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Schlaflos

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2018

Grausiges Spiel mit den Buchstaben

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
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> Handlung
Die Geschichte beginnt zügig und erspart dem Leser langes Vorgeplänkel. In einem Tiergehege wird eine grausam zugerichtete Leiche mit dem ungelenk eintätowierten Buchstabe ‚A‘ gefunden. Kurz ...

> Handlung
Die Geschichte beginnt zügig und erspart dem Leser langes Vorgeplänkel. In einem Tiergehege wird eine grausam zugerichtete Leiche mit dem ungelenk eintätowierten Buchstabe ‚A‘ gefunden. Kurz darauf taucht die nächste Leiche auf, dieses Mal mit dem Buchstaben ‚B‘.
Da liegt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Eine grausige Vorstellung, denn schließlich hat das Alphabet ganze 26 Buchstaben.
Was aber bezweckt der „Alphabetmörder“ damit? Wie wählt er seine Opfer aus? Und wieso soll sein letztes Opfer ausgerechnet Jan Grall sein?

> Charaktere
Jan Grall und seine Assistentin Rabea Wyler sind Fallanalytiker des LKAs. Diese Bezeichnung ziehen sie dem hoheitsvoll klingenden Begriff „Profiler“ vor und dennoch wird ihnen viel Skepsis entgegengebracht. Die beiden sind jedoch ein gutes Team und stellen sich ihren Kritikern auf eine ganz interessante Weise.
Besonders die Schweizerin Rabea Wyler habe ich ins Herz geschlossen. Aber auch Jan Grall übt eine gewisse Faszination auf den Leser aus. Denn warum um alles in der Welt war er schon so lange nicht mehr in seinem Heimatdort? Und wieso spricht er nicht darüber?

> Leseerfahrung
Das Buch hat mich schnell gefesselt und auch nicht mehr so schnell losgelassen. Die Zusammenarbeit der beiden Fallanalytiker ist spannend. Es ist schön, einen Krimi mal aus deren Perspektive zu lesen und nicht immer nur aus Sicht der Kommissare.
„Der Alphabetmörder“ ist das erste Buch von Lars Schütz, aber ich vermute, dass wir uns auf weitere Fälle für Jan Grall und Rabea Wyler freuen dürfen. Das hoffe ich zumindest!

> Fazit
Klare Leseempfehlung für alle Krimi-Fans. Ich bin mir sicher, dass wir nicht zum letzen Mal von Lars Schütz gehört haben.

> Eckdaten
Titel: Der Alphabetmörder
Autor: Lars Schütz
Verlag: Ullstein
ISBN: 978-3-548-28930-4
Seiten: 400
Preis: 10,00 €

Veröffentlicht am 07.06.2018

Wieso nicht mal wieder die rosarote Brille aufsetzen?

Hector und die Kunst der Zuversicht
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> Handlung
Auch bei unserem Lieblingspsychiater Hector läuft nicht immer alles rund. So mancher Patient bereitet ihm Kopfzerbrechen und als seine Frau durchblicken lässt, dass die Zukunft ihrer Ehe nicht ...

> Handlung
Auch bei unserem Lieblingspsychiater Hector läuft nicht immer alles rund. So mancher Patient bereitet ihm Kopfzerbrechen und als seine Frau durchblicken lässt, dass die Zukunft ihrer Ehe nicht mehr ganz so rosig aussieht, braucht Hector einen grundlegenden Tapetenwechsel. Bei der vom Liebeskummer geplagten Journalistin Géraldine läuft es momentan auch nicht so gut und so brechen die beiden zu einer Reise auf, um Hectors Freunde in aller Welt zu besuchen und um Rat zu fragen.

> Charaktere
Zu Beginn des Buches hat es sich so angefühlt, wie wenn man auf einen alten Bekannten trifft, den man sehr schätzt, aber nicht genug Zeit mit ihm verbringt: Hector. Sofort hat mich Lelord wieder mit seinem unverwechselbaren Schreibstil verzaubert

> Leseerfahrung
Lelord verzaubert mich bei jedem Band aufs Neue mit seinem unverwechselbaren Schreibstil. Seine unaufgeregte Schreibweise ist gut zu verstehen und lässt den Leser doch so manches Mal innehalten und über das gerade Gelesene nachdenken.
Die Hector-Bücher lese ich beim ersten Lesen oft relativ schnell durch und lege sie mir dann auf den Nachttisch, sodass ich immer bei Bedarf einen Blick hineinwerfen kann.

