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Veröffentlicht am 17.07.2019

Nicht nur für Star-Trek-Fans geeignet

Der kleine Trekkie
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Da flaniere ich nichtsahnend über die FedCon, schaue mir die verschiedenen Stände und ihre Angebote an und plötzlich sticht mir ein schmaler Band ins Auge. Wie das passiert ist: Keine Ahnung. Aber es handelte ...

Da flaniere ich nichtsahnend über die FedCon, schaue mir die verschiedenen Stände und ihre Angebote an und plötzlich sticht mir ein schmaler Band ins Auge. Wie das passiert ist: Keine Ahnung. Aber es handelte sich um „Der kleine Trekkie“. Ich nahm es in die Hand, blätterte kurz darin herum und wurde natürlich von dem Verkäufer prompt auf das Buch angesprochen. Es sei eine schöne Geschichte (ach was!), nicht nur für Kinder geeignet (natürlich!) und überhaupt lohne sich der Kauf (was du nicht sagst). Aber wie das so ist: Es ist ein Buch für Star-Trek-Fans und ich bin ein Star-Trek-Fan und deshalb landete das Buch (vom Autor signiert!) in meiner Tasche. Björn Sülters „Es lebe Star Trek“ auch, aber darüber schreibe ich ein anderes mal.

Wie dem auch sei: Tatsächlich habe ich das Büchlein nicht primär für mich, sondern für meinen Sohn gekauft und es ihm heute Abend vor dem Schlafengehen vorgelesen. Mit vier Jahren – soviel kann ich sagen – ist er vielleicht ein bisschen zu jung, aber er hat bis zum Ende zugehört und -geguckt. Ich denke, in ein oder zwei Jahren werde ich es noch einmal versuchen.

Nichtsdestotrotz ist „Der kleine Trekkie“ ein empfehlenswertes Buch. Und ja, es ein Kinderbuch, und ja, es ist auch ein netter Zeitvertreib für Erwachsene. Die 103 Seiten sind schnell gelesen, weil es nicht allzu viel Text gibt. Aber der Text selbst ist gut. Die linke Seite einer jeden Doppelseite des Buches zeigt einen alten Mann in einem Sessel, der offenbar diese Geschichte vorliest. Über diesem Bild steht immer der Text. Auf der rechten Seite befindet sich der dazu gehörige Comic.

Der Inhalt: J. T., seines Zeichens Trekkie, wird auf dem Weg zum monatlichen Fantreffen von Außerirdischen entführt, weil er deren Welt retten soll. Ob ihm das gelingt?

Allzu viel möchte ich über die Geschichte nicht verraten, außer, dass ich positiv überrascht wurde. Ich bin irgendwie immer misstrauisch, wenn ich Bücher von kleinen Verlagen kaufe (in diesem Fall der „in Farbe und Bunt“-Verlag). Ich habe in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Aber dieses Buch kann ich Star-Trek-Fans und ihren Kindern empfehlen. Die klassische Message von Star Trek wird für Kinder richtig schön aufgearbeitet.

Kleine Anmerkung: Cover und Rückseite des Buches sind farbig, der Inhalt aber ist „nur“ schwarz-weiß. Mich hat das nicht gestört, aber ich dachte mir, ich erwähne das vorsichtshalber.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Nicht mein Fall

Benzin
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Geschafft! Endlich!

Das war der erste Gedanke, nachdem ich das Ende des Romans erreicht hatte. Der zweite Gedanke: Schnell bei Momox anbieten.

Dabei ist „Benzin“ gar nicht schlecht. Der Roman ist nur ...

Geschafft! Endlich!

Das war der erste Gedanke, nachdem ich das Ende des Romans erreicht hatte. Der zweite Gedanke: Schnell bei Momox anbieten.

