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Veröffentlicht am 06.02.2019

Recht unterhaltsames Sachbuch über die Lunge

Luft nach oben
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Bei „Luft nach oben“ handelt es sich um ein Sachbuch über die Lunge, welches vom praktizierenden Pneumologen (Lungenarzt) Dr. Michael Barczok geschrieben wurde. Ich habe das Buch als eBook gelesen und ...

Bei „Luft nach oben“ handelt es sich um ein Sachbuch über die Lunge, welches vom praktizierenden Pneumologen (Lungenarzt) Dr. Michael Barczok geschrieben wurde. Ich habe das Buch als eBook gelesen und muss sagen, dass ich das nicht empfehlen würde. Der Autor bezieht sich immer mal wieder auf vorherige oder spätere Kapitel und bei einem „richtigen“ Buch, fällt es mir deutlich leichter, mal eben ein paar Seiten vor oder zurück zu blättern. Aber das ist wahrscheinlich vor allem Geschmackssache.

Das Buch liest sich sehr flüssig. Dr. Barczok hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der auch schwierige Details gut verständlich rüber bringt. Außerdem wird das Buch immer wieder durch Anekdoten aus seiner Praxis aufgelockert. Über ein paar dieser Anekdoten habe ich herzlich lachen können. Allerdings liegt hier auch ein Kritikpunkt. Manchmal scheint der Autor ein wenig überheblich zu sein. Er gibt seinen Patienten zum Teil recht patzige Antworten und scheint die Meinung anderer Ärzte nicht sonderlich zu schätzen. Das macht ihn für mich etwas unsympatisch.

Auf der anderen Seite ist er überzeugt, dass auch die Alternativen Heilmethoden (er nennt sie Komplementär-Medizin – also ergänzende Medizin) ihre guten Seiten hat und lehnt sie nicht rundheraus ab. Ergänzend zu einer traditionell-medizinischen Behandlung, können so sehr gute Behandlungserfolge erzielt werden. Da war ich positiv überrascht. Aber das könnte vielleicht auch daran liegen, dass seine Frau Atemtherapeutin ist und er dadurch einen guten Einblick in die Komplementärmedizin hat.

Das Buch gibt einen guten ersten Überblick über die Lungenfunktion, über die Anfälligkeit derselben, über ein paar Probleme und Krankheiten, deren Ursachen und wie man sie behandeln kann. Er verweist auch ausdrücklich darauf, dass man, sollte man tatsächlich Probleme haben, am besten einen Arzt aufsucht – das Buch ist also nicht als Ersatz zu einem Arztbesuch zu verstehen.

Am Ende des Buches befindet sich ein Teil mit Atemübungen, die auch im Laufe des Buches immer mal wieder angesprochen werden. Die Übungen sind kurz erklärt, allerdings kaum illustriert, was für mich die Nachvollziehbarkeit etwas schwierig machte. Auch fand ich den Übungsteil ziemlich kurz, dafür, dass er so groß angekündigt wurde.

Alles in Allem war das Buch interessant und unterhaltsam, aber ich hatte mir, gerade beim Untertitel "Wie richtiges ATMEN uns stärker macht", deutlich mehr davon erwartet.

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  • Wissen
Veröffentlicht am 19.01.2019

Wie viel Planung braucht es für eine zufällige Begegnung?

Alleine bist du nie
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Das Buch „Alleine bist du nie“ wird abwechselnd aus drei Perspektiven geschrieben, die sich recht gut auseinander halten lassen. Zoe, die Mutter zweier Kinder, die vermeintlich ihr Portrait in einer Zeitungsannonce ...

Das Buch „Alleine bist du nie“ wird abwechselnd aus drei Perspektiven geschrieben, die sich recht gut auseinander halten lassen. Zoe, die Mutter zweier Kinder, die vermeintlich ihr Portrait in einer Zeitungsannonce sieht, wird immer in der Ich-Perspektive geschrieben. Dann ist da Kelly, eine Polizistin, die zufällig an diesen Fall gerät, in der Er-Erzähler-Perspekitive. Und dann kommen die Einschübe des Täters, die immer kursiv als kurze Kapitel dazwischen geschoben werden.

Durch diese drei Erzählstränge bekommt man einen guten Einblick in die Geschichte/ Geschehnisse. Zoe ist nämlich nicht die Einzige, deren Foto ohne ihr Wissen in der Zeitung ist. Wenigstens eine der Personen ist im Norden Londons umgebracht worden. Nach und nach erfährt der Leser, wie das zusammen hängen könnte. Offensichtlich werden die Frauen beobachtet und die Informationen über sie werden „Kunden“ zur Verfügung gestellt, die damit verschiedene Sachen anstellen. Zum Beispiel um scheinbar zufällige Begegnungen zu forcieren.

