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Veröffentlicht am 12.04.2017

Eine ideenreiche Reise in die Welt der nordischen Mythologie

Fenrir
2

Das Cover von „Fenrir – Weltenbeben“ hatte bereits in der Verlagsvorschau meine Neugierde geweckt. Da ich die bisher erschienenen Bücher der Autorin Asuka Lionera nicht kenne, war ich sehr gespannt auf ...

Das Cover von „Fenrir – Weltenbeben“ hatte bereits in der Verlagsvorschau meine Neugierde geweckt. Da ich die bisher erschienenen Bücher der Autorin Asuka Lionera nicht kenne, war ich sehr gespannt auf ihren Schreibstil und die Umsetzung der Geschichte. Durch das Cover und den Klappentext hatte ich eine Geschichte mit Werwölfen oder Gestaltenwandlern erwartet. Doch die Autorin überrascht mit einer etwas anderen Lösung und entführt den Leser in die Welt der nordischen Mythologie.

Emma ist motiviert und ehrgeizig, doch als junge Archäologie-Absolventin bleiben nur die unterbezahlten Praktikantenjobs an ihr hängen. Auf dem Weg zu einer neuen Ausgrabungsstätte wird Emma von ihrem Team auf einem winzigen Landeplatz vergessen. Da es auf der isländischen Vorinsel nachts eiskalt wird, bleibt Emma nichts anderes übrig, als ihr Team auf eigene Faust zu suchen. Dabei trifft sie auf den mysteriösen Mann Wulf, der alles andere als menschlich wirkt. Die Archäologin in Emma erwacht schlagartig, denn Wulf könnte sie über Nacht zu einer reichen Frau machen. In wissenschaftlichen Kreisen würde man sich um ihr nicht menschliches Projekt reißen und Emmas Name wäre in aller Munde. Doch der Fremde ruft verwirrende Gefühle in ihr hervor, die es ihr schwer machen, in Wulf nur ein wissenschaftliches Projekt zu sehen. Als sie schließlich die Wahrheit erfährt, ist Emma bereits eine Schachfigur im Kampf um das Weltenende.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des einfachen Schreibstils von Asuka Lionera sehr leicht gefallen. Die Autorin schreibt sehr jugendlich und locker, wodurch man das Buch trotz der hohen Seitenanzahl recht schnell lesen kann. Emma ist eine eher untypische Protagonistin. Sie hat ihre Ecken und Kanten, ist zu groß und keine klassische Schönheit. Gerade dadurch wirkt sie als Protagonistin sehr natürlich und authentisch. Auch Wulf ist alles andere als perfekt. Seine dunkle Seite macht ihm sehr zu schaffen und lange Zeit fragt man sich, welcher Teil von ihm wohl am Ende siegen wird. Besonders interessant fand ich die Darstellung der Götter. Durch ihr hohes Alter sind sie fürchterlich gelangweilt und neigen zu Grausamkeiten. Die Bestimmung der Nornen ist für sie das höchste Gut und niemand glaubt daran, dass man das Schicksal selber in die Hand nehmen kann. Die Geschichte selbst hat mir vom Handlungsstrang her sehr gut gefallen. Mit Emmas Ankunft in Wulfs Welt geht alles Schlag auf Schlag, denn für einen Menschen gibt es in der Götterwelt unzählige Gefahren. Die Autorin hat viele fantasiereiche Ideen, die sie gut umgesetzt und ausgearbeitet hat. Ich war sehr erstaunt, wie oft mich die Autorin mit ihren Ideen und der ungewohnten Darstellung der nordischen Mythologie überraschen konnte. Mein einziger Kritikpunkt ist Emma. Vorlaut, eigensinnig und frech ist sie nicht gerade der perfekte Vorzeigemensch, aber genau das hat mir gut gefallen. Nur leider plappert sie unaufhörlich, wenn auch nur in Gedanken. Dabei wirkt sie teilweise sehr arrogant und ich wollte sie oft schütteln, damit sie weniger denkt und mehr handelt. Leider drehen sich ihre Gedanken oft im Kreis und ich hätte mir an dieser Stelle gewünscht, dass es weniger innere Monologe gibt, damit die Handlung mehr vorangetrieben wird. Ansonsten lässt die Geschichte keine Wünsche offen und bietet alles, was ein gutes Buch braucht: interessante Charaktere, fantasiereiche Ideen und Spannung.

