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Veröffentlicht am 26.10.2018

Eines meiner absoluten Jahreshighlights

Das Gold der Krähen
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»Ich bin ein Dieb und Schmuggler. Versucht, mich zu ergreifen, und ihr werdet feststellen, dass es ist, als würdet ihr Luft packen wollen.« S. 561

Das Gold der Krähen ist erst Anfang letzten Monats in ...

»Ich bin ein Dieb und Schmuggler. Versucht, mich zu ergreifen, und ihr werdet feststellen, dass es ist, als würdet ihr Luft packen wollen.« S. 561

Das Gold der Krähen ist erst Anfang letzten Monats in der Verlagsgruppe Droemer Knauer erscheinen und doch schon in vieler Munde. Leigh Bardugo hat in einem Interview einmal angekündigt, dass es zu dieser Reihe noch einen dritten Band geben soll. Doch wann dieser erscheinen soll blieb offen. Somit ist die Dilogie mit diesem Band erst einmal offiziell abgeschlossen. Für alle, die den ersten Band schon gelesen haben, hier einmal der Inhalt des finalen Bandes in Kurzfassung:

Kaz Brekker und seinen Krähen ist der Coup des Jahrhunderts gelungen und sie alle sind mit dem Leben davon gekommen. Doch sie wurden von Jan Van Eck hinters Licht geführt und statt einer fürstlichen Belohnung erwartet die Bande nur Verrat. Obendrein wird das Phantom entführt um Kaz zu erpressen. Von da ist wird „Dirtyhands“ seinem Namen gerecht, denn kein Manöver ist zu schmutzig und keine Aktion zu riskant um Inej zu retten und um sich an seinem Erzfeind Pekka Rollins zu rächen.

Dies ist wieder einer dieser Bücher, bei denen ich nicht genau weiß, wie ich meine Rezension schreiben soll um dem Buch gerecht zu werden. Denn es ist so unglaublich gut - in vielerlei Hinsicht! Man möchte einfach wissen, wie es weiter geht, aber gleichzeitig möchte man, dass es einfach nie zu Ende geht. Wie wird man dem gerecht? Dieser unglaublich ausgeklügelten Geschichte, den tiefgängigen Charakteren und dem malerischen und gnadenlosen Schreibstil von Leigh Bardugo? Das ist fast unmöglich! Aber eine Tatsache ist unumstößlich: Das Gold der Krähen ist verdammt gut!
Bereits angefangen bei dem Cover. Wenn man genau hinschaut, entdeckt man viele kleine versteckte Details, die perfekt zum Inhalt des Buches passen.

Auch, wenn es fast unmöglich ist, ist Das Gold der Krähen noch besser, als Band eins. Ab dem ersten Satz ist man wieder vollkommen in der Handlung gefangen und sie nimmt sofort richtig Fahrt auf. Es wird zu keiner Sekunde langweilig. Neben dem hinterhältigen Krämer Jan Van Eck, tritt auch wieder Kaz Feind Pekka Rollins auf den Plan und hinzukommen noch furchterregende Wesen, die Jagd auf Grischa machen. Die Stadt scheint nicht mehr sicher und es gilt mehrere Feinde gleichzeitig zu bekämpfen.
Kaz Brekker aber führt seine Krähen von einer Misere aus der anderen und zieht seine Fäden im Hintergrund. Dabei sind seine Pläne so ausgeklügelt und durchdacht, dass überraschende Wendungen an der Tagesordnung sind. Grandios!

»Ich hätte dich geholt. Und wenn ich nicht hätte gehen können, wäre ich zu dir gekrochen, und egal, wie kaputt wir gewesen wären, wir hätten uns den Weg gemeinsam hinaus erkämpft – mit gezückten Messern und glühenden Pistolen. Weil wir genau das tun. Wir hören nie auf zu kämpfen.« S. 207

