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Veröffentlicht am 12.03.2020

Originelle, spannende Kombination aus Wissenschaft, Humor & Comic-Zeichnungen

What if? Was wäre wenn? - Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen
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Inhalt

Randall Munroe bezeichnet sich selbst als „Dr. Sommer für verrückte Wissenschaftler“. Über seine Website „xkcd“ werden ihm immer wieder absurde hypothetische Fragen zugesandt, die er im Anschluss ...

Inhalt

Randall Munroe bezeichnet sich selbst als „Dr. Sommer für verrückte Wissenschaftler“. Über seine Website „xkcd“ werden ihm immer wieder absurde hypothetische Fragen zugesandt, die er im Anschluss versucht, gleichzeitig so wissenschaftlich und witzig wie möglich zu beantworten.

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Tiere im Buch: + Es werden im Buch keine Tiere verletzt, gequält oder getötet. Jedoch wird hypothetisch mit Fleisch experimentiert und kurz auf die Jagd mit Pfeil und Bogen eingegangen.

Warum dieses Buch?

Oft genug wird mir gesagt, ich solle nicht so kompliziert denken. Regelmäßig treibe ich die Menschen in meinem Umfeld mit meinen hypothetischen Fragen charmant in den Wahnsinn. Da ist es natürlich kein Wunder, dass mich dieses Buch sofort angesprochen hat. Nach den ersten Seiten der Leseprobe war es um mich geschehen – ich musste dieses Buch unbedingt lesen!

Meine Meinung

Einstieg (♥)

„Randall: Gibt es in unserem Haus mehr weiche oder mehr harte Sachen?“ Seite 9

Der Einstieg ins Buch hat sich sehr angenehm gestaltet. Nach einer kurzen Einführung, in der der Autor sich kurz vorstellt und erklärt, wie seine Vorliebe für absurde Fragen bereits in seiner Kindheit angefangen hat, beginnt das Buch auch schon mit den ersten Fragen.

Inhalt (4 Lilien)

„Vergessen Sie nicht: Ich bin ein Comiczeichner. Wenn Sie meinen Ratschlägen zum Thema ‚Sicherheit rings um Kernmaterial‘ folgen, haben Sie es vermutlich nicht besser verdient.“ Seite 23

Randall Munroe hat Physik studiert, war als Roboter-Ingenieur bei der NASA tätig und arbeitet nun als Comic-Zeichner. Seine vielfältigen Talente verbindet der Autor in seinem Sachbuch auf originelle, erfrischend ungewöhnliche und sehr überzeugende Weise. Die mir vorliegende erweiterte Fan-Edition in limitierter Auflage enthält sogar zusätzliche Kapitel, weswegen sich der Kauf auf jeden Fall lohnt.

Der Autor beantwortet verschiedene hypothetische und absurde Fragen ausführlich mit verständlichen wissenschaftlichen Erklärungen, für die er eingehend recherchiert und mit Experten gesprochen hat. Zusätzlich enthält das Buch noch Rubriken mit Kurzantworten zu einzelnen Themengebieten. Dass es sogar für Munroe Grenzen gibt, wird durch die kurzen Zwischenkapitel deutlich, in denen er Fragen anführt, die sogar ihm zu seltsam oder gar beunruhigend sind, wie z. B. „Wenn eine Venusfliegenfalle einen Menschen verzehren könnte, wie lange würde es dauern, bis dieser Mensch völlig ausgesaugt und absorbiert ist?“.

Vor allem am Beginn der Lektüre konnte ich meine Begeisterung fast nicht in Zaum halten. Faszinierende Fragen wie „Wenn man eine zufällige Nummer wählt und „Gesundheit!“ sagt, wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass der Angerufene tatsächlich gerade geniest hat?“ und „Was wäre, wenn auf der ganzen Welt jeder Mensch ein paar Wochen lang einen Sicherheitsabstand zu seinen Mitmenschen halten würde – wären danach nicht alle Erkältungskrankheiten ausgerottet?“ haben dazu geführt, dass ich mich fragte, warum ICH eigentlich nicht Physik studiert und Wissenschaftlerin geworden bin. Leider nutzt sich das Prinzip des Buches im Laufe der Lektüre ab und meine Begeisterung ließ ein wenig nach. Manche der Fragen interessierten mich nicht wirklich oder waren mir ZU hypothetisch und abgehoben. Dennoch bin ich mir sicher, dass bei der Fülle an verschiedenen Themen, die angesprochen werden, für jede und jeden etwas dabei ist! Durch die Lektüre kann man auf jeden Fall einen großen Haufen von nützlichem und unnützem, aber höchst interessantem Wissen anhäufen, mit dem man seine Mitmenschen beeindrucken kann.

Schreibstil & Verständlichkeit (3,5)

Randall Munroes angenehmer Schreibstil, sein oft ironischer oder zumindest humorvoller Unterton und seine einfachen Erklärungen haben mir über weite Teile des Buches unheimlich gut gefallen. In seinen besten Momenten empfand ich die Zeilen des Autors gleichzeitig als spannend, faszinierend, lehrreich, lustig und unheimlich unterhaltsam.

Leider schießt Munroe in manchen Kapiteln etwas übers Ziel hinaus und lässt sich zu zu vielen Fachausdrücken, langweiligen Beschreibungen und Formeln und Rechnungen hinreißen, mit denen Laien (wie ich) nicht viel anfangen können. Leute, die selbst Physik studiert haben, werden gerade in solchen Momenten ihren Spaß haben und das Buch so auf einem weiteren Level genießen können – leider erreicht das Sachbuch dadurch aber nicht sein Ziel, die breite Masse (die eben nicht viel Fachwissen in diesem Bereich besitzt) anzusprechen und für die Wissenschaft zu begeistern. Manchmal wäre hier weniger sicherlich mehr gewesen.

Illustrationen & Humor (5 Lilien ♥)

Großartig am Buch fand ich Munroes teilweise trockenen und sarkastischen Humor, der für mich eine Punktlandung darstellte und genau meinen Geschmack traf. Die reduzierten Comic-Zeichnungen lockern den Text gekonnt auf und haben mir mehr als einmal ein Schmunzeln oder lautes Auflachen entlockt, was die Lektüre zum Genuss machte.

Feministischer Blickwinkel (3 Lilien)

Obwohl das Buch frei von Sexismus und Misogynie ist, ist mir negativ aufgefallen, dass in der Übersetzung (im Englischen gibt es ja keine weibliche Form) nicht auf eine geschlechtergerechte Sprache geachtet wurde. In Zukunft würde ich mir vom Übersetzer, Ralf Pannowitsch, wünschen, dass er sich um eine zeitgemäße Übersetzung bemüht und gendert! Randall Munroe dankt in seiner Danksagung zwar auch einigen Wissenschaftlerinnen, im Text jedoch nicht. Hier hätte ich mir gewünscht, dass er mehr weibliche Forscherinnen (von denen es sicher einige gibt) zu Rate gezogen hätte.

