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Veröffentlicht am 21.10.2018

Beklemmend und erschreckend

Deutsches Haus
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Aus dem Klappentext:

Frankfurt 1963. Eva, gelernte Dolmetscherin und jüngste Tochter der Wirtsleute Bruhns, steht kurz vor ihrer Verlobung. Unvorhergesehen wird sie gebeten, bei einem Prozess die Zeugenaussagen ...

Aus dem Klappentext:

Frankfurt 1963. Eva, gelernte Dolmetscherin und jüngste Tochter der Wirtsleute Bruhns, steht kurz vor ihrer Verlobung. Unvorhergesehen wird sie gebeten, bei einem Prozess die Zeugenaussagen zu übersetzen. Ihre Eltern sind, wie ihr zukünftiger Verlobter, dagegen: Es ist der erste Auschwitz-Prozess, der in der Stadt gerade vorbereitet wird. Eva, die noch nie etwas von diesem Ort gehört hat, folgt ihrem Gefühl und widersetzt sich ihrer Familie.

Annette Hess ist mit diesem Buch ein Werk gelungen, dass mehr als unter die Haut geht.
Sie nimmt den Leser zu einem Kapitel der dunkelsten Zeit Deutschlands mit.
Nie war dieses Buch wertvoller, wie in der heutigen Zeit, wo sich der braune Sumpf wieder an die Oberfläche kämpft und zwar in einem Ausmaß, wo es einem Angst und Bange werden kann.
Dieses Buch ist erschütternd und wachrüttelnd zu gleich.
Nie wieder darf es geschehen, dass es zu solchen Prozessen kommen muss.
Die Autorin hat so lebhaft geschrieben, dass man mitten im Geschehen war.
Sie hat es hervorragend verstanden, die einzelnen Charaktere und den Zeitgeist einzufangen.
Man fühlte sich in die 60.iger zurückgesetzt, wo Frauen leider immer noch schmückendes Beiwerk des Herren waren. Wo es Frauen nicht erlaubt war, ihr Leben selbst zu bestimmen.
Ich habe den Mut von Eva bewundert, sich gegen ihre Eltern und ihren Verlobten aufzulehnen.
Erschreckend war zu lesen, wie sehr ihre Familie in die Prozesse indirekt involviert war. Hier wirft sich die Frage auf: In wie vielen Familien wurde gesagt: Wir haben nichts gewusst, was hätten wir denn tuen sollen?
Die Rolle von Evas Mutter hat in mir nur Ekel ausgelöst. Diese Frau ist für mich der Inbegriff der Falschheit und Schlechtigkeit.
Achtung Spoiler! Sie wohnt neben dem Vernichtungslager, sie geht dort ein und aus, sie weiß von Qualen, sie riecht das Verbrennen und sie versucht sogar den Lagerkommandanten zu denunzieren und dann, will sie von allem nichts gewusst haben und das Regime nicht unterstützt haben?
Hier wirft sich dann die nächste Frage bezüglich einem weiteren Handlungsstrang in dem Buch auf, Evas Schwester. Wurden die Wurzeln des Bösen in ihrer Kindheit gelegt?
Ich kann dieses Buch jedem nur ans Herz legen.
Leider kann ich aber nicht 5 Sterne vergeben, da mir der Schluss zu überraschend und abrupt kam. Ein paar mehr Seiten hätten ihm gut getan.
Auch hätte ich mir persönlich ein anders Ende für Eva und Jürgen gewünscht.
Vielleicht hat dies aber etwas damit zu tun, dass ich als Leser eine Information über Jürgen erhalten habe, die Eva nicht hat. Diese hat in mir einfach nur Abscheu ausgelöst.
Da die Autorin TV Erfahrung hat, würde ich mir wünschen, dass dieses Buch verfilmt wird. Dadurch würden noch mehr Menschen erreicht und eventuell zum Nachdenken und Umdenken angeregt.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Gähn, leider ein Flop

Das Geheimnis der Grays
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Aus dem Klappentext

Jedes Jahr im Dezember lädt das ebenso greise wie geizige Familienoberhaupt Adrian Gray die gesamte Verwandtschaft samt Anhang in sein abgelegenes Landhaus King‘s Polar ein. Und alle ...

Aus dem Klappentext

Jedes Jahr im Dezember lädt das ebenso greise wie geizige Familienoberhaupt Adrian Gray die gesamte Verwandtschaft samt Anhang in sein abgelegenes Landhaus King‘s Polar ein. Und alle kommen, weil sie auf sein Geld aus sind, obwohl fast jeder einen Grund hat, ihn zu hassen. An Heiligabend versammelt sich die Familie wie gewohnt, nur dass am nächsten Morgen Gray ermordet aufgefunden wird. Hat sich eines seiner sechs Kinder seinen Weihnachtswunsch selbst erfüllt?