Wir als Leser bleiben hierbei in der Welt, die wir aus Band eins bereits kennen. Das tut der Geschichte keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Ketterdam hat mit seinen Spelunken, zwielichtigen Gestalten und dunklen Kanälen noch so viel zu bieten!
Besonders schön fand ich, dass das Charakterbuilding noch weiter in die Tiefe ging. Wenn man bei Das Lied der Krähen schon das Gefühl von voll ausgereiften Charakteren hatte, dann wieder es in diesem Buch nur noch mehr verstärkt. Jeden der sechs Personen lernt der Leser nun noch intensiver kennen, lernt etwas über seine oder ihre Vergangenheit und versteht somit automatisch warum jeder so handelt wie er handelt und warum jeder so geworden ist, wie er jetzt nun mal ist. Es sind bestürzende Geschichten, die mich alle sehr berührt haben.
Intensiviert wird dieser Einblick dadurch, dass der Fokus wieder kapitelweise immer auf einen anderen unserer sechs Charaktere gelegt wird. Somit erhält die Handlung auch eine sehr angenehme Dynamik.

„Nach all ihren wahnsinnigen Fluchten, und den vielen Malen, denen sie gerade so dem Tod entkommen waren, hatte er angefangen zu glauben, dass sie sechs irgendwie verzaubert sein müssten, dass seine Revolver, Kaz‘ Intelligenz , Ninas Geist, Inejs Talent , Wylans Genialität und Matthias‘ Kraft sie auf irgendeine Weise unberührt gemacht hätten. Sie konnten Schläge einstecken, aber Wylan hatte recht, am Ende sollten sie alle aufrecht stehen.“ S. 551

Von mehreren Seiten habe ich gehört, dass man Leigh Bardugos Grischa-Reihe unbedingt gelesen haben muss, bevor man die Krähen-Dilogie anfängt. Ich muss gestehen, dass ich die Bücher der Grischa-Reihe vorher nicht gelesen habe. Das hat meinem Lesevergnügen dennoch keinen Abbruch getan. Es wäre wahrscheinlich etwas intensiviert worden, wenn ich sie gelesen hätte, da bestimmt einige Schnittstellen auftreten und auch Charaktere aus den Grischa-Büchern wieder auftauchen.
Für das Allgemeinverständnis muss man die Grischa-Trilogie jedoch nicht vorher gelesen haben. Und ich muss gestehen, dass ich jetzt umso neugieriger auf diese Reihe.

Fazit:

Ein großartiges, tiefgängiges, atemberaubendes Buch der Extraklasse mit einer Menge Gänsehautmomenten. Die Reihe ist eines meiner absoluten Jahreshighlights! Wer nach meinem Lobeslied immer noch keine Lust verspürt dieses Buch zu lesen, dann weiß ich auch nicht. Leute, lest dieses Buch! 5 Schmetterlinge!

Veröffentlicht am 12.07.2018

eine atemberaubende Fortsetzung

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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»Auf die Sterne, die zuhören – und auf die Träume, die wahr werden.« S. 388

Vom ersten Teil von Das Reich der Sieben Höfe (Rosen und Dornen) war ich nicht ganz überzeugt, wie sich vielleicht einige unter ...

»Auf die Sterne, die zuhören – und auf die Träume, die wahr werden.« S. 388

Vom ersten Teil von Das Reich der Sieben Höfe (Rosen und Dornen) war ich nicht ganz überzeugt, wie sich vielleicht einige unter euch noch erinnern mögen. Und dennoch habe ich mir den zweiten Teil Flammen und Finsternis geholt, denn mir wurde von mehreren Seiten gesagt, dass dieser Teil viel besser sein soll als der erste und ich heillos begeistert sein werde. Und, was soll ich sagen? Dieses Buch ist grandios!

Auch an dieser Stelle noch einmal der Hinweis, dass es sich bei Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis um den zweiten Teil der Reihe handelt und somit ein paar Spoiler auf Band eins folgen werden.

Feyre hat das Grauen unter dem Berg überlebt und ist mit Tamlin und Lucien zurück an den Hof des Frühlings zurückgekehrt. Das Glück scheint vollkommen, doch nur auf den ersten Blick. Tamlin kontrolliert Feyre immer mehr und nimmt ihr zunehmend ihren Freiraum. Sie hat alles für ihn gegeben, hat schreckliche Albträume wegen ihrer Taten in Amaranthas Reich, und nun nimmt er ihr noch mehr. Hinzu kommt das Bündnis, das sie mit Rhysand unter dem Berg geschlossen hat. Einmal im Monat muss sie eine Woche am gefürchteten Hof der Nacht verbringen – das war die Bedingung.