Mein Fazit

Seine vielfältigen wissenschaftlichen und künstlerischen Talente verbindet Randall Munroe in seinem Sachbuch, für das er sorgfältig recherchiert hat, auf originelle, erfrischend ungewöhnliche und sehr überzeugende Weise. Obwohl mich manche Fragen nicht interessierten oder mir ZU hypothetisch und abgehoben waren, bin ich mir sicher, dass bei der Fülle an verschiedenen Themen, die angesprochen werden, für jede und jeden etwas dabei ist! Randall Munroes angenehmer Schreibstil, sein oft ironischer oder zumindest humorvoller Unterton und seine einfachen Erklärungen haben mir über weite Teile des Buches unheimlich gut gefallen. In seinen besten Momenten fand ich das Buch spannend, faszinierend, lehrreich, lustig und unheimlich unterhaltsam. Leider schießt Munroe in manchen Kapiteln etwas übers Ziel hinaus und lässt sich zu zu vielen Fachausdrücken und Formeln hinreißen, mit denen Laien (wie ich) nicht viel anfangen können. Manchmal wäre hier weniger sicherlich mehr gewesen. Großartig am Buch fand ich Munroes teilweise trockenen und sarkastischen Humor, der für mich eine Punktlandung darstellte und genau meinen Geschmack traf. Die reduzierten Comic-Zeichnungen lockern den Text gekonnt auf und haben mir mehr als einmal ein Schmunzeln oder lautes Auflachen entlockt. Und falls ihr euch jetzt fragt: „Was wäre, wenn ich dieses Buch auch lesen würde?“, kann ich euch diese hypothetische Frage gerne beantworten: Ihr würdet es nicht bereuen!

Bewertung

Einstieg: 5 Lilien ♥
Inhalt: 4 Lilien
Verständlichkeit: 3,5 Lilien
Schreibstil: 3,5 Lilien
Illustrationen: 5 Lilien ♥
Humor: 5 Lilien ♥
Feministischer Blickwinkel: 3 Lilien

Insgesamt:

❀❀❀❀ Lilien

Dieses Buch erhält von mir vier Lilien!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2020

Inspirierendes Ausfüllbuch, das uns dazu einlädt, uns besser kennenzulernen, uns zurückzuerinnern und weiterzuwachsen!

BECOMING: Finde deine innere Stimme
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Inhalt

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband, Sachbuch
Tiere im Buch: + Es werden im Buch keine Tiere verletzt, gequält oder getötet.

Warum dieses Buch?

Mit diesem Buch hat mich der Goldmann-Verlag ...

Inhalt

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband, Sachbuch
Tiere im Buch: + Es werden im Buch keine Tiere verletzt, gequält oder getötet.

Warum dieses Buch?

Mit diesem Buch hat mich der Goldmann-Verlag überrascht, worüber ich mich sehr gefreut habe.

Meine Meinung

Aufbau & Inhalt (5 Lilien)

„Wir müssen uns nicht an alles erinnern. Aber alles, woran wir uns erinnern, ist kostbar.“

Nach einer kurzen Einleitung von Michelle Obama, in der sie uns ermuntert, unsere Gefühle ehrlich und ohne Beschönigungen aufzuschreiben und betont, wie bereichernd es sein kann, zu einem späteren Zeitpunkt im Leben unsere Tagebücher zu lesen und auf die damalige Zeit zurückzublicken, beginnt dann auch schon das eigentliche Ausfüllbuch. Dieses besteht aus inspirierenden Zitaten der Autorin und spannenden Fragen zum eigenen Leben. „Becoming“ lädt ein, sich zurückzuerinnern, seine Gedanken und Gefühle einzuordnen, zu reflektieren, sich besser kennenzulernen und sich weiterzuentwickeln bzw. weiterzuwachsen.

„Wenn ich eine Sache im Leben erkannt habe, dann ist das, wie viel Kraft im Gebrauch der eigenen Stimme liegt."

Ich habe die Biografie von Michelle Obama bisher noch nicht gelesen (was ich aber unbedingt noch tun möchte!) und halte meine Gedanken momentan nicht in einem Tagebuch fest, weswegen ich mir das Buch selbst vermutlich nicht gekauft hätte. Aber sogar mich, die eigentlich nicht zur Zielgruppe dieses Ausfüllbuches gehört, konnte es auf ganzer Linie überzeugen. Die Fragen sind teilweise so ungewöhnlich, spannend und interessant, dass auch ich die meisten davon (zumindest in Gedanken) beantwortet habe. Manche Seiten lösen starke Gefühle in einem aus, weil man sich intensiv an wichtige Momente im Leben zurückerinnert. Mir schien es fast, als würde ich manche davon erneut durchleben.

Ein paar meiner Lieblingsfragen und -aufgaben waren:
„Beschreibe deinen stolzesten Augenblick so detailliert wie nur möglich.“
„Was möchtest du zum Wohl der Welt beitragen? Welchen kleinen Schritt kannst du dieses Jahr tun, um damit voranzukommen?“
„Wer ist der glücklichste Mensch, den du kennst? Was glaubst du, macht dieser Person Freude?“

Besonders gut eignet sich das Buch z. B. für Menschen, die noch nie Tagebuch geschrieben haben und nicht so richtig wissen, wie sie anfangen sollen. Hier können sie vom vorgegebenen Gerüst profitieren, das den Einstieg erheblich erleichtert und viele Fragen beinhaltet, auf die man vermutlich selbst niemals gekommen wäre. Ich werde das Buch auf jeden Fall an eine geeignete Person weitergeben, die an einem Punkt in ihrem Leben ist, an dem sie von diesem Buch sehr profitieren würde.

„Schreiben ist eine Methode, um zu verarbeiten, zu verstehen, zu wachsen und, ja, um sich zu erinnern.“

Feministischer Blickwinkel (5 Lilien ♥)

Michelle ist eine starke, vorbildliche und intelligente Frau und Feministin, was sich auch in ihren inspirierenden Zitaten spiegelt.

Mein Fazit

Dieses Ausfüllbuch besteht aus inspirierenden Zitaten der Autorin und spannenden, interessanten und ungewöhnlichen Fragen zum eigenen Leben. „Becoming“ lädt ein, sich zurückzuerinnern, seine Gedanken und Gefühle einzuordnen, zu reflektieren, sich besser kennenzulernen und sich weiterzuentwickeln bzw. weiterzuwachsen. Sogar mich, die eigentlich nicht zur Zielgruppe dieses Ausfüllbuches gehört, konnte es auf ganzer Linie überzeugen. Daher gibt es von mir auf jeden Fall eine Empfehlung – besonders für Menschen, die noch nie Tagebuch geschrieben haben und daher von einem vorgegebenen Gerüst profitieren können.

