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Veröffentlicht am 26.05.2021

Ein Roadtrip, des es so wohl noch nicht gegeben hat

Der erste letzte Tag
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Dies ist mein erstes Buch von Sebastian Fitzek und ich konnte kein besseres auswählen, auch wenn es sich von seinen Thrillern deutlich unterscheidet.

Fitzek schickt uns in diesem Buch auf einen Roadtrip ...

Dies ist mein erstes Buch von Sebastian Fitzek und ich konnte kein besseres auswählen, auch wenn es sich von seinen Thrillern deutlich unterscheidet.

Fitzek schickt uns in diesem Buch auf einen Roadtrip mit dem etwas konservativen Lehrer Livius und der jungen, unkonventionellen Journalistin Lena. Wie man an der kurzen Charakterbeschreibung erkennt, war dies natürlich keine geplante Reise, sondern ist aus der Not heraus entstanden, nachdem der Flug der beiden gestrichen wurde und die beiden notgedrungen sich einen Mietwagen teilen. Ist Livius zu Beginn schnell genervt von Lenas ungewöhnlicher Sicht auf die Welt, lässt er sich schon bald gezwungenermaßen auf ein ungewöhnliches Experiment ein: Die beiden verbringen den Tag, als wäre es ihr letzter. Während Livius noch zurückhaltend ist, ist Lena sofort im Experiment und so schlittern die beiden von einer verrückten Situation in die andere. Aber auch Livius erkennt, dass das Leben mehr zu bieten hat und vergisst dabei manchmal fast, dass er eigentlich nach Berlin will, um seine Ehe zu retten…

Ich muss sagen, dass ich das Buch aufgrund des Covers nicht gekauft hätte, da es nicht gerade aus der Masse hervorsticht, dafür überzeugt der Klappentext aber umso mehr, macht er doch Lust auf das Buch, ohne zu viel zu verraten. Cover und Klappentext haben mich leicht an die Autorin Jojo Moyes erinnert, da ich jedoch ein großer Fan der Autorin bin, war dieses Detail für mich eher ein Bonus.

Der Schreibstil ist locker, flockig leicht, so dass die Seiten nur so dahinflogen. Die Kapitel sind von der Länge her genau richtig, weder zu lang noch zu kurz, weshalb ein durchgehender Lesefluss möglich ist. Der Schreibstil liest sich sehr flüssig, was wohl an der wenig komplizierten Wortwahl liegt, die mir persönlich sehr gut gefallen hat, da man sich so nicht allzu sehr konzentrieren musste beim Lesen, was sehr von Vorteil ist, wenn man nach der Arbeit liest.

Die Charaktere wurden vom Autor sehr authentisch gestaltet, auch wenn beide ein wenig Stereotypen sind, jedoch in komplett andere Richtungen, dennoch fand ich die beiden Protagonisten sehr realistisch dargestellt und ich würde mich nicht wundern, wenn ich Lena auf der Straße begegnen würde. Lena ist schrill und unkonventionell und meiner Meinung nach leicht verrückt. Ich verstehe, dass Livius oft genervt von ihr ist, denn sie kann sehr anstrengend sein und ich würde nicht mit Livius tauschen wollen. Livius ist im Gegensatz zu Lena ruhig und ein wenig spießig, wodurch er sich gut mit mir verstehen würde, und so konnte ich mich auch gut in seinen Charakter hineinversetzten.

Auch wenn die beiden komplett unterschiedlich sind, harmonisieren sie auf eine einzigartige Art und Weise, wahrscheinlich da sie sich gegenseitig ergänzen und jeder etwas von der Sicht des jeweils anderen etwas mitnehmen kann, ist es doch oft hilfreich mal eine andere Perspektive kennenzulernen. Wie man oft sagt „Die Mischung machts“ und das ist hier der Fall, denn die beiden liefern mit ihren Unterschieden eine Situationskomik, die einen nicht nur zum Schmunzeln bringt, sondern auch dazu schallend laut loszulachen. Trotz des vielen Humors gibt es auch Passagen, die den Leser zum Nachdenken anregen und gerade Lena hat mir oft eine andere Sicht auf das Leben ermöglicht. Jedoch sind diese Passagen nicht lange ernst, dass sie gepaart mit Witz auftauchen, was mir persönlich sehr gefallen hat.