»Und wenn er mich gepackt und verschleppt hätte?«

»Dann hätte ich die Welt in Stücke gerissen um dich zurück zu holen.«
S. 537

Das Cover spricht mich wieder nicht so an, das hat es schon beim ersten Band nicht. Aber es ist im Stil des ersten Bandes gehalten, dieses Mal in einem Gelbton und zusammen sehen die beiden Bücher wirklich schick im Regal aus. Doch nun zurück zum Inhalt. Ich möchte euch ja gar nicht so viel vorweg nehmen, aber es fällt mir so schwer nicht zu spoilern. Denn der Klappentext verrät nur einen allerkleinsten Bruchteil der Handlung.

„Ich würde nicht zurückgehen. Aber vielleicht war ich auch niemals zurückgekehrt. Aus dem Reich unter dem Berg.“ S. 151

Feyre hat im ersten Teil großes Leid ertragen und durchgestanden, ist über ihre Grenzen hinweg stark gewesen und das alles um den Mann zu retten, den sie liebt. Ist diese Liebe allerdings wirklich Liebe? Einmal am Hof des Frühlings angekommen weiß sie es nicht mehr so richtig. Durch ihre Augen erleben wir als Leser wie eingeengt und eingeschränkt Feyre sich in ihrem Tun und Sein fühlt, der Berg hat sie gebrochen. Auch Tamlin ist nicht mehr wieder zu erkennen und sperrt Feyre immer mehr ein. Aber Feyre ist nicht mehr die, die sie einmal war. Irgendetwas hat das Erlebnis und die sieben High Lords unter dem Berg mit ihr gemacht. Etwas, das sie zu Beginn noch nicht so richtig begreifen kann. Aber im Laufe der Geschichte gewinnt sie an Größe, wird selbstbewusst und weiß langsam, wo sie hingehört. Feyre macht eine erstaunliche Entwicklung durch, mit der ich nicht gerechnet habe. Aber die Richtung, in die das Ganze geht, gefällt mir sehr gut.

„Rhys kniete noch immer auf den weißen Laken, die Flügel ermattet hinter seinem Rücken hängend, den Kopf gesenkt, die Tätowierung vor seiner goldenen Haut. Ein schwarzer Prinz, ein gefallener Engel.“ S. 428

Es rücken einige Charaktere in den Fokus die bis jetzt nur am Rande erwähnt wurden und eine kleine Rolle spielten. Allen voran Rhysand. Hach, Rhysand. Allein, wenn ich diesen Namen schreibe, bekomme ich wieder Herzflattern. Rhysand ist ein Charakter, der in diesem Buch aus dem Schatten in das Licht tritt. Er spielt eine tragende Rolle in der Handlung. Der Leser erfährt viel über ihn und auch den Hof der Nacht, der mich immer wieder träumen lässt. Sarah J. Maas hat hier eine absolut tiefgründige Person geschaffen, die einen erschaudern und erzittern lässt. Natürlich stehen ihm alle anderen Charaktere in nichts nach. Es kommen viele neue und auch wichtige Personen zum Vorschein, die alle eng mit der Geschichte verwoben sind und sich nahtlos einfügen. Jeder hat seine eigene Stimme, seine eigene Klangfarbe und das macht sie zu etwas besonderem.

Das Einzige, was mir manchmal sauer aufgestoßen ist, sind die Frauencharaktere, die Sarah J. Maas geschaffen hat. Sie sind in ihrem Wesen immer etwas extrem. Feyres Gedankengänge konnte ich manchmal immer noch nicht nachvollziehen, das konnte ich schon im ersten Band nicht. Dieses Mal, weil sie sehr selbstbezogen ist.

