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Veröffentlicht am 19.03.2018

viel Blut und viele Längen

Killer City
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Ich habe mal wieder das Glück gehabt bei einer Leserunde angenommen zu werden und dieses Mal zu Killer City von Wolfgang Hohlbein. Wolfgang Hohlbein ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren, müsst ihr ...

Ich habe mal wieder das Glück gehabt bei einer Leserunde angenommen zu werden und dieses Mal zu Killer City von Wolfgang Hohlbein. Wolfgang Hohlbein ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren, müsst ihr wissen. Besonders die Bücher, die er zusammen mit seiner Frau Heike geschrieben hat, habe ich in meiner Jugendzeit verschlungen. Aus diesem Grund habe ich mich auch sehr auf dieses Buch gefreut, denn ich hatte schon lange Zeit keinen Hohlbein mehr in die Hand.

„Bald würden sich die Bürger Chicagos wohl einen neuen Namen einfallen lassen müssen.
Sie wussten es noch nicht, aber der Tod war in ihre Stadt gekommen.“
S. 26

Killer City spielt im Jahre 1893 zur Weltausstellung in Chicago. Thornhill hat das Verlangen Menschen zu töten und möchte sich in Chicago unter die breite Masse mischen um nicht aufzufallen und seinem Hunger nach Blut nachzugeben.
Direkt ab dem ersten Satz fühlt man sich in die Zeit Ende des 19. Jahrhunderts hineinkatapultiert, fühlt das rege Treiben auf den Straßen, hat den typisch unangenehmen Geruch Chicagos in der Nase und lässt sich mitziehen.
Interessant dabei ist, dass all dies aus der Sicht eines Mörders geschildert wird. Bei den meisten Thrillern ist das nicht der Fall und genau das hat mich sehr neugierig auf das Buch werden lassen.
Leider hat der Klappentext nicht das versprochen, was das Buch beinhaltet.

„Das Messer flüsterte ihm mit lautloser Stimme Worte in einer Sprache zu, die er niemals gelernt hatte und nicht verstand und die trotzdem Bilder hinter seiner Stirn entstehen ließen; schreckliche Bilder von durch und durch entsetzlichen Dingen, die ihn mit nichts anderem als Grauen erfüllten und von denen er trotzdem wusste, dass er zu dem Zwecke hierhergeschickt worden war, sie zu tun.“ S. 179

Thornhill ist ein überaus einzigartiger Charakter. Manchmal wusste ich nicht ob ich ihn verabscheuen oder Mitleid mit ihm haben soll. Er kommt nach Chicago zur großen Weltausstellung und möchte seinem Drang Menschen zu töten nachgeben. Bevorzugt geht er dem mit seinem Rasiermesser nach, das er immer bei sich trägt. Bei der Auswahl seiner Opfer geht er aber eigentlich die ganze Zeit totalwillkürlich vor, hat keinen richtigen Plan und dieses Bild vom strukturierten und zielstrebigen Mörder, das ich die ganze Zeit im Kopf hatte, bleibt komplett aus. Hinzu kommt, dass Thornhill als Protagonist voller Selbstzweifel ist und gar nicht weiß ob das, was er tut nun auch das Richtige ist. Stattdessen stolpert er von einer brenzligen Situation in die nächste und reitet sich immer weiter in irgendwelche Probleme rein. Und diese Situationen sind meist so aussichtlos und werden von Mal zu Mal skurriler, sodass man sich wundert, wie es dazu kommen konnte und wie er da wieder heraus gekommen ist.

Ich hatte die meiste Zeit das Gefühl, dass auf kein wirkliches Ziel hingearbeitet wird. Was möchte Thornhill? Wo möchte er hin oder was möchte er erreichen? Ich brauche beim Lesen irgendetwas, auf das ich mit hin fiebern kann und bei dem die Spannung erhalten bleibt. Genau diese Spannung hat mir an vielen Stellen einfach gefehlt und genau das führte zu Längen, besonders im Mittelteil, bei denen ich teilweise keinen Antrieb mehr hatte weiter zu lesen.

