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Veröffentlicht am 23.03.2024

Spannend, überraschend und düster

Die Nacht der Königinnen
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Ich freue mich über jedes neue Buch von Christian Handel. Vielen seiner Werke haftet etwas Düsteres an und genau das liebe ich so. Daher war ich unglaublich gespannt auf dieses neue Buch. Der Autor bezeichnet ...

Ich freue mich über jedes neue Buch von Christian Handel. Vielen seiner Werke haftet etwas Düsteres an und genau das liebe ich so. Daher war ich unglaublich gespannt auf dieses neue Buch. Der Autor bezeichnet die Geschichte als eine Mischung aus „Selection“ und „Die Tribute von Panem“.

Christian Handel konnte mich bereits mit seinen Märchenadaptionen „Rosen & Knochen“, „Palast aus Gold und Tränen“ und „Schattengold“ begeistern. Daher war dieser Einzelband ein Must-Read für mich. Der Leser erwartet mit „Die Nacht der Königinnen“ genau das, was der Autor verspricht. Der erste Teil des Buches kommt mit starken Selection-Vibes daher. Alix wird an den Hof des Schlangenkönigs eingeladen, um an einer Brautschau teilzunehmen. Das Tempo ist dementsprechend sehr ruhig. Erst nach und nach häufen sich die merkwürdigen Ereignisse. Das Konzept der Brautschau ist zugegeben mittlerweile ein häufig genutztes Element, das seinen Reiz ein wenig verloren hat. Der Autor schafft es trotzdem, den Leser zu überraschen. Mich hat weniger die Brautschau überzeugt. Es waren eher die merkwürdigen Ereignisse in der Burg, die mich zum Miträtseln gebracht und für eine düstere Atmosphäre mit unterschwelliger Spannung gesorgt haben.

Die zweite Hälfte des Buches bietet dank den Tribute von Panem-Vibes eine spannende Unterhaltung. Für tödliche Prüfungen bin ich in Büchern immer zu haben. Der Autor zieht das Tempo in diesem Teil des Buches stark an. Allianzen werden geknüpft, Fallen gestellt und Konkurrentinnen blutig eliminiert. Doch inmitten von Blut und Gewalt entstehen auch Freundschaften, Vertrauen und Zusammenhalt. Ich habe diese zweite Hälfte des Buches regelrecht verschlungen und war sehr gespannt auf das Ende.

„Der Anblick von Sternrispen macht mich noch immer traurig. Jedes Jahr, wenn diese Blumen blühen, erinnere ich mich daran, was wir alles verloren haben. Was wir alle getan haben, im Kampf um eine Krone, die keine von uns wirklich wollte. Und die an manchen Tagen so schwer zu wiegen scheint wie die Last unserer Schuld.“ Erster Absatz aus „Die Nacht der Königinnen“.

Alix ist eine tolle Protagonistin. Sie ist stark, dickköpfig und mutig. Besonders erfrischend fand ich die Tatsache, dass sie sich so absolut überhaupt nicht für den König interessiert. Ich mag die Art und Weise, wie der Autor in diesem Buch zeigt, dass ein gutes Buch nicht zwingend eine Liebesgeschichte beinhalten muss. Natürlich gibt es trotzdem einen kleinen Hauch Romantik für das Herz, wenn auch nur am Rande der Geschichte.

FAZIT: Mit Christian Handels Werk „Die Nacht der Königinnen“ erwartet den Leser eine düstere Mischung aus „Selection“ und „Die Tribute von Panem“. Der erste Teil dieses Einzelbandes kommt recht ruhig daher. Doch dann wird das Tempo rasant angezogen und der Leser befindet sich mitten in einem blutigen Überlebenskampf. Du liebst Tropes wie Found Family, Forced Proximity und benötigst keine Liebesgeschichte im Fokus der Geschichte? Du verfolgst gerne spannende Überlebenskämpfe, genießt aber trotzdem auch mal längere ruhige Passagen? Dann schau die „Die Nacht der Königinnen“ an.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Unkonventioneller Mix - Cosy Crime trifft auf Thriller und Dystopie

Böse Mädchen sterben nicht
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Mit Christina Henrys Werk „Böse Mädchen sterben nicht“ erwartet den Leser ein düsterer Mix aus Cosy Crime, Thriller und Dystopie. Drei Frauen, drei Horrortrips und nur ein Ausweg – dieses Szenario sorgt ...