Viele Handlungsstränge, die im ersten Buch ungeklärt blieben, laufen in Flammen und Finsternis zusammen und bringen ein wenig Licht ins Dunkel. Die Handlung schlägt eine Richtung ein, von der ich nie gedacht hätte, dass es dieser Weg ist, den Feyre, Tamlin und Rhysand einmal gehen werden. Viele dramatische Dinge folgen auf unvorhergesehene Geständnisse. Dieses Buch ist einfach atemberaubend!

Sarah J. Maas hat es geschafft mich mit ihrem unglaublich illustrativen und poetischen Schreibstil vollkommen in den Bann zu ziehen. Er hat mir des Öfteren eine Gänsehaut beschert und mein Herz vor Emotionen hüpfen lassen. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und ich hoffe, dass sie uns noch mit vielen vielen Geschichten beglücken wird. Aber erst einmal habe ich noch Band drei Das Reich der Sieben Höfe – Sterne und Schwerter, der den Abschluss dieser Trilogie bildet, von ihr vor mir und der wird auch so bald wie möglich gelesen!

Fazit:

Unvorhersehbar, fesselnd, romantisch, sinnlich und spannend bis zur letzten Seite! Mehr gibt es da nichts zu sagen. 5 Schmetterlinge!

Veröffentlicht am 05.06.2018

wunderbar emotional - ein Must-Read!

Finian Blue Summers
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Finian Blue Summers besticht allein schon durch sein wunderschönes Cover, das ein bisschen so aussieht als ob es mit Stempeln oder Kartoffeldruck hergestellt wurde. Ein wirklich schönes Detail, das an ...

Finian Blue Summers besticht allein schon durch sein wunderschönes Cover, das ein bisschen so aussieht als ob es mit Stempeln oder Kartoffeldruck hergestellt wurde. Ein wirklich schönes Detail, das an Kindertage erinnert. Geschrieben wurde das Buch von Marah Woolf, die hier unter ihrem Pseudonym Emma C. Moore eine wunderschöne Geschichte auf Papier gebannt hat.

In Finian Blue Summers geht es um das 19-jährige Mädchen Rayne. Als Stargeigerin ist sie weltberühmt und gilt als Ausnahmetalent. Doch ihre Eltern bestimmen ihr ganzes Leben, sie darf keinen einzigen Schritt ohne deren Zustimmung machen. Dabei hat auch sie Träume, die sie gerne verwirklichen würde. Als sie keinen anderen Ausweg mehr findet um sich Gehör zu verschaffen, flüchtet sie sich ins Schweigen und wird als Konsequenz von ihren Eltern in ein Sanatorium gesteckt.
Dort hat sie sehr viel Zeit um über sich und das Leben nachzudenken. Der Praktikant Finian hilft ihr und begibt sich mit ihr auf eine Reise, die man Leben nennt.

„Es könnte sich als der größte Fehler meines Lebens entpuppen oder als das größte Abenteuer.“ S. 74 Rayne

Ich bin wirklich gut in das Buch rein gekommen. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und fesselnd, sodass man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen. Dazu trägt natürlich auch die Handlung bei.
Zu Beginn habe ich gedacht, dass Rayne eines dieser typischen, erfolgreichen Mädchen ist, die ihren Willen nicht bekommt und deswegen bockig ist und nicht mehr spricht. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall und schnell merkt man, dass Rayne auch nur ein ganz normales Mädchen ist, mit ganz normales Wünschen, Träumen und Sehnsüchten.
Auf liebe- und humorvolle Art gelingt es Finian Rayne das wahre, echt Leben zu zeigen und dabei entwickelt sich eine einzigartige Liebesgeschichte zwischen den beiden.
Es wird schnell klar, dass Finian und Rayne sich ineinander verguckt haben. Man kann diese Anziehung der beiden als Leser ziemlich gut mitverfolgen, denn die Handlung wird immer kapitelweise in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Finian oder Rayne erzählt und man erhält guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Protagonisten.
Die Charaktere sind alle sehr liebevoll ausgearbeitet, auch wenn bei den meisten Nebencharakteren ein wenig Tiefgang gefehlt hat. Doch bei gerade mal 278 Seiten ist das wahrscheinlich auch nicht zu bewerkstelligen. (Was nicht negativ gemeint ist, sondern einfach eine Tatsache.)

