Profilbild von Schmoekertante

Schmoekertante

Lesejury Star
offline

Schmoekertante ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schmoekertante über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2022

Ganz nett aber nicht überzeugend

Und dann kam das Glück
3

Floristin Chloé betreibt einen Blumenladen in der kleinen Rue de la Chance mitten in Paris. Sie und die vier anderen Ladenbesitzer in der Straße schaffen nicht nur ein kleines Wohlfühluniversum, sondern ...

Floristin Chloé betreibt einen Blumenladen in der kleinen Rue de la Chance mitten in Paris. Sie und die vier anderen Ladenbesitzer in der Straße schaffen nicht nur ein kleines Wohlfühluniversum, sondern sind auch gut miteinander befreundet und gehen gemeinsam durch dick und dünn. Da das sechste Geschäft seit einiger Zeit renoviert wird, herrscht in der beschaulichen kleinen Straße derzeit Baulärm und -staub, welcher die Kunden vergrault. Obwohl die Situation an Chloés Nerven zerrt, schafft sie es nicht, sich bei Ben, dem Bauleiter zu beschweren. Wenn sie ihm gegenüber steht, hat sie Herzklopfen und bekommt keinen Ton heraus. Ihre Freunde jedoch lassen nichts unversucht, um Chloé und Ben miteinander zu verkuppeln.

„Und dann kam das Glück“ ist der Auftakt zu einer neuen Buchreihe, die sich um die 5 Freunde in der Rue de la Chance dreht. Clara Simon schafft hier eine wunderbare Wohlfühlatmosphäre. In der Rue de la Chance möchte ich gern einen Nachmittag verbummeln und das Leben genießen.

Leider konnten mich die Charaktere im Buch nicht überzeugen. Chloé, die Protagonistin, ist unglaublich schüchtern und von Selbstzweifeln geplagt. Jede Entscheidung scheint ihr schwer zu fallen und nie ergreift sie die Initiative. So manches Mal habe ich mich gefragt, wie so jemand in der Lage sein soll, ein Geschäft erfolgreich zu führen. Einmal schafft sie es tatsächlich, ihre Meinung zu sagen und dafür einzustehen, nur um gleich darauf wieder in ihr graues Mauseloch zurück zu kriechen. Gerne hätte ich ihr ab und zu mal einen Schubs gegeben, damit sie endlich weiterkommt. So aber hat mich ihre Zurückhaltung irgendwann nur noch genervt.
Ben, der Bauleiter, ist ebenfalls schrecklich zurückhaltend und unsicher. Auch hier habe ich mich immer wieder gefragt, wie er ein international erfolgreicher Bauleiter sein kann, es aber nicht schafft, Chloé auf einen Kaffee einzuladen.
Leider bin ich auch mit den Freunden von Chloé nicht richtig warm geworden. Hierzu werden sie viel zu oberflächlich beschrieben und blieben mir daher fremd. Was mir wiederum gut gefallen hat, ist die Beschreibung der Freundschaft der fünf. Man merkt, dass sie in der Rue de la Chance an einem Strang ziehen und immer füreinander da sind. Das macht dann letztlich auch den Charme der Straße und der Geschichte aus.

Die ganze Geschichte hat sich für mich wie Kaugummi gezogen und wurde immer unrealistischer. Im Grunde dreht sich das ganze Buch darum, ob und wann Chloé es schafft, sich mit Ben zu verabreden. Szenen und Gespräche wiederholen sich endlos und es geht einfach nicht richtig weiter.
Gefühlt ist auf den 300 Seiten fast nichts passiert, nur um dann am Ende auf den letzten 20 Seiten dann noch schnell die Kurve zum Ende zu bekommen. Außerdem wurde die zentrale Frage, die die Freunde vom ersten Kapitel umtreibt und immer wieder Thema ist, nämlich was für ein Laden nun nebenan einziehen wird, nicht beantwortet. Darüber habe ich mich dann am Ende doch sehr geärgert.

