich der Sieben Höfe – Sterne und Schwerter, der den Abschluss dieser Trilogie bildet, von ihr vor mir und der wird auch so bald wie möglich gelesen!

Fazit:

Unvorhersehbar, fesselnd, romantisch, sinnlich und spannend bis zur letzten Seite! Mehr gibt es da nichts zu sagen. 5 Schmetterlinge!

Veröffentlicht am 04.07.2018

gefühlvolle Unterhaltung

Wo mein Herz dich findet
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+Rezensionsexemplar+

Als ich das Buch Wo mein Herz dich findet zum ersten Mal gesehen habe, habe ich mich sofort in dieses Cover verliebt. Dieser schöne Grünton in Aquarell Optik und die Wildblumen wirken ...

+Rezensionsexemplar+

Als ich das Buch Wo mein Herz dich findet zum ersten Mal gesehen habe, habe ich mich sofort in dieses Cover verliebt. Dieser schöne Grünton in Aquarell Optik und die Wildblumen wirken so frisch und sommerlich und machen sofort Lust darauf sich das Buch zu schnappen und es sich mit einem kühlen Eistee auf dem Liegestuhl in der Sonne gemütlich zu machen. Und genau das habe ich getan, als ich das Buch bekommen habe. Denn der Klappentext verspricht eine unterhaltsame Liebesgeschichte:

Als Cara mitten im Nirgendwo mit ihrem Auto liegen bleibt, findet sie, nach Hilfe suchend, eine einsame Hütte, in der der attraktive Liam alleine zu leben scheint. Sie wundert sich, warum er so zurückgezogen lebt und obwohl er sagt, dass sie ihn vergessen und niemandem von ihm erzählen soll, kommt sie doch nicht von ihm los. Das dunkle Geheimnis aus Liams Vergangenheit hält ihn jedoch anfangs davon ab Cara näher an sich heran zu lassen. Parallel dazu plant Caras Bruder seine Hochzeit mit seiner Verlobten Jessica, als Caras Freundin Amy mit ihrem Sohn nach langer Zeit wieder auftaucht. Von Anfang an versucht Jessica die beiden wieder los zu werden. Was ist damals passiert, dass sie so feindselig ist?

„Es viel ihr schwer ihm so nah zu sein und zu wissen, dass sie ihn nicht berühren durfte.“ S. 147

Was der Klappentext gar nicht vermuten lässt, Kathryn Taylor hier aber total gut gelungen ist, ist zwei Liebesgeschichten in einen 336 Seiten-Roman zu packen. Ich dachte wirklich, dass hauptsächlich die Geschichte um Cara und Liam im Vordergrund stehen würde, doch hier wurde so viel mehr geschaffen. Der Roman überrascht an einigen wenigen Stellen mit viel Tiefgang und bringt einen das ein oder andere Mal zum Nachdenken, was den Umgang mit sich selbst anderen Menschen angeht.

„Er hatte sich nicht mehr zu helfen gewusst, denn seit ihrer unerwarteten Begegnung ging ihm die junge Frau mit den kupferroten Haaren einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ihr lächelndes Gesicht hatte ihn bis in seine Träume verfolgt und auf neue, quälende Weise daran erinnert, dass er ein verdammt einsames Leben führt.“ S. 80

Immer abwechselnd wird der Fokus wiederholt auf andere Personen als die beiden Protagonisten gelegt. Und so landen wir als Leser nicht nur bei Liam und Cara, sondern auch bei Patrick (Caras Bruder) sowie Amy (Caras Freundin) und uns wird aus Erzählerperspektive ihre Sicht der Dinge auf die Geschehnisse erläutert. Wunderbar ist dabei, dass jeder Charakter seine eigene Stimme, seine eigene Persönlichkeit bekommen hat und seine ganz eigene Geschichte und Vergangenheit.

