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Veröffentlicht am 07.06.2020

Klischees statt Spannung

Whitefeather (Legende der Schwingen 1)
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Eine Fantasyserie über Engel? Das hat mich neugierig gemacht. In dieser Welt wachsen sämtliche Kinder, die aller Wahrscheinlichkeit nach Blut der Serafim in sich tragen, in besonderen Dörfern auf, bevor ...

Eine Fantasyserie über Engel? Das hat mich neugierig gemacht. In dieser Welt wachsen sämtliche Kinder, die aller Wahrscheinlichkeit nach Blut der Serafim in sich tragen, in besonderen Dörfern auf, bevor sie sich, einem Initiationsritus gleich, von der Klippe stürzen und, mit Engelsflügeln in weiß oder schwarz versehen, in die entsprechenden Engelsstädte aufmachen. Sehr viel mehr war dem Klappentext nicht zu entnehmen, entsprechend war ich gespannt, was mich wohl erwartet.
Leider gestaltete sich der Roman längst nicht so spannend, wie erhofft. Es gibt eine ménage à trois der drei Freunde Liz, Fab und Lijan, bei denen man nie so recht weiß, wer denn da nun auf wen steht und auf wen eifersüchtig ist. Sowohl die Personen wie auch die Engelsstädte sind leider sehr klischeehaft und konnten mich einfach nicht überzeugen. Während die schwarzen Engel mutig und kriegerisch, zugleich aber auch lasterhaft und chaotisch sind, ist bei den weißen Engeln alles überkorrekt und steif, voller Regeln und Symmetrie und - da dachte ich, ich les nicht richtig - bei denen wird tatsächlich kontrolliert, ob sie ihr Zimmer aufgeräumt haben! Echt jetzt?! Liz gestaltete sich als mädchenhaft zurückhaltend und naiv, lässt andere über sich entscheiden und wird gleich als rebellisch tituliert, als sie es wagt, mal ein paar Fragen zu stellen. Zudem nervten mich ihre Gedankenspiralen im Sinne von "Oh Gott, ich will ihn küssen" o.ä., während die Männer das ohne groß nachzudenken einfach machten - was Liz natürlich in weitere Gedankenspiralen stürzte. Klischee pur. Und selbst der Ritus, von der Klippe zu springen, erschien mir recht fragwürdig, denn wer das Pech hat, doch nicht von den Engeln abzustammen - nunja...
Von der Spannung her dümpelt der Roman das erste Drittel gemächlich vor sich hin, man bekommt ein Klischee nach dem nächsten serviert, bevor endlich mal etwas passiert. Aber da muss ich sagen, wurd mir zuviel in einen Pott geworfen bis hin zu Taten, welche andere begangen haben sollen und die nun für irgendwelche Schicksale verantwortlich sein sollen - ohne jetzt allzu viel zu verraten. Kurz: Auch wenn interessante Ansatzpunkte vorhanden sind, an dem System schwarz/weiß zu zweifeln, wirkt doch alles recht unausgereift und nicht stringent genug, um mich wirklich überzeugen zu können. Auf die Fortsetzung werde ich daher auch verzichten.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Vulkanmomente

Die Unausstehlichen & ich (Band 2)- Freunde halten das Universum zusammen
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Enni hat sich entschieden, im Internat Saaks zu bleiben. Schließlich hat sie dort das erste Mal in ihrem Leben echte Freunde gefunden. Und Freunde sind wichtig. Doch dann geschehen mehrere Ereignisse, ...

Enni hat sich entschieden, im Internat Saaks zu bleiben. Schließlich hat sie dort das erste Mal in ihrem Leben echte Freunde gefunden. Und Freunde sind wichtig. Doch dann geschehen mehrere Ereignisse, für die Enni verdächtigt wird. Aber sie war es nicht. Ehrlich! Werden die anderen ihr glauben? Oder droht nun der Schulverweis? Dazu kommt, dass ihr Pflegebruder von seinen Eltern ausgerissen ist, um zu Enni zu gelangen. Noah scheint jedoch wie von der Bildfläche verschwunden, und nicht nur Enni macht sich große Sorgen, sondern natürlich auch ihre Pflegeeltern. Da hat Enni eine geniale Idee - werden ihre Freunde ihr dabei helfen, auf der Schule zu bleiben und ihren Bruder zu finden?
Auch der zweite Band um Enni ist wieder in Briefform geschrieben, diesmal jedoch an ihren Bruder Noah. Mit einem ganz besonderen Blick auf die Dinge erzählt sie von den Geschehnissen auf der Schule ebenso wie von Erinnerungen aus ihrem früheren Leben. Dabei gibt es wieder die für sie typischen, ausgekritzelten Schimpfwörter, die man sich beim Lesen manchmal denken kann und die das Leseerlebnis zu etwas Besonderem machen.
Spannend sind diesmal vor allem die Vorfälle in der Schule, welche Enni angelastet werden und bei denen man als Leser miträtselt, wer denn wohl der Täter gewesen sein könnte. Ebenso hat der Zusammenhalt der Freunde ein sehr hohen Stellenwert, der nicht nur Enni, sondern auch mich sehr begeistert konnte.
Das Buch ist spannend, unterhaltsam und liebenswert emotional. Es machte regelrecht Spaß, das Buch zu lesen, Ennis Abenteuer und Gedanken zu verfolgen und wie in einem Krimi die Täter ausfindig zu machen. Hinzu kommt, dass das Buch wieder wunderschön illustriert ist.
Ein hervorragender zweiter Band rund um Enni und ihre Freunde, der jetzt schon Lust auf Band 3 macht.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Gelungene Kombination aus Dark Fantasy und Thriller