Bewertung

Inhalt und Aufbau: 5 Lilien ♥
Feministischer Blickwinkel: 5 Lilien ♥

Insgesamt:

❀❀❀❀❀♥ Lilien

Dieses Buch erhält von mir fünf Lilien und ein Herz und somit den Lieblingsbuchstatus!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.03.2020

Origineller und unterhaltsamer Krimi mit schwarzem Humor und einer Prise Sexismus – für Zartbesaitete nur bedingt geeignet!

Achtsam morden
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Spoilerfreie Rezension!

Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): nicht bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: Schlam++, verstaubte, ...

Spoilerfreie Rezension!

Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): nicht bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: Schlam++, verstaubte, alte Kanzleimatratze

Inhalt

Fühlt ihr euch auch manchmal gestresst und erschöpft von den täglichen Anforderungen eures Lebens? Dann könnte eine achtsame Lebensumstellung etwas für euch sein! Diese macht der Protagonist von "Achtsam morden", der Anwalt eines Schwerkriminellen, gerade erfolgreich durch, um seine kriselnde Ehe zu retten. Als sein Mandant es irgendwann übertreibt und die gemeinsame Zeit mit seiner Tochter auf dem Spiel steht, bringt Björn Dragan einfach um - dabei befolgt er aber vorbildlich die neu erlernten Regeln der Achtsamkeit.

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Band #1 der Reihe um Björn Diemel, die Fortsetzung „Das Kind in mir will achtsam morden“ erscheint im Mai 2020
Erzählweise: Ich-Erzähler, Präteritum
Perspektive: männliche Perspektive
Kapitellänge: kurz bis mittel
Tiere im Buch: + Es werden im Buch keine Tiere verletzt, gequält oder getötet. Fleisch wird jedoch gegessen.

Warum dieses Buch?

„Kann das funktionieren?“, fragte ich mich vor der Lektüre. Ich fand die Verbindung von Achtsamkeitskonzept und Krimi jedenfalls so ungewöhnlich und spannend, dass ich diesen Roman unbedingt lesen wollte. Die begeisterten LeserInnenstimmen fachten meine Neugierde nur weiter an.

Meine Meinung

Einstieg (5 Sterne ♥)

"Eins vorweg: Ich bin kein gewalttätiger Mensch. [...] Und den ersten Menschen habe ich auch erst mit 42 Jahren umgebracht." Seite 9

Ich habe sofort in die Geschichte gefunden und empfand den Einstieg als sehr problemlos, entspannt und „locker-flockig“.

Schreibstil (4 Lilien)

Auch Karsten Dusses Schreibstil konnte mich überzeugen. Er schreibt weder poetisch noch enthält sein Text viele Metaphern, dafür ist die schnörkellose, unaufgeregte und sehr flüssig und angenehm lesbare Sprache mit dem oft satirischen Unterton für einen kurzweiligen Krimi, der in erster Linie unterhalten soll, perfekt geeignet.

Inhalt, Themen & Ende (4 Lilien)

„Achtsamkeit ist die wertungsfreie und liebevolle Wahrnehmung des Augenblicks.“ Seite 10

Was mir am besten an dieser Mischung aus Krimi und Roman gefällt, ist die originelle, erfrischende Idee, die Karsten Dusse hatte. Vor der Lektüre habe ich mich gefragt, ob diese ungewöhnliche Verbindung von Achtsamkeit und Krimihandlung funktionieren kann. Jetzt kenne ich die Antwort: Ja, und wie! Ich fand es sehr amüsant und gleichzeitig skurril, wie der Protagonist nach und nach sein Leben umstellt und sich dabei immer weiter in Schwierigkeiten bringt – denen er jedoch ganz gelassen begegnet. Während andere in der gleichen Situation vermutlich Beruhigungsmittel eingeworfen hätten, wird der Ratgeber seines Achtsamkeitsmentors zu Björns neuer Bibel. Ich empfand die Achtsamkeitstipps am Beginn jedes Kapitels als sehr interessant und lehrreich, vor allem da immer mehr Studien die positiven Auswirkungen dieser besonderen Art der Meditation belegen. Um mal vorsichtig in das Thema hinein zu schnuppern, ist das Buch perfekt geeignet. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass viele LeserInnen sich nach der Lektüre eingehender mit dem Konzept beschäftigen werden.

Auch den schwarzen, teilweise makabren, bissigen und zynischen Humor mochte ich sehr. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass das Buch für Zartbesaitete und empathische Menschen nur bedingt geeignet ist. Manchmal haben mir Björns Opfer echt leidgetan und die Folter- oder Mordszenen waren nicht immer leicht zu verdauen. Nicht so gut gefallen hat mir auch, wie Björn sich über Bewegungen, die die Welt tatsächlich ein Stückchen besser machen können (wie z. B. Veganismus) lustig macht.

Im Roman stehen klassische Themen wie Familie, Ehekrisen, moralische Fragen, Erfolg, Berufsstress, aber auch Entspannung im Mittelpunkt – Karsten Dusse behandelt sie mit angemessener Tiefe und hat einen kurzweiligen, unterhaltsamen und gleichzeitig auch auf seltsame Weise entschleunigenden und entspannenden Krimi geschaffen, der sich sehr schnell lesen lässt und großartig endet. Ich habe das Buch mit einem zufriedenen Schmunzeln beendet. Trotz allem habe ich mir nach den positiven Rezensionen doch erwartet, dass mich der Krimi noch etwas mehr begeistert und dass der Humor noch ein bisschen mehr meinen trifft. Jeder Gag hat nämlich nicht gezündet.

„Was mich bis heute an meinem ersten Mord so mit Freude erfüllt, ist der Umstand, dass ich dabei so wertungsfrei und liebevoll den Moment genießen konnte.“ Seite 24

Protagonist (3,5 Sterne) & Figuren (3 Lilien)

Punkteabzug gibt es leider bei den Figuren. Ich mochte zwar den Humor des Protagonisten, seine Intelligenz und seine abgöttische Liebe zu seiner kleinen Tochter und fand es sehr unterhaltsam, ihn durch die Geschichte zu begleiten. Allerdings ist der Anwalt teilweise auch sehr arrogant und egoistisch, schikaniert Untergebene und lässt alle spüren, dass er sich aufgrund seines Studiums, seiner Intelligenz und seines Erfolges für etwas Besseres hält. Sicher ist das Teil der Satire und wohl zu einem Teil gewollt und authentisch (immerhin arbeitet der Autor selbst in der Branche). Leider war mir der Herr Anwalt dadurch trotzdem teilweise sehr unsympathisch und ich wurde meine Hassliebe zu ihm bis zum Schluss nicht los. Irritiert hat mich auch, dass er in kein soziales Gefüge eingebettet ist – er scheint keine Freunde zu haben und auch über seine Familie (außer Frau und Kind) erfährt man nichts.