Ich habe für das Buch nur zwei Tage gebraucht, was bei mir sonst mit meistens eher selten vorkommt, da ich in meinem Beruf ziemlich eingespannt bin und leider nicht so viel Zeit für das Lesen habe, wie ich gerne hätte. Durch den angenehmen Schreibstil von Kathryn Taylor ist mir der Einstieg in das Buch total leicht gefallen. Ich habe gemerkt, dass ich Wo mein Herz dich findet nicht mehr weglegen konnte, was nicht nur daran lag, dass es sich so flüssig und locker leicht weg liest. Dazu beigetragen hat auch, dass alle Geschichten der einzelnen Charaktere irgendwie miteinander verbunden zu sein scheinen. Das ist natürlich zu Beginn noch nicht ersichtlich, auch wenn viele Dinge sehr vorhersehbar und klischeebehaftet sind. Ein bisschen hat mich das Buch während des Lesens an eine Soap erinnert, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Doch das soll jetzt nicht negativ ausgelegt werden, ganz im Gegenteil. Jede Person scheint ein dunkles Geheimnis, eine schwierige Vergangenheit oder sonst irgendwelche Probleme zu haben. Und genau das sorgt für einige Überraschungsmomente und auch viele Wendungen in der Handlung. Genau dadurch bleibt es spannend und macht Wo mein Herz dich findet zu einer wunderbar leichten Unterhaltungslektüre, die einem den Nachmittag versüßen kann.

Fazit:

Wo mein Herz dich findet ist eine wunderbare Unterhaltungslektüre um dem Alltag für ein paar Stunden zu entfliehen und etwas für jeden, der Liebesgeschichten mit Herz mag. Von mir gibt es 4 Schmetterlinge.

Veröffentlicht am 27.06.2018

eine Enttäuschung

Verliere mich. Nicht.
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Auf dieses Buch habe ich mich wirklich gefreut. Den ersten Teil Berühre mich. Nicht. habe ich innerhalb von kürzester Zeit verschlungen und war so froh endlich den zweiten und finalen Teil in den Händen ...

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich gefreut. Den ersten Teil Berühre mich. Nicht. habe ich innerhalb von kürzester Zeit verschlungen und war so froh endlich den zweiten und finalen Teil in den Händen zu halten. Ich wollte so unbedingt wissen, wie es mit Luca und Sage weiter geht.

Bevor ich jetzt anfange darüber zu berichten, wie ich Verliere mich. Nicht. fand und worum es in dem Buch geht, möchte ich darauf hinweisen, dass es sich hier um den zweiten und finalen Band der Dilogie handelt und es nachfolgend Spoiler auf Band eins geben wird.

Nachdem Sage nach der wundervollen Nacht mit Luca einfach gegangen ist, stürzt sie in ein bodenloses Loch. Ihre Vergangenheit hat sie gnadenlos eingeholt und so musste sie das kleine Glück, das sie mit Luca hatte, zerstören. Sie versucht ihn zu vergessen, doch er schleicht sich immer wieder in ihre Gedanken, jede noch so kleine Sache lässt sie an ihn denken. Plötzlich taucht Luca bei ihr auf und bittet sie zurückzukommen. Geben sie sich eine zweite Chance, auch wenn so viel zwischen ihnen steht?

„Er sah mich aus seinen grauen Augen an, und ein Lächeln trat auf seine Lippen, das sein ganzes Gesicht zum Strahlen brachte und mein Herz zum Stocken. »Sage«, flüsterte er und schob mir eine Haarsträhne hinters Ohr.“ S. 149

Ich war so gespannt auf dieses Buch. Wirklich! Und am Ende war ich so enttäuscht. Ich weiß, die meisten sind total begeistert von Band 2, aber ich bin es eben leider nicht.

Mit dem Schreibstil von Laura Kneidl hat das alles überhaupt nichts zu tun. Er ist wie gewohnt schön locker leicht und der Leser kann vollkommen in Sages komplexe Gefühlswelt eintauchen, da das Buch wieder in der Ich-Perspektive von Sage geschrieben ist. Die Charaktere sind immer noch tiefgängig und überaus authentisch und toll in die Handlung mit eingebaut. Da ist es egal ob es sich um die beiden Protagonisten handelt oder um die Nebencharaktere.