»Niemandes Wünsche sind blöd oder belanglos oder unwichtig. Im Gegenteil. Wünsche sind das Wichtigste, was wir besitzen. Sie machen uns aus. Ohne Wünsche könnten wir uns direkt begraben.« S. 83 Finian

Die Reise ins ferne Tennessee, die die beiden unternehmen ist wunderschön, nostalgisch und voll von wunderbaren Momenten und Blaubeermarmelade.Ich wurde hier auf eine wunderbar gefühlvolle Reise mitgenommen, die mich sehr berührt hat (Und ja, es sind auch ein paar Tränen geflossen …). Auf dieser emotionalen Berg- und Talfahrt, wird dem Leser gezeigt, dass man für sich und seine Träume einstehen sollte, egal wie schwierig es auch sein mag. Manchmal ist das Leben oder auch das Schicksal, wenn man es so nennen möchte, nicht immer gerecht und man muss sich seinen Weg erkämpfen. Also, verkrieche dich nicht weiter in deinem Gefängnis von Alltag, sondern schenk den kleinen Dingen im Leben mehr Beachtung, lebe deine Träume und genieße das Leben!

Fazit:

Ein unsagbar schönes Buch über das Leben und Momente, die man nicht verstreichen lassen sollte. Bitte mehr davon! 5 Schmetterlinge.

Veröffentlicht am 23.05.2018

heiß und explosiv

Die letzte erste Nacht
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Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde der Lesejury lesen und bedanke mich dafür schon einmal ganz herzlich. Es hat wieder riesigen Spaß gemacht sich mit anderen Lesern austauschen zu dürfen!
Die ...

Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde der Lesejury lesen und bedanke mich dafür schon einmal ganz herzlich. Es hat wieder riesigen Spaß gemacht sich mit anderen Lesern austauschen zu dürfen!
Die letzte erste Nacht ist der dritte Band der Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni, doch alle Bände können unabhängig voneinander gelesen werden. Das ist auch gut so, denn sonst hätte ich an dieser Leserunde gar nicht mitmachen können. Denn – Schande über mich – ich habe die ersten beiden Bände bis jetzt nicht gelesen, habe aber so viel Gutes darüber gehört. Und nachdem ich nun Die letzte erste Nacht gelesen habe, werde ich das auch gleich nachholen, denn das Buch ist der Hammer!

Tate und Trevor hatten eine gemeinsame Nacht und seitdem ist ein Knistern zwischen ihnen, das beide nicht leugnen können. Doch diese Sache darf sich auf keinen Fall wiederholen, zumindest sieht Trevor das so. Er darf auf keinen Fall wieder schwach werden, denn viel zu nah kommt Tate seinem dunklen Geheimnis, das sie nie erfahren darf. Währenddessen versucht Tate herauszufinden warum und wie ihr Bruder gestorben ist. Aber genau das versucht Trevor zu verhindern ….

„Wusste sie denn nicht, was sie mit diesen Worten und diesem Lächeln anrichtete? Hatte sie überhaupt keine Ahnung, wie schwer es mir viel, mich von ihr fernzuhalten?“ S. 165 Trevor

Das Cover ist wirklich schön und in genau dem gleichen Stil gehalten wie die ersten beiden Bände.
Dadurch, dass die Handlung kapitelweise mal aus der Sicht von Tate, dann wieder aus der Sicht von Trevor geschildert wird, bekommt man eine sehr gute Einsicht in die Gefühlswelt der beiden Protagonisten.

Dieses New-Adult Buch hat es in sich! Wenn TNT aufeinandertrifft, dann knallt es ordentlich – und meist nicht auf positive Weise. TNT - das ist der Spitzname mit dem ihre Freunde Tate und Trevor versehen haben, denn wenn sich die beiden über den Weg laufen kommt es meist zum Streit.