Das Buch war leider viel zu schnell gelesen, obwohl es meiner Meinung nach genau richtig war von der Länge und nicht hätte länger sein dürfen. Sebastian Fitzek hat mich mit diesem Buch überzeugen können und zeigt, dass er nicht nur Thriller schreiben kann. Ich bin sehr neugierig auf den Autor geworden und werde mich auch an einem seiner Thriller wagen, jedoch würde ich mich auch über mehr aus diesem Genre freuen.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Der schiefe Kirchturm von Elwenfels

Weingartengrab
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Elwenfels auf Instagram, sogar mit eigenem Hashtag? Wie konnte das passieren? Das ist wohl die große Frage, die sich die Bewohner des kleinen, pfälzischen Dorfes stellen. Aber nach dem Einsacken des Kirchturms, ...

Elwenfels auf Instagram, sogar mit eigenem Hashtag? Wie konnte das passieren? Das ist wohl die große Frage, die sich die Bewohner des kleinen, pfälzischen Dorfes stellen. Aber nach dem Einsacken des Kirchturms, durch das ein geheimnisvolles Gewölbe unter der Kirche frei wird und das auch noch inklusive Leiche, verstehen auch die sonst so ruhigen Elwenfelsner einschließlich des mittlerweile eingebürgerten Privatermittlers Carlos Herb, der seine Heimat Hamburg mehr oder weniger freiwillig aufgegeben hat, um sich in der schönen Pfalz niederzulassen, die Welt nicht mehr. Carlos wäre nicht Carlos, wenn er nicht sofort mit seinen Nachforschungen anfangen würde, vor allem wenn der Tote ein mysteriöses Tagebuch bei sich trägt. Alles wäre wie in einem Abenteuerroman, wäre da nicht die Presse, Schatzsucher und zum großen Schrecken der Dorfgemeinschaft die Behörden, die das Dorf fluten und ihren „Zinken“ (für alle nicht Pfälzer: Ihr großes Riechorgan) in die Angelegenheiten der Elwenfelsner stecken.

Jeder der Elwenfels kennt und liebt weiß, dass die Dorfgemeinschaft Fremde nicht gerade mit offenen Armen begrüßen, vor allem wenn sie nicht mit guten Absichten kommen, aber diesmal sind ihnen im ersten Moment die Hände gebunden. Aber Elwenfels wäre nicht Elwenfels, wenn sie sich nicht gegen die auswärtige Bedrohung wenden würden und dabei auf nicht nur eine verrückte Idee zurückgreifen.

Schon seit Band 1 bin ich ein riesen Fan der Reihe und auch jetzt nach Lesen von band 4 bin ich doch immer wieder überrascht, was sich die Autorin Britta Habekost zusammen mit ihrem Mann und Co-Autor Christian Habekost immer wieder einfallen lässt. Die beiden haben das Talent meine Erwartungen immer wieder zu übertreffen und neue und noch ausgefallenere Abenteuer in das kleine, auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Dorf zu bringen. Oft frage ich mich beim Lesen, wenn ich durch das viele Lachen wieder einen klaren Gedanken fassen kann, wie die beiden immer wieder auf solche Ideen kommen? Aber gerade dieser Überraschungsmoment, der beim Lesen immer wieder auftritt und dadurch alles unvorhersehbar macht, macht gerade den Reiz aus, der bei der Elwenfels-Reihe einfach einzigartig ist.

In Elwenfels kann man sich sicher sein, dass nichts sicher und eindeutig ist und das ist auch gut so. Obwohl zwei Sachen kann man sich dann doch sicher sein. Zum einen, dass man tagelang unter Bauchmuskelkater leiden wird, da man aus dem Lachen nicht mehr rauskommt und daher vorsichtig sein, wo in der Öffentlichkeit man dieses Buch liest, nicht das man noch für verrückt gehalten wird, wenn man mit einem Buch in der Hand plötzlich schallend laut loslacht und mit Tränen in den Augen erfolglos versucht sich zusammenzureißen. Zum anderen, dass neben dem Humor und der Situationskomik, die durch die pfälzischen kulturellen Besonderheiten überdimensionale Ausmaße annimmt, auch eine Spannung herrscht, die einem Schauer über den Rücken laufen lässt, inklusiver Gänsehaut. Allein schon der Prolog hat meine volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und schwupps war die Welt um mich vergessen, aber wer braucht auch schon die Realität, wenn er in Elwenfels ist? Diese Aufmerksamkeit hat auch im Laufe der Handlung nicht nachgelassen, denn an abtriften war gar nicht zu denken, denn die Autoren haben, wie in den vorherigen Bänden schon bewiesen ein Händchen dafür, immer wieder ein neues spannendes Ereignis oder eine aufregende Situation so in den Plot einzubauen, dass selbst an Schlaf nicht mehr zu denken ist.