Und das gibt mir zu denken. Wie viele Informationen über mich gebe ich täglich preis? Wer kann damit was anfangen? Ist die nächste zufällige Begegnung, bei der ich jemanden kennen lerne tatsächlich auch zufällig oder nur scheinbar zufällig? Wer kennt meine Gepflogenheiten, meine Routine, meinen Arbeitsweg wie genau und was macht das mit dieser Person – und wie gut ist das für mich? In Zeiten, in denen immer mehr Plätze kameraüberwacht sind und wir ständig unseren Status irgendwo posten, machen wir uns zum gläsernen Bürger. Und das kann jemand ausnutzen – zum Guten wie zum Bösen.

Genau das tut der Täter in diesem Buch. Er nutzt die Routine der Pendler aus, um sie auszuspionieren, und verdient sein Geld mit der Weitergabe dieser Informationen. Krass. Psychothriller vom Feinsten. Und bis zum Epilog ist nicht klar, wer der Täter tatsächlich ist. Die Auflösung fand ich tatsächlich sehr überraschend. Allerdings konnte ich die Motivation des Täters nicht komplett nachvollziehen. Das ist schade.

Bis auf dieses kleine Manko hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich fand es durchweg spannend, es ist gut geschrieben und hat mich sehr gut unterhalten – und erschreckt. Unbedingte Leseempfehlung für Psychothriller-Liebhaber.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Redemption Point
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Ted Conkaffey ist unschuldig unter Verdacht, ein 13jähriges Mädchen entführt und vergewaltigt zu haben, hat sich nach Crimson Lake zurück gezogen. Dort führt er mit einer sehr speziellen Freundin, Amanda ...

Ted Conkaffey ist unschuldig unter Verdacht, ein 13jähriges Mädchen entführt und vergewaltigt zu haben, hat sich nach Crimson Lake zurück gezogen. Dort führt er mit einer sehr speziellen Freundin, Amanda Pharrell, eine Privatdetektei. Die beiden werden für einen Fall engagiert, ein Doppelmord in der örtlichen Kneipe. Und als wäre das nicht genug, taucht auch noch der Vater des damaligen Opfers auf und will Rache.

Beim vorliegenden Buch handelt es sich um die Fortsetzung zu „Crimson Lake“. Das war mir nicht bewusst, als ich angefangen habe, das Buch zu lesen. Aber das war absolut in Ordnung. Ja, es fehlen ein paar Informationen über das Vorleben der Protagonisten, aber ein paar Informationen werden häppchenweise im Buch gegeben. Dadurch bekommt man einen Einblick und wird sogar neugierig auf das vorherige Buch. Es stört jedenfalls den Lesefluss oder das Verständnis dieses Buches überhaupt nicht.

Die Geschichte startet spannend und die Spannung hat mich bis zur letzten Seite nicht los gelassen. Die „alte“ Geschichte um das 13jährige Mädchen entspinnt sich parallel zur Aufklärung des Doppelmordes in der örtlichen Kneipe. Nebenbei bekommen wir auch Einsichten in das Seelenleben des tatsächlichen Entführers, was auch sehr spannend ist, denn er weiß natürlich, dass der Verdächtige, Ted Conkaffey, unschuldig ist und hat den Prozess und alles, was danach folgte, verfolgt und wir erfahren, was das mit ihm macht – ohne seine Identität zu kennen.

Alles in Allem ein absolut großartiges Lied. Ich bin total begeistert und würde jederzeit wieder ein Buch von Candice Fox lesen.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Ein modernes Märchen mit Höhen und Tiefen

Cinder & Ella
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Das Cover ist so kitschig und dann der klischeehafte Titel. Cinder & Ella. Noch eine moderne Cinderella-Adaption! Das braucht doch keiner! Doch irgendwie hat es mich dennoch neugierig gemacht. Und nach ...

Das Cover ist so kitschig und dann der klischeehafte Titel. Cinder & Ella. Noch eine moderne Cinderella-Adaption! Das braucht doch keiner! Doch irgendwie hat es mich dennoch neugierig gemacht. Und nach der Leseprobe war es um mich geschehen.