Die Meisterin: Der Beginn
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Diverse Sonderregelungen führten dazu, dass sich vor mehreren Jahrhunderten sogenannte Scharfrichterdynastien bildeten. Auch Geneve Cornelius wurde in solch eine Dynastie geboren, entschied sich jedoch ...

Diverse Sonderregelungen führten dazu, dass sich vor mehreren Jahrhunderten sogenannte Scharfrichterdynastien bildeten. Auch Geneve Cornelius wurde in solch eine Dynastie geboren, entschied sich jedoch dagegen, das Schwert zu führen und beschränkte sich allein auf den heilenden Part, während ihr Bruder und ihre Mutter den blutigen Rest erledigten. Dies ist viele hundert Jahre her, und noch immer praktiziert Geneve als Naturheilerin in Leipzig, wenn auch nicht nur für menschliche Kunden. Lediglich ihr Bruder und ihre Mutter wissen um ihr wahres Alter, aber mit denen hat sie seit langem nichts mehr zu tun. Bis ihr Bruder brutal in einem Londoner Hinterhof ermordet und eine alte Fehde mit der Dynastie der Bugattis wieder angeheizt wird. Kurz darauf meldet sich einer der Nachkömmlinge der Bugattis bei Geneve. Und in der Welt der mystischen Wesen steht ebenfalls eine unerwartete Wende bevor.
Ein neuer Roman aus der Feder von Markus Heitz, der Geschichte mit Gegenwart und unsere Welt mit der Anderswelt verbindet. Es gibt eine erzählende Person, welche im Roman ihre eigenen Abschnitte hat und zwischen den verschiedenen Szenen ein wenig moderiert sowie dem Leser Wissen rund um den Beruf des Scharfrichters bietet. Diese Abschnitte sind recht unterhaltsam und zu Beginn erlaubt die Person sich den Spaß, nicht zu verraten, um wen es sich dabei handelt. Die vielen Details rund um das Scharfrichterhandwerk empfand ich als faszinierend, teilweise auch erschreckend und auf jeden Fall sehr gelungen.
Ansonsten bewegt der Roman sich sowohl in der Gegenwart wie auch in der Vergangenheit, als Geneve noch mit ihrer Familie als Scharfrichter praktizierte. Wie es dazu kam, dass die drei die Jahrhunderte überdauerten und was es mit der uralten Familienfehde der Cornelius' und der Bugattis auf sich hat, erfährt man so nach und nach. Geneve hat sich auf jeden Fall von einer gutherzigen jungen Frau zu einer willensstarken Frau gemausert, der es nicht an Mut fehlt und die bei den Wesen der Anderswelt durch ihre neutrale Haltung großen Respekt erlangt hat.
Die Handlung ist spannend und komplex und erhält durch den Hintergrund der Scharfrichter sowie das Wissen, dass es Hexen, Vampire sowie andere mehr oder weniger bekannte mystische Wesen gibt, einen düsteren Beigeschmack. Nicht selten wird wenig zimperlich vorgegangen in so einigen Szenen. Und für die Leser von Markus Heitz' Romanen gibt es eine Andeutung zu einem Charakter aus seinen anderen Romanen, welcher wohl im zweiten Band ebenfalls einen Auftritt hat. Laut Aussage des Autors sind insgesamt drei Bände der Meisterin geplant.
Ein gelungener Fantasy-Thriller mit vielen brutalen sowie historischen Details, der mich überzeugt hat und schon jetzt neugierig auf die Fortsetzung macht.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Wer war Verity - was ist die Wahrheit?

Verity
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Verity ist mein erstes Buch der Autorin, von dem ich mir allerdings mehr erhofft hatte. Tatsächlich gibt der Klappentext bereits den Großteil des Inhaltes wieder: Die unbekannte Autorin Lowen Ashleigh ...