Den Nebenfiguren stehe ich zwiespältig gegenüber. Manche von ihnen empfand ich als sehr gelungen, andere blieben leider blass. Besonders gern mochte ich natürlich die Meisterphilosophin und kleine, süße Tochter des Protagonisten: Emily. Eine Sache hat mich sehr gestört, die auch schon von „SternchenBlau“ kritisiert wurde: So gut wie alle (der ohnehin wenigen) Frauenfiguren kommen sehr schlecht weg und wirken eindimensional und fast wie Karikaturen. So gibt es beispielsweise die frustrierte, kinderlose ältere Sekretärin, die streitsüchtige, undankbare, ständig Druck ausübende, gefühlskalte Ehefrau und die unfähige, reiche Referendarin, die nur aufgrund ihrer Abstammung einen Platz in der Kanzlei erhalten hat.

Spannung & Atmosphäre (4 Lilien)

Obwohl ich mir an manchen Stellen vielleicht noch etwas mehr Tempo und Spannung gewünscht hätte, bin ich mit dem wendungsreichen und unvorhersehbaren Buch insgesamt sehr zufrieden. Es wurde nie langweilig, denn je mehr Björn das Wasser bis zum Hals stand, desto neugieriger war ich, wie er die aufkommenden Probleme mithilfe seiner achtsamen Lebensphilosophie lösen würde.

Feministischer Blickwinkel (1 Lilie)

Zuerst möchte ich erwähnen, was mir gefallen hat: Ich fand es gut, dass Björn sich an einer Stelle kritisch über die gläserne Decke und mangelnde Gleichberechtigung in der Kanzlei äußert. Außerdem fand ich schön, dass er sich mehr und mehr zu einem tollen Vater entwickelt, der sich liebevoll um seine Tochter kümmert und die Zeit mit ihr sehr genießt.

Nicht gefallen hat mir der teilweise latente, teilweise offene Sexismus, der im ganzen Buch mitschwingt. Björn kommentiert auf sexistische Weise die Kinderlosigkeit seiner Sekretärin, und überhaupt scheint es in der Welt des Autor noch sehr traditionell zuzugehen: Am Spielplatz kümmern sich nur Tagesmütter, Mütter und Großmütter um ihre Kinder (Björn wirkt durch die mangelnde Sichtbarkeit anderer Väter wie eine absolute Ausnahme), die Frauen bleiben bei ihren Kindern zu Hause oder arbeiten Teilzeit, während die Väter die Karriereleiter hochklettern. In der Anwaltskanzlei und bei anderen Unternehmen gibt es keine oder nur einzelne Frauen, die fast ausschließlich inkompetent sind. Auch Björn selbst hat Emily in den ersten Lebensjahren vor seiner achtsamen Lebenseinstellung so gut wie nie gesehen. Das Geschlechterverhältnis der Figuren ist zudem sehr (!) unausgeglichen und die wenigen Frauen, die es gibt, sind unsympathisch und eindimensional und kommen (wie oben schon angesprochen) sehr schlecht weg.

Prostitution, Menschenhandel und Frauenmorde werden niemals kritisiert, sondern oft mit einem Augenzwinkern erwähnt, was problematisch ist. Zudem gibt es eine frauenfeindliche Beleidigung (Schlam++) und der Autor glaubt aus irgendeinem Grund, es wäre okay, eine Sekretärin als „verstaubte, alte Kanzleimatratze“ zu bezeichnen. Außerdem ist das Buch meilenweit davon entfernt, den Bechdel-Test zu bestehen. Das geht wirklich besser! Für die Fortsetzung wünsche ich mir, dass der Autor „achtsamer“ mit Sexismus, der Repräsentation von Frauen und Geschlechterstereotypen umgeht.

Mein Fazit

In „Achtsam morden“ hat Karsten Dusse auf originelle Weise Achtsamkeit mit einer Krimihandlung verbunden und daraus einen skurrilen, kurzweiligen, unterhaltsamen und gleichzeitig auch auf seltsame Weise entschleunigenden und entspannenden Roman geschaffen. Der Einstieg gelang problemlos und den schnörkellosen, unaufgeregten Schreibstil fand ich sehr angenehm. Die Achtsamkeitstipps am Beginn jedes Kapitels waren sehr interessant und lehrreich. Um erstmals vorsichtig mit dem Thema in Berührung zu kommen, ist das Buch perfekt geeignet. Auch den schwarzen, teilweise makabren, bissigen und zynischen Humor mochte ich sehr. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass das Buch für Zartbesaitete und empathische Menschen nur bedingt geeignet ist. Teilweise haben mir Björns Opfer echt leidgetan. Klassische Themen wie Familie, Ehekrisen und Berufsstress stehen im Mittelpunkt – Karsten Dusse behandelt sie mit angemessener Tiefe. Trotz allem habe ich nach den positiven Rezensionen erwartet, dass mich der Krimi noch etwas mehr begeistert und dass der Humor noch ein bisschen mehr meinen trifft. Jeder Gag hat nämlich nicht gezündet. Obwohl ich mir an manchen Stellen vielleicht noch etwas mehr Tempo und Spannung gewünscht hätte, bin ich mit dem wendungsreichen und unvorhersehbaren Buch sehr zufrieden. Punkteabzug gibt es leider bei den Figuren. Ich mochte zwar den Humor des Protagonisten, seine Intelligenz und seine abgöttische Liebe zu seiner kleinen Tochter. Allerdings ist der Anwalt teilweise auch sehr arrogant und egoistisch, schikaniert Untergebene und lässt alle spüren, dass er sich für etwas Besseres hält. Dadurch war er mir teilweise sehr unsympathisch. Den Nebenfiguren stehe ich zwiespältig gegenüber. Manche von ihnen empfand ich als sehr gelungen, andere blieben leider blass. Eine Sache hat mich sehr gestört: Der manchmal latente, manchmal auch offene Sexismus, der im ganzen Buch mitschwingt. Das Geschlechterverhältnis ist sehr unausgeglichen. So gut wie alle (der ohnehin wenigen) Frauenfiguren kommen sehr schlecht weg und wirken eindimensional, unsympathisch und fast wie Karikaturen. Für die Kinderbetreuung sind in diesem Buch eindeutig die Frauen zuständig (der Anwalt selbst ist die einzige Ausnahme), es gibt sexistische Kommentare und Beleidigungen gegenüber Frauen, und im Berufsleben gibt es nur vereinzelt Frauen, die auch noch alle inkompetent sind. Außerdem ist das Buch meilenweit davon entfernt, den Bechdel-Test zu bestehen. Das geht wirklich besser! Für die Fortsetzung wünsche ich mir, dass der Autor „achtsamer“ mit Sexismus, Geschlechterstereotypen und der Repräsentation von Frauen umgeht – dann gibt es auch die fünfte Lilie. Eine Leseempfehlung gibt es schon jetzt.

Bewertung

Idee: 5 Lilien ♥
Inhalt, Themen, Botschaft: 4 Lilien
Umsetzung: 4 Lilien
Worldbuilding: 4 Lilien
Einstieg: 5 Lilien ♥
Schreibstil: 4 Lilien
Protagonist: 3,5 Lilien
Nebenfiguren: 3 Lilien
Spannung: 4 Lilien
Atmosphäre: 4 Lilien
Ende / Auflösung: 5 Lilien ♥
Emotionale Involviertheit: 3,5 Lilien
Feministischer Blickwinkel: 1 Lilie!