Fazit:
„Und dann kam das Glück“ ist ein netter Roman für den Sommerurlaub, von dem man aber nicht zu viel erwarten sollte. Die Charaktere bleiben recht flach und oberflächlich und die Handlung zieht sich unnötig in die Länge.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 06.04.2020

Spannende Mördersuche auf Sylt

Schweigende See
3

Eine verbrannte Leiche am Strand von Sylt gibt John Benthien und seinem Team Rätsel auf. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und landen immer wieder in einer Sackgasse, bis die Kommissare in der ...

Eine verbrannte Leiche am Strand von Sylt gibt John Benthien und seinem Team Rätsel auf. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und landen immer wieder in einer Sackgasse, bis die Kommissare in der Vergangenheit des Opfers auf entscheidende Hinweise stoßen.

In ihrem siebten Fall ermitteln die sympathischen Kommissare wieder auf der wunderschönen Insel Sylt. Auch wenn ich alle Vorgänger bisher gelesen habe und mich immer wieder über dezente Bezüge zu den ersten sechs Bänden freue, finde ich es sehr gut, dass der Krimi auch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden kann. Auch Neueinsteiger finden sich hier so schnell zurecht.

Wie immer entführt die Autorin Nina Ohlandt den Leser an die Nordsee und zaubert durch tolle Landschafts- und Personenbeschreibungen die perfekte Inselatmosphäre ins Wohnzimmer. Das Buch ließ sich schnell und flüssig lesen. Immer wieder werden Tagebucheinträge aus den sechziger Jahren in die Kapitel eingeschoben, welche einen guten Eindruck vom damaligen Leben der Schreiberin vermitteln, aber auch nicht zu viel verraten, sondern im Gegenteil die Spannung noch erhöhen. Durch viele kleine Hinweise und teilweise undurchsichtige Personen wird der Leser oft auf falsche Fährten gelockt. Immer wieder habe ich an meiner jeweils aktuellen Theorie gezweifelt und sie wieder verworfen. Bis zum Ende konnte ich wunderbar miträtseln und mich dann doch noch von der Lösung überraschen lassen.

Da dies für mich bereits der siebte Band der Reihe war, habe ich mich sehr gefreut, die inzwischen liebgewonnenen Kommissare wiederzutreffen. Die Charaktere sind absolut liebenswert und von Nina Ohlandt mit all ihren Macken und Stärken so gut beschrieben, dass man sie direkt vor sich sieht. Es gefällt mir gut, dass auch immer wieder die private Seite der Kommissare erwähnt wird, so werden sie noch sympathischer und die Handlung realistischer. Aber auch alle anderen Personen, Verdächtige oder nur kurz auftauchende Nebenfiguren sind sehr lebendig und gut dargestellt.

Fazit:
Mir hat es wieder viel Spaß gemacht mit John Benthien und seinem Team den Mord auf Sylt aufzuklären. Das Buch war spannend bis zum Schluss und hat mir ein paar interessante Einblicke in die deutsche Geschichte der 60er Jahre verschafft. Für mich eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Geschichte
Veröffentlicht am 04.03.2019

Nette Geschichte mit (zu) vielen Perspektivwechseln

Café Engel
3

Cafe Engel – Eine Neue Zeit ist der Auftakt zu einer Trilogie über ein Cafe in Wiesbaden, seine Besitzer und Gäste in der Nachkriegszeit. Dieser erste Band spielt hauptsächlich 1945 in den letzten Kriegswochen ...

Cafe Engel – Eine Neue Zeit ist der Auftakt zu einer Trilogie über ein Cafe in Wiesbaden, seine Besitzer und Gäste in der Nachkriegszeit. Dieser erste Band spielt hauptsächlich 1945 in den letzten Kriegswochen und der Nachkriegszeit.