Mit Christina Henrys Werk „Böse Mädchen sterben nicht“ erwartet den Leser ein düsterer Mix aus Cosy Crime, Thriller und Dystopie. Drei Frauen, drei Horrortrips und nur ein Ausweg – dieses Szenario sorgt für Spannung und Gänsehautmomente. Welche der drei Frauen ist stark und clever genug, der Gefahr zu entrinnen? Ich freue mich über jedes neue Buch von Christina Henry. Jedem ihrer Werke haftet etwas Besonderes an und man weiß nie, wie viel Horror den Leser erwartet. Auf „Böse Mädchen sterben nicht“ war ich besonders gespannt, da die Autorin in diesem Buch drei verschiedene Geschichten vereint.

Los geht es mit Cosy Crime. Zu dieser Geschichte kann man sich gemütlich mit einer Tasse Tee in die Leseecke kuscheln. Celia wacht eines Tages in einem fremden Haus auf. Auch ihren Ehemann und ihre Tochter hat sie noch nie gesehen. Im Anschluss erwartet den Leser ein Thriller mit leichten und sehr klassischen Horrorelementen. Allie wollte mit ihren beiden besten Freundinnen ein gemeinsames Wochenende verbringen. Doch dann landen sie samt männlichem Anhang in einer abgelegenen Waldhütte. Schon bald muss Allie feststellen, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt. Zum krönenden Abschluss darf sich der Leser in ein dystopisches Abenteuer mit tödlicher Prüfung stürzen. Maggie erwacht in einer fremden Umgebung und wird gezwungen, um ihr Überleben zu kämpfen.

„»𝑫𝒆𝒓 𝑨𝒃𝒔𝒄𝒉𝒏𝒊𝒕𝒕, 𝒅𝒆𝒏 𝒊𝒄𝒉 𝒔𝒆𝒉𝒆𝒏 𝒌𝒂𝒏𝒏, 𝒊𝒔𝒕 𝒛𝒊𝒆𝒎𝒍𝒊𝒄𝒉 𝒌𝒖𝒓𝒛, 𝒂𝒃𝒆𝒓 𝒆𝒓 𝒊𝒔𝒕 𝒈𝒆𝒃𝒐𝒈𝒆𝒏, 𝒔𝒐𝒅𝒂𝒔𝒔 𝒊𝒄𝒉 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒔𝒂𝒈𝒆𝒏 𝒌𝒂𝒏𝒏, 𝒘𝒊𝒆 𝒘𝒆𝒊𝒕 𝒆𝒓 𝒏𝒐𝒄𝒉 𝒈𝒆𝒉𝒕.« »𝑵𝒂𝒕𝒖̈𝒓𝒍𝒊𝒄𝒉 𝒊𝒔𝒕 𝒆𝒓 𝒅𝒂𝒔«, 𝒎𝒖𝒓𝒎𝒆𝒍𝒕𝒆 𝑴𝒂𝒈𝒈𝒊𝒆. »𝑺𝒊𝒆 𝒘𝒐𝒍𝒍𝒆𝒏, 𝒅𝒂𝒔𝒔 𝒘𝒊𝒓 𝒊𝒏 𝒋𝒆𝒅𝒆𝒓 𝑺𝒆𝒌𝒖𝒏𝒅𝒆 𝑨𝒏𝒈𝒔𝒕 𝒉𝒂𝒃𝒆𝒏, 𝑨𝒏𝒈𝒔𝒕 𝒗𝒐𝒓 𝒅𝒆𝒎, 𝒘𝒂𝒔 𝒉𝒊𝒏𝒕𝒆𝒓 𝒅𝒆𝒓 𝒏𝒂̈𝒄𝒉𝒔𝒕𝒆𝒏 𝑲𝒖𝒓𝒗𝒆 𝒍𝒂𝒖𝒆𝒓𝒕.« 𝑨𝒖𝒔𝒛𝒖𝒈 𝒂𝒖𝒔 „𝑩𝒐̈𝒔𝒆 𝑴𝒂̈𝒅𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒔𝒕𝒆𝒓𝒃𝒆𝒏 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕“, 𝑺𝒆𝒊𝒕𝒆 𝟑𝟐𝟎.