Insgesamt:

❀❀❀❀ Lilien

Dieses Buch bekommt von mir knappe 4 Lilien!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.03.2020

Beklemmende Schilderungen des Krieges mit sehr blassen weiblichen Figuren, aber starkem letzten Viertel - davor leider langatmig

Winterbienen
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Vorsicht: Die Rezension enthält leichte Spoiler!

Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): nicht bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: ...

Vorsicht: Die Rezension enthält leichte Spoiler!

Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): nicht bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: keine! ♥

Inhalt

Es sind die letzten Monate des Krieges, während der Egidius Arimond in der Eifel seine Gedanken und seinen Alltag in einem Notizbuch festhält – nur weiß das zu diesem Zeitpunkt niemand. Aufgrund seiner Epilepsie wurde er als untauglich eingestuft und muss daher im Gegensatz zu seinem Bruder, der als Pilot kämpft, nicht in den Krieg ziehen. Egidius kümmert sich um seine Tiere, unterhält Affären mit verschiedenen Frauen aus dem Dorf und liebt es, seine Bienen zu beobachten. Um sich etwas dazuzuverdienen und sich so weiter die lebenswichtigen Medikamente gegen seine Krankheit leisten zu können, schmuggelt er in Bienenstöcken Juden über die belgische Grenze. Doch der Krieg erreicht langsam die Eifel und die illegalen Fahrten zur Grenze werden immer gefährlicher…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Erzählweise: Ich-Erzähler, kurz figuraler Erzähler, Präsens
Perspektive: männliche Perspektive
Kapitellänge: sehr kurz
Tiere im Buch: +/- Einerseits isst der Protagonist kein Fleisch und kümmert sich sehr gut und liebevoll um seine Tiere, andererseits entnimmt er Honig und tötet unfruchtbare Königinnen und kranke Larven. Außerdem gibt es Beschreibungen von Soldaten, die Tiere essen und töten (Schweine, Katzen, Hunde). Eine Ratte und unzählige Drohnen werden von Bienen grausam getötet. Bienenvölker werden bei Bombenangriffen getötet und jemand trägt einen Echtfellmantel.

Warum dieses Buch?

Da das Buch auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019 war und viele gute Kritiken erhalten hat, wurde ich neugierig und wollte den Roman auch lesen. Zudem interessierten mich sowohl die Kriegs- als auch die Bienenthematik.

Meine Meinung

Aller Anfang ist schwer (Einstieg: 1 Lilie)

Der Einstieg fiel mir leider sehr schwer – es dauerte länger als bis zur Hälfte des Buches, bis ich zumindest halbwegs in der Geschichte angekommen war. Ich hatte lange Zeit das Gefühl, mich durch das Buch zu quälen, kam nur langsam voran und spielte immer wieder mit dem Gedanken, die Lektüre abzubrechen.

Ruhige, nüchterne Unaufgeregtheit (Schreibstil: 3 Lilien)

„Tagsüber summen Bienen auf eine andere Weise als in der Nacht, und im Sommer anders als m Winter; ihr Chor klingt wie eine gleichmäßig schwingende Melodie, die von ihren zarten Flügelchen erzeugt wird.“ E-Book, Position 540

Norbert Scheuers Schreibstil ist von längeren, angenehm anspruchsvollen Satzstrukturen und einer gleichzeitig einfachen, authentisch alltäglichen Wortwahl geprägt. Einerseits fand ich den ruhigen, unaufgeregten Schreibstil des Autors angenehm und liebte die liebevollen Beschreibungen der Bienenvölker, andererseits war er mir oft auch zu nüchtern und emotionslos. Zudem empfand ich ihn über weite Strecken des Buches als sehr zäh und langatmig. Das lag vor allem an den inhaltlichen Wiederholungen und den häufigen und detaillierten Beschreibungen des Wetters.

Bienen, Krieg, Affären und Frauen als leblose Requisiten (Inhalt, Themen & Ende: 3 Lilien)

„Ich verheimliche ihr, dass es immer gefährlicher wird wegen der Feindflieger, die nun alles angreifen, was sie sehen; selbst spielende Kinder und auf den Feldern arbeitende Bauern werden gejagt.“ E-Book, Position 1918

In der Danksagung verrät der Autor, dass seine Geschichte auf den wahren Tagebuchaufzeichnungen eines Lehrers aus Krall basiert. Diese Tatsache lässt den Roman noch einmal in einem ganz anderen Licht erscheinen. Man merkt an der langen Lektüreliste mit zahlreichen Literaturtipps für Interessierte, dass der Autor sorgfältig recherchiert hat. Tatsächlich fand ich die Beschreibungen des komplexen Verhaltens der Bienen hoch interessant. Ich konnte viel dazulernen und war beeindruckt und fasziniert von der Kommunikation, dem Zusammenleben und den unglaublichen Leistungen der Bienen. Am Ende gibt es übrigens ein hilfreiches Glossar mit Fachausdrücken aus der Imkerei.

Norbert Scheuers Roman behandelt Themen wie Einsamkeit, Angst, Krieg, Krankheit und Natur tiefgründig, aber über weite Strecken auch langatmig. Beeindruckt hat mich der Mut des Protagonisten, der in entscheidenden Momenten selbstlos sein Leben riskiert, um ein anderes zu retten. Besonders gegen Ende haben mich die ungeschönten Schilderungen des Krieges, von Tod und Leid, der Bombardierungen und der Brutalität der deutschen Soldaten wirklich schockiert, deprimiert und sehr betroffen gemacht. Durch die Lektüre werden die eigenen Probleme relativiert und man empfindet große Dankbarkeit, in Frieden leben zu dürfen.

Auch das Liebesleben von Egidius, das durch unzählige, scheinbar bedeutungslose Affären geprägt ist, spielt – leider – eine große Rolle. Auch wenn ich im Vorhinein nicht gewusst hätte, wer dieses Buch geschrieben hat, wäre mir beim Lesen irgendwann der Begriff „alter, weißer Mann“ durch den Kopf geschossen. Der Roman mit seinem Frauenheld, dem alle Frauen zu Füßen zu liegen scheinen, mutet wie eine männliche Fantasie an. Egidius schmachtet Frauen an und scheint sie nur für ihr Aussehen zu begehren, sich aber (mit einer Ausnahme) nicht für ihre Gefühle oder Gedanken zu interessieren. Das gruselige Sammeln von Lockenwicklern seiner Eroberungen kann man sich noch schönreden (vielleicht braucht er immer wieder neue für die Fahrten zur Grenze), aber er versucht sogar seine Cousine zu küssen und tröstet sich sofort mit einer anderen, wenn eine Frau mal nicht will. Oft wirkte es, als wären Frauen für Egidius austauschbare Objekte, wodurch er mir sehr unsympathisch wurde. Er nutzt es zudem schamlos aus, dass die meisten Männer im Krieg sind und wirkte auf mich stellenweise sehr egoistisch. So hofft er zum Beispiel, dass Marias Mann schnell wieder an die Front muss, damit er wieder mit ihr schlafen kann. Problematisch finde ich zudem auch, dass das Buch den Bechdel-Test nicht besteht und dass bis auf Maria keine der Frauen ein Eigenleben zu haben scheint. Sie wirken alle wie leblose Requisiten, die nur dazu da sind, die Geschichte des Helden auszuschmücken. Für eine solche nicht mehr zeitgemäße Vernachlässigung der weiblichen Figuren gibt es natürlich Punkteabzug!