Dabei ist „Benzin“ gar nicht schlecht. Der Roman ist nur anstrengend. Mir persönlich war er zu anstrengend. Dabei gibt es viel Positives über „Benzin“ zu sagen. Zum Beispiel gibt es da die Protagonisten – Vinz und Alexander und eine zeitlang auch Unami -, die selten facettenreich und lebensnah gezeichnet sind und deretwegen ich den Roman auch nicht abgebrochen, sondern bis zum Ende gelesen habe. Tolle Protagonisten gibt es also, das istManch ja schon was! Und auch das Setting ist super: Der Süden Afrikas ist für Deutsche nicht nur den Kilometern nach weit entfernt, sondern auch kulturell. Und Geltinger fängt diesen Teil des Kontinents und seine Menschen – soweit ich das beurteilen kann – gut ein. Alles gute Voraussetzungen. Aber leider hatte ich sowohl inhaltlich als auch stilistisch einen völlig anderen Roman erwartet.

Geltingers Schreibstil ist mir zu bemüht, zu konstruiert. ZDwar liefert er viele wunderschöne Sätze ab (ich könnte das halbe Buch zitieren), aber in der Summe ist sein Schreibstil das, was ich für mich als „deutsche, intellektuelle Betroffenheitsliteratur-Ästhetik“ beschreibe. Das ist ein Schreibstil, der zwar streckenweise wunderschöne Sätze liefert, aber im Kern völlig emotionslos ist, die Leserinnen an keiner Stelle richtig packt, stets Form über Emotion stellt, und selbst die spannendsten Geschichten mit einer sprachlichen Gleichförmigkeit präsentiert, die einfach nur anstrengend ist.

Sicher kann man sich das Anstrengende schönreden; natürlich muss ein Roman nicht seicht oder möglichst schnell zu lesen sein; aber dermaßen (sprachlich) konstruiert und langweilig geschrieben muss es dann doch nicht sein. Das tut mir vor allem für Vinz und Alexander leid, denn die hätten mehr verdient, zumal sie zwei super Identifikationsfiguren für Menschen in den mittleren Jahren abgäben. Aber nicht einmal das gönnt Geltinger ihnen. Alles wird dem Konstrukt unterjocht.

In seiner Langeweile entfachte der Roman bei mir selbst in seinen spannendsten Momenten lediglich verhaltenes Interesse, ab etwa der Hälfte des Buches wollte ich nur noch zum Ende kommen in der Hoffnung, dass mein Durchhaltevermögen belohnt würde. Wurde es natürlich nicht, obwohl mir das Ende ganz gut gefallen hat.

Am Ende war mir „Benzin“ einfach zu blöd. Schön, dass die Leser
innen gefordert werden. Schön, dass der Autor ihnen etwas zutraut und nicht alles bis zum Erbrechen erklärt oder auflöst. Aber das reicht mir nicht, wenn das große Ganze nicht passt.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Toller 2. Teil der Serie, auch gut für Einsteiger geeignet

Die Raben-Bande
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Der zweite Band rund um die Raben-Bande ist ein sehr gelungenes Kinderbuch. Mir hat es - bis auf einige Kleinigkeiten - gefallen.

Sandra König kommt in ihrem Buch gleich zur Sache. Sehr gefreut hat mich, ...

Der zweite Band rund um die Raben-Bande ist ein sehr gelungenes Kinderbuch. Mir hat es - bis auf einige Kleinigkeiten - gefallen.

Sandra König kommt in ihrem Buch gleich zur Sache. Sehr gefreut hat mich, dass das "Giftköder!" auch sehr gut gelesen werden kann, wenn man den ersten Teil nicht kennt. Sehr geschickt und zielgruppengerecht charakterisiert sie die einzelnen Mitglieder der Raben-Bande gleich am Anfang. Auch der "Giftköder"-Fall wird schnell eingeführt. Das hat mir sehr gefallen. Ich bin mir sicher, dass Kinder das ebenso empfinden.