Alle drei Geschichten handeln von Frauen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Christina Henry vermittelt in diesem Buch ein sehr starkes Frauenbild. Celia, Allie und Maggie wurden in der Vergangenheit von Männern entweder unterschätzt, bevormundet oder verhöhnt. Doch alle drei Frauen sind hartnäckig, entschlossen und clever. Sie beweisen Mut, treffen kluge Entscheidungen und geben nicht nach. Da es sich im Grunde um drei Kurzgeschichten handelt, fehlt der tiefe Einblick in die verschiedenen Figuren. Im Hinblick auf den Gesamtumfang jeder einzelnen Geschichte war das für mich aber in Ordnung. Da ich tödliche Prüfungen immer sehr spannend finde, hat mich Maggies Geschichte am meisten in den Bann gezogen. Am Ende laufen alle Handlungsstränge zusammen. Die männlichen Protagonisten kommen in diesem Buch nicht besonders gut weg. Die Autorin zeichnet hier ein Bild von Männern, die Frauen körperlich überlegen sind, Frauen dominieren oder sich für etwas Besseres halten. Mir persönlich war das ein klein wenig zu viel. Es gab viel Schwarz und Weiß, dafür aber nur sehr wenig Grautöne.

Spannend fand ich die verschiedenen Chatverläufe, in denen die Frauen sich mit Fremden unterhalten. Diese kurzen Gesprächsausschnitte geben viel Raum für Spekulationen. Ich habe die ganze Zeit mitgerätselt und war wahnsinnig gespannt, ob sich eine meiner Theorien bewahrheitet. Das Ende war leider sehr kurz und ich hatte es zum Teil auch vorhergesehen.

FAZIT: Christina Henry zeichnet in „Böse Mädchen sterben nicht“ ein Bild von drei starken Frauen. Die Autorin setzt in diesem Buch auf einen unkonventionellen Genremix. Cosy Crime trifft auf Thriller und Dystopie. Besonders spannend fand ich die Thematik, was passiert oder wie man sich verhält, wenn man sich in einer Realität befindet, die sich völlig falsch anfühlt. Christina Henry konnte mich gut unterhalten und dieser Genremix ist erfrischend anders. Ich habe „Böse Mädchen sterben nicht“ gerne gelesen und war sehr gespannt auf das Ende. Insgesamt fehlte mir aber das gewisse Etwas, wie zum Beispiel ein überraschender Plottwist oder ein unerwartetes Ende.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Ich habe einfach alles an diesem Buch geliebt

Trial of the Sun Queen
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Da ich Fae-Fantasy liebe, war dieses Werk ein absolutes Must-Read für mich. Selten habe ich ein Buch so schnell gelesen wie diesen Reihenauftakt. Und wow, ich liebe einfach alles an diesem Buch. Die starke ...

Da ich Fae-Fantasy liebe, war dieses Werk ein absolutes Must-Read für mich. Selten habe ich ein Buch so schnell gelesen wie diesen Reihenauftakt. Und wow, ich liebe einfach alles an diesem Buch. Die starke Protagonistin, die düstere Atmosphäre und die tödlichen Prüfungen.