Erst gegen Ende konnte mich das Buch, dem vielleicht auch aufgrund der fast vollkommen fehlenden Dialoge (was natürlich in einem Tagebuch authentisch ist) eine gewisse Lebendigkeit fehlt, emotional aufwühlen und berühren. Den Schluss empfand ich (in Kombination mit der Danksagung, die unbedingt gelesen werden sollte) als sehr stark und erinnerungswürdig, wodurch mein Urteil etwas milder ausfiel. Im Nachhinein hat sich das Durchhalten doch gelohnt.

„[…] jedes Volk hat seinen eigenen Duft und seine besondere Melodie, ein leises an- und abschwellendes Raunen, als würden sich zahllose Stimmen leise und vertraut unterhalten.“ E-Book, Position 708

Es ist kompliziert (Protagonist: 3,5 Lilien & Figuren: 1,5 Lilien)

Obwohl mir Egidius stellenweise sehr unsympathisch war, mochte ich viele Seiten an ihm wirklich gern. Ich schätzte seine Ruhe, seine Freundlichkeit, seine Liebe zu seinen Bienen und sein großes Herz für Menschen in Gefahr. Gegen Ende, als es ihm gesundheitlich immer schlechter ging, merkte ich, dass er mir doch in gewisser Weise ans Herz gewachsen war, weil er mir doch sehr leidtat und weil ich gehofft habe, dass es für ihn ein gutes Ende geben wird. Schade fand ich, wie schon weiter oben erwähnt, dass alle Frauen im Buch sehr blass und austauschbar bleiben.

Ein großartiges letztes Viertel als Belohnung fürs Durchhalten (Spannung & Atmosphäre: 2 Lilien)

Leider empfand ich das Buch trotz der sehr kurzen Kapitel, die die Lektüre immerhin ein bisschen beschleunigten, und trotz punktuell spannender Momente bis weit über die Hälfte als sehr langatmig. Erst im letzten Viertel des Buches, als die unmittelbaren Kriegsauswirkungen immer schlimmer und erschreckender werden und als auch Egidius zunehmend mit seinen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, stieg die Spannungskurve an. Die letzten Seiten konnten mich emotional erreichen und für mich noch einmal viel retten, trotzdem sind die spannungslosen Seiten davor natürlich nicht vergessen. Auch atmosphärisch hat mich das Buch erst gegen Ende richtig überzeugen können.

Viel Luft nach oben (Feministischer Blickwinkel: 1 Lilie)

Die Geschlechterstereotypen verzeihe ich bis zu einem gewissen Grad, weil der Roman in einer anderen Zeit spielt. Zusätzlich zum nicht bestandenen Bechdel-Test und den blassen weiblichen Figuren haben mich aber noch einige weitere Dinge gestört: Eine Frau mit Spinnenphobie wird als hysterisch bezeichnet, ein Geistlicher vergewaltigt eine Magd, was in keiner Weise kritisiert wird. Gestört hat mich auch ein sehr seltsamer Gedanke von Egidius. Er hofft in einem Satz, dass eine junge Frau, die von mehreren Soldaten vergewaltigt wurde und deren Baby (das sich auf ihrem Rücken in einem Rucksack befand) dabei getötet wurde, doch hoffentlich irgendwann vergessen könne, was ihr angetan wurde. Wie bitte? Ich fragte mich unweigerlich, ob eine weibliche Autorin jemals einen solchen Satz formulieren würde und konnte ehrlich nur den Kopf schütteln. Es wird deutlich: einer feministischen Analyse hält diese Geschichte nicht stand.

Mein Fazit

Wäre der ganze Roman so stark und überzeugend wie sein letztes Viertel, würde er von mir alle fünf Sterne bekommen. Leider hat mich das von LeserInnen und KritikerInnen hoch gelobte „Winterbienen“ aber insgesamt enttäuscht. Der Einstieg ins Buch fiel mir sehr schwer. Einerseits fand ich den ruhigen, unaufgeregten Schreibstil des Autors angenehm und liebte die Beschreibungen der Bienenvölker, andererseits war er mir oft auch zu nüchtern, emotionslos und langatmig. Begeistern und faszinieren konnten mich die hoch interessanten, lehrreichen Beschreibungen des komplexen Verhaltens der Bienen. Norbert Scheuers Roman behandelt Themen wie Einsamkeit, Angst, Krieg, Krankheit und Natur tiefgründig. Beeindruckt hat mich der Mut des Protagonisten, der selbstlos sein Leben riskiert, um ein anderes zu retten. Besonders gegen Ende haben mich die ungeschönten Schilderungen des Krieges schockiert, deprimiert und sehr betroffen gemacht. Auch das Liebesleben von Egidius, das durch zahlreiche, scheinbar bedeutungslose Affären geprägt ist, spielt – leider – eine große Rolle. Der Roman mit seinem Helden, dem alle Frauen zu Füßen zu liegen scheinen, mutet wie eine männliche Fantasie an. Egidius scheint die Frauen nur für ihr Aussehen zu begehren, sich aber nicht für ihre Gefühle oder Gedanken zu interessieren. Oft wirkte es, als wären Frauen für Egidius austauschbare Objekte, wodurch er mir sehr unsympathisch wurde. Problematisch finde ich zudem auch, dass bis auf Maria keine der Frauen ein Eigenleben zu haben scheint. Sie wirken alle wie leblose Requisiten, die nur dazu da sind, die Geschichte des Helden auszuschmücken. Für eine solche nicht mehr zeitgemäße Vernachlässigung der weiblichen Figuren gibt es natürlich Punkteabzug! Obwohl mir Egidius stellenweise sehr unsympathisch war, mochte ich viele Seiten an ihm wirklich gern. Ich schätzte seine Ruhe, seine Freundlichkeit, seine Liebe zu seinen Bienen und sein großes Herz für Menschen in Gefahr. Gegen Ende merkte ich, dass er mir doch in gewisser Weise ans Herz gewachsen war. Leider empfand ich das Buch trotz der sehr kurzen Kapitel und trotz punktuell spannender Momente bis weit über die Hälfte als sehr langatmig. Ich hatte lange Zeit das Gefühl, mich durch das Buch zu quälen, kam nur langsam voran und spielte immer wieder mit dem Gedanken, die Lektüre abzubrechen. Das großartige letzte Viertel, das mich endlich emotional erreichen und noch einmal viel retten konnte, und den Schluss fand ich dann aber sehr stark und erinnerungswürdig, wodurch mein Urteil etwas milder ausfiel. Im Nachhinein hat sich das Durchhalten für mich doch gelohnt. Eine Leseempfehlung kann ich trotzdem nicht aussprechen.