Hector formuliert in diesem Band rosa Brillen für viele mögliche Situationen. Man kann also sagen, dass Zuversicht oft mit dem Blickwinkel, aus dem man auf die Dinge schaut, zu tun hat. Das erinnert natürlich auch an die Glücks-Lektion Nr. 20 aus dem ersten Band: „Glück ist eine Sichtweise auf die Dinge.“

> Lieblingszitat
Rosa Brille Nr. 2: Blicken Sie auf Ihre Erfolge und Ihre Qualitäten, ohne sie wie mit einem umgedrehten Fernglas klein zu machen.

> Fazit
Ein wunderbar poetisches Buch, das ich allen Hector-Fans genauso ans Herz lege, wie den Leuten, die noch nicht in den Genuss eines Buches von Francois Lelord gekommen sind.

> Eckdaten
Titel: Hector und die Kunst der Zuversicht
Autor: Francois Lelord
Verlag: Piper
Seiten: 240
ISBN: 978-3492056281
Preis: 20,00 € (gebunden)

Veröffentlicht am 09.05.2018

Facetten weiblicher Stärke

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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> Handlung
Agneta führt ein freies Leben als Kunststudentin in Stockholm. Die Bande zu ihrer Familie, den Lejongards, sind locker geworden und sie schätzt das Leben als stolze, unabhängige Frau.
Als ...

> Handlung
Agneta führt ein freies Leben als Kunststudentin in Stockholm. Die Bande zu ihrer Familie, den Lejongards, sind locker geworden und sie schätzt das Leben als stolze, unabhängige Frau.
Als sie nach einem schrecklichen Unfall auf Gut Löwenhof von ihrer Mutter nach Hause gerufen wird, ahnt sie noch nicht, welchen Herausforderungen sie sich dort stellen muss und wie sehr sich ihr Leben verändern wird.

> Charaktere
Die Hauptperson Agneta ist eine willensstarke Person, die gesellschaftliche Zwänge kritisch in Frage stellt und für ihre Ansichten kämpft. Obwohl der ausgeprägte Charakter von Agneta auch allein die Buchseiten füllen könnte, blieb noch viel Platz für weitere spannende Persönlichkeiten.
Dabei freute ich mich besonders darüber, wie viel Leben jedem einzelnen Protagonisten eingehaucht wurde. Nicht nur die Hauptpersonen wurden wundervoll beschrieben, auch von vermeintlichen Nebenpersonen wie den Hausmädchen und dem Kutscher habe ich ein gutes Bild vor Augen.

> Leseerfahrung
Obwohl mich der Umfang des Buches zu Beginn überrascht hat, waren die über 700 Seiten viel zu schnell vorüber. Corina Bomann versteht es wunderbar, jeder Szene die gebührende Aufmerksamkeit und damit auch Länge zu schenken. Zu keiner Stelle kam mir der Gedanke, dass es nun langatmig werden würde. Ganz im Gegenteil: zahlreiche Wendungen haben mich total in den Beschlag genommen. Während manche dieser Höhepunkte ein wenig vorhersehbar waren, haben mich andere vollkommen kalt erwischt.
Insgesamt haben wohl die lebendigen Charaktere, die spannende und überraschende Handlung und der wunderbare Schreibstil zu meinem flotten Lesetempo beigetragen.

> Fazit
Ein Buch, das ich jedem ans Herz legen kann und möchte, der sich für die Situation des schwedischen Landadels im letzten Jahrhundert interessiert, starke Charaktere und eine mitreißende Handlung schätzt und Agneta durch drei Epochen begleiten möchte.
Ich persönliche freue mich sehr auf die beiden Folgebände und bin sehr glücklich, dass diese nicht allzu lange auf sich warten lassen.

> Eckdaten
Titel: Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe
Autor: Corina Bomann
Verlag: Ullstein Taschenbuch
ISBN: 978-3548289960
Seiten: 736
Preis: 10,00 €

Veröffentlicht am 08.05.2018

Die Schönheit der Frauen

Die Schönheit der Nacht
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> Charaktere und Handlung
Nina George erzählt die Geschichte von zwei bezaubernden Frauen: Claire und Julie.
Claire, 44, Professorin für Verhaltensbiologie, Mutter, Ehefrau, Geliebte, Betrogene – die ...

> Charaktere und Handlung
Nina George erzählt die Geschichte von zwei bezaubernden Frauen: Claire und Julie.
Claire, 44, Professorin für Verhaltensbiologie, Mutter, Ehefrau, Geliebte, Betrogene – die ‚gewordene‘ Frau.
Julie, 19, auf der Suche nach Liebe, zu sich selbst, nach dem echten Leben – die ‚werdende Frau‘.
Die Liebe zwischen Claires Sohn Nicolas und Julie führt auch die beiden Frauen zusammen. Unter der Sonne der Bretagne lernen sich nicht nur die beiden kennen, sie lernen sich auch selbst besser kennen.

