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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2020

Mir fehlte auch bei einigen Charakteren die Tiefe.

Die Tränenrebellin
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Meinung:

„Die Tränenrebellin“ von Jay Lahinch nimmt uns auf Navas weitere Reise mit. Eine Rebellion steht bevor, und damit wartet eine große Herausforderung in Band 2 auf die Leser und unsere nachdenkliche ...

Meinung:

„Die Tränenrebellin“ von Jay Lahinch nimmt uns auf Navas weitere Reise mit. Eine Rebellion steht bevor, und damit wartet eine große Herausforderung in Band 2 auf die Leser und unsere nachdenkliche wie mutige Heldin Nava. Ob sie das Unmögliche schaffen kann? Nava ist zwar Nava staerker aus ihrem ersten Abenteuer herausgetreten als noch zu Beginn ihrer Reise, doch wird dieses Mass an Stärke ausreichen? Es gilt für sie, das Unmögliche möglich zu machen. Ob sie weitere Verbündeten einen kann?

Weiterhin gibt es poesiehafte Zeilen vor jedem Kapitel. Dieses Mal allerdings nicht nur von Nate alleine. Das Buch beginnt mit dem Aufleben der Handlungen des ersten Teils. Für meinen persönlichen Geschmack wirkte dies allerdings ein wenig zu ausschweifend.

Auch Navas Tendenz, ihren Gedanken so ausführlich nachzuhängen (mit einigen Gedanken, denen sie bereits im ersten Band großen Raum gegeben hat), hat für mich das Handlungsgeschehen dieses Mal etwas eingedämmt. Ich hätte mir hier mehr Handlung gewünscht. Es kam mir so vor, als würde sie letztendlich alles zerdenken, und ihre nachdenkliche Ader hatte bei weitem nicht mehr den Reiz, den ich in Band 1 so mochte.


Nate nahm nun auch aktiv am Geschehen teil, und gibt uns die Möglichkeit, ihn und seine Charakterzüge kennenzulernen. Der Wechsel der Sichtweisen im Verlauf dieses Bandes macht dies möglich. Wir bekommen Einblicke bei Nate und Jayden. Jedoch wirkten leider beide dieses Mal charakterlich nicht wirklich auf mich ein. Mir fehlte die Charakterfarbe und -tiefe, die für mich eben eine Person ausmacht. Nate und Jayden wirkten leider ein wenig farblos. Im Gegensatz zu dem aktuellen Band kam Jayden in Band 1 weit besser zur Geltung.

Der für mich bedeutendere Handlungsverlauf blieb also weiterhin bei Nava. Wirklich interessant wurde die Geschichte für mich, als Flinn ins Geschehen rückte. Sein Charakter gefiel mir. Er brachte neue Abwechslung ins Geschehen, und schaffte es ab diesem Zeitpunkt, mich wieder für die Geschichte zu begeistern. Die Idee des Plots fand ich übrigens toll. Die Umsetzung hätte für mich persönlich etwas anders ausfallen können. Auch blieben am Ende einige Antworten auf einige Fragen aus.

Der Schreibstil war angenehm, ausladendend und sehr tiefgründig. Die Geschichte war beladen mit bedeutungsschwangeren Sätzen und konnte mich letztlich genau deshalb nicht mehr vollkommen vereinnahmen. Ich hatte gehofft, dass Nava nach Band 1 einfach weniger in ihrer Gedankenwelt gefangen sein würde. Vielleicht hat auch dadurch bei mir das Spannungsgefühl gelitten, und die Geschichte konnte nicht so wirklich auf mich einwirken, wenn auch dieses Buch kleine und größere Spannungshöhen bereithielt.

Fazit:

„Die Tränenrebellin“ hielt noch ein paar Überraschungen bei der Handlung und auch den neuen Sichtwechseln bereit. Für mich war es allerdings der schwächere Band. Mir fehlte auch bei einigen Charakteren die Tiefe. Außerdem hatte ich mir mehr von der aufkeimenden Rebellion und der angestrebten Veränderung erwartet. Die Handlung nahm mich erst beim letzten Drittel wieder vollkommen ein, was die Spannungselemente und auch die Geschichte an sich angeht. Ich denke, dies war der abschweifenden Gedankenwelt der Protagonistin zuzuschreiben. Die Idee und die Magieelmente an sich gefielen mir gut. Eine sehr außergewöhnliche Geschichte, die möglicherweise aber genau deshalb nicht unbedingt bei jedem punkten wird!