Seit zwölf Jahren sind Lor und ihre Geschwister Willow und Tristan Gefangene des Aurorakönigs. Im Gefängnis Nostraza gehen sie Tag für Tag durch die Hölle. Rache ist alles, woran Lor denken kann. Doch dann kommt Lor frei und landet am Hof des rivalisierenden Sonnenkönigs Atlas. Als eine von zehn Tributen soll sie um den Titel der Sonnenkönigin kämpfen. Die Krone interessiert Lor herzlich wenig, doch als Sonnenkönigin könnte sie endlich ihre Geschwister aus dem Gefängnis befreien. Und sie hätte die Macht, den Aurorakönig für alles büßen zu lassen, was er ihr und ihren Geschwistern angetan hat. Zwischen Lor und der Krone stehen neun Fae und nur eine kann die tödlichen Prüfungen gewinnen.

„Wie könnte eine Existenz in der Hölle schlimmer sein als das hier? Die Arme, die mich umfassen, heben mich hoch, und ich recke mein Kinn Richtung Himmel, bereit, dem Herrn der Unterwelt vor die Füße zu fallen, wo ich den Rest meiner elenden Ewigkeit verbringen werde.“ Auszug aus „Trial of the Sun Queen, eBook bei 9%.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren Schreibstils von Nisha J. Tuli. sehr leicht gefallen. Lor ist für mich die perfekte Protagonistin. Sie hat zwölf Jahre lang gehungert und unter furchtbaren Bedingungen gelebt. Lor weiß, wie man überlebt. Zudem hat sie keinerlei Respekt vor den mächtigen Fae und ein freches Mundwerk. Ich mochte die Dialoge zwischen ihr und Kommandant Gabriel sehr.

Ich wollte das Buch am liebsten in einem Rutsch lesen. Das Tempo der Geschichte entwickelt sich am Anfang recht langsam, nimmt mit Beginn der ersten Prüfung aber stark an Fahrt auf. Von diesem Zeitpunkt an war ich an die Seiten gefesselt. Die Geschichte ist mitreißend, temporeich und teilweise brutal. Dank des detailreichen Schreibstils hatte ich direkt Bilder vor den Augen. Ich hatte kurzzeitig Angst, dass sich die Geschichte zu sehr in Richtung „Selection“ entwickelt und die Handlung durch Belanglosigkeiten wie das Erlernen von höfischen Regeln in die Länge gezogen wird. Tatsächlich werden diese Szenen aber auf ein Minimum reduziert. Im Fokus steht der tödliche Kampf um die Krone. Ich konnte gar nicht anders, als gebannt die Prüfungen zu verfolgen. Der Romance Anteil hält sich in diesem Band noch in Grenzen, wodurch es auch noch nicht so viel Spice gibt. Die spicy Szenen waren prickelnd und lassen auf mehr im Folgeband hoffen.

„Er hebt mein Kinn wieder an, sein Mund ist jetzt so nah an meinem, dass ich den Hauch seines Atems auf meinen Lippen spüre. Er schmeckt nach Beeren und Zitrone und einem Hauch von dem rauchigen Wein, den er gerade getrunken hat.“ Auszug aus „Trial of the Sun Queen, eBook bei 34%.

In diesem Reihenauftakt bekommt der Leser bereits kleine Einblicke in die Politik des Aurorakönigs und das Palastleben des Sonnenkönigs. Die Autorin hat eine interessante Fae-Welt erschaffen, in der man sich nie sicher sein kann, wer Freund und wer Feind ist. Die Handlung ist mit Beginn der Prüfungen durchgängig spannend und mitreißend. Am Ende erwartet den Leser ein überraschender Plot-Twist, der es unmöglich macht, den zweiten Band nicht zu lesen. Gibt es Parallelen zu anderen Fae Fantasy-Reihen? Definitiv. Hat es mich gestört? Überhaupt nicht. Ich habe die Geschichte geliebt und würde sie trotz einiger Parallelen nicht mit mir bekannten Reihen vergleichen.