Vor dem Krieg war das Cafe Engel ein gut laufendes Cafe und zweites zu Hause von vielen Künstlern. Jetzt versucht die junge Hilde Koch gemeinsam mit ihrer Mutter das Cafe Engel wieder aufzubauen.
Luisa, aufgewachsen als uneheliche Tochter eines Adligen auf einem Gutshof in Ostpreußen, flieht vor den Russen nach Westen und muss auf ihrer Flucht viele, oft grausame Situationen meistern. Ihr Ziel ist das Cafe ihres Onkels in Wiesbaden. Ob sie es je erreichen wird?

Mit dem Schreibstil des Romans hatte ich so meine Schwierigkeiten. Mich haben die ständigen Perspektivwechsel verwirrt. Die Geschichte wird nicht nur aus der Perspektive von Hilde und Luisa, sondern auch noch von zahlreichen anderen Personen erzählt. Im einen Moment ist man noch im Cafe Engel, wo Hilde versucht gegen alle Hindernisse, wieder einen Cafebetrieb aufzubauen, dann wechselt man zu Luisa, die auf der Flucht vor den Russen Schlimmes erlebt, im nächsten Kapitel befinden wir uns in einem französischen Kriegsgefangenenlager und dann wieder erleben wir die Nachkriegszeit aus der Sicht einer überlebenden Jüdin, die sich im Cafe Engel versteckte oder eines Franzosen, der nach dem Krieg in seine französische Heimat zurückkehrt. Hierdurch blieb für mich immer eine gewisse Distanz zu der Geschichte und zu den Personen. Ich bin einfach nicht so richtig in der Geschichte angekommen. Immer wenn ich grade anfing, in die Welt der erzählenden Person einzutauchen, wechselte wieder die Perspektive. Auch die Sprache war für mich etwas schwierig, sie wirkte sehr einfach und kindlich, so dass sich für mich keine wirkliche Spannung aufbaute.

Die Geschichte tröpfelt an einigen Stellen so vor sich hin, dass es mir schon zu langatmig wurde. An anderen Stellen gibt es dann wieder große Sprünge, wo ich mir ein wenig mehr gewünscht hätte, um die Handlungen der Personen besser zu verstehen. So kommen immer mal wieder 180 Grad Drehungen in den Ansichten und Verhaltensweisen der Personen vor, die ich nicht nachvollziehen konnte.

Die Charaktere sind sehr verschieden:
Hilde ist eine verwöhnte Zicke, die meint, dass alles nach Ihrem Willen und Ihrer Nase laufen muss. Sie kommandiert ihre Mitmenschen rum und ist beleidigt, wenn sie nicht bekommt was sie will. Ob sie andere damit verletzt ist ihr herzlich egal. Andererseits kann sie wirklich anpacken und bringt durch ihre Ideen, ihren Mut und ihren Einsatz das Cafe trotz Rationierungen und Mangelwirtschaft wieder auf die Beine.

Luisa hat in ihrem Leben viel Ablehnung erfahren. Als uneheliches Kind wurde sie auf dem Gutshof des Vaters nur geduldet und nach seinem Tod vertrieben, auf der Flucht vor den Russen erlebt sie Ungerechtigkeit, Angst und Gewalt. Das führt dazu, dass sie sich wertlos fühlt und niemandem zur Last fallen will. Als sie endlich im Cafe Engel ankommt, ist sie erleichtert und danbar mit Wärme und Freundlichkeit aufgenommen zu werden. Nur mit Hilde, die eifersüchtig ist und ihr das Leben schwer macht, kommt sie leider trotz aller Bemühungen nicht klar.

Einige Charaktere haben mich auch total aufgeregt. Ihre Handlungen waren für mich dermaßen naiv und unverständlich, dass ich sie am liebsten geschüttelt hätte. Im Ganzen hat der Roman für mich viel zu viele Randfiguren, die zwar ganz nett sind, aber mich auch verwirrt haben, da man sich irgendwann nicht mehr auskennt, wer jetzt wohin gehört.