„Zwischen uns war gar nichts, abgesehen von gutem Sex und hitzigen Diskussionen auf Partys.“ S. 138 Tate

Tate ist nicht die typische New-Adult Protagonistin, wie man sie sonst erwartet. Sie ist weder hilflos, noch niedlich, sondern das genaue Gegenteil und genau das hat mir gut gefallen. Mit ihrer vorlauten Art stößt sie manche Menschen schon mal vor den Kopf. Ihre harte Art spiegelt sie auch nach außen wider, indem sie nur schwarze Kleidung trägt und sich die Haare bunt strähnt. Sie ist provokant und möchte provozieren, aber sie hat einen weichen Kern und würde für die wenigen Leute, denen sie wirklich nahe steht, alles tun. Mit ihrer selbstbewussten Art weiß Tate genau, was sie möchte und wenn sie ein Ziel vor Augen hat (wie herauszufinden warum ihr Bruder gestorben ist), hält sie nichts und niemand auf. Das nimmt nicht immer ein gutes Ende, denn mit dem Tod ihres Bruders hat sie sehr zu kämpfen und mit ihrer selbstzerstörerischen Art ist sie oft leichtsinnig und bringt sich in Gefahr.
Dann ist immer Trevor in der Nähe im ihr zu helfen, auch, wenn sie das gar nicht möchte. Er versucht sie zu beschützen, möchte sie aber nicht zu nah an sich ran lassen. Dieses hin und her hat mich total verrückt gemacht, es hat aber auch die Spannung erhalten.

„Und manchmal, wenn Trevor nicht da war, um sich einzumischen und dafür zu sorgen, dass ich sicher nach Hause kam, hatte ich das Gefühl, als würde irgendetwas fehlen. Als würde er mir fehlen.“ S. 131 Tate

Auch, wenn ich Trevors, und besonders Tates, Handlungen manchmal nicht gutheißen habe, hat Bianca Iosivoni es mit ihrer Art zu schreiben geschafft, dass ich sie dennoch verstehen konnte. Ich habe zeitweise mit den beiden gelitten, gebangt, mit gefiebert und habe Lachattacken bekommen. Dieses Buch schickt dich auf eine emotionale Berg- und Talfahrt, aus der du erst zum Schluss wieder aussteigen kannst. Durch den angenehmen Schreibstil bin ich förmlich durch das Buch geflogen.
Alle Charaktere, nicht nur die Protagonisten, sind wahnsinnig authentisch gestaltet und fügen sich nahtlos in die Handlung ein. Als Leser wünscht man sich zu diesem intakten Freundeskreis dazuzugehören, in dem Tate und Trevor sich befinden und jeder so sein kann, wie er ist. Jeder in dieser Clique würde sich für einen seiner Freunde sofort in die Schusslinie werfen.

Natürlich steht dabei dieses Knistern zwischen Tate und Trevor immer im Vordergrund, doch es gibt auch noch andere Themen, die unterschwellig angesprochen werden. Neben Liebe, Emotionen und viel Spannung geht es auch um Freundschaft, Familie, Trauerbewältigung und darum wie man auf sich selbst aufpasst und dabei zu sich selbst findet. Ich finde dieses Gesamtpaket macht die Geschichte um Tate und Trevor zu etwas ganz besonderem und sollte unbedingt gelesen werden.
Das Ende des Buches hat mir sehr gut gefallen, da es realistisch gehalten wurde. Es ist einfach unglaublich gut gelungen und ich habe bis zur letzten Seite gefiebert.
Ich freue mich bereit jetzt schon auf Teil 4 Der letzte erste Song und werde vorher noch schnell Teil eins und zwei lesen.

Fazit:

Dieses Buch bricht dir das Herz - mehrmals – immer wieder ein bisschen mehr und setzt es dann zum Schluss wieder zusammen. Ein grandioser New-Adult Roman, den ich absolut jedem empfehlen kann, der keine 08/15 Liebesgeschichte sucht. Von mir gibt es dafür 5 Schmetterlinge.

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  • Gefühl
  • Dramaturgie
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 30.04.2018

Ein überragender Reihenauftakt!