Bewertung

Idee: 5 Lilien ♥
Inhalt, Themen, Botschaft: 3 Lilien
Umsetzung: 3 Lilien
Worldbuilding: 4 Lilien
Einstieg: 1 Lilie
Schreibstil: 3 Lilien
Protagonist: 3,5 Lilien
Nebenfiguren: 1,5 Lilien
Spannung: 2 Lilien
Atmosphäre: 2,5 Lilien
Ende / Auflösung: 5 Lilien ♥
Emotionale Involviertheit: 3 Lilien
Feministischer Blickwinkel: 1 Lilien

Insgesamt:

❀❀❀ Lilien

Dieses Buch bekommt von mir drei Lilien!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2020

Düsterer, angenehm geschriebener Pageturner, dem es leider an Tiefe & dreidimensionalen, sympathischen Figuren fehlt

Vicious - Das Böse in uns
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Spoilerfreie Rezension!

Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): nicht bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: keine! ♥

Inhalt

Als ...

Spoilerfreie Rezension!

Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): nicht bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: keine! ♥

Inhalt

Als junge Medizinstudenten haben sich Eli und Victor mit extraOrdinären Menschen – Menschen, die nach einer Nahtoderfahrung Superkräfte entwickelt haben – beschäftigt und einige im wahrsten Sinne des Wortes lebensgefährliche Experimente durchgeführt. Immer besessener forschten sie an dem Thema, bis sie versuchten, selbst zu solchen extraOrdinären Personen zu werden. Seitdem ist viel passiert. Nach zehn Jahren gelingt Victor endlich der Ausbruch aus dem Gefängnis, in dem wegen Eli gelandet ist – und er hat nur ein Ziel: Rache…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Band #1 (Auftakt) der „Villains“-Reihe
Verlag: FISCHER Tor
Seitenzahl: 400
Erzählweise: Figuraler Erzähler, Präteritum
Perspektive: weibliche und männliche Perspektive (mehrere)
Kapitellänge: kurz
Tiere im Buch: + Im Buch wird ein Hund angefahren und zweimal getötet (einmal aus Versehen und einmal aus Gnade), beide Male wird er jedoch wiederbelebt. Er wird von einem Mädchen liebevoll umsorgt. Zusätzlich wird ein Hamster wiederbelebt.

Warum dieses Buch?

Da ich düstere Geschichten liebe, machten mich Cover, Titel und Klappentext sofort neugierig. Außerdem hatte ich schon viel Gutes in Buchcommunitys über das Buch gehört.

Meine Meinung

Einstieg (5 Lilien ♥)

Der Einstieg ist mir sofort und problemlos gelungen. Schon nach dem ersten Kapitel, in dem ein kleines Mädchen und ein Mann eine Leiche auf einem Friedhof ausgraben, ist die Neugier geweckt und man will wissen, wie es weitergeht.

Schreibstil & Dialoge (5 Lilien ♥)

„Die wichtigen Momente sind nicht immer lang und bedeutungsschwer. Zwischen einem Schluck und dem nächsten beging Victor den größten Fehler seines Lebens, und er bestand nur aus einem Satz. Vier kleine Wörter.
‚Ich gehe als Erster.‘“ E-Book, Position 607

Den schnörkellosen Schreibstil von V. E. Schwab fand ich sehr flüssig und unheimlich angenehm. Für junge Erwachsene oder ältere Jugendliche (das ist meiner Meinung nach die Zielgruppe) ist er perfekt geeignet: Er ist anschaulich, einfach, dabei aber nicht oberflächlich. So lässt sich das Buch wahnsinnig schnell lesen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen!

Inhalt, Themen & Ende (3 Lilien)

V. E. Schwabs Idee für diesen Racheroman ist vielleicht nicht ganz neu, jedoch gelingt es der Autorin, bekannte Handlungsstrukturen so zusammenzufügen und mit eigenen Einfällen zu ergänzen, dass ein spürbar eigenes Werk dabei herausgekommen ist. Im Vorfeld hatte ich so viel Gutes über diesen angeblich ungewöhnlichen Fantasy-Roman gehört, dass meine Erwartungen sehr hoch waren. Leider kann ich den Hype nicht wirklich nachvollziehen – deshalb folgt eine „unpopular opinion“.

Die Autorin erzählt das Buch nicht chronologisch, sondern auf vielen verschiedenen Zeitebenen. Zahlreiche Rückblenden erklären nach und nach wie es zur Feindschaft zwischen Eli und Victor kam. Mich hat beeindruckt (hierfür ein großes Lob!), dass es trotz der vielen Zeitsprünge niemals verwirrend wurde – die Orientierung war überhaupt kein Problem, ich wusste immer sofort, wo ich mich in der Geschichte befinde. Ich hatte mir das Buch viel brutaler vorgestellt, als es schlussendlich war. Es gibt leichte Folterszenen und einige Morde, keiner davon ist aber besonders brutal oder grausam. Dennoch sollte das Buch aufgrund der gewissenlosen ProtagonistInnen frühestens von älteren Jugendlichen (vielleicht 16 aufwärts) gelesen werden – auch wenn ich persönlich keine Empfehlung für Teenager aussprechen würde. Es gibt meiner Meinung nach bessere und vor allem moralisch weniger fragwürdige Bücher, von denen Jugendliche tatsächlich profitieren können.

Die Geschichte, die oftmals Cliffhanger und gelungene dramatische, filmische (manchmal auch etwas klischeehafte) Szenen enthält, steuert unaufhaltsam auf ein Ziel zu, es gibt keine Nebenhandlungen, nichts Unerwartetes neben dem Rachemotiv. Hier hat mir irgendwie etwas gefehlt, das Buch fühlte sich für mich etwas flach an – es hat mich nicht beeindruckt und ließ mich mit einem unbefriedigten „Wozu hab ich das eigentlich gelesen?“-Gefühl zurück, obwohl mir das Ende eigentlich sehr gut gefallen hat.

Der Roman begann meiner Meinung nach sehr stark – ich dachte sogar im ersten Drittel, dass ich ein neues Lieblingsbuch vor mir habe. Leider ließ er im Anschluss nach, weil die Autorin es versäumte, in die Tiefe zu gehen. Viele ihrer durchaus interessanten Themen wie Tod, Freundschaft, Schuld, Familie, Außenseitertum und die Frage, was gut und was böse ist, werden großteils leider nur oberflächlich behandelt. Ein größerer Logikfehler ist mir auch aufgefallen. Das Potential der Geschichte konnte leider nicht vollständig genutzt werden.