Verity ist mein erstes Buch der Autorin, von dem ich mir allerdings mehr erhofft hatte. Tatsächlich gibt der Klappentext bereits den Großteil des Inhaltes wieder: Die unbekannte Autorin Lowen Ashleigh wird angeworben, die ausstehenden drei Romane der Starautorin Verity Crawford zu schreiben, da diese einen tragischen Autounfall nur knapp mit starken Hirnschäden überlebt hat und nun als Pflegefall wie apathisch in ihrem Bett liegt. Für Recherchezwecke zieht Lowen bei den Crawfords ein und findet in Veritys Büro ein Manuskript, in welchem sie sich als Psychopatin outet, die kürzlich ihre Töchter umgebracht hat. Zugleich fängt Lowen mit Veritys Ehemann Jeremy eine Liebesbeziehung an und beginnt, an Veritys aktuellem geistigem Zustand zu zweifeln. Verity: Nomen est omen?
Das Buch beginnt mit einer übertrieben schockierenden Szene, welche für den weiteren Verlauf keinerlei Relevanz hat und bei der ich das Gefühl hatte, sie diene nur dazu, den Leser von der ersten Seite an ans Buch zu fesseln. Ansonsten ist Lowen eine Frau mit stark soziophobischer Neigung, die erstaunlich lange braucht, um das gefundene Manuskript der Autorin zu lesen. Da viele Kapitel des Manuskripts als eigene Kapitel im Buch zu lesen sind wunderte ich mich, warum sie das nicht einfach an einem Nachmittag durchgelesen hat, statt immer wieder kleckerweise ein Kapitel über mehrere Tage verteilt. Zumal sie genaugenommen für andere Dinge engagiert wurde, als in Veritys Privatnotizen rumzuschnüffeln. Ihre Ahnungen bezüglich Verity waren zwar leicht gruselig, aber vorhersehbar und dank einiger weiterer Andeutungen nicht wirklich überraschend. Mir unverständlich war, was der Auslöser der Liebesgeschichte zwischen Lowen und Jeremy gewesen sein soll. Bei Lowen kann ich es mir vielleicht noch denken, aber was er an ihr gefunden haben soll, ist mir unverständlich, zumal Lowen mir im Verlauf des Romans immer unsympathischer wurde.
Die Handlung verläuft relativ geradlinig und vorhersehbar, es gibt kaum Überraschungen oder eine richtige Spannung. Zum Ende hin gibt es noch eine kleine Wendung, welche, je nach Interpretation, das Happy End zu einem Sad End werden lässt.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Selten so gelacht bei einem Buch!

Hex Files - Hexen gibt es doch
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Vergesst die anstrengenden Übungen im Fitness-Studio für den Bauch: Bei diesem Buch kommen die Bauchmuckis von ganz allein - ich hab lange nicht mehr so viel gelacht bei einem Roman! Worum es geht? Das ...

Vergesst die anstrengenden Übungen im Fitness-Studio für den Bauch: Bei diesem Buch kommen die Bauchmuckis von ganz allein - ich hab lange nicht mehr so viel gelacht bei einem Roman! Worum es geht? Das erzählt euch Ivy Wilde. Die recht unkonventionelle Ich-Erzählerin flog einst aus dem großen Hexenorden und mogelt sich nun mit magischen Runen und Jobs als Taxifahrerin durchs Leben. An ihrer Seite Kater Brutus, der mit seinen launischen Kommentaren Ivy gern auf Trab hält. Ihre Nachbarin Eve ist da das komplette Gegenteil von Ivy: Joggen statt Sofa, Disziplin statt Bequemlichkeit und beste Aussichten auf eine Karriere beim Hexenorden. Dennoch ein liebenswerter Charakter, weswegen Ivy auch gerne Eves Wohnung und Katze versorgt, als Eve beruflich verreisen muss. Lange Rede, kurzer Sinn: Durch eine Verwechslung wird Ivy magisch an Adeptus Exemptus Raphael Winter gebunden, einen Ermittler des Hexenordens, der nicht grad für seinen empathischen Führungsstil bekannt ist. Nicht nur, dass Ivy jetzt diesen sexy, überperfekten Karrierehengst an der Backe hat - sie muss zudem zurück in den Hexenorden, obwohl sie sich geschworen hat, nie wieder einen Fuss dort hinein zu setzen. Begeistert ist keiner der Beteiligten - doch ihr erster Fall wartet bereits auf sie, und Ivy und Winter merken schon bald, dass sie ein besseres Team sind, als sie zunächst dachten...
Das Buch ist einfach genial! Mit Ivy und Winter prallen zwei Charaktere aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ivy weiß, sich bequem durchs Leben zu mogeln und hat ihre Ambitionen, Größeres zu erreichen, irgendwann verloren. Dennoch ist sie recht pfiffig und zudem alles andere als auf den Mund gefallen, was Winter schnell feststellen muss - und was er bisher nicht gewohnt war. Während alle anderen respektvoll vor ihm kuschen, sagt Ivy freiheraus, was sie denkt. Ironie und Sarkasmus nicht ausgeschlossen. Dennoch merkt der karriereorientierte Ermittler recht schnell, was in seiner Praktikantin für Talente verborgen liegen. Und auch Ivy kitzelt so nach und nach eine sympathischere Variante von Winter hervor.
Ein sehr gelungener Einstieg die Serie um das gegensätzliche Ermittlerduo Ivy und Winter mit einem verzwickten, spannenden Fall ebenso wie jeder Menge Humor und flotten Sprüchen. Absolute Leseempfehlung!

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