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Veröffentlicht am 16.04.2024

Spannend mit einigen Überraschungen

Sie kann dich hören
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Auf den zweiten Band von „The Housemaid“ hatte ich mich schon lange gefreut. Jetzt ist Millie endlich zurück. Ein großes Penthouse, blutbefleckte Kleidung und eine hinter Türen versteckte Ehefrau. Das ...

Auf den zweiten Band von „The Housemaid“ hatte ich mich schon lange gefreut. Jetzt ist Millie endlich zurück. Ein großes Penthouse, blutbefleckte Kleidung und eine hinter Türen versteckte Ehefrau. Das klingt nach spannenden Lesestunden. Meine Erwartungen waren hoch und ich wurde nicht enttäuscht. Tatsächlich gefällt mir dieser Band noch besser als der Triller „Wenn Sie wüsste“.

Millies Arbeit für Nina liegt einige Jahre in der Vergangenheit. Mittlerweile führt Millie ein geregeltes Leben mit festen Strukturen und Zukunftsplänen. Doch dank ihres neuen Jobs holt die Vergangenheit sie letztendlich wieder ein. Denn Millie ist keine Frau, die wegschaut. Sie muss helfen. Egal, wie hoch der Preis sein wird, den sie dafür bezahlen muss. Blutflecken und eine verschlossene Tür im Penthouse ihres neuen Arbeitgebers sprechen Ihre ganz eigene Sprache. Millie ist sich ganz sicher. Irgendetwas stimmt nicht. Warum darf sie die Ehefrau Wendy weder sehen noch mit ihr sprechen? Woher kommt das Blut und warum hört sie Wendy weinen?

„Alles begann mit einem normalen Putzjob. Und jetzt könnte es damit enden, dass mein Blut vom Boden der Hütte aufgewischt wird.“ Auszug aus „Sie kann dich hören“ von Freida McFadden, Seite 5.

In diesem Buch erhält der Leser zum ersten Mal tiefere Einblicke in Millies Leben. Man erfährt einiges über Ihre Beziehung zu ihrem aktuellen Partner, der wie der perfekte Traummann daherkommt. Zudem bekommt man kleine Einblicke in die zurückliegenden Jahre, die sich wie ein großes Abenteuer anfühlen. Stellenweise wird dadurch das Tempo der Geschichte verlangsamt, doch es kommen zu keiner Zeit Längen auf. Mir persönlich hat es gut gefallen, mehr über Millie zu erfahren. Vor allem, weil dadurch ihr Verhalten in der Gegenwart erklärt wird. Millie opfert sich selbstlos für andere auf, doch um ihr eigenes Geheimnis zu schützen, verhält sie sich rücksichtslos und egoistisch. Durch die Rückblicke konnte ich Millies Verhalten deutlich besser verstehen.

Spannungsmäßig ist dieser Band sehr clever aufgebaut. Bereits der Prolog ist extrem gut gewählt und sorgt für einen starken Einstieg in die Geschichte. Nach dem ersten Band hatte ich große Erwartungen an dieses Buch. Gleichzeitig aber auch Angst, dass den Leser nur eine andere Variante des ersten Bandes erwartet. Ich liebe es, wie die Autorin mit genau diesen Erwartungen spielt. Spannungsmäßig ist dieses Buch perfekt aufgebaut. Das Tempo der Geschichte steigert sich immer weiter, bis man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Gerade wenn man denkt, alles durchschaut zu haben, kommt der Plottwist. Ich habe mit keiner der überraschenden Wendungen gerechnet. Und genau das macht diesen Thriller aus. Ich habe den Überraschungseffekt am Schluss geliebt.

„Aber als ich jetzt ins Badezimmer komme, ist da etwas, das ich noch nie gesehen habe. Es löst bei mir das Gefühl aus, als hätte ich gerade einen Schlag in die Magengrube bekommen. Ein blutiger Handabdruck im Waschbecken.“ Auszug aus „Sie kann dich hören“ von Freida McFadden, Seite 104.