Aber nicht nur das schrifstellerische Talent ist schnell zu erkennen, sondern auch die Liebe zum Detail und das Herzblut, dass das Autorenduo in die Geschichten um Elwenfels steckt, sodass dieses regelrecht zum Leben erweckt wird und man bei einer Wanderung in der Nähe von Deidesheim nicht überrascht ist, wenn einem plötzlich ein traktorfahrender Geist zuwinkt. Elwenfels ist zu meinem Sehnsuchtsort geworden und dies liegt an den vielen kleinen und daher umso liebevolleren Details und natürlich an den Dorfbewohnern. Es fängt schon an bevor man das Buch überhaupt aufschlägt, das Cover ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch passend zur Handlung gestaltet, wodurch es noch schöner und malerischer ist als es eh schon ist, weshalb die Bücher auch einen Ehrenplatz in meinem Regal haben, ich kann mich einfach nicht an ihnen sattsehen. Und dann schlägt man das Buch auf und das erste was man noch vor den liebevoll ausgewählten und humorvollen Kapitelüberschriften sieht, ist die bewundernswerte Karte von Elwenfels, durch die das Dorf in Gedanken weiter Form annimmt und die Geschichte sich schon, wie ein Film vorm inneren Auge abspielt. Aber natürlich gibt es auch noch einen phänomenalen Abschluss in Form eines Glossars, in dem die pfälzischen Begriffe auf eine Art und Weise erklärt werden, dass selbst ein eingefleischter Pfälzer schmunzeln muss.

Wer jetzt Angst hat, dass er kein Wort versteht, kann beruhigt sein, denn auch wenn man im Gegensatz zu mir ein „Ausländer“ ist, kann man alles anhand der Situation verstehen und es dauert nicht lange, bis man wie Carlos seine ersten pfälzischen Worte unbewusst spricht. Und im schlimmsten Fall können die Bewohner auch noch halbwegs Hochdeutsch, auch wenn sie sich nicht gerade oft um ihre Artikulation bemühen, aber das ist auch bestens so, denn gerade dieser pfälzische Charme macht sie zu etwas Besonderen. Natürlich liebe ich jeden einzelnen Bewohner wegen seines, von den Autoren so liebevoll kreierten Charakters und so musste ich sie schon seit Band 1 in mein Leserherz schließen und da kommen sie auch nicht mehr raus. Elwenfels ist etwas ganz Besonderes und wird von starken Charakteren, die alle ihren kleinen Eigenarten haben, die man als Leser so schätzt, zum Leben erweckt und trotz ihrer ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten wirken sie nicht wie die Einwohner eines Dorfes, sondern wie die Mitglieder einer großen, herzlichen Familie und das ist der eigentliche Zauber von Elwenfels.

Ich könnte noch viel darüber schreiben, warum man das Buch einfach lieben muss, aber am besten sollte dies jeder selbst herausfinden, denn es gibt nichts schöneres als das Dorf auf eigene Faust zu erkunden oder sollte ich besser sagen zu erlesen. Ich bin dem Autorenduo unendlich dankbar, dass sie uns Leser immer wieder auf eine Reise nach Elwenfels mitnehmen und kann den nächsten Band kaum noch erwarten, muss er mich doch trösten, dass auch dieser Band, dank des fantastischen und einzigartigen Schreibstils, viel zu schnell gelesen war.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Eine fortschrittliche Familie

Eine neue Zeit
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Durch Band 1 bin ich ein großer Fan der Familie Hansen geworden und konnte es kaum erwarten mit Band 2 zu beginnen.