Mich erinnerte die Raben-Bande immer wieder ein bisschen an "Die fünf Freunde", was aber sicher auch auf Nostalgie meinerseits zurückzuführen. Die Raben-Bande ist wesentlich moderner geschrieben, die Charaktere sind im Prinzip wenig vergleichbar mit denen der fünf Freunde. Trotzdem: Kinder/Jugendliche, die Fälle lösen - da muss ich eben an Enid Blytons Freunde denken, die ich als Kind verschlungen habe.

Aber zurück zur Raben-Bande: Im Park von Vellmar wurden in letzter Zeit Hunde vergiftet. Zum Glück ist bisher kein Hund an den Vergiftungen gestorben. Die Band wird dank eines Flugblatts auf die Gefahr für die Hunde aufmerksam und beschließt, den Fall zu lösen.

Aber bevor sich die Raben-Bande ins Abenteuer stürzt, gilt es, noch einige andere Probleme zu lösen - unter anderem ein Missverständnis mit Onkel Peer, der seit kurzem bei Bandenchef Bens Eltern und ihm im Haus lebt.

Das Buch ist in der Summe ausgewogen: Eher private Probleme sind genauso Bestandteil der Geschichte wie der Fall selbst. Gut ist auch, dass ganz nebenbei auch andere Themen ihren Weg ins Buch gefunden haben: zum Beispiel, weshalb Schokolade gar nicht gut für Hunde ist. So lernen die jungen Leserinnen noch ein bisschen.

Es gab ein paar Passagen im Buch, die ich als Erwachsene natürlich anders empfinde als die jungen Leser
innen. Zum Beispiel reagieren die Erwachsenen im Buch teilweise aus meiner Sicht extrem verständnisvoll, im Kontext aber wäre es für Kinder sicher zu viel, wenn zu einem Konflikt noch ein weiterer Konflikt käme. Insofern ist das nachvollziehbar und soll kein Kritikpunkt sein.

Das einzige, was ich in dem Buch tatsächlich vermisst habe, waren Minderheiten - egal, welche Minderheit man nimmt. Das Familienbild, das im Buch präsentiert wird, ist eher konservativ. Die Männer stehen am Grill, während die Frauen kochen und den Tisch decken, Mädchen tratschen, Persons of Color und Homosexuelle tauchen gar nicht auf und so weiter. Ich persönlich wünsche mir, dass Sandra König in den folgenden Bänden etwas mehr Vielfalt präsentiert, denn die Natur mag Vielfalt und es wäre schön, wenn sie auch etwas mehr repräsentiert würde.

Alles in allem hat mir das Buch ansonsten aber sehr gut gefallen. Klare Empfehlung für Kinder!

Veröffentlicht am 17.04.2019

Völlig anders als erwartet, aber trotzdem toll!

Die Frauen von Salaga
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„Die Frauen von Salaga“ habe ich mir aufgrund der Inhaltsangabe ehrlich gesagt völlig anders vorgestellt. Meiner Meinung nach ist das wieder einmal ein Beispiel dafür, wie Verlage ihre (potentiellen) Kunden ...

„Die Frauen von Salaga“ habe ich mir aufgrund der Inhaltsangabe ehrlich gesagt völlig anders vorgestellt. Meiner Meinung nach ist das wieder einmal ein Beispiel dafür, wie Verlage ihre (potentiellen) Kunden an der Nase herumführen. Und ich finde das nicht witzig und ich habe vor allem überhaupt kein Verständnis dafür. Es nützt den Autor/innen herzlich wenig, wenn die Verlage mit den Klappentexten/Inhaltsangaben Erwartungen schüren, die hinterher nicht erfüllt werden. Vor allem wird es weder den angepriesenen Büchern noch den Autor/innen gerecht. Die Enttäuschung vieler Leser/innen ist bei diesem Vorgehen vorprogrammiert. Lesen diejenigen, die die Klappentexte schreiben, überhaupt die Bücher?

Genug lamentiert, es soll schließlich um „Die Frauen von Salaga“ und nicht etwa mäßige bis schlechte Verlagsarbeit gehen.

„Die Frauen von Salaga“ erzählt die Geschichten von Aminah und Wurche. Aminahs Schicksal nimmt seine Lauf, als ihr Vater sich mal wieder mit einer Karawane auf den Weg macht, um Stiefel zu verkaufen, aber nicht zurückkehrt. Schlimmer noch: Eines Tages ziehen Räuber durch das Dorf und brennen es nieder, nachdem sie die Menschen gefangen genommen haben, um sie als Sklaven zu verkaufen – darunter Aminah und ihre Geschwister. Der Leidensweg beginnt. Derweil wird Wurche, ihres Zeichens Königstochter, aus politisch-strategischen Gründen mit Adnan verheiratet, obwohl sie bis zu diesem Zeitpunkt davon ausging, sich ihren Mann selbst aussuchen zu können.

Das Zusammentreffen beider Frauen, das ich wegen des Klappentextes permanent erwartete, findet letztlich erst im letzten Drittel des Buches statt. Davor lernen wir über die Lebenswege der beiden Frauen ein wenig über die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse Ghanas des 19. Jahrhunderts kennen. Was mir sehr gefallen hat, ist die Tatsache, dass ich nie das Gefühl hatte, dass Ayesha Harrunah Attah dieses Buch für Europäer geschrieben hat. Sie reißt viele Themen nur an und setzt ganz offensichtlich Hintergrundwissen zur Geschichte des Landes voraus. Sie richtet sich an ihre Landsleute, nicht an potentielle Leser/innen jenseits von Afrika. Dadurch hat für mich das Buch an Authentizität gewonnen.

Es sind Kleinigkeiten wie die Mahlzeiten, die nicht bis ins letzte Detail beschrieben werden, aber eben auch die verschiedenen Begriffe wie „Clans“, „Stämme“ etc., die sie nicht näher erläutert, weil sie davon ausgeht, dass die Leser wissen, was sie meint, die in mir den Eindruck erweckt haben, dass sie primär für ein Publikum geschrieben hat, das das nötige Hintergrundwissen hat. Das hat mir ganz ehrlich sehr gut gefallen. Wer mehr wissen möchte, kann sich andere Bücher über Ghana und/oder Afrika kaufen. Dies ist ein Roman, kein Sachbuch, auch wenn Ayesha Harruna Attha einen sehr sachlichen Schreibstil verwendet. Die Sätze sind knapp – trotzdem verwendet sie eine sehr bildhafte Sprache.

Das Wesentliche ist aber der jeweilige Weg von Aminah und Wurche. Für mich waren sie ein bisschen wie Yin und Yang – Gegensätze, die sich anziehen. In gewisser Weise sind sie das genaue Gegenteil voneinander und ergänzen sich doch gut. Und so wie ihr Lebensweg bis zu ihrem Treffen – und auch danach – total gegensätzlich ist, so sind das ihre Charaktere und ihr Äußeres. Anders als es der Klappentext suggeriert, ist es nicht so, dass Wurche und Aminah sich quasi besprechen, für ihre Freiheit zu kämpfen. Es ergibt sich mehr aus ihrer Situation. Und dieser Kampf wird auch nicht nach Absprache und gemeinsam geführt, sondern die Frauen führen ihn jeder für sich. Sie treffen nur zufällig aufeinander und verbringen als Sklavin und Herrin einige Jahre miteinander, ehe sich ihre Lebenswege wieder trennen.

Aber: Beide Frauen sind auf ihre Weise stark. Sie erleiden viel – bei Aminah ist das für uns Leser/innen vielleicht leichter nachzuvollziehen, aber auch Wurche muss einiges ertragen. Und doch zerbrechen sie nicht, sondern finden ihren Weg. Am Ende bleibt die Hoffnung.

Das Buch ist wie das Leben – am Ende des Romans bleiben viele lose Fäden, nicht alles wird aufgeklärt. Auch hier bleibt sich Ayesha Harruna Attah ihrem Stil treu.

„Die Frauen von Salaga“ ist ein unterhaltsamer, teilweise spannender, vor allem aber interessanter Roman, der für viele Leser/innen sicher gewöhnungsbedürftig ist (schon allein wegen der Namen), aber letztlich eine tolle Geschichte erzählt.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Warmherzig, charmant... und humorvoll

Rückwärtswalzer
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Ja, nun habe ich auch den „Rückwärtswalzer“ gelesen und ich schließe mich den positiven Bewertungen anderer Leser an. Um es auf den Punkt zu bringen: Dies war das erste Buch, das ich von Vea Kaiser gelesen ...

Ja, nun habe ich auch den „Rückwärtswalzer“ gelesen und ich schließe mich den positiven Bewertungen anderer Leser an. Um es auf den Punkt zu bringen: Dies war das erste Buch, das ich von Vea Kaiser gelesen habe, aber ich werde mir definitiv auch ihre anderen Bücher gönnen. Ich bin mir sicher, dass es sich lohnen wird!

Aber zurück zu „Rückwärtswalzer“: Was Vea Kaiser hier auffährt, ist ganz großes Kino – und tatsächlich bin ich mir sicher, dass der Roman auch als Film funktionieren würde. Worum geht es? Lorenz, ein erfolgloser Schauspieler mit Hang zur Melodramatik und der weit verbreiteten Fähigkeit, mehr Geld auszugeben als einzunehmen, wird von seiner Freundin verlassen und muss angesichts seines Schuldenberges seine Wohnung in Wien untervermieten, während er selbst zu seinen Tanten und seinem Onkel Willi zieht. Doch Willi segnet das Zeitliche und da er seiner Frau das Versprechen abgenommen hat, in seiner Heimat Montenegro begraben zu werden, diese jedoch kein Geld für eine Überführung dorthin hat, beschließt sie gemeinsam mit ihren Schwestern, dass Lorenz mit ihnen den tiefgefrorenen Leichnam im Auto nach Montenegro fahren soll.

Ehrlich gesagt habe ich das Buch schon nach wenigen Seiten geliebt und je weiter ich kam, desto mehr wünschte ich mir, das Buch möge nie enden. So ist das manchmal.

Vea Kaiser lässt sich Zeit mit ihren Charakteren. Sie werden ausführlich und doch nicht langatmig vorgestellt. Was mich beim Lesen am meisten fasziniert hat, ist die Fähigkeit Kaisers, Charaktere zu präsentieren, die streckenweise überzogen und skurril und doch gleichermaßen liebenswert und vor allem lebensecht wirken. Das ist eine wunderbare Mischung und die verschiedenen Personen sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen.

Vea Kaiser erzählt ihre Geschichte auf so leichte, so liebevoll-humorige Weise, dass ich selbst die oft tragischen Ereignisse der Vergangenheit mit einem Schmunzeln lesen konnte. Es gibt Formulierungen, die schlicht und ergreifend herrlich sind. Der ganze Roman ist gespickt mit einem österreichisch-schwarzen Humor, den ich sehr angenehm fand. Ihre Formulierungen sind so treffend, das ich am liebsten das halbe Buch auswendig lernen würde, um in den richtigen Momenten/Situationen daraus zitieren zu können. Es ist wunderbar!

Wenn ich den Roman als „leicht“ bezeichne, dann bedeutet es übrigens nicht, er ist völlig anspruchslos. Das ist er nicht. In Rückblenden (jedes zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Vergangenheit von Onkel Willi und den Tanten) erfahren wir viel von den tragischen Ereignissen, die erst zur Entzweiung der Schwestern und später zur Zusammenführung von Willi und den Schwestern führte. Es ist eine wunderbare Geschichte, die Vea Kaiser erfreulicherweise ohne Pathos, aber eben doch auf berührende und charmante Weise erzählt. Ich hatte während der gesamten Lektüre das Gefühl, das sie ihre Charaktere mag.

Ich habe die Geschichte als „runde Sache“ empfunden und das Ende ist zum Glück gelungen. So bleibt der positive Eindruck auch am Ende erhalten.