Das Ende war für mich etwas sehr konstruiert. Alle sind glücklich und feiern das erste Nachkriegsweihnachten. Luisa und Hilde finden sogar ihr Glück in einer wunderbaren Beziehung und selbst die unsympathischsten Personen sind auf einmal großzügig und freundlich. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten.

Wie es mit dem Cafe Engel weitergeht, werden dann vielleicht die nächsten zwei Teile der Trilogie zeigen.

Fazit:
Für mich war der Roman durch die vielen Perspektivwechsel sehr verwirrend und ich konnte nicht wirklich in die Geschichte eintauchen. Die Charaktere blieben mir zu distanziert. Daher werde ich die nächsten Teile der Trilogie wohl nicht lesen. Deshalb kann ich auch mit dem happy End ganz gut leben, auch wenn es sehr konstruiert wirkt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte sich mehr um das Cafe und das Zusammenspiel von Hilde und Luisa dreht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Authentizität
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 05.10.2023

Jeder ist seines Glückes Schmied

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit
2

1936 Nazideutschland: Luise, die im Widerstand aktiv war, muss aus Deutschland fliehen. Ihr Ziel ist New York und ihr Traum ist es, dort ein eigenes Restaurant zu eröffnen, welches sie zusammen mit ihren ...

1936 Nazideutschland: Luise, die im Widerstand aktiv war, muss aus Deutschland fliehen. Ihr Ziel ist New York und ihr Traum ist es, dort ein eigenes Restaurant zu eröffnen, welches sie zusammen mit ihren besten Freundinnen Maria und Anni betreiben will, sobald diese ebenfalls aus Deutschland nach Amerika geflohen sind.
2023 New York: Einige Jahre nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter erfährt June, dass diese 1936 aus Deutschland nach New York geflohen ist. Nun bekommt sie den Auftrag, die verschollenen Freundinnen ihrer Oma bzw. deren Erben ausfindig zu machen und begibt sich auf eine spannende Reise in die Vergangenheit ihrer Familie.

„Der Geschmack von Freiheit“ ist der Auftakt der Glücksfrauen-Trilogie von Anna Claire. In jedem der drei Bände wird die Geschichte einer der drei Freundinnen erzählt. Die Fortsetzungen werden voraussichtlich im Sommer und Winter 2024 erscheinen.
Der Roman spielt abwechselnd auf zwei Zeitebenen. In der Vergangenheit begleite ich Luise bei ihrer Flucht aus Deutschland, der Ungewissheit, ob ihre Einreise in die USA gelingen wird und dem harten Neuanfang in dieser fremden Welt. In der Gegenwart versucht June, Luises Enkelin, deren letzten Wunsch zu erfüllen und ihre Freundinnen Maria und Anni ausfindig zu machen. Dabei lernt sie die Vergangenheit ihrer Großmutter kennen, die diese immer vor ihr geheim gehalten hatte. Warum hat Luise nie von Deutschland, Junes Großvater und ihrem Restaurant in New York erzählt? Und welche Schuld hat Luise auf sich geladen, die letztendlich zum Bruch mit ihren besten Freundinnen führte? Diese zentralen Fragen der Geschichte werden leider bis zum Ende nicht beantwortet, so dass ich nun auf den nächsten Band hoffen muss.

Luise ist eine willensstarke, anpackende Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Zielstrebig verfolgt sie ihren Traum vom eigenen Restaurant und lässt sich auch durch Rückschläge und Schwierigkeiten nicht entmutigen. Egal wie schlimm ihre Situation auch ist, sie bleibt optimistisch und gibt nicht auf.
June hingegen wirkt auf mich noch etwas ziellos und unsicher. Sie weiß, dass sie ihren Job und ihren Freund nicht liebt aber schafft es auch nicht, ihr Leben zu ändern. Mit Luises Auftrag bekommt sie jetzt die Chance, nochmal etwas ganz Neues zu wagen. Im Gegensatz zu Luises Geschichte, wirkt die von June oft etwas blass und langweilig. Allerdings steht für mich Junes Geschichte auch nicht im Vordergrund, sondern bildet eher den Rahmen, in dem dann die Geschichten der drei Freundinnen erzählt werden und am Ende hoffentlich zu einem Happy End zusammenlaufen.