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Witzige und auflockernde Dialoge mit vereinzeltem plattdeutschem Wortschatz.

Miep & Moppe
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Meinung:

„Miep und Moppe: Wohngemeinschaft mit Kaninchen“ von Stine Oliver ist ein unterhaltsames Kinderbuch. Persönlich würde ich euch empfehlen, Band 1 zuerst zu lesen, denn am Rande werden einige Ereignisse ...

Meinung:

„Miep und Moppe: Wohngemeinschaft mit Kaninchen“ von Stine Oliver ist ein unterhaltsames Kinderbuch. Persönlich würde ich euch empfehlen, Band 1 zuerst zu lesen, denn am Rande werden einige Ereignisse aus dem vorherigen Band angeschnitten. Gerne wollt ihr ja sicher auch zuvor wissen wie Miep und Moppe sich gefunden haben.

Diese Geschichte wird im Wechsel aus der Sicht von Miep und Moppe erzählt. Über jedem Kapitelbeginn thront eine süße Illustration von dem Charakter dessen Sicht wir gerade wahrnehmen.

Dadurch dass Miep eine Wandlerin ist, gibt es einen ganz zarten Fantasy-Hauch innerhalb der Geschichte, auch wenn sie sich in unserer Mitte abzuspielen scheint. Miep war authentisch und hatte das pragmatische Denken eines Kindes in ihrem Alter.

Moppe ist Mieps Austauschkaninchen und sorgt mit weiteren Tierchen für ganz viel Wirbel in Mieps Leben. Manchmal wirkte Moppe nicht wie ein Kaninchen, sondern wie der neugierige kleine Bruder von Miep. Die beiden sind ein unschlagbares Team. Allerdings war Moppes Nuscheln für mich meist ein größeres Problem, als dass es plattdeutsche Worte hätten darstellen können. Natürlich macht es Moppe nicht weniger sympathisch und gibt seinem Charakter eine eigene unverkennbare Note.

Wir dürfen die beiden durch ihren neuen Alltag begleiten, wobei für Miep ja alles schon Normalität ist. Aber ist nicht alles anders seit Moppe da ist und deshalb auch für sie vieles neu? Eben anders und spannender? Natürlich gibt es auch in Mieps Alltag kleine Hürden, die es zu meistern gilt. Wir lernen nebenher auch einige Tiere kennen, und ein paar ihrer Eigenarten werden angeschnitten.

Der Schreibstil war kindgerecht gehalten und stellte dennoch, durch die für mich noch nicht bekannten Wörter auf Plattdeutsch, eine Herausforderung dar. Ich hatte trotzdem beim Lesen große Freude. Einige Worte waren mir bekannt, andere haben mich bezüglich der Bedeutung neugierig gemacht. So bin ich immer mal zum Glossar am Ende der Geschichte gewandert, um etwas nachzusehen. In den Fußzeilen lieferten sich Miep und Moppe einen regen Austausch, der mich immer wieder amüsierte.

Fazit:

Witzige und auflockernde Dialoge mit vereinzeltem plattdeutschem Wortschatz. Miep und Moppe sind ein chaotisches Duo und erleben zusammen allerhand! Einige Weggefährten kreuzen ihren Weg und sorgen mit dafür, dass es garantiert nicht langweilig wird. Auf jeden Fall ein etwas anderes Kinderbuch für Kinder, welches aber durch die leichte Atmosphäre schnell durch die Seiten trägt. Dieses junge Team lädt auf jeden Fall zum Schmunzeln ein.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Eine ganz besonderes Buch!

Vielleicht - Eine Geschichte über die unendlich vielen Begabungen in jedem von uns
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Meinung:

„VIELLEICHT“ von Kobi Yamada mit Illustrationen von Gabriella Barouch ist ein Buch, welches bereits mit dem Cover und der damit verbundenen Aufmachung beeindruckt. Der Schriftzug schimmert golden ...

Meinung:

„VIELLEICHT“ von Kobi Yamada mit Illustrationen von Gabriella Barouch ist ein Buch, welches bereits mit dem Cover und der damit verbundenen Aufmachung beeindruckt. Der Schriftzug schimmert golden und reflektiert mit den Blumen zu Beginn. Ich habe mich bereits nach dem Cover in die liebevollen, detaillierten Illustrationen verliebt und mich von ihnen gefangen nehmen lassen.

Die kurzen Sätze, die es zu lesen gibt, treffen mich mitten ins Herz und konnten mich tief berühren. Dieses Buch ist unglaublich besonders. Es spendet Mut und Hoffnung! Jeder Leser bekommt das Gefühl, dass etwas Besonderes in ihm steckt und er fähig ist, den kleinen Unterschied zu machen. Es zeigt Möglichkeiten auf und bestärkt die vorhandenen Gefühle. Es weckt den Mut und lässt träumen.

Das Buch ist groß, und auch wenn die Sätze nicht allzu lange sind, lassen die Illustrationen den Betrachter länger als gewöhnlich auf einer Seite verweilen. Die Zeilen regen zum Nachdenken an und wecken das Fünkchen, das schon immer in jedem von uns geschlummert hat, oder sie verstärken eben diesen Funken.

Wer auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Geschenk ist, dem kann ich „Vielleicht“ nur ans Herz legen. Dieses Buch beflügelt und lädt zum Verweilen und immer wieder Ansehen ein. Ich liebe die Botschaft, die mit dem gesamten Buch vermittelt wird, und ich würde behaupten, dass dieses Buch nicht nur für Kinder sondern auch Erwachsene ist, die sich damit moeglicherweise an so einiges erinnern, was sie vielleicht längst vergessen haben. Ganz „Vielleicht“ hat dieses Buch genau diese traumhafte Aufgabe, uns daran zu erinnern wie besonders und einzigartig jeder Einzelne von uns ist!

Fazit:
Manchmal reichen wenige bedeutungsschwere Worte um es dem Leser warm ums Herz werden zu lassen. Man weiß in dem Moment, dass es aber ganz offensichtlich die richtigen Worte und Sätze waren. Die Illustrationen krönen dieses unglaubliche Gefühl, welches den Leser während jeder Seite beschleicht.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Eine emotionale wie starke Heldin ...

Die Tränenkönigin
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Meinung:

„Die Tränenkönigin“ von Jay Lahinch, entführt uns auf eine verfluchte Insel in die einzige Stadt Marennas zu Nava und Nate. Nichts ist mehr nach dem „Unfalltod“ ihrer Eltern wie es einmal war. ...

Meinung:

„Die Tränenkönigin“ von Jay Lahinch, entführt uns auf eine verfluchte Insel in die einzige Stadt Marennas zu Nava und Nate. Nichts ist mehr nach dem „Unfalltod“ ihrer Eltern wie es einmal war. Nava muss sich außerdem fragen, ob ihr überhaupt noch etwas aus der Vergangenheit geblieben ist. Verzweifelt klammert sie sich in dieser harten Zeit an ihren Bruder. Doch der ist längst nicht mehr der er einst war. Nava steht vor einem Rätsel und muss sich letztlich fragen: Was bleibt von einem noch wenn jede Träne bereits geweint wurde und jede ein Stück von deiner Seele mit sich gerissen hat?

Durch Navas Sicht werden wir durch die Geschichte geleitet. Doch jedes Kapitel gibt uns immer auch ein winziges Indiz über Nates Gedankenwege. Das gefiel mir besonders gut!

Nava kämpft nicht nur für sich allein für eine bessere Zukunft, sondern sie kämpft auch um die Zukunft ihres Zwillingsbruders Nate. Einfach ist es nicht. Sie muss doppelt so stark und doppelt so tapfer sein. Ungewissheit, ob es noch Rettung gibt, begleitet sie. Trotzdem klammert sie sich an ferne Erinnerungen und kämpft sich durch jeden neuen Tag. Tief in ihr weiß sie aber, dass sie weder aufgeben kann noch wird, egal wie winzig der Hoffnungsschimmer auch sein mag. Navas Gefühlsebene war nachvollziehbar und weckte in mir den Wunsch mit ihr um das Leben ihres Bruders und das ihre zu kämpfen.

Jayden ist hilfsbereit, aber sein Verhalten wirft mit der Zeit immer deutlicher werdende Fragen auf. Welche Beweggründe hat er, und wer ist er eigentlich? Was verbirgt er noch? Mehr Hintergründe erhoffe ich mir in Band 2. Band 1 konnte meine Neugierde nicht stillen, und ich hoffe, noch mehr über diesen Charakter erfahren zu dürfen als das, was uns in diesem Band bislang preisgegeben wurde.