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Auch die Aussage:
England 1931, ein verschneites Landhaus am Weihnachtsabend, eine zerstrittene Familie, ein Mord, lies auf einen schönen, altertümlichen Krimi mit viel schwarzem Humor, also typisch Britisch hoffen.
Auch das wunderschöne Cover hat diese Hoffnung geschürt.
Wurden meine Erwartungen erfüllt?
Nein, bekommen habe ich ein langweiliges, langatmiges Buch, dass ich kurz vor der Hälfte, entnervt abgebrochen habe.
Der Schreibstil ist oft sehr ausschweifend, was das Lesen nicht gerade spannend macht. Jedes Familienmitglied wurde so ausführlich beschrieben, dass ich mich oft dabei ertappt habe, dass ich einfach weitergeblättert habe, da es mich einfach nicht interessiert hat und mich die Personen nicht erreichen konnten.
Ich fand sie alle durchweg unsympathisch.
Im Übrigen haben mich die vielen Namen nur verwirrt. Ein Namensverzeichnis wäre hilfreich gewesen.
Sehr schade fand ich, dass man schon im ersten Viertel den Mörder erfahren hat.
Dies hat für mich dann, den Tod des Buches eingeläutet.
Schade, ich hatte mich sehr auf mörderische Weihnachten mit den Grays gefreut.
Dieses Buch hat so wenig mit der Tradition von Agatha Christie gemeinsam, wie es den Weihnachtsmann gibt.
Wer aber einen guten Weihnachtskrimi im englischen Stil sucht, sollte „ Geheimnis in Rot“ lesen.
Für dieses Buch hier, kann ich nur einen Stern vergeben.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Wohl dem, der einen Koffer findet

Hauptkommissarin Diederike Dirks / Friesenlohn
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Aus dem Klappentext

An einer Bushaltestelle finden die Wartenden einen Koffer mit 300.000 Euro. Sie teilen das Geld auf, jeder fährt mit 50.000 Euro nach Hause. Am nächsten Tag beginnen die Probleme. ...

Aus dem Klappentext

An einer Bushaltestelle finden die Wartenden einen Koffer mit 300.000 Euro. Sie teilen das Geld auf, jeder fährt mit 50.000 Euro nach Hause. Am nächsten Tag beginnen die Probleme.

Hauptkommissarin Diederike Dirks untersucht derweil den Tod eines jungen Mannes, der mit seinem Porsche verunglückt ist. Doch es bleibt nicht bei dieser Leiche, bald wird auch die Norderneyer Hoteldirektorin Alida Ennen tot aufgefunden.

Bei dem Buch handelt es sich um den 4. Teil rund um Diederike Dirks und ihr Team.
Man muss nicht zwangsläufig die Vorgänger gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.
Da Buch sticht mit seinem tollen Cover hervor, welches viel Raum zu Spekulationen lässt.

Wie auch in den Büchern zuvor nimmt uns der Autor auch hier wieder zu einer Reise an die ostfriesischen Küste mit.
Es werden viele Orte und auch mal Locations erwähnt, ohne dass man das Gefühl hat, auf einer Reklametour zu sein, wie man sie bei manch anderem Autor findet.
Dafür schon einmal ein großes Dankeschön.

Der Schreibstil ist flüssig und man ist sofort in der Handlung.
Eine Grundspannung ist vorhanden, die bis zum Schluss auch weitgehend gehalten wird.
Die Hauptprotagonisten haben alle ihre eigene Persönlichkeit und diese wurde auch gut ausgearbeitet.
Leider hatte ich ein Problem mit der Person von Fee.
Die junge Dame hat mich einfach nur genervt.
Sie hat meinen Lesegenuß eingeschränkt.
Die Handlung des Buches besteht aus verschiedenen Strängen, die sich am Schluß finden und zu einem überraschenden Ende führen.
Allerdings war manches leicht überspitzt und wirkte dadurch konstruiert, so diese leicht ermüdende Jagd nach dieser Cornflakespackung.
Alles in allem fühlte ich mich aber gut unterhalten und vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Packend und ergreifend

Mutters Flucht
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Aus dem Klappentext

Wann immer ich an die Flucht meiner Mutter denke, sehe ich das Sonnenblumenfeld vor meinem Auge. Und irgendwo darin stelle ich mir meine schlafende Mutter vor und den Hund und die ...

Aus dem Klappentext

Wann immer ich an die Flucht meiner Mutter denke, sehe ich das Sonnenblumenfeld vor meinem Auge. Und irgendwo darin stelle ich mir meine schlafende Mutter vor und den Hund und die Grenzsoldaten. Eigentlich hat meine Mutter nie wirklich von früher erzählt. Nicht von ihrer Kindheit als Deutsche in Jugoslawien, nicht von der Flucht, nicht vom Ankommen in Deutschland. Für sie war das Dorf, in dem sie geboren wurde, ein untergegangener Sehnsuchtsort. Kann ein Ort Heimat sein, an den man sich kaum erinnert?