ProtagonistInnen & Figuren (2-3 Lilien)

„‘Ich habe keine Ahnung, wer du bist, aber du bist nicht Victor. Du bis etwas, das in seine Haut gekrochen ist. Ein Teufel in Menschengestalt.‘“ E-Book, Position 1566

Bei der Figurenzeichnung weist das Buch meiner Meinung nach leider die größten Schwächen auf. Die ProtagonistInnen und Nebencharaktere (die sich fast nur aus AntiheldInnen / AntagonistInnen zusammensetzen) wirkten auf mich flach, aufgrund ihrer Gewissenlosigkeit und ihres Egoismus unsympathisch und irgendwie wie leere Hüllen. Sie hatten nichts Lebendiges, Authentisches an sich, und nichts, was mich dazu gebracht hätte, mit ihnen mitzufühlen oder mitzufiebern. Ihr Schicksal blieb mir bis auf wenige Ausnahmen (Sydney und Mitch) egal. Sie schienen nur durch ihre Bösartigkeit definiert zu werden – das Buch wirbt ja sogar damit – aber wenn sie sonst nichts Interessantes an sich haben, reicht mir das leider nicht. Hier fehlten mir Tiefe, eine gewisse Liebenswürdigkeit (oder zumindest etwas Besonderes, Einmaliges) und das gewisse Etwas. Hat die Autorin wirklich erwartet, dass ich mich mit Serena, Eli oder Victor identifizieren kann?

Spannung & Atmosphäre (3-4 Lilien)

Das Buch beginnt und endet spannend – leider gibt es im Mittelteil einen Durchhänger, bei der die Geschichte an Tempo verliert. Meiner Meinung nach hätten dem Buch mehr unerwartete Wendungen gutgetan, denn es konnte mich nur selten überraschen und war etwas vorhersehbar. Dennoch fand ich „Vicious“ unterhaltsam und wollte immer wissen, wie es weitergeht. Die oftmals sehr kurzen Kapitel, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden, machen das Buch auf jeden Fall zum Pageturner, weil man sich immer wieder denkt: „Das nächste Kapitel ist so kurz, das lese ich noch!“ Ein wunderbarer Teufelskreis! Auch die düstere Grundstimmung hat mir gefallen, auch wenn es noch ein bisschen mehr hätte sein dürfen.

Feministischer Blickwinkel (3 Lilien)

Was die Hauptfiguren betrifft, ist das Geschlechterverhältnis ausgeglichen. Sobald man sich jedoch bei den Nebencharakteren umsieht, wird deutlich, dass hier mehr männliche Personen vorkommen. Was hätte zum Beispiel dagegen gesprochen, eine weibliche Professorin unterrichten zu lassen, PolizistINNEN ins Buch zu schreiben oder den weiblichen extraOrdinären Menschen eine größere Rolle zu geben? Antwort: Nichts! Ansonsten wird jedoch großteils auf Geschlechterstereotypen verzichtet. Es gibt zum Beispiel einen sehr muskulösen, hart aussehenden Mann mit einer sanften Seele und einer Vorliebe für Schokomilch. Was ich an diesem Buch auch sehr schätze, ist, dass darin keine einzige frauenfeindliche Beleidigung vorkommt. Leider besteht das Buch jedoch den Bechdel-Test nicht, weil von den einzigen beiden weiblichen Hauptfiguren eine noch ein Kind und keine erwachsene Frau ist. Dieses Problem hätte man durch mehr weibliche Nebenpersonen lösen können.

Mein Fazit

„Vicious“ ist ein düsterer Fantasy-Roman, über den ich im Vorhinein viel Gutes gehört hatte und an den ich daher hohe Erwartungen hatte, die leider nicht erfüllt wurden. Überzeugen konnte mich der schnörkellose, angenehme, flüssig lesbare, anschauliche und für Jugendliche (ab 16) und junge Erwachsene perfekte geeignete Schreibstil. Ich bin deshalb nur so durch die Seiten geflogen! V. E. Schwabs Idee für diesen Racheroman ist vielleicht nicht ganz neu, jedoch ergänzt die Autorin gekonnt bekannte Handlungsstrukturen mit interessanten eigenen Einfällen. Der Roman beginnt sehr stark – ich dachte sogar im ersten Drittel, dass ich ein neues Lieblingsbuch vor mir habe. Leider lässt er dann nach, weil die Autorin es versäumt, bei interessanten Themen wie Tod, Freundschaft, Schuld, Familie, Außenseitertum und der Frage, was gut und was böse ist, in die Tiefe zu gehen. Ein größerer Logikfehler ist mir auch aufgefallen. Kurz: Das Potential der Geschichte konnte leider nicht vollständig genutzt werden. Bei der Figurenzeichnung weist das Buch meiner Meinung nach leider die größten Schwächen auf. Die ProtagonistInnen und Nebencharaktere wirkten auf mich flach, aufgrund ihrer Gewissenlosigkeit und ihres Egoismus unsympathisch und wie leere Hüllen. Sie hatten nichts an sich, was mich dazu gebracht hätte, mit ihnen mitzufühlen oder mitzufiebern. Ihr Schicksal blieb mir bis auf wenige Ausnahmen (Sydney und Mitch) egal. Sie schienen nur durch ihre Bösartigkeit definiert zu werden - hier fehlten mir Tiefe, eine gewisse Liebenswürdigkeit oder zumindest etwas Besonderes, das gewisse Etwas. Das Buch beginnt und endet spannend – leider gibt es im Mittelteil einen Durchhänger, bei der die Geschichte an Tempo verliert. Dennoch fand ich „Vicious“ unterhaltsam und wollte immer wissen, wie es weitergeht. Ich hatte mir das Buch zwar viel brutaler vorgestellt, als es schlussendlich war, dennoch sollte das Buch aufgrund der gewissenlosen ProtagonistInnen frühestens von älteren Jugendlichen (vielleicht 16 aufwärts) gelesen werden. Ich persönlich würde allerdings keine Empfehlung für Teenager aussprechen. Insgesamt ist „Vicious“ für mich ein Buch, das okay ist und das man lesen kann, das man aber nicht gelesen haben muss.

Bewertung

Idee: 4 Lilien
Inhalt, Themen, Botschaft: 3 Lilien
Umsetzung: 3 Lilien
Worldbuilding: 4 Lilien
Einstieg: 5 Lilien ♥
Schreibstil: 5 Lilien ♥
ProtagonistInnen: 2-3 Lilien
Nebenfiguren: 3 Lilien
Spannung: 3-4 Lilien
Atmosphäre: 3-4 Lilien
Ende / Auflösung: 5 Lilien
Emotionale Involviertheit: 2-3 Lilien
Feministischer Blickwinkel: 3 Lilien

Insgesamt:

❀❀❀ Lilien

Dieses Buch bekommt von mir drei Lilien!

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