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Veröffentlicht am 14.03.2023

besondere Detektei

Die Hausboot-Detektei – Tödlicher Genuss
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Ex-Polizist Arie scharrt fünf besondere Menschen um sich, mit denen er etwas gemeinsam hat: alle sind schon mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten, alle haben das Herz am rechten Fleck und familiäre Probleme. ...


Ex-Polizist Arie scharrt fünf besondere Menschen um sich, mit denen er etwas gemeinsam hat: alle sind schon mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten, alle haben das Herz am rechten Fleck und familiäre Probleme. Diese Punkte verbinden die unterschiedlichen Typen und schweißen sie zu einer festen Truppe zusammen. Sie gründen eine Detektei mit Geschäftssitz auf dem Hausboot von Arie. Ein Hund und ein Eichhörnchen sind ebenfalls mit von der Partie.

Arie, Maddie Elin, Jan und Elin sind besondere Charaktere, die ich gerne näher kennengelernt habe. Ihre Geschichten sind ungewöhnlich und wirken authentisch und sind teilweise berührend. Sie bilden den Rahmen für die Krimireihe, die hier ihren Auftakt findet und daher gibt es am Ende des Buches hier einige lose Fäden.

Ihren ersten Fall erhalten die Detektive von einem Caterer, der möchte, das sie eine Konkurrentin ausspionieren. Eher Spionage als Detektivarbeit, aber die Gruppe übernimmt den Fall dennoch. Der Caterer möchte seine Konkurrentin mit den Ergebnissen dieser Aktion ausschalten, denn sie kämpfen um einen großen Auftrag: beide wollen für die Hochzeit eines Promi-Paares das Catering übernehmen.

Beide Caterer haben "Dreck am Stecken" und einiges zu verheimlichen, klar, dass es bald zu ungeahnten Wendungen kommt. Am Ende kommt es zu folgenschweren Verwicklungen, die man so kaum kommen sah. Die Überraschungen am Schluss gefielen mir.

Die Handlung ist humorvoll aber dennoch nachvollziehbar aufgebaut und erzählt. Mich hat das Hörbuch gut unterhalten. Ulrike Kapfer und Oliver Erwin Schönfeld haben den Text gekonnt und unterhaltsam eingelesen. Der Spannungsbogen war teils eher flach, aber die privaten Geschichten haben mir gefallen. Witzig fand ich viele kleine Nebendetails, z.B. die Erklärung für den Namen der Autorin.

Ich bin gespannt, wie es mit der Truppe weitergeht und freue mich auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Ein besonderer Sommer

Grüner wird's nicht
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Lukes Schwester Rose schließt sich Klimaaktivisten an und zieht dazu in ein besetztes Haus. Die Eltern sind entsetzt und Luke, der uns diese Geschichte erzählt, beschreibt die Vorkommnisse sehr humorvoll ...

Lukes Schwester Rose schließt sich Klimaaktivisten an und zieht dazu in ein besetztes Haus. Die Eltern sind entsetzt und Luke, der uns diese Geschichte erzählt, beschreibt die Vorkommnisse sehr humorvoll und abgeklärt.

Die Eltern können Rose nicht zur Rückkehr bewegen und so zieht der Vater ebenfalls in das Haus auf der anderen Straßenseite. Die Aktivisten möchten den Ausbau des Flughafens verhindern. Um diesen zu realisieren mussten die Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite geräumt werden. Mich verwundert, dass die Menschen auf Lukes Seite den Aktivisten mit so viel Mißtrauen und Ablehnung begegnen. Weder der Wertverlust ihrer Häuser noch der Verlust der Nachbarschaft hat sie zum Handeln gebracht. Luke beobachtet, hinterfragt und bewertet auf seine Weise. Der eigene Haushalt wächst um das Mädchen Sky, das aus dem besetzen Haus zu Luke und seiner Mutter zieht. Sie genießt das geregelte Leben und sehnt sich nach Normalität. Der Austausch an Bewohnern bringt Spannungen mit sich. Skys Mutter und Rose sind nicht begeistert. Lukes Eltern werden jeder für sich in eine Krise gestürzt und Luke findet neue Freunde und Aufgaben. Schließlich werden er und Sky eher zufällig zu Helden bei der Räumungsaktion, die landesweit Beachtung findet.