Als Kind aus einer Flüchtlingsfamilie war ich gespannt, wohin mich die Reise von Andreas Wunn und seiner Mutter führt.
Meine Familie väterlicherseits stammt allerdings aus Ostpreußen und nicht aus dem Banat. Hier musste ich das Internet befragen, wo genau dieses liegt.
Mir war die Region gänzlich unbekannt. Von der Volksgruppe der Donauschwaben hatte ich allerdings schon gehört. Neu war mir, dass sie zum Teil auch aus der Pfalz stammten.
Interessant fand ich, dass das Ende der Flucht Hauenstein war. Die Schuhstadt ist gerade mal 50 km von meinem Wohnort entfernt.
Somit hatte mich das Buch endgültig gepackt.
Der flüssige Schreibstil hat sein übriges dazu beigetragen.
Der Autor hat so bildhaft und lebhaft geschrieben, dass ich das Gefühl hatte, auf dem Rücksitz ihres Golf zu sitzen.
Sehr gut hat mir gefallen, dass er auch immer wieder die heutige Flüchtlingspolitik mit einbezogen hat. Seine Mutter ist vor 70 Jahren über die Balkanroute nach Deutschland gekommen, die seit 2015 wieder in aller Munde ist.
Was mich immer wieder überrascht hat war, dass ich mehr als einmal in den Aussagen seiner Mutter, Sätze aus meiner eigenen Familie wiedergefunden habe.
Nach vorne schauen und nicht zurück...
Auch verschiedene Verhaltensmuster sind mir mehr als bekannt.
Wobei sich die nicht nur auf meinen Teil der Flüchtlingsfamilie beziehen, sondern ich denke es hat was mit der Nachkriegsgeneration zu tun.
Ein Beispiel: Sie hat die Briefe ihres Großvaters weggeworfen denn: „Sie lagen nur rum“. Das könnte auch meine Mutter gewesen sein. Was soll man mit dem Kram, was vorbei ist, ist vorbei....
Das Unverständnis von Herrn Wunn könnte von mir sein.
Ich fand das Buch sehr informativ und könnte mir vorstellen, dass es ganz wunderbar als Lehrmittel in Schulen eingesetzt werden könnte.
Vielleicht würde damit mehr Verständnis für Flüchtlinge geweckt werden.
Danke auch für die Fotos im Anhang. Sie haben der Geschichte ein Gesicht gegeben.
Ich vergebe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Eine Reise ins Glücklichsein und für die Seele

Hygge, Lykke und Lagom
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Eine Reise ins Glücklichsein und für die Seele

Aus dem Klappentext:

Auf der Suche nach den Glücksrezepten des Nordens begibt sich dieses Buch auf eine Reise nach Skandinavien, um herauszufinden, was ...

Eine Reise ins Glücklichsein und für die Seele

Aus dem Klappentext:

Auf der Suche nach den Glücksrezepten des Nordens begibt sich dieses Buch auf eine Reise nach Skandinavien, um herauszufinden, was die Menschen dort so glücklich macht. Und was wir alles von ihnen lernen können, um unser eigenes Glück zu finden.

Der Klappentext hat nicht Zuviel versprochen.
Der Leser wird auf eine Reise durch Dänemark, Norwegen und Schweden mitgenommen. Er erfährt, warum diese 3 Nationen zu den glücklichsten gehören.
Das Buch ist in die einzelnen Länder unterteilt und man erfährt einiges über das alltägliche Leben, die Wirtschaft, das Sozialwesen, den Umgang miteinander und der Stellung der Familie.

Hygge, Lykke und Lagom , Begriffe die stellvertretende für ein Lebensgefühl stehen. Sie stehen für Wärme, Wohlgefühl, Ruhe, Ausgeglichenheit, einfach nur für Lebensglück. Hierbei bedarf es nicht viel. Das Buch zeigt in Fotos, Rezepten, Deko und Bastelideen, wie jeder sein Heim ein klein wenig Hygge, Lykke und Lagom machen kann. Man taucht in Landschaften und Glückssituationen der Nordlichter ein und fühlt sich geborgen.
Die Bilder sind wunderschön und man bekommt sofort Lust eines dieser Länder zu bereisen und in das Gefühl der Wärme einzutauchen und diese Lebenslust zu spüren.
Von den Rezepten habe ich die Trinkschokolade und die Waffeln probiert, einfach nur lecker.
Schade, dass ich nur das Ebook habe. Gerne würde ich das gebundene Buch in Händen halten. Ich glaube, die Fotos kommen dort noch schöner zur Geltung und man kann noch besser, immer wieder in diese eintauchen und ein Stück Glücksgefühl nach Hause holen.

Jeder, der den skandinavischen Lebensstil mag, sollte dieses Buch besitzen.
Danke der Autorin für diese schöne Reise ins Glück