Lady Midnight
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Immer wenn ich ein Buch von Cassandra Clare in die Hand nehme freue ich mich wahnsinnig, denn ich weiß ganz genau, dass das Buch richtig gut sein wird. Ich kann es dann kaum erwarten abends endlich nach ...

Immer wenn ich ein Buch von Cassandra Clare in die Hand nehme freue ich mich wahnsinnig, denn ich weiß ganz genau, dass das Buch richtig gut sein wird. Ich kann es dann kaum erwarten abends endlich nach Hause zu kommen, mir dieses Buch zu schnappen, es mir in meiner Lieblingsecke auf dem Sofa mit meiner Kuscheldecke und einer heißen Schokolade gemütlich zu machen und wieder in die Geschichte abtauchen zu können.

Lady Midnight ist der Auftakt einer neuen Trilogie aus der Welt der Schattenjäger.

Emma Carstairs hat ihre Eltern verloren als sie noch klein war und sinnt nach Rache, denn der Mörder ihrer Eltern ist noch irgendwo da draußen. Seit ihrem Tod sind bereits fünf Jahre vergangen und Emma hat Zuflucht im Institut der Schattenjäger in Los Angeles gefunden. Die Stadt wird von einer mysteriösen Mordserie heimgesucht, die sowohl die Menschen als auch die Unterwelt in Aufruhe versetzt. Die Leichen, die gefunden werden sind mit rätselhaften alten Schriftzeichen übersät – ähnlich den Schriftzeichen, die auch auf den Leichen von Emmas Eltern waren. Emma geht dieser Spur nach und begibt sich und auch ihren Parabatai und Seelenverwandten Julian Blackthorn in große Gefahr.

„Als der Rat Emma mitgeteilt hatte, sie müsse die Tatsache akzeptieren, dass ihre Eltern im Verlauf des Dunklen Kriegs gestorben waren, hatte man von ihr erwartet, dass sie das widerspruchslos hinnahm.

Aber das hatte sie nicht getan.“
S. 32

Zu diesem Zeitpunkt möchte ich einmal sagen, dass Lady Midnight fünf Jahre nach dem Ende der Chroniken der Unterwelt – Reihe spielt. Wer diese Reihe nicht gelesen hat und noch lesen möchte, sollte Lady Midnight nicht vorher lesen, denn das Buch enthält viele Spoiler und Anspielungen auf die sechs Bände der Unterwelt-Reihe und damit würde man sich die ganze Freude am Lesen dieser Bücher nehmen.

Wer die Bücher schon gelesen hat, dem kann ich Lady Midnight nur empfehlen. Man betritt wieder die Welt der Schattenjäger, Dämonen und Schattenwelter und begibt sich auf ein neues Abenteuer mit schon bekannten Personen und einigen neuen Charakteren. Ein bisschen hat es sich so angefühlt wie nach Hause zu kommen. Ich habe die Chroniken der Unterwelt und auch die Chroniken der Schattenjäger geliebt und fand es schön so viele bekannte „Gesichter“ wiederzutreffen. Zwar passt das Cover nicht mehr zu den alten Covern der Unterwelt-Bücher, sondern ist eher an die neuen Cover der Schattenjäger-Trilogie angepasst. Das ist wohl auch dem geschuldet, dass diese Reihe nicht wie die anderen Reihen im Arena-Verlag sondern nun im Goldmann Verlag erschienen ist. Das Cover hat einen schönen Farbton und schimmert leicht im Licht. Außerdem passt es sehr gut zum Inhalt von Lady Midnight. Auch toll ist die Karte von Los Angeles, die im Einband zu finden ist. Noch eine Kleinigkeit, die ich nicht unerwähnt lassen möchte, die ich aber wirklich schön finde, ist, dass jedes Kapitel einen eigenen Titel bekommen hat. Diese entstammen alle aus einem Gedicht von Edgar Allen Poe. Cassandra Clare verknüpft die Handlung sowieso mit vielen Zitaten aus bekannten Schriftstücken und verbindet so alte und neue Literatur miteinander. Ein wirklich schönes Detail, wie ich finde – wenn man darum weiß.