> Leseerfahrung
Als ich von diesem Buch gehört habe, fühlte ich mich sofort dazu hingezogen. Das liegt wohl daran, dass ich mich immer wieder in Julie wiedererkannt habe. Wie auch sie beschäftigen mich momentan die Fragen, wie und mit wem ich mein Leben verbringen möchte, wer ich bin und was mir wichtig ist. Ich habe mir von diesem Buch gewünscht, dass es mir ein paar Gedankenanstöße zu diesen Themen liefert. Dieser Wunsch hat sich erfüllt: nicht nur einmal habe ich Block und Stift zur Hand genommen und mir Zitate notiert oder eigene Gedankengänge formuliert.
Nina George schreibt, es gibt so viele Julies und Claires auf dieser Welt. Und genau für diese Frauen ist dieses Buch geschrieben. Für die, die gerade erst zur Frau werden; für die, die es bereits geworden sind und auch für die, die sich selbst nicht so richtig einordnen können.

> Fazit
Ein wundervolles Buch, für das man Zeit und Muße braucht, um es wirklich zu verstehen. Die Handlung tritt hier einen Schritt zurück und überlässt großen Gefühlen und inspirierenden Worten die Bühne.
Ich werde mir dieses Buch wohl neben mein Bett legen und immer wieder einen Blick hineinwerfen – ich möchte mich nämlich noch nicht von Claire und Julie verabschieden.

> Tipp
Sehr stimmig wird das Lesevergnügen mit der wunderbaren Musik von Nina Simone (die auch im Buch genannt wird) und einem guten Glas Wein auf der Terrasse.
Dieses Buch ist eine wunderbare Einladung dazu, uns Zeit für uns und unsere Wünsche zu nehmen. Wieso sollten wir dann nicht gleich beim Lesen damit beginnen?

> Eckdaten
Titel: Die Schönheit der Nacht
Autor: Nina George
Verlag: Knaur
ISBN: 978-3426654064
Seiten: 256
Preis: 18,99 €

Veröffentlicht am 14.01.2018

Würdiger Vertreter des Schwedenkrimi-Genres

Dominotod (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 2)
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Zum Inhalt
Die Psychiaterin Nathalie Svensson wird zu einem kniffligen Fall ins Sundsvall hinzugezogen. Der Arzt Thomas Hoffmann wurde gequält und schließlich ermordet. Der Dominostein, den der Täter beim ...

Zum Inhalt
Die Psychiaterin Nathalie Svensson wird zu einem kniffligen Fall ins Sundsvall hinzugezogen. Der Arzt Thomas Hoffmann wurde gequält und schließlich ermordet. Der Dominostein, den der Täter beim Opfer deponiert hat, bereit den Ermittlern Kopfzerbrechen. Will der Täter mit ihnen kommunizieren? Diese Vermutung wird verstärkt, als ein neues Opfer gefunden wird, bei dem ebenso ein Dominostein gefunden wird. Die Ermittler stoßen auf eine heiße Spur, doch hinken sie dem Täter schwerfällig hinterher.

Zur Leseerfahrung
„Dominotod“ ist der zweite Fall für die Psychiaterin Nathalie Svensson. Ohne den ersten Band gelesen zu haben, konnte ich die Handlung nachvollziehen, allerdings würde ich empfehlen, den ersten Band zuerst zu lesen. Obwohl der eigentliche Kriminalfall von „Dominotod“ ohne das Hintergrundwissen von „So tödlich nah“ zu verstehen ist, verwirrten mich die Rückblenden in das erste Buch. Ich werde es auch jetzt nicht mehr lesen, da im zweiten Band das Ende des ersten erwähnt wird.
Davon abgesehen, hat mir das Buch gefallen. Es empfiehlt sich, das Buch zeitnah zu lesen, sobald man begonnen hat, weil die große Anzahl an ermittelnden Beamten sonst verwirrend ist, was schade wäre. Das Personal dieses Krimis hat mir gut zugesagt, die Ermittler werden authentisch gezeichnet, ohne sich in deren Privatleben zu verlieren. Die gesellschaftskritischen Aspekte im Buch rundeten die Handlung ab.

Zum Fazit
Ein Schwedenkrimi, der sich in diesem Genre nicht verstecken braucht. „Dominotod“ überzeugt durch eine spannende Handlung, authentischen Ermittlern und grausigen Morden.

Zu den Eckdaten
Titel: Domintod
Autor: Jonas Moström
Verlag: Ullstein
ISBN: 978-3-548-28892-5
Seiten: 364
Preis: 10,00 €