FAZIT: „Sie kann dich hören“ ist ein clever konstruierter Thriller, der mit durchgängig vorhandener Spannung und überraschenden Wendungen punktet. Die Autorin führt den Leser geschickt in die Irre. Ich habe das Ende nicht kommen sehen, obwohl die Fährte meisterhaft angelegt wurde. Durch den intelligenten Aufbau der Geschichte gefällt mir dieses Buch noch besser als der erste Band. Daher freue ich mich jetzt schon sehr auf den dritten Band „Sie wird dich finden“, der im Herbst 24 erscheint.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Magisch, bildgewaltig & komplex – ein richtiges Highlight

Curious Tides
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Da ich Dark Akademia liebe, war dieses Werk ein absolutes Must-Read für mich. Bereits die Leseprobe konnte mich überzeugen. Und wow, dieses Buch ist so viel mehr als ich erwartet hatte. Poetisch, magisch, ...

Da ich Dark Akademia liebe, war dieses Werk ein absolutes Must-Read für mich. Bereits die Leseprobe konnte mich überzeugen. Und wow, dieses Buch ist so viel mehr als ich erwartet hatte. Poetisch, magisch, düstere, schön und schrecklich zugleich. Mit „Curious Tides“ legt Pascale Lacelle einen Reihenauftakt vor, der vor allem jene Leser begeistern dürfte, die komplexe Fantasybücher im Jugendbereich mögen. Man darf sich auf ein Werk freuen, das in eine Welt voller Magie entführt. Bereits das Setting voller Dark Academia Vibes konnte mich begeistern. Die Geschichte spielt hauptsächlich am Aldryn College, wo Mondmagier ausgebildet werden. Der Leser begleitet Emory und Baz, die beide um Romie trauern. Ein mysteriöser Geheimbund, magische Rituale und eine Höhle voller dunkler Geheimnisse und Albträume sorgen für unterschwellige Spannung. Und dann sind da noch Romie und die anderen acht ertrunkenen Studenten.

„Finsternis. Ein Meer aus umherwirbelnden Sternen. Emorys Name als Flüstern in der Nacht und die schwarz gewordenen Spiralen an den Leichen im Sand.“ Auszug aus „Curious Tides“, Seite 73.

Dank des bildhaften Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Pascale Lacelle versteht es perfekt, ihrer Welt Leben einzuhauchen und fantastische Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Der Schreibstil ist bildgewaltig und voller Details, märchenhaft und teilweise schon poetisch. Die Übersetzerin Bea Reiter hat hier einen fantastischen Job gemacht. Ich denke, für einige Leser wird der Schreibstil nicht leicht zu lesen sein, denn man muss sich darauf einlassen können. Ist man einmal in der Geschichte versunken, erwartet den Leser ein grandioses Magiesystem und eine stimmungsvolle Atmosphäre mit Dark Academia Vibes. Die Autorin nimmt sich viel Raum für Details und Beschreibungen. Das Tempo des Buches ist daher sehr langsam. Gerade am Anfang habe ich etwas Zeit gebraucht, um alle Informationen zu verarbeiten und das komplexe Magiesystem zu verinnerlichen. Der Fokus liegt weniger auf einer straff gespannten Spannungskurve, sondern auf den magischen Komponenten und der Dynamik zwischen den verschiedenen Charakteren. "Curious Tides“ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss und für das man viel Zeit und Ruhe beim Lesen mitbringen sollte. Obwohl in der ersten Hälfte des Buches nicht viel passiert, gibt es viel zu entdecken. Auch die Charaktere verfügen über viel Tiefe. Gerade ihre Fehler, Ängste und der Wunsch, als Mensch gesehen zu werden, lassen sie besonders authentisch erscheinen. Im letzten Viertel des Buches wird das Tempo deutlich angezogen und die Autorin konnte mich mit einigen Wendungen überraschen. Das Ende des Buches lässt auf eine magische Fortsetzung hoffen, in der der Leser unglaublich viel Neues entdecken wird.

„Das Glas zerbricht, schwarzer Sand und verwelkte Blumen, die sich in Asche und furchterregende Bestien verwandeln, brechen hervor und werden zu einer Flutwelle aus Albträumen.“ Auszug aus „Curious Tides“, Seite 117.

Dieses Buch wird vor allem Leser begeistern, die Geschichten in Geschichten mögen. In „Curious Tides“ dreht sich alles um das Manuskript „Das Lied der ertrunkenen Götter“. Der Leser bekommt häppchenweise Auszüge aus dem Manuskript. Diese sind im Buch in schwarze Seiten eingefasst und heben sich dadurch perfekt vom Rest der Geschichte ab. Ich habe alles an „Das Lied der ertrunkenen Götter“ geliebt. Hier punktet die Autorin mit einem durch und durch poetischen Schreibstil. Ihre Worte sind zugleich schrecklich und wunderschön. Es ist kaum zu glauben, dass es sich bei dieser fantasievollen und atmosphärischen Geschichte um ein Debüt handelt.

FAZIT: Mit ihrem Werk „Curious Tides“ entführt Pascale Lacelle den Leser in eine magische Welt, die einem Nachthimmel gleicht – dunkel und doch voller Magie und funkelnder Schönheit. Die Autorin webt Worte zu Magie und lässt eine fantastische Welt vor den Augen des Lesers entstehen, die man nicht mehr verlassen möchte. Ich empfehle dieses Buch besonders Fans von Erin Morgensterns „Das Sternenlose Meer“ und begeisterten Lesern von Naomi Novik. Du liebst komplexe Magiesysteme, Geschichten in Geschichten und magst auch ein sehr langsames Tempo ohne viel Action? Bildhafte, ausschweifende Schreibstile lassen sofort Bilder in deinem Kopf entstehen? Dann schau dir diesen Reihenauftakt an. Für mich ist dieses Buch ein richtiges Highlight und ich bin unglaublich gespannt auf den zweiten Band.

Ein großes Lob gibt es auch für den Verlag. Das Buch punktet in der Erstauflage mit einer wundervollen Aufmachung. Die Metallicveredelung des Covers und der Farbschnitt machen das Buch zu einem richtigen Hingucker im Bücherregal.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Dramatisch, blutig und spannend - ein richtiges Highlight

The Serpent and the Wings of Night (Crowns of Nyaxia 1)
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Mit Carissa Broadbents Werk „The Serpent and the Wings of Night“ erwartet den Leser eine düsterer Reihenauftakt voller Action und unerwarteten Wendungen. Blutrünstige Vampire, tödliche Spiele, Verrat und ...

Mit Carissa Broadbents Werk „The Serpent and the Wings of Night“ erwartet den Leser eine düsterer Reihenauftakt voller Action und unerwarteten Wendungen. Blutrünstige Vampire, tödliche Spiele, Verrat und Intrigen sorgen für Spannung und Gänsehautmomente. In einer Welt aus Raubtieren muss ein Menschenmädchen um ihr Überleben kämpfen. Jede falsche Entscheidung, jede Unaufmerksamkeit kann ihr Leben kosten.

„»Keines unserer Leben ist viel wert, Oraya. Ob Mensch oder Vampir. Nicht einmal das der Götter.« Das klang irgendwie bedauernd, so als wundere es ihn, dass er so Offenkundiges überhaupt erklären musste. Und es stimmte. Der Tod lauerte überall im Haus der Nacht.“ Zitat aus „The Serpent and the Wings of Night“, Seite 201.

„The Serpent and the Wings of Night“ war für mich ein absolutes Must-Read. Vampire gehen einfach immer und ich liebe Bücher, in denen sie als gefährliche Raubtiere dargestellt werden. Ich hatte wirklich hohe Erwartungen an dieses Buch und wurde nicht enttäuscht. Carissa Broadbent konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite mitreißen und fesseln.

Oraya ist die menschliche Adoptivtochter des Vampirkönigs Vincent. Trotz seiner Macht ist das junge Mädchen nichts anderes als Beute in einer Welt aus Raubtieren. Es gibt nur einen Ausweg. Oraya muss die Prüfungen der Göttin des Todes bestehen. Die Göttin Nyaxia gewährt dem überlebenden Gewinner einen einzigen Wunsch. Mit diesem könnte Oraya den Vampiren in ihrer Welt ebenbürtig werden. Der Vampir Raihn ist der perfekte Verbündete für die tödlichen Spiele. Er ist mächtig, stark und skrupellos. Doch kann Oraya ihrem Feind wirklich vertrauen?

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren und flüssigen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Die beiden Übersetzerinnen haben hier tolle Arbeit geleistet. Ich hatte sofort Bilder vor den Augen und bin völlig in der Geschichte versunken. Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Carissa Broadbent entführt den Leser in eine düstere Welt voller Gefahren, Intrigen und Verrat. Den Leser erwarten spannende tödliche Spiele, politische Machtkämpfe und einige überraschende Wendungen. Es wird brutal, grausam und blutig. Die Kombination aus actionreichen Szenen und romantischen Momenten war für mich absolut perfekt. Die Liebesgeschichte ist sehr Slow-Burn, was mir wirklich gut gefallen hat. Daher ist der Romantik- Anteil in diesem Buch recht gering, doch trotzdem schön zu lesen. Ich liebe die langsame Annäherung zwischen Oraya und Raihn sehr.

„Ich zog scharf die Luft ein. Er war der Mann, den ich bei Vincents Feier gesehen hatte, als er vor dem Bild des gefallenen Rishan stand. Ich erkannte ihn sofort. Hier fiel er genauso auf, wie bei dem Empfang im Palast der Nachtgeborenen, weil er so ganz anders war als jeder andere Vampir. Alles an ihm wirkte roh und unvollendet, einschließlich seines Auftretens mit einer ungezähmten, bedrohlichen Ungezwungenheit, die im krassen Gegensatz zur üblichen Anmut der Vampire stand.“ Zitat aus „The Serpent and the Wings of Night“, Seite 77.

Die Autorin schafft es meisterhaft, die düstere Atmosphäre des Buches durch spannende Szenen und eine packende Erzählweise zu vermitteln. Alle Charaktere sind komplex und gut ausgearbeitet, ihre Handlungen und Motivationen sind glaubwürdig und nachvollziehbar. Ich hatte den Charakteren gegenüber so gemischte Gefühle. Die Vampirin Mische habe ich geliebt. Sie ist ein richtiger Sonnenschein. Ein Lichtblick in einer Welt voller Finsternis. Raihn wollte ich so sehr vertrauen. Es hat mich berührt, wie sehr er sich um Oraya bemüht hat. Vincent… ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Als Vater ist er unglaublich fürsorglich, liebevoll und zeigt einen starken Beschützerinstinkt. Als König hingegen ist er brutal, blutrünstig und skrupellos. Ich habe ihn gehasst und doch war da etwas in mir, das ihn nur ein kleines bisschen mögen wollte. Oraya ist in meinen Augen die perfekte Protagonistin: Stark, selbstsicher, clever, beharrlich und mutig. Zudem mochte ich ihre bissige und misstrauische Art sehr. Durch die einzelnen Prüfungen des magischen Turniers bleibt die Spannungskurve konstant hoch. Carissa Broadbent beweist ein feines Gespür für das Gleichgewicht zwischen actionreichen Szenen, überraschenden Enthüllungen und zärtlichen Momenten. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

FAZIT: Ich habe einfach alles an diesem Buch geliebt. Carissa Broadbent weiß definitiv, wie man den Leser an die Seiten fesselt. Für mich ist dieser Reihenauftakt perfekt, denn es stimmt einfach alles. Plot, Spannungsbogen und Charaktere wirken stimmig, authentisch und mitreißend. Den Leser erwarten eine grausame Welt, tödliche Spiele und blutrünstige Vampire. Die Spannungskurve ist bis zur letzten Seite straff gespannt. Am Ende wartet die Autorin mit einem fiesen Cliffhanger auf, der den Leser voller Erwartung auf den nächsten Teil zurücklässt. Ich bin absolut begeistert. Für mich ist dieses Buch ein richtiges Highlight. Ihr liebt düstere Fantasybücher, tödliche Prüfungen, blutrünstige Vampire und Slow-Burn Liebesgeschichten mit Enemies-to-Lovers Trope? Dann lest dieses Buch unbedingt.



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Veröffentlicht am 08.01.2024

Emotionale und mitreißend, voller Summer-Vibes

No Escape
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Nachdem Lucy Clarke mich zuletzt mit „The Castaways“ richtig begeistern konnte, musste ich „No Escape“ unbedingt lesen. Die Autorin hat wieder genau meinen Geschmack getroffen. Ich liebe das Setting, die ...

Nachdem Lucy Clarke mich zuletzt mit „The Castaways“ richtig begeistern konnte, musste ich „No Escape“ unbedingt lesen. Die Autorin hat wieder genau meinen Geschmack getroffen. Ich liebe das Setting, die Summer-Vibes und die unterschwellige Spannung, die bis zum Schluss aufrechterhalten wird.

„No Escape“ stammt aus der Feder von Lucy Clarke und ist bereits 2017 unter dem Titel „Das Haus, das in den Wellen verschwand“ erschienen. Lana und ihre beste Freundin Kitty möchten die Welt sehen und Abenteuer erleben. Ein Leben auf der Yacht Blue erscheint den Mädchen wie ein wahrgewordener Traum. Die Crew ist jung, abenteuerlustig und steuert traumhafte Ziele an. Die Reise beginnt in den Philippinen, doch Lana und Kitty müssen schnell feststellen, dass auch das schönste Paradies Schattenseiten hat.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des einnehmenden Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Das Leben auf der Yacht wirkt wie ein Traum und oft habe ich mir gewünscht, mit an Bord der Blue zu sein. Die Landschaftsbeschreibungen sind umwerfend und ich liebe die Summer-Vibes des Buches. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Lana erzählt, die vor acht Monaten die Yacht verlassen hat. Als sie von einem schrecklichen Ereignis im Zusammenhang mit der Blue erfährt, kommen nach und nach mehr Geheimnisse ans Licht. Lucy Clarke erzählt die Geschichte auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Im Vordergrund steht jedoch die Vergangenheit, in der Lana mit der Crew auf der Blue gesegelt ist.

Lange Zeit ist das Tempo der Geschichte sehr ruhig. Der Fokus liegt auf dem Zusammenspiel der Crew und den zwischenmenschlichen Beziehungen. Ein großer Teil des Buches liest sich wie ein Roman. Die Thriller-Elemente sind sehr gering. Erst als einer der jungen Leute über Bord geht, entwickelt die Geschichte einen Spannungsbogen. Nichts lässt auf etwas anderes als einen Unfall schließen, doch Lana lässt der Vorfall keine Ruhe. Mir hat es sehr gefallen, Lana bei ihren Nachforschungen zu begleiten. Nichts ist so, wie es zu sein scheint und jeder der Crewmitglieder scheint ein dunkles Geheimnis zu hüten. Trotz allem liegt der Fokus mehr auf der zwischenmenschlichen Ebene. Der Titel „No Escape“ ist unglaublich passend. Denn auf der Blue, mitten auf dem weiten Meer, gibt es kein Entrinnen. Kein Entkommen vor Streitereien, Krisen und emotionalen Problemen. Stellt euch vor, ihr seid richtig verzweifelt und wollt einfach nur weg von den Menschen, die euch umgeben. Stellt euch vor, ihr seid auf einer Yacht gefangen, die nur für sieben Passagiere Platz bietet. Es gibt kein Entrinnen und keine Möglichkeit, vor seinen Problemen zu flüchten. Der emotionale Aspekt wurde von der Autorin hervorragend ausgearbeitet. Ebenso die Art, wie sie den Leser immer wieder an den Motiven der einzelnen Crew Mitgliedern zweifeln lässt.

Fazit:
„No Escape“ ist ein mitreißender Roman mit sehr leichten Thriller-Elementen. Lucy Clarke hat eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Vertrauen, den Wunsch nach Freiheit, Abenteuer und Unabhängigkeit geschaffen. Ich liebe die Summer-Vibes und das Beach-Feeling. Lucy Clarke hat die Gabe, exotische Orte lebendig werden zu lassen. Ich konnte die Hitze spüren, habe auf das in der Sonne glitzernde Wasser geschaut und den Wind in meinen Haaren gespürt.

Natürlich musste ich nach dem Lesen dieses Buches direkt die gleichnamige Serie anschauen. Hier lohnt es sich, das Buch vorher zu lesen. Die Serie hat mit ihrer Vorlage kaum noch etwas zu tun. Die Yacht, die Protagonisten und das Setting sind gleich geblieben. Die Handlung wurde jedoch komplett verändert. Hier wird tatsächlich auf einen temporeichen und actiongeladen Thriller gesetzt. Fans des Films „The Beach“ werden mit dieser Serie auf ihre Kosten kommen. Ich habe die Serie gerne angeschaut und fand sie auch sehr unterhaltsam, doch mit dem Buch hat die Verfilmung so gut wie nichts mehr zu tun.

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Atemberaubend spannend – ein Highlight mit Suchtgefahr

Iron Flame – Flammengeküsst
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Schon lange konnte mich kein Buch mehr so mitreißen wie Fourth Wing. Daher hatte ich die Fortsetzung sehnlichst erwartet. Und wow, Iron Flame hat es wirklich in sich. Der zweite Band steht seinem Vorgänger ...

Schon lange konnte mich kein Buch mehr so mitreißen wie Fourth Wing. Daher hatte ich die Fortsetzung sehnlichst erwartet. Und wow, Iron Flame hat es wirklich in sich. Der zweite Band steht seinem Vorgänger in nichts nach. Ich bin total begeistert und liebe einfach alles an dieser Reihe. Violet und Xaden, die Drachen Tairn und Andarna, sowie die atemberaubende Spannung dieser Reihe.

Drachen, dunkle Magier und ein Krieg, der alles zu verschlingen droht – der zweite Band hat einiges zu bieten. Inhaltlich ist Rebecca Yarros meinen hohen Erwartungen an das Buch definitiv gerecht geworden. Diese Fortsetzung ist genauso fantastisch und aufregend wie der erste Band. Iron Flame steckt voller Tempo, Action und harten Prüfungen. Die Autorin kann, wie auch im Reihenauftakt, mit ihrem einnehmenden Schreibstil begeistern. Actionreich und im lockeren Ton entführt Rebecca Yarros den Leser zurück nach Navaree, Poromiel und die Ödlande. Iron Flame schließt nahtlos an den ersten Band an und verschärft die Gefahr rund um Violet, Xaden und ihre Freunde. Dieser zweite Band kommt nahezu perfekt daher. Rebecca Yarros begeistert mit starken Szenen und vielen Überraschungen. Die Autorin setzt auf Tempo, überraschende Wendungen und viele Gefahren, die Violet und ihre Freunde bestehen müssen.

„»Du bist es«, sagte der dunkle Magier über das lauter werdende Tosen des Sturms hinweg. »Diejenige, die über den Himmel gebietet.« Seine Augen werden groß, es spiegelt sich eine ekelhafte Freude darin. »Oh, wie reichlich ich belohnt werde, wenn ich mit dir zurückkehre.«“ Zitat aus Iron Flame von Rebecca Yarros, Seite 607.

Rebecca Yarros beweist in dieser Fortsetzung, dass sie ein Talent für atemberaubende Fantasy hat. Die Autorin konnte mich völlig in den Bann ihrer Geschichte ziehen. Wer starke Charaktere mag und Drachen liebt, wird mit dieser Reihe viel Freude haben. Den Leser erwarten actionreiche Szenen, überraschende Momente und unerwartete Verluste. Es ist fast unmöglich, sich diesem Abenteuer zu entziehen. Trotz eines Umfangs von über 900 Seiten kamen zu keiner Zeit Längen auf. Es geht Schlag auf Schlag. Eine Gefahr folgt der nächsten. Besonders gut hat mir Andarna gefallen, die in diesem Band ein Drache im Teenageralter ist. Natürlich mit allem, was dazugehört. Sie ist aufmüpfig, schnell eingeschnappt und rebellisch. Ich mochte diese humorvollen Szenen sehr. Einziger Wermutstropfen ist das Fehlen einer Weiterentwicklung zwischen Xaden und Violet. Aber bei insgesamt fünf Bänden, wird das bestimmt noch kommen. Dieser zweite Band endet mit einem heftigen Cliffhanger, der es unmöglich macht, den Folgeband nicht zu lesen.

Einen Teil des Buches habe ich gelesen, den anderen Teil gehört. An dieser Stelle gibt es ein großes Lob an Dagmar Bittner, die im Hörbuch Violets Rolle übernimmt. Ich liebe Dagmar Bittners Stimme und ihre Art, eine Geschichte zum Leben zu erwecken. Tatsächlich ist sie meine liebste Hörbuchsprecherin. Daher kann ich euch auch das Hörbuch ans Herz legen. Dagmar Bittner lässt den Leser das Buch auf eine sehr intensive Weise erleben. Ich werde mir daher der dritten Band wieder als Print und als Hörbuch zulegen. Ein weiteres Lob geht an den Verlag, für die wunderschöne Gestaltung der Delux-Ausgabe. Beide Bände punkten mit den für mich bisher schönsten Verlagsfarbschnitten. Einen weiteren Bonuspunkt gibt es dafür, dass die Farbschnittausgaben nicht mehr limitiert sind und somit jeder Leser eine Chance auf diese beiden Schmuckstücke hat.

Fazit: Atemberaubend spannend – ein Highlight mit Suchtgefahr. Auch im zweiten Band Iron Flame setzt Rebecca Yarros routiniert alle Elemente ein, die einen epischen YA Fantasy-Roman ausmachen: Starke Charaktere, magische Kreaturen, tödliche Kämpfe und dunkle Magier, die einen grausamen Krieg führen. Plot, Spannungsbogen und Charaktere sind stimmig, authentisch und mitreißend. Ich würde am liebsten mehr als 5 Sterne vergeben.

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