Auch blieben die Nebencharaktere etwas auf der Strecke. Zwar wurden die Charaktere, ganz im Stil von Wolfgang Hohlbein, detailliert und perfekt in die Handlung mit eingebaut. Dennoch fehlte ihnen einfach Authentizität und ein gewisser Tiefgang. Der Schreibstil ist wieder einzigartig ausführlich und illustrativ. Durch die typisch langen Satzkonstruktionen werden die gesamte Umgebung und alles andere sehr detailliert beschrieben.

„Diese widerliche Alte hatte ihn nicht nur mit ihren schmutzigen Händen betatscht, sie hatte ihn auch noch in verdammte Niggerkleider gesteckt, die ihr Bastardsohn besudelt hatte!“ S. 84

Was ich an dieser Stelle aber positiv hervorheben möchte ist der Aufbau des Buches. Kapitelweise wird in der Erzähler-Perspektive abwechseln Thornhills Vergangenheit und die Gegenwart um 1893 geschildert. Man bekommt immer wieder Einblicke warum Thornhill so geworden ist und was ihn antreibt bis sich schließlich Vergangenheit und Gegenwart am Ende treffen.
Besonders gut gefällt mir dabei ist die Einbindung historischer Ereignisse in die Handlung und die detaillierte Darstellung oder Beschreibung dieser, auch wenn die Weltausstellung keinen großen Part eingenommen hat und auch nicht ausführlich beschrieben wurde. Auch Thornhills rassistische Einstellung passt sehr genau in diese Zeit. Damals ist man damit aufgewachsen alle, die anders waren als schlecht anzusehen und deswegen spricht Thornhill auch verachtend über Gelbe oder Nigger. Doch nach und nach merkt Thornhill, dass diese abstoßende Denkweise nicht so ganz richtig ist und Weiße gegenüber anderen, nicht so lebenswürdigen Menschen, keinen richtigen Vorteil haben und nimmt einen wichtigen Teil in der Geschichte ein.

Fazit:

Ich hatte mich sehr auf ein neues Buch von Wolfgang Hohlbein gefreut, doch es konnte meine Erwartungen einfach nicht erfüllen. Die Idee einen Thriller aus der Sicht eines Mörders zu schildern ist genial, wurde meines Erachtens aber nicht optimal umgesetzt. Neben einem zwiegespaltenem Protagonisten hat das Buch so seine Längen. Deshalb gibt es von mir nur 2,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Action
  • Atmosphäre
  • Handlung
Veröffentlicht am 27.02.2018

Ein mitreißender Auftakt!

Save Me
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Letztes Jahr habe ich die Again-Reihe von Mona Kasten verschlungen. Diese Reihe hat mich mitgerissen und ich habe mich dort in die Figuren und auch den lockeren Schreibstil von Mona verliebt. Deshalb war ...

Letztes Jahr habe ich die Again-Reihe von Mona Kasten verschlungen. Diese Reihe hat mich mitgerissen und ich habe mich dort in die Figuren und auch den lockeren Schreibstil von Mona verliebt. Deshalb war ich natürlich total aus dem Häuschen, als ich erfahren habe, dass es eine neue Reihe von ihr geben wird. SAVE ME ist der Auftaktband der Maxton Hall Reihe und ich habe mich schon so sehr auf das Buch gefreut und sofort in das traumhafte Cover verliebt.

In diesem Buch dreht sich alles um die beiden Protagonisten Ruby und James. Ruby Bell hat das Glück durch ein Stipendium auf das Maxton Hall College gehen zu dürfen. Dieser Ort strotzt nur so vor Macht, Geld und Ruhm, doch das könnte Ruby nicht weniger interessieren. Sie möchte einfach unsichtbar bleiben, ihr letztes Schuljahr hinter sich bringen und dann ihren großen Traum wahr machen und nach Oxford gehen.
Doch, wie sollte es anders sein, bleibt Rubys Leben nicht friedlich, denn sie sieht etwas, dass sie nicht hätte sehen sollen und so zieht sie die Aufmerksamkeit von James Beaufort auf sich. Denn ihr Wissen könnte den Ruf seiner Familie zerstören und diese möchte er unbedingt beschützen. Und so prallen zwei vollkommen unterschiedliche Welten aufeinander - das hat ordentlich Konfliktpotenzial!