Diese Geschichte zeigt sehr schön die Möglichkeiten auf, die die Klimaaktivisten mit Demonstrationen und Aktionen haben, aber auch deren Grenzen. Der Ausbau des Flughafens wird letztlich durch die Widrigkeiten der Pandemie erwirkt. Dennoch wird deutlich, dass es wichtig und sinnvoll ist, sich für die Belange einzusetzen, die einem wichtig sind. Die Kurzlebigkeit von Nachrichten und Schlagzeilen spielt hier eine weiter Rolle.

Der Autor thematisiert auch das Familienleben: Lukes Familie, die Nachbarsfamilie und auch Sky und ihre Mutter haben hier ganz unterschiedliche Entwürfe, an denen sie festhalten und die doch durch äußere Umstände starke Veränderungen erfahren.

Luke berichtet sehr reflektiert und humorvoll über die Menschen und Vorkommnisse. Das Buch lässt sich aufgrund des locker leichten Erzählstils flott lesen.

Dass das Leben der Erwachsenen hier so viel Raum einnimmt, hat meinem Kind nicht so gut gefallen. Die Midlife Krise des Vaters und die Reaktionen der Mutter und Nachbarn waren ihm zuviel und haben daher für Längen gesorgt.

Humorvolle Lektüre zu wichtigen Themen.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Klasse

Witches of Brooklyn - Eine Stadt voller Hexen
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Dieser zweite Band über die Junghexe Effie in Brooklyn ist super, eine klasse Fortsetzung, die dem ersten Teil in nichts nachsteht.
Beide Bücher können auch unabhängig voneinander gelesen werden.

Effie ...

Dieser zweite Band über die Junghexe Effie in Brooklyn ist super, eine klasse Fortsetzung, die dem ersten Teil in nichts nachsteht.
Beide Bücher können auch unabhängig voneinander gelesen werden.

Effie hat sich bei ihren Tanten eingelebt und in der Schule fußgefasst. Sie vermisst in den Ferien ihre Freundin Berrit und freut sich daher auf den Schulbeginn. Doch Berrit ist ständig mit einem neuen Mädchen beschäftigt und beachtet ihre alten Freunde nicht mehr. Effie plagt die Eifersucht.

Zeitgleich wird sie dem Hexenzirkel der Stadt vorgestellt, der von ihr begeistert ist. Jede Hexe hat ihren Verantwortungsbereich und so erfährt Effie von der "stürmischen Ecke", in der es immer wieder Probleme gibt.

Die beiden Geschichten (Schule und Hexenalltag) greifen gut ineinander und es gelingt der Autorin die Handlungsstränge gekonnt und logisch zusammenzubringen. Effie hat tolle Unterstützung aus beiden Bereichen und wächst über sich hinaus, als sie zum ersten Mal einen Auftrag übernehmen soll. Mehrfach bekommt sie von unerwarteter Seite Hilfe.

Die Geschichte ist ein GN und überzeugt durch liebevolle detaillierte Bilder und tolle Dialoge. Mir gefällt besonders, dass sich Kinder hier wiederfinden können, Effie hat Probleme, die der Lebenswirklichkeit der jungen Leser*innen entstammen. Die Begleitung, die sie durch ihre Tanten erfährt, ist liebenswert. Diese bauschen nichts auf, beruhigen und ermutigen, sie setzen auf die Fähigkeiten der Kinder, stehen aber bei Bedarf hilfreich zur Seite.
Mir als Erwachsener hat das Buch auch sehr gut gefallen, die einzelnen Charaktere sind sehr unterschiedlich und liebevoll gestaltet, obwohl es davon wirklich viele gibt. Man kann die Gefühle gut in den ausdrucksstarken Gesichtern erkennen und hat Spaß an den kleinen Schrullen, die hier untergebracht sind. Die Themen Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Vertrauen und Verzeihen sind realistisch eingeflochten.
Ein klasse Buch, das ich gerne empfehle. Wir warten schon gespannt auf Teil 3.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Langweilig

Northern Spy – Die Jagd
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Tessa erfährt bei ihrer Arbeit für den Sender BBC nebenbei, dass ihre Schwester Marian ein Terroristin der IRA ist. Sie hat sie in einem Beitrag erkannt. Ihre Welt gerät aus den Fugen, sie wird von der ...