Fazit: Das Buch „Fenrir – Weltenbeben“ von Asuka Lionera punktet mit vielen fantasiereichen Ideen. Besonders gut hat mir die Darstellung verschiedener Elemente aus der nordischen Mythologie gefallen. Das Buch bietet eine durchgängig spannende Handlung und lässt sich trotz der hohen Seitenanzahl schnell und flüssig lesen. Ich konnte nur leider nicht mit der Protagonistin warm werden.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Schöner Reihen-Auftakt, der leider viel Potenzial verschenkt

Der Kuss der Lüge
2

Auf "Die Chroniken der Verbliebenen - Der Kuss der Lüge" war ich wahnsinnig gespannt! Das Cover gefällt mir unheimlich gut und um die englischsprachige Reihe gab es einen riesigen Hype. Dementsprechend ...

Auf "Die Chroniken der Verbliebenen - Der Kuss der Lüge" war ich wahnsinnig gespannt! Das Cover gefällt mir unheimlich gut und um die englischsprachige Reihe gab es einen riesigen Hype. Dementsprechend war meine Erwartung an den Reihen-Auftakt sehr hoch. Leider kann ich mich bisher dem Hype nicht anschließen. Der erste Band plätschert einfach wirklich sehr lange vor sich her, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt.

Prinzessin Lia ist siebzehn Jahre alt und steht kurz vor der Hochzeit mit einem fremden Prinzen. Doch das selbstbewusste junge Mädchen denkt nicht im Traum daran, sich mit einem völlig unbekannten Mann vermählen zu lassen. Kurzerhand nimmt sie zusammen mit ihrer Freundin Pauline Reißaus. Weit weg von ihrem königlichen Zuhause beginnt sie ein neues Leben als einfaches Schankmädchen. In der Taverne trifft sie auf zwei gutaussehende Männer, die sofort ihr Interesse wecken. Während Lia dabei ist ihr Herz zu verlieren, gerät sie in höchste Gefahr. Denn einer der beiden Männer ist ein Mörder, der ausgesandt wurde um sie zu töten. Bei dem anderen jungen Mann handelt es sich um niemand Geringeren, als den Prinzen, den Lia heiraten sollte. Doch wem wird die Prinzessin ihr Herz schenken?

Der Schreibstil von Mary E. Pearson ist passend zur Zielgruppe sehr angenehm und flüssig zu lesen, wodurch mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen ist. Die Autorin lässt der Geschichte jedoch sehr viel Raum, um sich zu entfalten. Erst im letzten Drittel des Buches steigert sich das Erzähltempo. In den ersten beiden Dritteln der Geschichte baut Mary E. Pearson sehr clever unterschwellig Spannung auf, indem sie den Leser über die beiden Männer im Dunklen lässt. Das Miträtseln hat mir großen Spaß gemacht und tatsächlich war ich völlig auf der falschen Fährte. Die Autorin versteht es meisterlich,. den Leser in die Irre zu führen. Bis zur Hälfte des Buches hat mir die Geschichte auch wirklich gut gefallen. Lia mochte ich von Anfang an sehr gerne. Sie ist ein kleiner Dickkopf, aufmüpfig und mutig. Leider verändert sich ihr Verhalten mit dem Auftauchen der Männer drastisch. Aus der sebstbewussten jungen Frau wird ein naives Mädchen. Lia wird unvorsichtig und oft konnte ich ihr Handeln überhaupt nicht nachvollziehen. Das fand ich unglaublich schade, da ich Lia sehr ins Herz geschlossen hatte. In Bezug auf Rafe und Kaden wollte ich sie oft schütteln für ihre Blauäugigkeit. Die Geschichte dreht sich im Mittelteil für meinen Geschmack zu sehr um die Männer, während die Handlung nicht vorangetrieben wird. Ich musste mich teilweise zum Weiterlesen zwingen, da ich zwischenzeitlich das Interesse an dem Buch verloren hatte. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich das Buch wahrscheinlich abgebrochen. Mir fehlte einfach eine spannende Handlung und auch die Fantasy-Elemente sind auf ein Minimum reduziert. Im Prinzip ist es eine Liebesgeschichte für jüngere Leserinnen. Erst im letzten Drittel wird es wirklich spannend und die Geschichte konnte mich auf der Zielgeraden doch noch fesseln. Doch das ist leider auf den Umfang des Buches gesehen sehr mager.