FAZIT:
Ich habe den ersten Band dieser Trilogie gern gelesen und freue mich schon auf die nächsten beiden Geschichten von Anni und Maria. Der Blick auf die Lage der Frauen während der Nazizeit und die unglaubliche Leistung der Exilantinnen, die in einem völlig fremden Land nochmal neu anfangen mussten hat mich sehr beeindruckt.


  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 31.05.2023

Wenig dramatischer Krimi mit viel Lokalkolorit

Akte Nordsee - Der Teufelshof
2

Nach einem rauschenden Hochzeitsfest werden die Schwiegereltern des Brautpaares erschossen in ihren Betten und der Bräutigam schwer verletzt aufgefunden. Da die Braut unverletzt blieb, gerät sie schnell ...

Nach einem rauschenden Hochzeitsfest werden die Schwiegereltern des Brautpaares erschossen in ihren Betten und der Bräutigam schwer verletzt aufgefunden. Da die Braut unverletzt blieb, gerät sie schnell ins Visier der Polizei. Fentje Jacobsen will ihrem alten Schulfreund helfen und übernimmt dessen Verteidigung. Hierbei kreuzen sich ihre Wege wieder mit dem Journalisten Niklas John, der unbedingt die Unschuld der Ehefrau beweisen will. Nachdem ein Anschlag auf Niklas und ein Überfall auf Fentje verübt wird, beschließen die zwei, sich doch wieder zusammenzutun und gemeinsam den Täter zu finden.

„Der Teufelshof“ ist der zweite Band der neuen „Akte Nordsee“ Reihe von Eva Almstädt.

Die beiden Hauptcharaktere Fentje und Niklas könnten unterschiedlicher nicht sein, sind mir aber beide auf ihre Art sehr sympathisch. Fentje ist auf dem Schaf-Bauernhof ihrer Großeltern aufgewachsen und fest mit dem dörflichen Leben verbunden. Den Spagat zwischen Familienchaos, Arbeit auf dem Hof und ihrem Beruf als Rechtsanwältin bekommt sie – meistens – wunderbar hin.
Der Journalist Niklas hingegen ist Kind eines reichen Vaters, zu dem er aber nur den allernötigsten Kontakt pflegt, wohnt in einer schicken Penthouse-Wohnung in St. Peter Ording und genießt das ungebundene Single Leben in der Stadt.
Aber auch viele Nebenfiguren, wie Fentjes Großeltern, machen dem Roman interessant und geben einen guten Einblick in das Dorfleben an der Nordsee.

Nachdem ich vom ersten Band und insbesondere den herrlichen Dialogen zwischen Fentje und Niklas begeistert war, bin ich leider von dem zweiten Teil der Reihe etwas enttäuscht. Über lange Strecken ermitteln die Beiden getrennt und treffen auch erst sehr spät in der Geschichte aufeinander. Hier vermisse ich die Wortgefechte der beiden Protagonisten sehr.
Auch die Auflösung des Falles stellt mich nicht richtig zufrieden. Es ist zwar alles schlüssig und nachvollziehbar, aber nachdem sich der ganze Roman um Ermittlungen in eine andere Richtung dreht, kam mir das Ende dann doch zu plötzlich und unspektakulär vor. Außerdem habe ich hier die atemlose Spannung eines guten Krimis vermisst.

Fazit:
„Der Teufelshof“ ist ein solider Krimi mit viel Lokalkolorit und sympathischen Charakteren, der den Leser gut unterhält, aber die fesselnde Spannung, die ich sonst von Eva Almstädt gewohnt bin, vermissen lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung