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Veröffentlicht am 30.11.2023

Rundum gelungener Abschluss der Gut Erlensee Reihe

Gut Erlensee – Marillas Schicksal
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Nach dem tödlichen Unfall ihres geliebten Mannes Eduard lebt Marilla mit ihrer kleinen Tochter wieder auf Gut Erlensee bei ihrer Familie. Alle Versuche sie aufzufangen und aufzumuntern schlagen fehl. Einzig ...

Nach dem tödlichen Unfall ihres geliebten Mannes Eduard lebt Marilla mit ihrer kleinen Tochter wieder auf Gut Erlensee bei ihrer Familie. Alle Versuche sie aufzufangen und aufzumuntern schlagen fehl. Einzig ihrem Jugendfreund Graf Leonhard, der ein ähnliches Schicksal erlitten hat, öffnet sie sich. Während ihr Bruder Gregor mit dem Gesetz zu kämpfen hat und die kleine Schwester Carla den Konventionen entflieht, kommen sich die beiden immer näher.

Die Gut Erlensee-Trilogie von Juliana Weinberg ist eine Roman-Reihe ganz nach meinem Geschmack. Nach Margarete und Cäcilie steht im dritten Band Marillas Schicksal im Vordergrund der Geschichte. Durch den plötzlichen Verlust ihres Liebsten Eduard zieht sich Marilla in ein Schneckenhaus zurück, aus dem sie scheinbar niemand locken kann. Nur mit Hilfe ihres Freundes Leonhard findet sie ins Leben zurück. Bei ihren langen Spaziergängen um den Erlensee flammt ihres jugendliche Liebe wieder auf. Doch nicht bei allen ist das gerne gesehen. Sie müssen gegen starke Widerstände kämpfen. Ebenso wie Gregor, der wegen Paragraph 175 angezeigt wurde und Carla, die kein Hausmütterchen werden möchte, sondern eigene Ziele verfolgt.

Juliana Weinberg hat wieder nicht mit Emotionen gespart. Der Leser liebt, weint, hofft und kämpft mit den Protagonist*innen mit. Mit ihrem flüssigen, leicht lesbaren Schreibstil und den anschaulichen, bildhaften Ausführungen fühlt man sich als Teil der Geschichte. Manche Charakter möchte man schütteln, andere bei der Hand nehmen. Es war spannend und unterhaltsam, die Familie Lamprecht für einige Zeit begleiten zu dürfen. Ich kann diese Reihe nur weiterempfehlen. Von mir bekommt das Buch 5 verdiente Sterne.

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Romantische Liebesgeschichte im herbstlichen London

Love Songs in London – It’s raining love
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Corie lebt sehr diszipliniert und fokussiert für ihre Karriere als Profi-Tänzerin. Erst durch einen übergriffigen Tanzpartner kommt sie zum Innehalten und Nachdenken. Sie braucht eine Pause. Zufällig lernt ...

Corie lebt sehr diszipliniert und fokussiert für ihre Karriere als Profi-Tänzerin. Erst durch einen übergriffigen Tanzpartner kommt sie zum Innehalten und Nachdenken. Sie braucht eine Pause. Zufällig lernt sie den sympathischen, aufstrebenden Musiker Matt kennen, der eine Choreografin für einen Videodreh sucht. Corie überlegt und willigt schließlich ein.

So beginnt die vierte romantische Liebesgeschichte von Tonia Krüger, diesmal im herbstlichen London, das wieder eine hervorragende Kulisse bildet. Corie fällt es nicht leicht, sich zu öffnen, aber sie arbeitet daran loszulassen. Matt ist ein charismatischer Musiker, der sehr unter der Fuchtel seines Managers steht. Bei den gemeinsamen Proben entwickeln die beiden Gefühle füreinander. Eigentlich sind sie ein perfektes Paar, was nicht allen in ihrem Umfeld gefällt. Es gibt einige Hürden zu überwinden.

Der leichte, fließende Schreibstil der Autorin, die Emotionen, die auch der Leser spüren kann und die Stimmung im herbstlichen London machen dieses herzerwärmende Wohlfühlbuch aus. Es hat mir auch gefallen, wieder von einigen Charakteren aus den Vorgängerbänden zu lesen. Interessante Einblicke in die Tanz- und Musikszene runden die Geschichte ab. Danke, dass wir Corie und Matt auf ihrem Weg begleiten durften! Das wunderschöne, floral gestaltete Cover ist wieder der Hingucker. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Tragische Familiengeschichte mit überraschendem Ende

Die Stunde der Nebelkinder
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1947 München: Helene, die jüngere Tochter der Vahrenhorsts ist ein Wildfang, der seine Freiheit über alles liebt. Als Kriegskind sind die Trümmerhalden ihr Spielplatz. Zuhause bei der traumatisierten Mutter ...

1947 München: Helene, die jüngere Tochter der Vahrenhorsts ist ein Wildfang, der seine Freiheit über alles liebt. Als Kriegskind sind die Trümmerhalden ihr Spielplatz. Zuhause bei der traumatisierten Mutter und ihrer verantwortungsvollen Schwester Ana hält sie es nicht lange aus. Auch vom Vater, einem Kriegsrückkehrer, lässt sie sich nichts vorschreiben. Noch viele Jahre später strebt Helene immer noch nach Unabhängigkeit. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht so leicht abschütteln. Das bemerkt sie erst, als ihre alte kranke Mutter ihr vom Krieg und ihrem Leben erzählt.

Im zweiten Band der "Nebelkinder" von Stefanie Gregg steht die jüngere Tochter der Vahrenhorsts, Lenchen, im Mittelpunkt der Geschichte. Ihr Freiheitsdrang war schon immer sehr groß. Nichts und niemand konnte ihr etwas anhaben und doch kommt sie mir sehr verletzlich vor. Sie ist ihren eigenen Weg gegangen und eine angesehene Künstlerin geworden.

Die Mutter-Tochter-Beziehung war nie sehr herzlich. Das ändert sich erst, als Käthe im Krankenhaus liegt und Ana Helene zu einem Besuch drängt. Aus einem Besuch werden einige, sogar eine kleine Reise unternehmen die beiden zusammen und finden dabei mehr Parallelen in ihrem Leben, als ihnen lieb ist.

Stefanie Gregg erzählt wieder in verschiedenen Zeitebenen, die sich am Schluss als ein großes Ganzes zusammenfügen. Ohne Beschönigung werden tragische Ereignisse ans Licht gebracht, die sich auf die Leben der Protagonistinnen auswirkten. Von der NS-Zeit, dem Judenhass und den Kriegsgräueln bis in die Münchner Schickeria und deren Umtriebe wird berichtet. Die Charaktere agieren authentisch. Helenes Künstlerleben fand ich spannend, aber auch etwas überdreht. Die Beschreibungen sind detailliert und anschaulich, aber auch sehr aufwühlend. Insgesamt eine tragische Familiengeschichte mit überraschendem Ende. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Sehr berührende Familiengeschichte über drei Generationen

Nebelkinder
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Breslau/München 1945 ff.

Während ihr Mann in Italien kämpft, muss Käthe mit ihren Kindern Anastasia (Ana) und Leni aus Breslau fliehen. Käthe ist stark traumatisiert, deshalb muss die dreizehnjährige ...

Breslau/München 1945 ff.

Während ihr Mann in Italien kämpft, muss Käthe mit ihren Kindern Anastasia (Ana) und Leni aus Breslau fliehen. Käthe ist stark traumatisiert, deshalb muss die dreizehnjährige Ana so gut es geht für die Familie sorgen. In München finden sie eine Bleibe. viele Jahre später hat Ana selbst eine Tochter namens Lilith. Doch die Nähe zwischen den beiden fehlt.

2017. Lilith, nun selbst erwachsen, steht vor der Entscheidung, den Sohn ihrer verstorbenen Freundin und ihres Exfreundes Robert zu adoptieren. Soll/kann sie sich dieser Herausforderung stellen?

Stefanie Greggs Roman ist eine beeindruckende, bewegende Geschichte über drei Generationen hinweg, in den sie auch Ereignisse aus ihrer eigenen Familie einfließen lässt. Nebelkinder sind Enkel einer Kriegsgeneration, die mit dem Erlebten ihrer Großeltern aufwachsen müssen. Ausdrucksstark und berührend erzählt die Autorin über die aufreibende Flucht der Familie, von den Anfangsjahren in München, wo Ana immer wieder Verantwortung übernehmen muss, währen die jüngere Leni ihre Freiheit sucht. Das lähmende Trauma ihrer Mutter Käthe bessert sich erst, als der Vater zurückkehrt. Darüber gesprochen wird nie.

Die Verantwortung prägt Ana für ihr Leben. Geborgenheit und Wärme fehlen, auch Lilith gegenüber, die sich dadurch unliebsam fühlt und sich schwer für die Adoption entscheiden kann. Das ändert sich erst, als Ana Lilith mitnimmt auf eine Reise in die Vergangenheit. Geschickt verwebt Stefanie Gregg verschiedene Zeitebenen, so dass am Ende ein sehr gelungenes, aufrüttelndes Werk vor dem Leser liegt.

Der bildstarke Ausdruck, die authentischen Charaktere und der fließende, spannende Schreibstil nehmen den Leser gefangen und erzeugen Emotionen. Ein sehr lesens- und empfehlenswertes Buch! 5 Sterne

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Urlaub, Sonne, Meer, Liebe und eine Mission in Portugal

Am Horizont wartet die Sonne
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Autorin Katrin befindet sich in einer Lebenskrise. Nach einer Affäre hat ihr Mann sie verlassen und ihr fehlen Ideen für ihr neues Buch. Beim Abholen ihrer Cousine Julia findet sie am Hamburger Flughafen ...

Autorin Katrin befindet sich in einer Lebenskrise. Nach einer Affäre hat ihr Mann sie verlassen und ihr fehlen Ideen für ihr neues Buch. Beim Abholen ihrer Cousine Julia findet sie am Hamburger Flughafen einen Brief, der von ihrer Bulldogge Murmel zerfleddert wurde. Sie kann die Adresse nur noch bruchstückhaft lesen. Er ist an einen Filipe in Marial, Portugal gerichtet. Für Katrin ein Wink des Schicksals, der ihr keine Ruhe lässt. Kurzentschlossen bucht sie einen Flug für Julia und sich, um den Adressaten zu suchen und den Brief zu übergeben. Sie finden sich auf der idyllischen Halbinsel Marial am Atlantischen Ozean wieder, mitten in einem Surferparadies.

Das neue Buch von Meike Werkmeister erzeugt Urlaubsgefühle beim Leser. Sommer, Sonne, Meer und die Leichtigkeit des Seins beflügeln das Fernweh. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, die Beschreibungen von Land und Leuten anschaulich. Mit den Charakteren von Katrin und Julia kann ich mich jedoch nicht so gut anfreunden. Wie kann ich überstürzt und unüberlegt in ein fremdes Land reisen, ohne Sprachkenntnisse, mich in die Angelegenheiten und Familiengeheimnisse fremder Leute einmischen, auf Unbekannte einlassen, die Liebe meines Lebens kennenlernen und das alles in vierzehn Tagen. Immerhin sind Katrin und Julia 36 und 41 Jahre alt. Außerdem mag ich nicht, wenn Hunde so sehr vermenschlicht werden oder als Kindersatz herhalten müssen.

Die Geschichte liest sich zwar gut und flott, geht meiner Meinung nach aber zu sehr an der Realität vorbei. Trotzdem eine annehmbare Lektüre für ein paar unterhaltsame Stunden. Dafür gebe ich 3 Sterne.

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