Insgesamt wurden viele Fragen aufgeworfen und nur wenige beantwortet. Ich hatte da ehrlich gesagt ein wenig mehr erwartet. Im Moment habe ich leider keine Vorstellung davon, wie es im zweiten Band weitergehen soll. Ein paar mehr beantwortete Fragen hätten mir eine Richtung weisen können. So muss ich leider sagen, dass ich nicht weiß, ob ich Band 2 noch lesen möchte. Der Reihen-Auftakt hatte durchaus viel Potenzial, von dem aber einiges verschenkt wurde. Daher kann ich mich dem Hype leider nicht anschließen und vergebe ganz schweren Herzens 3 Sterne.

Fazit: Obwohl die Reihe "Die Chroniken der Verbliebenen" im englischsprachige Reihe hoch gelobt wurde, kann ich mich dem Hype nicht anschließen. Die Autorin Mary E. Pearson lässt der Geschichte leider zu viel Raum, um sich zu entfalten. Der Reihen-Auftakt "Der Kuss der Liebe" konnte mich erst im letzten Drittel fesseln und auch das Verhalten der Protagonistin war für mich nicht nachvollziehbar. Ich hatte mich wirklich sehr auf den ersten Band gefreut. Aber da einiges an Potenzial verschenkt wurde, reicht es bei mir leider nur für 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Fantasie
  • Abenteuer
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.04.2024

Atmosphärischer Spannungsroman in der wilden Natur von Norwegen

The Hike
1

Nachdem Lucy Clarke mich mit „The Castaways“ und „No Escape“ richtig begeistern konnte, musste ich „The Hike“ unbedingt lesen. Dieses Mal entführt die Autorin den Leser nach Norwegen. Ich liebe das Setting, ...

Nachdem Lucy Clarke mich mit „The Castaways“ und „No Escape“ richtig begeistern konnte, musste ich „The Hike“ unbedingt lesen. Dieses Mal entführt die Autorin den Leser nach Norwegen. Ich liebe das Setting, die bildgewaltigen Beschreibungen der Wildnis und die unterschwellige Spannung, die bis zum Schluss aufrechterhalten wird.

Die vier Freundinnen Liz, Helena, Maggie und Joni kennen sich schon seit einer Ewigkeit. Traditionell verreisen sie regelmäßig zusammen und entdecken die unterschiedlichsten Orte oder Strände. Dieses Mal geht es jedoch nach Norwegen, vier Tage in der Wildnis wandern. Ganz auf sich gestellt, ohne Führer oder Survival Kenntnisse. Vor Ort erfahren sie von einem dunklen Geheimnis. Vor einem Jahr ist eine Frau beim Wandern spurlos verschwunden. Genau auf der Strecke, die Liz ausgesucht hat. Trotz aller Gefahren und Warnungen schlagen die Freundinnen den Weg in die Wildnis ein.

„In ihren Augen spiegelt sich der Himmel. Wolken wandern über ihre ausdruckslosen Pupillen. Ihr Gesicht ist auf beinahe verstörende Weise unversehrt, ihre Haut blass und makellos. Der Wind riecht nach Erde, Salz und Blut.“ Auszug aus „The Hike“ von Lucy Clarke, Seite 7.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren Schreibstils sehr leicht gefallen. Ich liebe es jedes Mal aufs Neue, in einem Buch von Lucy Clarke versinken zu können. Zu Beginn der Geschichte erfährt der Leser einiges über das Leben der einzelnen Frauen. Man lernt ihren Alltag sowie Sorgen und Wünsche kennen. Der Einstieg ist hinsichtlich der Gesamtlänge des Buches schon etwas lang. An dieser Stelle hätte ich mir gewünscht, schneller in die Wildnis aufbrechen zu können. Denn mit Beginn der Wanderung wird es spannend.

Wie von Lucy Clarke gewohnt, ist auch „The Hike“ eine Mischung aus Roman und Thriller. Das Tempo der Geschichte ist im ersten Drittel sehr ruhig, steigt danach aber stetig an. Besonders gut haben mir die kurzen Kapitel gefallen, die oft mit einem kleinen Cliffhangern enden. Häufige Perspektivenwechsel sorgen für mehr Dynamik in der Geschichte. Auf diese Weise bekommt der Leser Einblicke in die Gefühlswelt der einzelnen Frauen. Natürlich verläuft die Wanderung ganz und gar nicht wie geplant. Dadurch entsteht eine unterschwellige Spannung, die bis zur letzten Seite anhält. Lang gehütete Geheimnisse kommen ans Licht und stellen die Freundschaft der vier Frauen auf eine harte Probe.

Das Setting der wilden Natur, raues Wetter und gefährliche Berge sorgen für ein atmosphärisches und düsteres Setting. Die Landschaftsbeschreibungen haben direkt Bilder in meinem Kopf entstehen lassen. Lucy Clarke schafft es einfach immer wieder, den Leser in ihrem Setting versinken zu lassen. Im Laufe der Geschichte ist mir aufgegangen, wie aufgeschmissen ich beim Wandern in der Wildnis wäre. Dieses Buch hat mir deutlich aufgezeigt, welche folgenschweren Fehler ich gemacht hätte. Die Schönheit der wilden Natur ist auf der einen Seite wunderschön und fesselnd, auf der anderen Seite sorgt sie für ein Gefühl der Angst. Angst, der Natur hilflos ausgeliefert zu sein. Ich habe mich gefragt, ob ich wohl durchgehalten hätte. Daher war ich doch sehr verwundert, dass gerade Joni so gut mithalten konnte. Als Rockstar ist sie ein Leben am Abgrund gewohnt. Drogen, Alkohol und durchgefeierte Nächte sind nicht die beste Voraussetzung für eine Wanderung in der Wildnis.

„Die Berge sind brutal. Und gleichgültig. Ihnen ist es egal, wer sich an ihren Flanken die Knochen zerschmettert. Sie kennen weder Trauer noch Freude. Auszug aus „The Hike“ von Lucy Clarke, Seite 199.

Die Geschichte lebt vorwiegend von der Dynamik der Frauen untereinander. Der Fokus liegt mehr auf der zwischenmenschlichen Ebene. Die kleinen und großen Katastrophen während der Wanderung sorgen für Spannung. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht. Und natürlich, welche der Frauen es nicht schafft, der Wildnis zu entrinnen.

FAZIT: Mit „The Hike“ hat Lucy Clarke einen atmosphärischen Spannungsroman geschaffen, der den Leser die Tücken der wilden Natur spüren lässt. Bildgewaltige Landschaftsbeschreibungen, Geheimnisse und kurze, knackige Kapitel sorgen für ein kurzweiliges Lesevergnügen. Dieser Thriller wird vor allem denjenigen Lesern gefallen, die es gerne ruhiger mögen und auch gerne mal in einem Roman mit Suspense Elementen versinken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.09.2023

Spannend und unterhaltsam – sehr empfehlenswert für Fans der Scythe Trilogie

Gleanings – Storys aus dem Scythe-Universum
1

Mit „Scythe“ hat Neal Shusterman eine beeindruckende Reihe erschaffen, die vor allem durch eine intelligente Story und einen facettenreichen Weltenaufbau überzeugen konnte. Ich habe alles an dieser Reihe ...