Viele Handlungsstränge aus den Büchern der Chroniken der Unterwelt werden hier wieder aufgegriffen, perfekt in die Handlung mit eingebunden und weitergewoben - diese spielen jedoch eine kleine Nebenrolle. Das Buch hat seine ganz eigene dynamische Handlung und Magie und zieht den Leser in seinen Bann.

Dabei finde ich es wirklich bemerkenswert wie real die Charaktere hier wirken, die Cassandra Clare erschaffen hat. Alle Personen sind so tiefgreifend und bis zur Perfektion ausgearbeitet, dass ich manchmal das Gefühl hatte, dass die Autorin hier richtige Menschen geschaffen hat.

Vor allem die beiden Protagonisten sind mir gleich sympathisch gewesen und ans Herz gewachsen. Emma Carstairs ist eine liebendwürdige und kämpferische Person. Wenn sie ein Ziel vor Augen hat gibt sie nicht auf bevor sie es erreicht hat, egal wie schwer der Weg dahin auch sein mag. Sie würde alles für die Familie tun, die sie aufgenommen hat. Die Blackthorn-Geschwister sind nun ihre Familie und sie liebt jeden einzelnen von ihnen abgöttisch.

Besonders verbunden fühlt sie sich mit Julian Blackthorn – sonst hätte sie auch nicht den Parabatai-Bund mit ihm geschlossen. Auch Julian ist ein starker und tiefgründiger Charakter, der es nicht immer leicht hatte in seinem Leben. Die Entschlossenheit, die er an den Tag legt um die Menschen, die er liebt zu beschützen, ist sehr bemerkenswert. Der Zusammenhalt von Emma und Julian wird dabei immer in den Vordergrund gehoben und ist wirklich einzigartig – jeder sollte einen Menschen an seiner Seite haben, der so für einen einstehen würde.

„Emma konnte es in seinem Gesicht erkennen: Um sie zu retten, würde er jeden anderen in ihrer Nähe töten. Keine Sekunde würde er darüber nachdenken …“ S. 559

Auch wenn die Handlung aus Sicht der dritten Person erzählt wird, kann man alle Handlungs- und auch Gedankengänge der Personen komplett nachvollziehen. Dabei stehen entweder Emma oder Julian im Fokus der Erzählung. Auch alle anderen Nebencharaktere sind toll gestaltet und super in die Handlung eingebunden. Sie sind alle komplett unterschiedlich, aber jeder ist auf seine Weise besonders und unglaublich vielschichtig, authentisch und real gestaltet.

Ich habe die ganze Zeit über mit den beiden Protagonisten und auch allen anderen Charakteren mit gefiebert, denn es wird zu keiner Zeit langweilig. Das Buch ist ein wahrer Pageturner und man gelangt von einer spannenden Situation in den nächsten Kampf und von da aus in die nächste heikle Angelegenheit. Wirklich gut hat mir auch gefallen, dass die Handlung Krimi-Elemente enthält. Wenn Emma, Julian und die Blackthorn-Geschwister Beweise und Spuren sammeln um den Mörder von Emmas Eltern zu finden, hatte das schon etwas von einem Krimi an sich und hat die Handlung gleich noch viel fesselnder gemacht als sie sowieso schon war.

„Sie spürte eine eisige Kälte in den Adern – eine positive Art von Kälte, die eiskalte Ruhe des Kampfes, die von ihrem Bauch ausging und sich bis in jede Faser ihres Körper ausbreitete.“ S. 686

Durch die vielen Wendungen, gespickt mit viel Fantasy, einem leichten Hauch Liebesgeschichte und einer Würze Krimi erlebt man ein Wechselbad der Gefühle und kann das Buch nicht aus der Hand legen.

Fazit:

Toller Plot, spannende Handlung, außergewöhnlich tiefgründige Charaktere! Es wird einem zu keiner einzigen Zeit langweilig und man wird von der Geschichte mitgerissen. Ein absoluter Pageturner, der seinesgleichen sucht! Ich freue mich auf Band zwei! Dafür gibt es die volle Punktzahl – 5 Schmetterlinge!