Fazit: Ich liebe die starke Protagonistin, die Ideen der Autorin und den spannenden Plot. Den Leser erwarten jede Menge Lügen, Intrigen und Geheimnisse. Nisha J. Tuli. legt hier einen unterhaltsamen und temporeichen Reihenauftakt vor, der eine spannende Fortsetzung erwarten lässt. Du kannst von Fae-Romantasy nicht genug bekommen und magst tödliche Prüfungen, moralley grey characters und prickelnde Romantik? Dann schau dir unbedingt „Trial of the Sun Queen“ an. Ich habe dieses Buch so sehr geliebt, dass ich mir nach dem Lesen des eBooks direkt die Printausgabe gekauft habe. Denn „Trial of the Sun Queen“ besticht nicht nur inhaltlich, sondern auch durch die wunderschöne Gestaltung. Der farbige Buchschnitt der Erstauflage passt perfekt zum Cover und ist ein Hingucker in jedem Bücherregal.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Spannend, düster und magisch – ein großartiger Reihenauftakt

Night of Shadows and Flames – Der Wilde Wald
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Mit Laura Labas neuem Werk „Night of Shadows and Flames“ erwartet den Leser eine fesselnde Geschichte voller Intrigen und Verrat. Vampire, Hexen, Fae und ein magischer Wald, der alles zu verschlingen droht ...

Mit Laura Labas neuem Werk „Night of Shadows and Flames“ erwartet den Leser eine fesselnde Geschichte voller Intrigen und Verrat. Vampire, Hexen, Fae und ein magischer Wald, der alles zu verschlingen droht – dieses Szenario sorgt für jede Menge Spannung. In einer Welt, in der Vampire über alle herrschen, muss eine Hexe für ihre Freiheit und das Leben ihrer Familie kämpfen.

„»Und immer noch zitterst du nicht vor Angst.« Seine Stimme war dunkel und rau. Wie ein Finger, den er über meine Wirbelsäule gleiten ließ. Als Reaktion darauf erschauerte ich wider Willen.“ Auszug aus „Night of Shadows and Flames“, eBook bei 7%.

Ich freue mich über jedes neue Buch von Laura Labas. Ich liebe den Schreibstil der Autorin, der direkt Bilder im Kopf entstehen lässt. Auch in diesem Reihenauftakt bin ich direkt versunken und konnte nicht aufhören zu lesen. Die Autorin konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite mitreißen.

Die junge Hexe Billie lebt in einem Reich, das von Vampiren beherrscht wird. Bisher konnte Billie einem Leben in Gefangenschaft entgehen, doch der Preis ist hoch. Für einen geheimnisvollen Fremden muss sie ausgewählte Vampire jagen und töten. Bis das Glück sie eines Tages verlässt. Billie wird gefangen genommen und muss fortan einem Vampir dienen. Tian ist jedoch völlig anders als die anderen seiner Art. Nach und nach bringt er Billies Gefühle immer mehr durcheinander. Doch für ihre Familie würde Billie alles tun. Auch den Mann verraten, der ihr immer mehr ans Herz wächst.

Durch den mitreißenden Schreibstil der Autorin ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Ich bin direkt in der Geschichte rund um das Reich Wimborne versunken. Laura Labas konnte mich bereits in der Vergangenheit mit ihren Büchern begeistern und dieser Reihenauftakt steht ihren vorherigen Werken in nichts nach. Ich liebe die Ideen der Autorin und auch die Ausarbeitung der Charaktere. Billie ist mutig, impulsiv und würde alles tun, um ihre Liebsten zu schützen. Dabei handelt sie ab und an sehr unbedacht. Gerade dieses Verhalten fand ich sehr authentisch. Daher habe ich Billie sehr schnell ins Herz geschlossen. Tian ist ebenfalls ein ausgesprochen interessanter Charakter. Laura Labes hat hier genau meinen Geschmack getroffen.

„»Dir mag das nicht klar sein, aber uns verbindet etwas. Ich werde dich immer finden.« Unsere Blicke blieben noch eine Weile ineinander verhakt, als würden wir beide vergessen, wer wir waren und was unsere Bestimmung war. Ich traute mich nicht mal, zu atmen.“ Auszug aus „Night of Shadows and Flames“, eBook bei 57%.

Und dann ist da noch der geheimnisvolle Fremde. Ich hatte Angst, dass die Geschichte auf ein Love Triangle mit viel Hin und Her hinausläuft, doch das ist nicht der Fall. Die Liebesgeschichte wird recht Slow-Burn aufgebaut, was mir sehr gefallen hat. Besonders gut gelungen sind auch die recht ungewöhnlichen Bewohner in Tians Haus. Ich habe sie alle sehr schnell ins Herz geschlossen. Die Geschichte ist durchweg spannend aufgebaut. Ich wollte zu jeder Zeit wissen, wie es weitergeht. Der wilde Wald kam für meinen Geschmack leider etwas zu kurz, da ich ein großer Fan von magischen Elementen dieser Art bin. Das Buch endet selbstverständlich mit einem ganz fiesen und schockierenden Cliffhanger, der es unmöglich macht, den nächsten Band nicht zu lesen.

FAZIT: Laura Labas konnte mich auch mit ihrem neuen Reihenauftakt „Night of Shadows and Flames“ begeistern. Die Autorin vereint in diesem Buch Vampire, Hexen und Fae. Damit hat sie genau meinen Geschmack getroffen. Tatsächlich hat sich dieser Reihenauftakt sogar als mein liebstes Werk von Laura Labas entpuppt. Daher freue ich mich schon sehr auf den zweiten Band. Ihr liebt New Adult Fantasy, Enemies-to-Lovers, Vampire, Hexen und Fae? Dann schaut euch diesen Reihenauftakt unbedingt an.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Kannst du dir eine Welt ohne Lügen vorstellen?

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
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Franzi Kopka konnte mich bereits mit ihrer rasanten Reihe „Gameshow“ begeistern. Da ich Dystopien liebe, musste ich ihr neues Buch unbedingt lesen. In diesem Reihenauftakt dreht sich alles um ein System, ...

Franzi Kopka konnte mich bereits mit ihrer rasanten Reihe „Gameshow“ begeistern. Da ich Dystopien liebe, musste ich ihr neues Buch unbedingt lesen. In diesem Reihenauftakt dreht sich alles um ein System, in dem die Wahrheit über allem steht. Lügen, Wut, Neid und Misstrauen gehören der Vergangenheit an. Die Zeit der Kriege ist vorbei und alle Menschen sind zufrieden – oder doch nicht?

„Im Türrahmen bleibe ich stehen und lasse mich ein letztes Mal in den Abgrund ziehen. In den ganzen Schmerz, in die Sehnsucht, die verbotenen Wünsche. »Hast du was vergessen?« Nick dreht sich zu mir um. Sofort reiße ich mich los. »Nein. Ich denke, ich habe alles.« Abgesehen von meinem Herzen, das für immer verloren ist. Verloren zwischen frostblauen Dornen.“ Auszug aus „Honesty – Was die Wahrheit verbirgt“.

„Honesty – Was die Wahrheit verbirgt“ ist eine Dystopie im Bereich Jugendliteratur. Dank des lockeren Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Franzi Kopka versteht es meisterlich, den Leser von der ersten Seite an gut abzuholen und in der Geschichte versinken zu lassen. Die Altersempfehlung des Buches ab 14 Jahren finde ich sehr passend, da dieser Reihenauftakt zum Nachdenken anregt, jedoch weitestgehend ohne grausame oder blutige Szenen auskommt.