Mit „Scythe“ hat Neal Shusterman eine beeindruckende Reihe erschaffen, die vor allem durch eine intelligente Story und einen facettenreichen Weltenaufbau überzeugen konnte. Ich habe alles an dieser Reihe geliebt und sehnsüchtig auf „Gleanings – Storys aus dem Scythe-Universum“ gewartet. Ich lese normalerweise keine Kurzgeschichten, doch bei „Gleanings“ war meine Vorfreude groß. Ich habe mich wahnsinnig darauf gefreut, noch einmal in das Scythe Universum eintauchen zu können. Den Leser erwarten unterschiedliche Kurzgeschichten. Der Großteil stammt von Neal Shusterman, doch es kommen auch Gastautoren zu Wort. Diese haben es meisterlich geschafft, die Welt der Scythe nachzubilden.

Der Leser darf sich auf interessante Kurzgeschichten freuen, in denen man auf altbekannte Charaktere sowie neue Figuren trifft. Die Kurzgeschichte „Der letzte Tag der Sterblichkeitsära“ von Gastautor David Yoon ist mein Favorit. Ganz im Stil der Scythe Trilogie regt auch diese Geschichte stark zum Nachdenken an – sowohl zum Thema Kunst, als auch zu den Themen Tod und Unsterblichkeit. Auf Platz 2 steht bei mir die Kurzgeschichte „Eine Marsminute“. Hier begleitet der Leser den Jungen Carson, der später zu Scythe Goddard wurde, der für seine Brutalität und Massennachlesen bekannt war. Ich habe mit großer Spannung verfolgt, wie aus dem normalen Jungen ein skrupelloser, manipulativer Mann wurde. Eine weitere großartige Geschichte ist „Anastasias Schatten“. Hier erfährt der Leser einiges über das Schicksal von Ben Terranova, dem Bruder von Citra. Die Geschichte spielt zur Zeit des Untergangs von Endura. Ben war in der Trilogie nicht besonders präsent und ich habe mich gefreut, ein wenig mehr über ihn zu erfahren. Eine Geschichte, die mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, spielt in der Zukunft und heißt „Cirri“. Leider kann man zu dieser Geschichte nichts sagen, ohne Leser zu spoilern, die den dritten Band noch nicht gelesen haben. Ich mochte die Geschichte unheimlich gerne und freue mich sehr über diesen kleinen Einblick in die Zukunft.

„Gleanings – Storys aus dem Scythe-Universum“ ist eine wundervolle Geschichtensammlung für Fans der Scythe Trilogie. Man sollte bereits alle drei Bände kennen, damit man nicht gespoilert wird. Für Leser, die „Scythe“ noch nicht kennen, wird vermutlich vieles nicht viel Sinn ergeben, da das Hintergrundwissen fehlt. Ich empfehle diese Kurzgeschichtensammlung daher all jenen Lesern, die bereits die komplette Scythe Trilogie gelesen haben.

Insgesamt hat diese Kurzgeschichtensammlung meine Erwartungen übertroffen. Natürlich gab es auch die eine oder andere Geschichte, die mir nicht ganz so gut gefallen hat. Doch insgesamt war es wirklich schön, wieder im Scythe Universum eintauchen zu können. Ich bin nur etwas traurig darüber, dass es kein Wiedersehen mit Citra und Rowan gibt. Ich hätte mir einen Ausblick in die Zukunft gewünscht. Eine Kurzgeschichte, die nach dem Ende der Trilogie spielt. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich hoffe immer noch, dass Neal Shusterman uns irgendwann noch verraten wird, wie es mit Citra und Rowan weiterging.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.10.2019

Erschütternd und hochspannend – Absolutes Highlight!