Dass mir das Buch nicht gefallen hat, merkt man daran, dass ich fünf Wochen gebraucht habe um es zu lesen. Fünf ganze Wochen! Und zwischendurch habe ich noch vier andere Bücher gelesen, weil mich die Geschichte von Luca und Sage einfach nicht mehr mitreißen konnte ich zugeben muss, dass ich teilweise auch ein wenig genervt von ihnen war. Der erste Band war so mitreißend, emotional perfekt ausgearbeitet und einfach herzzerreißend. Sages Ängste werden so realistisch beschrieben und die Liebesgeschichte zwischen ihr und Luca so wahnsinnig gefühlvoll aufgebaut, dass es einem wirklich nahe ging. Auch in diesem Band werden Sages Ängste und die Folgen für ihr Leben, die damit kommen, realistisch geschildert und gut in die Handlung mit eingebaut. Doch die Emotionen konnten mich einfach nicht erreichen.

„Sekunden, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, sahen wir uns an, und obwohl uns nur wenige Schritte voneinander trennten, hätten wir nicht weiter voneinander entfernt sein können als in diesem Moment.“ S. 87

Die Geschichte zieht sich und bis ungefähr zur Hälfte des Buches passiert fast nichts. Die ganze Zeit über dreht sich die Handlung im Kreis und es werden Dinge aufgearbeitet, die schon längst passiert sind und bereits erklärt wurden und, die der Leser auch schon längst weiß. Ich hatte das Gefühl, dass das Buch hier künstlich in die Länge gezogen wurde. Es gibt diverse Telefonate mit Nora, Sages Schwester, Lerntreffen mit Conner und Therapiesitzungen. Aber es kommen nur ein paar Situationen auf, in denen es knistert oder es zwischen Sage und Luca wirklich knallt. Eben Dinge, die die Handlung vorantreiben würden.

Stattdessen werden Dramen künstlich herbeigeführt, die eigentlich nicht hätten sein müssen und mir auch zu gewollt erschienen sind. Das Wort Klischee ist wieder in meinem Kopf aufgepoppt, was ich persönlich sehr schade finde. Den ersten Band habe ich mit diesem Wort überhaupt nicht in Verbindung gebracht, fand diese Liebesgeschichte so mitreißend und anders. Dass in Verliere mich. Nicht. wieder klischeehafte Dinge eingebaut werden, hätte nicht sein müssen. Allgemein fehlt es in diesem Buch etwas an Originalität.

Der Rest des Buches reicht eigentlich nicht aus um die Geschichte zu einem würdigen Ende zu bringen. Viele Dinge passieren plötzlich Schlag auf Schlag und werden nicht richtig ausgebaut und zum Schluss bleibt vieles offen. In meinen Augen war das Ende zu übereilt und nicht glaubwürdig und ist Luca und Sage nicht ganz gerecht geworden.

Fazit:

Verliere mich. Nicht. konnte Band eins meiner Meinung nach leider nicht das Wasser reichen. Die fehlende Originalität und ein zu großes Schubladendenken konnten in mir keine großen Gefühle hervorrufen. Wirklich schade, aber dieses Buch kann ich leider nur mit 2 Schmetterlingen bewerten.

Veröffentlicht am 20.06.2018

ein Sci-Fi Abenteuer, das mich leider nicht überzeugen konnte

Moondust
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+Rezensionsexemplar+

Aufgrund des Themas und des Klappentextes ist wollte ich Moondust unbedingt lesen. Auch das Cover fällt einem, mit seinen markanten Farben, gleich ins Auge. Ich habe schon so lange ...

+Rezensionsexemplar+

Aufgrund des Themas und des Klappentextes ist wollte ich Moondust unbedingt lesen. Auch das Cover fällt einem, mit seinen markanten Farben, gleich ins Auge. Ich habe schon so lange keine Dystopie mehr gelesen und eine Geschichte über das zukünftige Leben auf dem Mond hat mich neugierig gemacht.