„Ich bin so lange still, dass es bei jeder anderen Person mit Sicherheit unangenehm geworden wäre, aber James und ich - ich glaube, wir könnten einander stundenlang schweigend ansehen, nur um zu versuchen, einen Blick hinter die Mauer des jeweils anderen zu erhaschen.“ Ruby S. 194

Ruby habe ich gleich von Anfang an in mein Herz geschlossen. Sie ist eine absolut ehrlich Haut und ein totaler Familienmensch. Sie liebt ihre Schwester und ihre Eltern über alles und würde alles für diese tun. Außerdem ist die perfekt organisiert und durchstrukturiert, was mich ein wenig an mich selbst erinnert. Sehr bewundernswert fand ich, dass Ruby ganz genau weiß, was sie möchte und entschlossen ihre Ziele verfolgt um genau da hin zu kommen, wo sie hin möchte. Um ihren Traum von Oxford zu verwirklichen arbeitet sie wirklich hart.

James hingegen ist das genaue Gegenteil. Wie sollte es auch anders sein, jede gute New-Adult Geschichte braucht auch einen Bad-Boy und dieser wird hier verkörpert von James Beaufort. Ein reicher Junge mit einem sehr einflussreichen Namen, der sich seine Zeit mit Partys, Frauen und Drogen vertreibt. James lernt man als sehr unsympathischen Charakter kennen, als arrogant und selbstgefällig, der weiß, dass er immer das bekommt, was er möchte. Denn mit Geld kann man alles erreichen.
Doch da hat er nicht mit Ruby gewettet. Sie legt keinen Wert auf Geld oder die Macht, die manche Menschen haben und kann James absolut nicht ausstehen. So eine wie sie hat James noch nie kennen gelernt und genau das macht Ruby auch so interessant für ihn. Er misstraut ihr zwar, wird aber immer neugieriger darauf, was ihre Absichten sein mögen oder was für eine Art Mensch sie ist.

„Mit einem Mal wird mir etwas ganz deutlich bewusst:
Ich kann James Beaufort nicht bloß nicht ausstehen.
Ich verabscheue ihn. Ihn und alles wofür er steht.“
Ruby S. 42

Dadurch, dass die Handlung kapitelweise immer abwechselnd mal aus der Sicht von Ruby, dann wieder aus der Sicht von James in der Ich-Perspektive, geschildert wird, lernt man den wahren James Stück für Stück kennen und kann Blicke hinter seine selbstgefällige Fassade werfen. Ich fand es sehr schön, dass der Leser nach und nach erfährt, warum James so ist wie er ist. Zum Schluss ist er mir doch sympathisch geworden.

Die Nebencharaktere sind alle wunderbar tiefgründig und liebevoll ausgearbeitet. Sie fügen sich fantastisch in die Handlung mit ein und bereichern diese. Bei jedem merkt man, dass er eine andere individuelle Persönlichkeit hat und seinen eigenen Platz in der Geschichte. James Freunde, aber auch Ember, Rubys Schwester, oder Lin, Rubys beste Freundin, stellen einen wichtigen Teil des Buches dar und sind bedeutend für den Verlauf der Handlung. Durch sie werden die Geschehnisse in die eine oder andere Richtung gelenkt. Zwar sind alle Charaktere dieses Mal alle etwas jünger, als in der Again-Reihe, doch das tut dem überhaupt keinen Abbruch.

Mona hat wieder gekonnt große Gefühle in Worte gepackt und zu Papier gebracht, sodass wir Leser wieder richtig mitfiebern können. Einzig und allein das Ende hat mir nicht so gefallen und ich fand es etwas zu künstlich herbeigeführt und zu dramatisiert. Aber es bildet auch einen unglaublichen Cliffhänger, der es einem unmöglich macht den nächsten Band nicht gleich in die Hand nehmen zu wollen.

„Plötzlich scheint er nicht mehr nur durch mich hindurchzusehen – er sieht direkt in mich hinein. In seinem Blick ist ein Feuer, das sich in mich brennt und mir einen Schauer über meinen Körper jagt." Ruby S. 102

Interessant war, mit zu verfolgen, wie sich die beiden Protagonisten, die sich am Anfang überhaupt nicht ausstehen konnten, langsam annähern und kennen lernen und es erst schrittweise und vorsichtig anfängt zu knistern. Natürlich gibt es zwischendurch immer wieder heikle Situation und reichlich Konfliktpotenzial, aber das hat das Ganze nur umso unterhaltsamer gemacht. Bei manchen Situationen habe ich allerdings gedacht, dass die Erzählsicht nicht ganz passend war. Es wäre glaube ich ganz gut gewesen manche Umstände lieber aus James und nicht aus Rubys Sicht zu schildern. Aber das ist nur ein kleiner Minuspunkt.

An dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Danke an das Team der Lesejury und an den LYX-Verlag, dass ich an der Leserunde zu diesem Buch teilnehmen durfte!

Fazit:

SAVE ME ist der Auftaktband der neuen Reihe von Mona Kasten und etwas für jeden, der gute New-Adult Bücher mag. Zwar habe ich ein, zwei kleine Kritikpunkte, aber die Geschichte von Ruby und James hat mich mitgerissen und ich freue mich schon sehr auf Band zwei, der im Mai im LYX-Verlag erscheinen wird. Von mir gibt es vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Gefühl
  • Geschichte
Veröffentlicht am 23.02.2018

Unglaublich fesselnd! Absolute Leseempfehlung!

Das Lied der Krähen
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„Ein Spieler, ein Sträfling, ein missratener Sohn, eine verlorene Grischa, ein Suli-Mädchen, das zur Mörderin geworden war, und ein Junge aus dem Barrel, der noch Schlimmeres geworden war.“ S. 423

Das ...

„Ein Spieler, ein Sträfling, ein missratener Sohn, eine verlorene Grischa, ein Suli-Mädchen, das zur Mörderin geworden war, und ein Junge aus dem Barrel, der noch Schlimmeres geworden war.“ S. 423

Das Lied der Krähen ist der Auftakt einer neuen Reihe der Autorin Leigh Bardugo. Das Buch ist letztes Jahr im Droemer Knaur Verlag erschienen und mir von vielen Leuten empfohlen worden, sodass ich nicht drum rum kam dieses Buch auch zu lesen.
Als das Buch bei mir ankam ist mir sofort der wunderschöne schwarze Buchschnitt aufgefallen, der total gut mit dem ansprechenden Cover harmoniert. Ich bin bis jetzt leider noch nicht in den Genuss gekommen ein Buch von Leigh Bardugo zu lesen, somit kenne ich auch ihre Grischa-Reihe nicht. Das Lied der Krähen wurde bereits von etlichen anderen Lesern hoch gelobt. Aus diesem Grund waren meine Erwartungen an das Buch auch sehr hoch. Ich habe sofort mit dem Lesen begonnen und ich muss sagen, dass meine Erwartungen mehr als übertroffen wurden.

Wie fange ich eine Rezension über ein Buch an, das einfach nur fantastisch ist? Ich sitze hier und kann meine Gedanken nicht richtig in Worte fassen, da ich weiß, dass sie dem Buch einfach nicht gerecht werden würden.
Deshalb fange ich erste einmal mit dem Inhalt an. Worum geht es also in Das Lied der Krähen?
Kaz Brekker ist die skrupellose rechte Hand eines Bandenchefs in Ketterdam, einer pulsierenden Hafenstadt zwielichtiger Gestalten. Das Leben hat ihm schon oft übel mitgespielt, deswegen scheint es wie ein Wink des Schicksals als ihm ein unmöglicher und überaus gefährlicher, aber sehr gewinnbringender Auftrag angeboten wird. Doch diesen kann er nicht alleine bewältigen und so stellt er sich ein Team aus fünf Gefährten zusammen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Jesper, der Scharfschütze, Inej das Phantom, Nina die Magierin, Wylan der Ausreißer und Matthias der Verurteilte begeben sich zusammen auf eine Reise, die allerlei Gefahren und überraschende Wendungen beinhaltet, mit denen niemand je gerechnet hätte.