Das Institut
1

Stephen King hat mich schon mit vielen seiner Bücher unglaublich begeistert, sodass ich sein neues Werk unbedingt lesen musste. „Das Institut“ ist ein großartig erzählter Roman, der solide ausgearbeitet ...

Stephen King hat mich schon mit vielen seiner Bücher unglaublich begeistert, sodass ich sein neues Werk unbedingt lesen musste. „Das Institut“ ist ein großartig erzählter Roman, der solide ausgearbeitet wurde und sich ebenso flüssig wie spannend lesen lässt. Einziger Wermutstropfen ist der etwas langatmige Einstieg in die Geschichte. Der Sinn des ersten Erzählstrangs erschließt sich dem Leser erst recht spät und hätte kürzer ausfallen können. Hat man die ersten 63 Seiten hinter sich gebracht, lässt das Buch den Leser nicht mehr los.

Eindringlich, fesselnd, intensiv
Lukes Leben scheint nahezu perfekt zu sein – bis zu jenem verhängnisvollen Tag, an dem sich sein Leben für immer verändert. Der Erzählstrang von Luke hat mir unglaublich gut gefallen, da die Emotionen richtig greifbar sind. Luke hat mich als Charakter begeistert und immer wieder beeindruckt. Seine Erlebnisse im Institut zeugen von tiefer Abgründigkeit der menschlichen Seele. Verzweiflung, Unsicherheit und Angst werden im Leser lebendig. Luke ist auf der einen Seite weich und verletzlich, ein verlorenes Kind, das plötzlich erwachsen werden muss. Auf der anderen Seite beeindruckt er mit seinem mutigen und selbstlosen Naturell. Auch andere Kinder spielen eine wichtige Rolle. Stephen King arbeitet mit vielen zwischenmenschlichen Aspekten und erschafft dadurch authentische Charaktere. Die Geschichte der Kinder im Institut hat mich wahnsinnig berührt und nicht mehr losgelassen. Durch die beständige Sorge um die Kinder schafft der Autor ein intensives Leseerlebnis.

"Luke öffnete die Augen und starrte auf die weiße Wand des Tanks. An mehreren Stellen war die Farbe abgekratzt, vielleicht von den Fingernägeln anderer Kinder, die man dieser strikt für Pinks reservierten Folter unterzogen hatte." Zitat aus "Das Institut" von Stephen King, Seite 325.

Erschütternd, voller Grauen und Angst.
Düstere Szenen lassen den Leser in den Abgrund der menschlichen Seele schauen. Experimente, Schikane und Folter stehen an der Tagesordnung. Dabei verpackt Stephen King das Übernatürliche so geschickt, dass es völlig authentisch wirkt. Im Vordergrund stehen weniger die grausamen Szenen, sondern die psychologische Ebene des Romans. Stephen King lässt der Darstellung der Kinder viel Raum. Die Charaktere sind wahnsinnig gut ausgearbeitet. Die facettenreiche Darstellung der Kinder lässt die Geschichte im Kopf real werden. Gnadenlos nimmt das Schicksal seinen Lauf. Der Leser erhascht mehr als einen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele. Es existiert kein Mitgefühl, keine Reue - das Ziel steht über allem. Doch eines vergisst der Leser nie: es sind Kinder, die dort gefoltert werden. Kinder, die anstatt Angst vor schlechten Noten, Angst vorm Sterben haben. Gerade der Aspekt der verlorenen Kindheit und der damit einhergehenden tiefen Angst erschüttert den Leser.

Fazit - unbedingt lesen!
„Das Institut“ ist eines meiner Highlights 2019! Von mir gibt es für diese fesselnde und erschütternde Geschichte volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.