Kaum aus Kamerun zurück flüchtet sich Luise in die Arbeit und wird eine tatkräftige ...

Durch Band 1 bin ich ein großer Fan der Familie Hansen geworden und konnte es kaum erwarten mit Band 2 zu beginnen.

Kaum aus Kamerun zurück flüchtet sich Luise in die Arbeit und wird eine tatkräftige Unterstützung für Robert und das Kontor, sodass diesem ein wirtschaftlicher Aufschwung widerfährt. Das Geschäft floriert durch die eigene Kakao-Plantage nicht nur in Hamburg, sondern auch in Wien. Jedoch spiegelt sich dieser Erfolg nicht gerade im Privatleben der Protagonisten wider, weder in Hamburg noch in Wien scheinen die Hansens das Glück gepachtet zu haben. Vor allem Luise scheint es schwer getroffen zu haben, scheint sie doch ihr Glück bei Hamza in Kamerun gelassen zu haben und jetzt soll sie auch noch heiraten, eine Vorstellung, der der selbständigen Luise aufs Gemüt schlägt. Als wäre das alles nicht genug, taucht auch wieder Elisabeth auf dem Plan auf und will Rache an der Familie Hansen.

Das Cover ist wieder wunderschön gestaltet, mir gefällt die Darstellung Hamburgs im Hintergrund mit (ich glaube es ist) Luise im Vordergrund. Auch spiegelt das Cover das Historische im Roman perfekt wider, sodass ich doch etwas traurig bin, dieses Buch nur als E-Book zu besitzen und mich nicht am Cover im Regal sattsehen kann.

Ellin Carsta schafft es mit ihrem lebhaften Schreibstil, dass ich mich voll und ganz in der Geschichte befinde und die Realität ausblende. Man fühlt sich als wäre man Teil der Familie Hansen und durchlebt die Gefühle der einzelnen Protagonisten. Jedoch ist der Schreibstil nicht nur fesselnd, sondern auch sehr spannend, denn man möchte unbedingt wissen, wie es mit der jeweiligen Person weitergeht, wodurch schon mal die ein oder andere schlaflose Nacht entstanden ist.

Schon während des Lesens von Band 1 waren Luise und Robert meine Lieblingsfamilienmitglieder, dies sind sie auch weiterhin, jedoch sind noch ein paar weitere Charaktere hinzugekommen. In diesem Band war ich besonders fasziniert von Karl und Therese in Wien. Karl hat es nicht leicht im Leben, auch wenn keiner seinen inneren Kampf miterlebt. Besonders seine Gedanken und Gefühle haben mich gepackt und fasziniert und er tat mir richtig leid, er war einfach zu falschen Zeit geboren. Die Autorin hat es geschafft, dass mit diesem mitfühlen konnte und seine Gefühle nachvollziehen konnte und dass, obwohl ich mich nie in einer solchen Situation befunden habe. Therese wird mir von Seite noch sympathischer, scheint sie doch aus demselben Holz geschnitzt zu sein wie Luise und scheint auch ihrer Zeit weit voraus zu sein. Ein Charakter, der mich sehr überrascht hat war Frederike, scheint sie noch in Band eins eine flache Nebenfigur zu sein, rückt sie nun immer mehr in den Fokus und ich habe es richtig genossen ihre Entwicklung zu erleben.

Besonders hat mir auch hier wieder gefallen, dass der historische Schauplatz zwar vorhanden war, jedoch das Hauptaugenmerk auf den Charakteren lag. Ich bin mittlerweile ein riesiger Fan der Familie-Hansen und hoffe, dass es noch viele weiter Bände geben wird.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Nicht nur eine starke Schauspielerin, sondern auch eine klasse Person

Rothaarig und wild entschlossen!
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Ich gebe zu, auch ich gehöre zu den großen Fans von Oberschwester Ingrid und wollte deshalb das Buch unbedingt lesen. Es hat sich richtig gelohnt, denn Jutta Kammann ist eindeutig viel mehr als nur Oberschwester ...