Die Autorin zeichnet in dieser Reihe eine Welt, die dem klassischen Aufbau einer Dystopie im Jugendbuchsektor gleicht. Im Jahr 2306 existiert Deutschland nicht mehr - im Zuge des Umbruchs wurde aus Deutschland Sestiby. Dank des Serums VeriTab werden alle Menschen dazu gezwungen, die Wahrheit zu sagen. Die künstliche Intelligenz AISS sorgt für die Einhaltung aller Regeln und meldet verhaltensauffällige Menschen. Eine schichtbezogene Abgrenzung wird durch ein Klassen-System erreicht. Die Kombination aus Überwachung durch die KI und Beeinflussung der Bürger durch VeriTab sorgt vermeintlich für Ruhe und Frieden. Obwohl Mae weiß, dass irgendetwas an ihr anders ist, hatte sie nie einen Grund, am System zu zweifeln. Doch schon bald gerät ihre Systemtreue ins Wanken. Die Schuld daran trägt ausgerechnet das Partnerschaftsprogramm der Regierung.

Das Konzept einer Welt ohne Lügen klingt auf den ersten Blick sehr verführerisch. Jeder Verbrecher müsste auf Nachfrage seine Tat sofort gestehen. Dafür würde schon die unverfängliche Frage eines Freundes ausreichen. Kaum hätte der Satz „Was hast du gestern gemacht?“ den Mund des Freundes verlassen, müsste der Täter alles gestehen. Diese Grundidee hat mir ausgesprochen gut gefallen und ich war sehr gespannt auf die Umsetzung in der Geschichte.

Im Gegensatz zu ihrer ersten Dystopie „Gameshow“ setzt Franzi Kopka in diesem neuen Reihenauftakt weniger auf nervenzehrende Spannung und actionreiche Szenen. Der Fokus des Buches liegt lange Zeit eher auf der zwischenmenschlichen Ebene und der Dynamik zwischen den verschiedenen Charakteren. Die Autorin punktet mit einer wunderbaren Ausarbeitung der Protagonisten. Neben Mae habe ich besonders ihre Familie ins Herz geschlossen. Ihre beiden Väter Oliver und Arthur, die kleine Schwester Cara und natürlich Nick, den großen Bruder von Mae. Auch wenn Maes große Schwester Vain in diesem ersten Band keine gute Figur macht, bin ich doch sehr gespannt auf ihre Rolle in der Fortsetzung. Hinter ihrem Verhalten muss einfach mehr stecken. Die Liebesgeschichte kommt in diesem ersten Band kaum zum Tragen, da sie sehr langsam aufgebaut wird. Fans von Slow-Burn Liebesgeschichten kommen hier auf ihre Kosten. Das Tempo der Geschichte ist lange Zeit recht ruhig und wird nur langsam gesteigert. Am Ende geht es dann Schlag auf Schlag. Der Leser kommt kaum zum Luftholen, bis die Geschichte plötzlich in einem fiesen Cliffhanger endet.

Lobend zu erwähnen ist auch die Gestaltung des Hardcovers. Die Aufmachung der Erstauflage mit dem schwarzen Farbschnitt ist sehr ansprechend. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Illustrationen im Buch von der Schwester der Autorin stammen. Das gibt dem Buch eine sehr persönliche Note und spiegelt den Zusammenhalt wider, den auch Maes Familie ausmacht. Besonders süß fand ich die Zeichnung „Du und ich“ auf Seite 144.

FAZIT: „Honesty – Was die Wahrheit verbirgt“ ist eine richtige Wohlfühl-Dystopie für jüngere Leser. Franzi Kopka versteht es meisterlich, den Leser in der Geschichte versinken zu lassen. Dank der wunderbaren Ausarbeitung der Charaktere fühlt man sich während des Lesens fast schon wie ein Teil der Geschichte. Du magst liebevoll ausgearbeitete Charaktere, Forbidden Love, Enemies-to-Lovers, jede Menge Intrigen und fühlst dich auch ohne viele actionreiche Szenen gut unterhalten? Dann schau dir unbedingt „Honesty“ an.

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