Die 17-jährige Aggie lebt ein, in ihren Augen, langweiliges Leben. Sie geht ihrer Arbeit nach, hat eine Handvoll enge Freunde und versucht ansonsten unsichtbar zu bleiben. Normal wäre es, wenn sie nicht auf dem Mond leben würde. Dort arbeitet sie für das Unternehmen Lunar Inc., das den Rohstoff Lumite auf dem Mond abbaut um damit die Erde mit Energie und Licht zu versorgen. Ohne diesen Rohstoff würde die Erde ohne Hoffnung im Krieg versinken. Aggie steht voll hinter Lunar Inc. und dem Lumite und lässt sich dazu überreden Botschafterin für Lunar Inc. zu werden. Doch dann begegnet Sie zufällig dem Häftling Danny, der Mitglied einer Rebellengruppe ist, und der ihr Bild über den Mond und die Welt gewaltig ins Schwanken bringt.

„»Noch mehr Lumite. Noch mehr Energie für unsere Familien auf der Erde. Das ist ein richtig gutes Gefühl, stimmt´s?« S. 145

Was mir gleich aufgefallen ist, ist, dass das Buch sehr dünn ist. Für eine ausgereifte Dystopie kam mir die Seitenanzahl doch etwas zu wenig vor und nachdem ich angefangen habe zu Lesen, hat sich diese Befürchtung auch bewahrheitet.
Der Schreibstil von Gemma Fowler war zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig und ich bin leider auch das gesamte Buch über nicht richtig damit warm geworden. Die Welt, in der Aggie lebt und arbeitet ist sehr komplex. Doch die nötige Tiefe bei der Beschreibung dieser Welt hat mir gefehlt. Die Umgebung und Handlungen werden nur wage beschrieben und ich konnte mir viele Sachen nicht gut vorstellen. Doch gerade diese Erläuterungen hätte ich mir bei so einem Thema gewünscht. Denn es ist gerade interessant, wie genau die Raumstation oder Dinge, die es erst in dieser Zukunft gibt, aussehen.

Auch mit unserer Protagonistin Aggie bin ich nicht sonderlich warm geworden. Ihr Charakter hat einen ziemlich komplexen Hintergrund und eine schwierige Vergangenheit. Aggie möchte für etwas einstehen und doch habe ich immer wieder den nötigen Biss und eine gewisse Durchsetzungskraft bei ihr vermisst. Das hat sie, gerade mit dem, was ihr passiert ist, in meinen Augen nicht glaubwürdig erscheinen lassen. Die Nebencharaktere haben alle eine eigene herausgearbeitete Persönlichkeit. Dies kann ich besonders auf Danny und Seb, einen von Aggies wenigen Freunden, beziehen. Doch auch bei ihnen fehlt mir der nötige Tiefgang. Es fügen sich zwar alle gut in die Handlung ein und dennoch fehlt jedem Charakter dieser letzte Hauch, der ihn wirklich lebendig werden lässt. Ich hätte da ein bisschen mehr erwartet.

Und auch, wenn mir Schreibstil und die Personen nicht so zugesagt haben, regt das Buch doch zum Nachdenken an. Gemma Fowler hat hier eine Zukunft erschaffen, wie sie tatsächlich einmal eintreten könnte. Durch die Ressourcenknappheit auf der Erde ist der Mensch gezwungen andere Energiequellen zu suchen um weiterhin das komfortable Leben zu führen, das alle kennen.

Die Brücke, die man zu den aktuellen Themen Ressourcenverschwendung, Umweltschutz und dergleichen schlagen kann, gefällt man sehr gut. Als Leser wird einem noch einmal vor Augen geführt, dass der Mensch sorgsam mit dem umgehen sollte, was er hat und, dass nicht so weiter gemacht werden kann, wie bisher.

Fazit:

Ein rasantes Sci-Fi Abenteuer, dessen Potenzial meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft wurde. Auch, wenn ich viele Kritikpunkte habe, ist es dennoch etwas für Fans dieses Genres. Ich kann in diesem Fall leider nur 2 ½ Schmetterlinge vergeben.