Ich gebe zu, auch ich gehöre zu den großen Fans von Oberschwester Ingrid und wollte deshalb das Buch unbedingt lesen. Es hat sich richtig gelohnt, denn Jutta Kammann ist eindeutig viel mehr als nur Oberschwester Ingrid (auch wenn ich sie in der Serie sehr vermisse und es nie mehr so gut wird, wie mit ihr) und sollte nicht nur auf diese Rolle reduziert werden und genau das zeigt sie uns mit ihrer Biographie.

In diesem Buch gewährt uns Jutta Kammann tiefe Einblicke in ihr Leben, angefangen mit ihrer alles andere als leichten Kindheit im Nachkriegsdeutschland, weiter über ihre Anfänge als Schauspielerin und ihre Beziehung zu Willem, ihre Zeit bei in aller Freundschaft und endet mit ihrem Ruhestand, obwohl von Ruhe keine Rede ist.

Das Buch ist in 4 Kapitel unterteilt, die vier große Stationen im Leben der Schauspielerin repräsentieren. Da sich Personen im Leben weiterentwickeln und natürlich sich auch die Lebensumstände ändern, lesen die verschiedenen Kapitel sich auch unterschiedlich. Auch wenn sich die Kapitel deutlich von ihrem Inhalt und damit auch von ihrer Art unterscheiden, sind sie alle spannend und ich könnte mich nicht für ein Lieblingskapitel entscheiden, nicht mal für das in dem "In aller Freundschaft" erwähnt wird und das als großer Fan der Serie. Dies liegt vor allem am einzigartige Schreibstil von Jutta Kammann. Obwohl sie keine Autorin ist schafft sie es, dem Leser ihr Leben auf so eine spannende, humorvolle aber auch emotionale Art und Weise näher zu bringen, sodass beim Lesen das Gefühl entstanden ist als würde ich die Schauspielerin tatsächlich kennen und dafür hat sie meinen größten Respekt. Normalerweise bin ich kein großer Fan von Biographien und kämpfe mich manchmal durch solche hindurch. Bei Jutta Kammann war dies überhaupt nicht der Fall, was mich sehr positiv überrascht hat. Die Seiten flogen nur so dahin, was zum einen an der guten Kapitelaufteilung liegt, zum anderen an der Wortwahl, da diese nicht allzu kompliziert ist, fühlt es sich umso mehr danach an, als würde die Schauspielerin vor mir sitzen und von ihrem Leben berichten.

Respekt ist ein Wort das ich ab sofort mit Jutta Kammann verbinde, denn man erkennt deutlich, dass es aufgeben in ihrem Leben nicht gibt, nie gab und auch nie geben wird. Ich glaube ich kenne keine Person mit so einem Durchhaltevermögen und Ehrgeiz wie Jutta Kammann und diesen vermittelt sie auch in ihrem Buch und inspiriert dadurch die Leser. Besonders begeistert war ich von ihren Reiseerlebnissen und ihrer Intelligenz, mit der sie ihr Leben meistert. Auch wenn es noch sehr lange dauert bis ich in dem Alter bin, hoffe ich, dass ich wenn es so weit ist, auch so weis und weitsichtige Entscheidungen treffe, denn Jutta Kammann ist ein echtes Vorbild.

Ich bin sehr froh dieses Buch gelesen zu haben, denn so konnte ich hinter die Fasade von Oberschwester Ingrid schauen, die für mich ab sofort nur noch Jutta Kammann heißt, schließlich ist sie viel mehr als nur diese eine Rolle. Besonders gefallen haben mir auch die Bilder, die sich auf ein paar Seiten befunden haben, denn sie haben das Gelesene in ein paar Bildern widergespiegelt und haben eine große Nähe entstehen lassen.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Gemeinsam die kalte Nacht hinter sich lassen und dem Morgen entgegenschreiten

Durch die kälteste Nacht
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Bei dem Buch „Durch die kälteste Nacht“ von Brittainy C. Cherry handelt es sich um den ersten Band der neuen Compass-Reihe der Autorin. Wie von der Autorin gewohnt ist dies wieder ein gelungener Auftakt, ...

Bei dem Buch „Durch die kälteste Nacht“ von Brittainy C. Cherry handelt es sich um den ersten Band der neuen Compass-Reihe der Autorin. Wie von der Autorin gewohnt ist dies wieder ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht.