Tessa erfährt bei ihrer Arbeit für den Sender BBC nebenbei, dass ihre Schwester Marian ein Terroristin der IRA ist. Sie hat sie in einem Beitrag erkannt. Ihre Welt gerät aus den Fugen, sie wird von der Polizei verhört, hinterfragt die Vergangenheit und versucht das Richtige zu tun. Ständig ist da nun auch die Angst zwischen die Fronten zu geraten. Belfast ist ein gefährliches Pflaster.

Die Geschichte wird ausschließlich aus Tessas Sicht erzählt. Sie ist gerade Mutter eines kleinen Jungen geworden und ihre Gedanken kreisen ständig um ihn, seine Gesundheit, seine Entwicklung und seine Sicherheit.
Wie verhält man sich richtig in diesem besonderen Konflikt? Kann man sich überhaupt raushalten? Bezieht man hier nicht auch Stellung, wenn man sich nicht äußert?
Leider wird das IRA Thema nur oberflächlich behandelt, Zeit und Geschehen lassen sich nicht eindeutig zuordnen. Dadurch entsteht der Eindruck, dass nicht gründlich und korrekt recherchiert wurde. Die Zerrissenheit Tessas wurde gut herausgestellt. Aber ihre Entscheidungen konnte ich größtenteils nicht nachvollziehen, vieles erschien mir unglaubwürdig.
Die Probleme, dass unbescholtene Menschen sowohl von der IRA als auch dem britischen Geheimdienst eingespannt und ausgenutzt werden, wird glaubhaft thematisiert, verliert aber durch die ständigen Gedanken Tessas um ihr Baby. Trotz des tollen Themas habe ich mich hier von Anfang an gelangweilt. Bis zum Schluss hoffte ich auf eine spannende oder aussagekräftige Wendung, statt dessen gab es eine hanebüchene Entwicklung, in der es vorne und hinten hapert. Die Sprecherin konnte hier leider nichts mehr retten. Schade. Insbesondere nach dem Lob von Reese Winterspoon hatte ich hier viel erwartet und war entsprechend enttäuscht. Von mir gibt es hier keine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Zu seicht

Jetzt ist Sense
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Olivia öffnet an ihrem 50. Geburtstag dem Tod die Tür. Zum Glück fragt er nur nach dem Weg… oder hatte er doch Hintergedanken? Nach Olivias Gespräch mit ihrem Exmann hält man den Sensenmann jedenfalls ...

Olivia öffnet an ihrem 50. Geburtstag dem Tod die Tür. Zum Glück fragt er nur nach dem Weg… oder hatte er doch Hintergedanken? Nach Olivias Gespräch mit ihrem Exmann hält man den Sensenmann jedenfalls für den Hauptgewinn. Der Anfang der Geschichte ist gefällig und lustig. Die einzelnen Personen werden gut eingeführt, sie sind recht einseitig bzw. überzeichnet und bedienen das eine oder andere Klischee, was in humorvollen Büchern nicht automatisch ein Nachteil ist. Leider verflacht die Handlung recht zügig. Olivia ist zwar sympathisch, reagiert aber angesichts der Eröffnungen des Gottes Thanatos zu gefasst, ihre Freundin ist einfach nur noch schrill und das Ganze rutscht in einen slapstick ab.
Ich hatte eigentlich ein paar essentielle Fragen und Überlegungen zum Thema Sterben und Tod erwartet, statt dessen erhält man eine überzeichnete Komödie, die nett für zwischendurch ist, aber keinen bleibenden Nährwert hat. Humor und Inhalt müssen sich nicht ausschließen, sondern können sich gut ergänzen. Das kannte ich von dem Autor in der Vergangenheit anders und war daher enttäuscht. Von der Idee den Tod in Therapie zu schicken, weil er seiner Aufgabe überdrüssig ist, hatte ich mehr erwartet.
Fazit: leichter Klamauk für zwischendurch.

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