„Er wusste, dass er rücksichtslos war, egoistisch, aber nannte man ihn nicht gerade deshalb Dirtyhands? Kein Auftrag war zu riskant. Keine Tat zu nieder. Dirtyhands sah zu, dass die schmutzige Arbeit erledigt wurde.“ Kaz S. 399

Ich muss sagen, dass mich schon seit sehr langer Zeit kein Fantasy-Buch so mitgerissen hat wie dieses. Es ist einfach komplett in sich stimmig und es gibt nichts, was das Gesamtbild stören würde. Nicht nur, dass der Buchschnitt so vollkommen mit dem Cover harmoniert,nein, das Cover passt auch perfekt zum Inhalt. Jeder Charakter ist so unglaublich authentisch und mit so viel Tiefgang gestaltet, dass es mich wirklich umgehauen hat. Jeder für sich ist auf eine andere Art faszinierend und man möchte die Geschichte von jedem einzelnen kennen lernen. Dabei ergänzen sie sich untereinander ganz hervorragend, doch es gibt auch ausreichend Konfliktpotenzial, sodass es nie langweilig wird.
Passend dazu ist das Buch in sechs Abschnitte unterteilt in denen die sechs Gefährten ein waghalsiges Abenteuer zu bestehen haben. In jedem Kapitel wird dabei abwechselnd in der Erzählerperspektive der Fokus auf ein anderes Mitglied der Band gelegt.
Ich muss ganz klar sagen, dass mein Lieblingscharakter dabei Inej ist, denn ich liebe starke Frauencharaktere. Sie wird im Klappentext auf ihre Schönheit reduziert, doch sie ist so viel mehr als nur schön. Sie ist furchtlos, geheimnisvoll, intelligent und überaus gefährlich. Ich freue mich schon darauf sie im zweiten Teil wieder anzutreffen.

„Sie war irgendwo zu seiner Rechten, bewegte sich lautlos. Er hatte gehört, wie andere Mitglieder der Gang sagten, dass sie sich wie eine Katze bewegte, aber er vermutete, dass die Katzen eher aufmerksam zu ihren Füßen saßen, um von ihr zu lernen.“ S. 56

Der Schreibstil von Leigh Bardugo hat ist angenehm flüssig und sehr illustrativ, sodass ich mir die meisten Sachen sehr gut vorstellen konnte. Geholfen haben dabei aber auch die Karte und die Zeichnung im Umschlag des Buches. Das ist auch ein Punkt, den ich positiv hervorheben möchte, denn ich liebe Bücher, in denen Karten abgebildet sind.

Die Handlung ist fesselnd und ergreifend und es bleibt die gesamte Zeit über spannend. Besonders faszinierend fand ich, dass man nie genau wusste, was als nächstes passieren wird. Bei den meisten Büchern ahnt man die Handlung schon voraus oder alles ist so vorhersehbar, dass man den Ausgang der Geschichte schon kennt. So aber nicht bei diesem Buch. Ich wurde immer wieder durch Wendungen überrascht und wusste bis zum Schluss nicht wie die Geschichte ausgehen wird. Die Handlung konnte mich ab der ersten Seite bis zum Schluss fesseln und das gelingt nicht vielen Autoren.

Fazit:

Leigh Bardugo entführt in eine vollkommen neue Welt voller Gefahren und Abenteuer. Dieses Buch sucht seinesgleichen und ich kann es nur jedem Fantasy-Fan empfehlen. Also Leute, lest dieses Buch! Ich bin vollends begeistert und freue mich schon wahnsinnig auf Band zwei! Fünf Sterne!

Veröffentlicht am 05.02.2018

göttlicher sexy Reihenauftakt

Erwachen des Lichts
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Da ich ein absoluter Jennifer L. Armentrout-Fan bin, bin ich an diesem Buch natürlich nicht vorbei gekommen. Und selbst wenn ich es nicht wäre, wäre Erwachen des Lichts trotzdem in meinem Bücherregal gelandet, ...

Da ich ein absoluter Jennifer L. Armentrout-Fan bin, bin ich an diesem Buch natürlich nicht vorbei gekommen. Und selbst wenn ich es nicht wäre, wäre Erwachen des Lichts trotzdem in meinem Bücherregal gelandet, da das Cover einfach wunderschön ist.

Dieses Mal werden wir von der Autorin in die Welt der Götter geführt. Josie ist das liebe Mädchen von nebenan und führt ein ganz normales Leben, bis Seth bei ihr auftaucht. Seth ist ein Apollyon und hat den Auftrag erhalten Josie abzuholen und an einen anderen Ort in Sicherheit zu bringen. Denn Josie ist eine Halbgöttin und dazu bestimmt gegen die Titanen zu kämpfen, die aus ihrem Gefängnis ausgebrochen sind und somit die Welt zu beschützen. Kurz zweifelt Josie an ihrem Verstand, ist jedoch dann durch die Umstände gezwungen, Seth in eine ihr unbekannte Welt voller Götter und Gefahren zu folgen.