Als Kennedy nach einem tragischen Unfall, der ihr Leben für immer verändert hat, von ihrem Ehemann vor die Tür gesetzt wird flüchtet sie zu ihrer Schwester und ist mehr als überrascht in dem kleinen Örtchen auf Jax zu treffen, einen alten Kindheitsfreund, den sie aus den Augen verloren hat. Jax ist von Kennedys Auftauchen zunächst wenig beeindruckt, möchte er doch nichts lieber als die Vergangenheit hinter sich lassen. Doch Kennedys Verzweiflung und Trauer berührt etwas tief in ihm, sind ihm diese Gefühle doch ebenfalls nicht fremd. So kommt es, dass sich die beiden aufeinander zubewegen, aber reicht dies aus, um eine alte Freundschaft wieder aufleben zu lassen?

Das Cover ist, wie vom Lyx-Verlag nicht anders gewohnt, wieder einmal wunderschön und macht sich gut in meinem Regal. Zudem passt es von der Aufmachung her perfekt zu den bisherigen Büchern von Brittainy C. Cherry, sodass sich ein schönes, einheitliches Gesamtbild ergibt. Besonders am Cover gefällt mir, dass die Farbgebung nicht nur den Titel, sondern auch den Inhalt widerspiegelt. Auch der Klappentext hat auf Anhieb mein Interesse geweckt, ohne zu viel zu verraten.

Der Schreibstil der Autorin ist wie bei den vorherigen Bänden sehr fesselnd, sodass ich gerne mal beim Lesen die Realität ausgeblendet habe und die Seiten nur so dahinflogen. Die Autorin schafft es wieder auf einzigartige Art und Weise die Emotionen so einzufangen, dass man als Leser beim Lesen eine Gänsehaut bekommt. Ich liebe einfach den emotionalen, gefühlvollen Schreibstil, durch den ich die Emotionen der Protagonisten nicht nur nachvollziehen kann, sondern miterlebe, sodass mir nicht nur einmal die Tränen gekommen sind. Jedoch muss ich auch zugeben, dass die Story doch sehr vorhersehbar war und das Prinzip doch immer ähnlich ist. Mir persönlich macht dies nichts aus, da die Charaktere ja für sich einzigartig sind und sich doch von Buch zu Buch unterscheiden. Da es jedoch von der Story her gesehen nicht mal etwas Neues gibt, gibt es von mir einen Stern Abzug.

Während die Story an sich vom Schema her nicht neu war, haben wenigstens die Charaktere der Handlung Schwung gegeben. Kennedy habe ich sogleich in mein Herz geschlossen, denn sie hat eine wirklich schlimme Zeit hinter sich und hat nun mal auch wieder Freude verdient. Besonders gefallen hat mir auch, wie ihre Gefühle und Gedanken beschrieben wurden. Jax hingegen wirkt eher verschlossen und man bekommt erst im Laufe des Buches mehr von seinem Inneren zu sehen. Daher habe ich etwas Zeit gebraucht um mit ihm warm zu werden, aber wenn man erst mal seinen wahren Charakter gesehen hat, muss man auch ihn einfach lieben. Auch gibt es den ein oder anderen Nebencharakter, der von der Autorin so liebevoll gestaltet wurde und daher so authentisch wirkt und dadurch das Gelesene abrundet.

Die Sichtweise wechselt zwischen Kennedy und Jax, obwohl es mir gerade zu Beginn vorkam, dass man eher Kennedys Sichtweise zu lesen bekommt, was ich ein bisschen schade fand, da ich gerne gleichmäßig viel von beiden Charakteren erfahren hätte, um mir ein besseres Gesamtbild zu erstellen. Auch gibt es einige Rückblenden in die Vergangenheit, obwohl es mir auch hier vorkam, dass Kennedy mehr im Fokus stand und Jax Geschichte nur am Ende auf einmal aufgelöst wurde, anstatt Stück für Stück, was das Ganze etwas spannender gemacht hätte und Jax Geschichte hätte dann auch nicht so übereilt gewirkt.

Es handelt sich zwar nicht um das beste Buch der Autorin, das ich bisher gelesen habe, jedoch ist es auf alle Fälle ein wunderschönes Buch, das mich wieder einmal sehr berührt hat und ich bin gespannt auf die folgenden Bände der Compass-Reihe.

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