Kelly Oram schreibt wirklich gut. Sie hat mich sofort gefangen genommen. Es ist mir nicht nur einmal während des Lesens passiert, dass ich gleichzeitig lachen, weinen, seufzen, Ella und Cinder umarmen und ihnen rechts und links eine scheuern wollte. Es war eine Achterbahn der Gefühle. Und häufig stellte sich etwas als ganz anders heraus, als es auf den ersten Blick scheint. Alles passt so perfekt zusammen. Nicht zuletzt das absolut märchenhafte – und das im wort-wörtlichen-Sinn – Happy End.

Wir folgen der Geschichte abwechselnd aus Cinders und Ellas Sicht und das ist so gut gelungen. So erfährt der Leser immer ein wenig von beiden Seiten und kann beide Seiten sehr gut nachvollziehen – besser als die Figuren selbst, weil die ja immer nur ihre eigene Seite kennen. Es ist großartig gemacht.

Sehr schön ist es der Autorin gelungen, auch schwierige Themen, wie Mobbing, Rivalität unter Geschwistern und psychologische Probleme in das Buch einzuflechten. Nichts davon wirkt übertrieben, es ist alles sehr realistisch beschrieben.

Ich weiß überhaupt nicht, was ich schreiben soll. Das Buch hat mich einfach begeistert. Die Charaktere sind toll, die Charakterentwicklung ist großartig realistisch und nachvollziehbar geschrieben. Der Schreibstil hat mich total gefangen genommen und die Geschichte mich in ihren Bann gezogen. Das Ende ist perfekt und absolut märchenhaft. Es ist einfach eine absolut gelungene Adaption des Aschenputtel-Märchens.

Dieses Buch hat es sofort in mein Herz geschafft und auf die Liste meiner Lieblingsbücher.

Ich habe erfahren, dass es zu diesem Buch auch eine Fortsetzung gibt. Ich hoffe sehr es gelingt der Autorin, dieses Buch und sein perfektes Ende nicht zu zerstören. Obwohl das Ende für mich absolut gelungen ist, interessiert mich nämlich trotzdem sehr, wie es mit Cinderella und ihrem Prinzen nach dem perfekten Ende weiter geht.

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Veröffentlicht am 14.09.2018

Interessant, aber nicht so spannend, wie erwartet

Die toten Katzen von London
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Ich habe schon einiges über Billingham gehört und bisher nur Gutes. Deshalb habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, welches mir vom Titel her sofort ins Auge sprang und mich beim Klappentext in seinen ...

Ich habe schon einiges über Billingham gehört und bisher nur Gutes. Deshalb habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, welches mir vom Titel her sofort ins Auge sprang und mich beim Klappentext in seinen Bann gezogen hatte.

Wie Billingham nachgesagt wird, fängt die Geschichte recht langsam und verwirrend an. Es gibt viele verschiedene handelnde Personen und man muss sich erst einmal hinein finden. Damit kann ich leben. Die Figuren dieses Romans haben ein Vorleben, welches in früheren Büchern stattgefunden hat und hier immer mal in Teilen aufgegriffen, aber nicht ausführlich beschrieben wird. Das ist mir sehr sympathisch. Es macht Lust, die Vorgängerbände zu lesen, gibt aber genügend Hintergrundinformation zu den Personen, dass man nicht völlig in der Luft hängt, was ihre (gemeinsame) Vergangenheit angeht.

Der deutsche Titel des Buches ist vielleicht etwas verwirrend gewählt, denn die Katzen sind tatsächlich „nur“ der Aufhänger für die Geschichte und die Mordermittlung, die sich daraus ergibt. Parallel dazu gibt es noch eine Ermittlung im Drogenmilieu. Im Laufe des Buches ist der Fokus mal mehr auf dem einen, mal mehr auf dem anderen Fall.

Die Ermittlung ist einigermaßen interessant, der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, aber leider nicht so wirklich spannend. Es fiel mir eindeutig viel zu leicht, das Buch auch mal aus der Hand zu legen. Eigentlich habe ich das Buch nur weiter gelesen, weil ich die Handlungsstränge interessant fand und wissen wollte, wie das Buch ausgeht.

Und dann wurde ich auch noch enttäuscht, denn obwohl sich die eine Ermittlung aufklärt – allerdings für mich auch nicht wirklich nachvollziehbar – bleibt die andere Ermittlung offen und es bleibt auch offen, ob es bei beiden irgendeinen Zusammenhang gibt. Ich vermute stark, dass der Autor sich hier eine Vorlage für das nächste Buch legen wollte. Das hätte ich allerdings gern vorher gewusst.

Alles in Allem lässt mich das Buch eher unzufrieden zurück. Es war interessant und flüssig zu lesen, aber nicht spannend genug und das Ende ist sehr unbefriedigend. Schade. Von Billingham hatte ich mir wirklich mehr erwartet.