„Er beugte sich erneut vor und kam mir so nahe, dass ich seinen Atem auf meiner Wange spürte; und Junge, Junge, das stellte diverse Dinge mit mir an.“ Josie S. 67

Der Schreibstil ist mal wieder locker leicht, so wie ich ihn auch aus der Obsidian-Reihe kenne. Doch an einigen Stellen war er mir vielleicht ein wenig zu flapsig, wenn man das so ausdrücken kann. Dennoch kommen der schön schwarze Humor und vor allem Sarkasmus wieder durch, den ich so gerne habe. Zu Beginn hatte ich ein wenig Probleme mitzukommen was es nun mit den ganzen verschiedenen Arten von Göttern und Halbblütern auf sich hat, doch das ging nach ein, zwei Kapiteln ganz gut.
Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Josie oder Seth in der Ich-Perspektive erzählt, sodass man wirklich gut einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Protagonisten erhält.

„Seth war schön, wenn er nicht lächelte oder den Mund verzog, aber wenn er lächelte? Es war … wow. Atemberaubend.“ Josie S.152

Wie nicht anders zu erwarten, kommt in einem Buch von Jennifer immer ein heißer Typ vor, dieses Mal durch Seth verkörpert. Seth ist gut gebaut, sieht natürlich übernatürlich gut aus, hat etwas Verwegenes an sich und besticht durch seine anziehende Aura und eine unglaublich goldenen Augen, in denen man versinken möchte. Wer Daemon Black aus der Obsidian-Reihe mochte wird Seth auch mögen, denn er ist genauso überheblich, manchmal ein bisschen zu sehr, und trifft die richtigen Entscheidungen, wenn es hart auf hart kommt. Trotzdem hat er auch eine verletzliche Seite, die Josie nach und nach kennen lernen wird.

„Sie brauchte mich nicht in ihrem Leben, und wenn sie alles über mich wüsste, würde sie mich auch nicht darin haben wollen.“ Seth S. 235

Josie ist das genaue Gegenteil von Seth. Sie ist unschuldig, viel zu lieb, verletzlich und überaus sympathisch. Was ich wirklich sehr gut fand, war, dass Josie nicht von Anfang an super in der Welt der Götter zurecht kann, was auch vollkommen unlogisch gewesen wäre. Dabei hat mich nur ein wenig gestört, dass Josie meiner Meinung nach viel zu schnell akzeptiert hat, dass sie nie mehr in ihr altes Leben zurückkehren kann. In den vielen Wochen, die während der Handlung verstreichen, denkt Sie vielleicht noch drei, vier Mal an ihre Familie, aber das ist dann auch alles. Aber das ist nur einer der wenigen Punkte, die ich negativ anmerken muss.
Sie ist ganz unbeholfen und muss erst lernen was es mit dem Olymp und der Welt der Halbgötter, Götter, Halbblüter und diverser anderer Wesen auf sich hat. Genauso wie sie lernen muss zu kämpfen – erst einmal um sich zu schützen – und auch um im Endeffekt gegen die Titanen bestehen zu können. Sie ist eine mental sehr starke Protagonistin, die typisch für Jennifer ist, und die man gleich in sein Herz schließt.

„Meine Lippen schwebten so dicht über ihrer Wange, dass ich fast ihre Haut schmecken konnte. >>Ob du heute schlecht warst oder nicht, kein Stern am Himmel leuchtet heller als du.<<“ Seth S.304

Fazit:

Jennifer L. Armentrout hat mit Erwachen des Lichts einen wunderbaren Auftakt einer neuen Romantasy-Reihe geschaffen, die noch ein wenig Luft nach oben lässt. Die Welt der Götter und vor allem die beiden Protagonisten Seth und Josie verzaubern einen und führen einen in ein Abenteuer voller Gefahren und Wagnisse, gewürzt mit genau der richtigen Prise Sarkasmus. Dafür gibt es vier Sterne und ich freue mich schon darauf den zweiten Band zu lesen.

Veröffentlicht am 31.01.2018

zu vulgär – überhaupt nicht meins

Free at last - Sammelband
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Free at last ist mir letztes Jahr auf einer Buchmesse in die Hände gefallen und lag seitdem auf meinem SuB. Den Klappentext fand ich recht vielversprechend. Ein Junge, der sich in die Freundin seines Vaters ...

Free at last ist mir letztes Jahr auf einer Buchmesse in die Hände gefallen und lag seitdem auf meinem SuB. Den Klappentext fand ich recht vielversprechend. Ein Junge, der sich in die Freundin seines Vaters verliebt - das hat etwas Verbotenes an sich und recht viel Potenzial! Das wurde in meinen Augen aber überhaupt nicht ausgeschöpft.

Auf den ersten Seiten erzählt Mac (Makenzie) in der Ich-Perspektive recht knapp und kurz wie sie Carter, den Vater von Hunter und Carey, kennen lernt. Danach erfolgt ein Zeitsprung von ca. einem Jahr. Mac ist inzwischen bei Carter eingezogen und auf einmal stehen seine beiden Söhne vor der Tür und wollen wieder bei ihrem Vater einziehen. Das verspricht Probleme, besonders weil Hunter und Carey Mac beschimpfen und bedrohen sobald sie mit ihr allein sind und sie für eine „Goldgräberin“ halten, die nur an das Geld ihres Vaters möchte. Erst im Laufe der Geschichte lernen die beiden Brüder Mac näher kennen und ganz besonders Hunter fühlt sich zu ihr hingezogen und verliebt sich in sie. Doch Mac kann seine Gefühle nicht erwidern.

„In seinen Augen sehe ich so viel mehr als nur einen Überschuss an Hormonen. Ich will ihn nicht verletzten, aber tue es trotzdem immer und immer wieder.“

Wie gesagt fand ich den Klappentext wirklich sehr interessant, doch der Schreibstil hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Ich konnte mir die Schauplätze gar nicht bildlich vorstellen, alles ist sehr oberflächlich oder gar nicht beschrieben. Auch sind oft große Zeitsprünge vorhanden. Da fliegen auf einmal drei oder vier Wochen einfach so dahin, ohne, dass etwas passiert.
Zu den Protagonisten Mac und Hunter konnte ich leider auch keine Beziehung aufbauen. Zwar wird die Liebesgeschichte kapitelweise immer abwechselnd aus der Sicht von Mac oder Hunter erzählt, was eigentlich die Verbundenheit zum Charakter stärken soll, da man tiefer in die Gefühlswelt der jeweiligen Person eintauchen kann, doch das wurde hier nicht erreicht.
Mac lernt man als eine schwache Person kennen, die sich schnell einschüchtern lässt. Sie kann nicht für sich selbst einstehen, aber für andere. Später erfährt man, dass ihr in ihrer Vergangenheit etwas Schlimmes passiert ist und sie erst lernen musste stark zu sein.
Hunters Passagen haben mich regelrecht genervt. Er tritt als ein komplett unsympathischer, frauenverachtender 17-jähriger Vollprolet auf, der denkt, dass er, aufgrund seines guten Aussehens, der Hengst ist und sich somit alles und jede Frau nehmen kann. Mac findet er von Anfang an sehr anziehend und beschreibt eigentlich die meiste Zeit nur, was er heiß an ihrem Körper findet und was er gerne mit ihr anstellen würde.

„Dank des Doppelstandards, der in unserer Gesellschaft gilt, bin ich der tolle Hecht und sie die billige Schlampe. Warum Weiber sich dennoch auf Sex einlassen? Keine Ahnung.“

Alles in allem war mir die Erzählweise zu oberflächlich und sexistisch und die Handlung wurde immer unglaubwürdiger. Ich finde das wirklich sehr schade, denn die Idee hat wirklich Potenzial- leider wurde daraus nichts gemacht.

„Ist mir eigentlich egal wo ich sie ficke. Ich hoffe nur, sie schafft es, die Schlampe von meinem Dad aus meinem Gehirn zu vertreiben …“

Fazit:

Ich habe mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut, doch wurde leider enttäuscht. Die Charaktere haben mir nicht zugesagt und die Handlung lief in eine unglaubwürdige Richtung. Insgesamt war mir das Gesamtpaket vulgär und mir fehlte der Tiefgang, sowohl bei der Handlung als auch bei den Charakteren. Deshalb kann ich auch nur einen Stern vergeben.