Gefühlstechnisch „funkt“ es unglaublich schnell zwischen diesen beiden Protagonisten. Ich hätte mir da evtl. etwas mehr Misstrauen und einen langsameren Verlauf gewünscht.

Der Schreibstil war flüssig und angenehm. Nur manchmal fand ich den Handlungsverlauf etwas zu rasch für meinen Geschmack. Die Welt dieser Geschichte und deren Geheimnisse allerdings erschloss sich mir immer bildgewaltig vor Augen.

Fazit:

Eine bewegende Fantasiegeschichte mit kleinen Schwächen. Diese Geschichte zeigt, wie stark so manches Band sein kann, und dass es sich zu kämpfen lohnt, auch wenn man kaum noch an ein Wunder glaubt. Die Leser werden hier nicht nur eine emotionale wie starke Heldin wiederfinden, sondern auch eine wundervolle Insel entdecken.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Blut, Feuer und Rauch verdichten sich.

Adular (Band 2): Rauch und Feuer
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Meinung:

In „Adular: (Band 2): Rauch und Feuer“ von Jamie L. Farley überschlagen sich die Ereignisse. Die Stimmung wird noch feindseliger und das Adrenalin erklimmt neue unbekannte Höhen. Schuld sind ...

Meinung:

In „Adular: (Band 2): Rauch und Feuer“ von Jamie L. Farley überschlagen sich die Ereignisse. Die Stimmung wird noch feindseliger und das Adrenalin erklimmt neue unbekannte Höhen. Schuld sind wahrscheinlich die letzten Ereignisse aus Band 1, die sich nun hier fortsetzen.

Die Rebellen ziehen eine Schneise aus Blut durch Adular. Sie machen weder vor Männern, Frauen noch Kindern halt. Hinter ihnen liegen tote Körper in ihr eigenes Blut getränkt. Grenzen werden überschritten und die verbale Ausdrucksweise erhöht sich mit der hochgeschaukelnden Stimmung des Volkes.

Elanor weiß, dass ihr nur zwei Möglichkeiten bleiben. Entweder sie kommt in den Flammen der Rebellion ums Leben, oder sie nutzt ihr aufkeimendens Licht der Hoffnung, egal wie gering dieses zu sein scheint, um einen Weg aus der allumfassenden Dunkelheit zu finden.

Elanors Kampf ist noch lange nicht vorüber. Ihre Zukunft ist ungewiss, und nun muss sie noch um ihre ungeborenen Kinder bangen. Feuer umschließt sie, von vielen Seiten scheint Gefahr zu drohen. Gibt es überhaupt noch so etwas wie Sicherheit, oder ist diese trügerisch wie die stillen Schatten? Ich bewundere ihren Mut und ihren Kämpfergeist, auch wenn die Verzweiflung stetig ihre gierigen Finger nach ihr auszustrecken versucht.

Andere Charaktere treten stärker mit Elanor in den Handlungsmittelpunkt. Zum einen wäre da Valion mit seiner spitzen, vorlauten Zunge, der einfach mit seiner Anwesenheit schon für Probleme sorgt.

Der Schreibstil ist flüssig und trägt die dunkle, kalte und blutige Stimmungslage an den Leser hautnah heran. Es ist, als würde man auf einem Kampfplatz stehen im peitschenden Regen mit dem Geruch von Feuer und Blut in der Nase. Der Autor spielt auch gekonnt mit dem Leser innerhalb der Geschichte, und es ist nicht immer klar, wer Feind und wer Freund ist. Die Fronten sind oftmals unscharf. Als Leser ist man erpicht darauf herauszufinden, wo sie sich verlieren. Zweifel in Worte gefasst können genauso tief schneiden wie ein scharfes Messer. Doch welche Einblicke wir dieses Mal in Adular bekommen, lässt mein Herz wahrhaftig erstarren.

Fazit:

Blut, Feuer und Rauch verdichten sich. Die Handlung wird noch einmal Gewaltbereiter, rauer und auch brutaler als im Band davor. Selbst der Leser ist mittlerweile in der Lage, die neue Stimmungslage in seinen Adern wahrzunehmen. Wer auf eine ausgiebige Verschnaufpause gehofft hat, könnte enttäuscht sein. Ich persönlich mochte den schnellen Handlungsverlauf, auch wenn er durch die vielen Gefühlsregungen hin und wieder leicht an Fahrtwind verlor. Dennoch tat das der aufreibenden und gefahrerfüllten Stimmung keinen Abbruch. Empfehlenswert!

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